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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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7526 Nichtamtlicher Teil. 225, 28. September 1903. sind mehr oder weniger Akte von mäßiger Durchführung. Der Fries der kämpfenden nackten Männer erweckt mehr den Eindruck eines Kampfspiels als eines erbitterten wirklichen Kampfs um die höchsten Güter menschlichen Daseins, Ein andres, als »unvollendet- bezeichnetes Bild großen Formats, »Nibelungenschlacht«, enthält zwei Reihen Geharnischter mit geschlossenen gekrönten Helmen. Nur wenige Gestalten sind in Bewegung, ein Hintergrund fehlt ganz. »Ungleiche Waffen« ist ein weiteres Gemälde benannt, das einen Mönch, bis ans Kinn vermummt, mit dem Kruzifix in der Hand, und einen starren Krieger mit Bogen und Pfeil darstellt. Das neuste Bild unter den ausgestellten dieses Künstlers ist das mit »1903« bezeichncte, »Eros« benannt, das einen nackten Knaben mit lockigem Haar und steif nach oben gestreckten Armen darstellt. »Tiefes Sinnen» erweckt in der landschaftlichen Szenerie, einem gebirgigen Meeresgestade, mehr Befriedigung als in der Haupt figur, dem Akt eines halbbekleideten Mannes, der von hoher Terrasse finstern Blicks in die schöne Natur hineinschaut. Will man mit einem weihevollen Eindruck aus den Sälen der Kunsthandlung Keller L Reiner scheiden, so begebe man sich in den anstoßenden kleinern Raum zu Balestrieris »Beethoven«. Das Bild schildert den Eindruck Beethovenscher Musik auf empfängliche Zuhörer. Noch tiefer als das Gemälde selbst wirkte auf mich die treffliche Radierung nach diesem von W. Leo Arndt, die man in einer der letzten Kunstausstellungen im Moabiter Glaspalast sah. Paul Hennig. Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei A.-G. vor mals I. Gottslebcn u. Fl. Kupferberg. — Die ordentliche General-Versammlung ist auf Donnerstag den 15. Oktober 1903, nachmittags 3 Uhr, in den Saal des »Pfälzer Hofs« zu Mainz einbcrufen. Zur Schriftmalcrei. — Buchhändler und Kunstgewerbe schulen mache ich auf eine neue, sehr gute Publikation aufmerksam, die einem tatsächlichen Bedürfnis entgegenkommt und wert ist, größere Verbreitung zu finden: »Richard Grimm, Der moderne Schriften- und Schildermaler« (Friedrich Wolf runds Verlag, Düsseldorf 1903, I. Serie, 50 Tafeln in Mappe). Das Werk ist nicht bloß Schriften- und Bildermalern zu empfehlen, wie der Titel bescheiden angibt, sondern recht wohl auch Künstlern, Kunstgcwerbetreibenden, Architekten, Lithographen, Graphikern, die Kunstdenkmäler jeder Art, kunstgewerbliche Gegenstände, Bauten, Plakate, sonstige Einzelblätter re. mit Schrift und Inschriften im modernen Charakter zu versehen haben. Das ganze Werk ist in Buchdruck hergcstellt, die Farben gewandt abgestimmt, tatsächlich neue und zwar gefällige Schriften geliefert und alles deutlich lesbar und künstlerisch entworfen. K. E. Graf zu Leiningen-Westerburg. Rechtschreibung der geographischen Namen in den deutschen Schutzgebieten. — Der »Reichs-Anzeiger« veröffent lichte von Kommissaren des Reichsmarineamts, des Reichspost amts und der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts fest- gestellte und vom Reichskanzler genehmigte Grundsätze für die Namengebung, Namenübersetzung, Schreib- und Sprechweise der geographischen Namen in den deutschen Schutzgebieten. Wir geben hiervon folgendes aus den Regeln für die Schreib- und Sprechweise wieder: Selbstlautcr (Vokale) und Doppellauter (Diphthonge) werden so geschrieben, wie sie in der deutschen Sprache klingen. Für äu, su, oi und wird nur eu, für ai, si, a.^ und s^ nur si gesetzt. Besondere Dehnung eines Doppellautes wird nicht durch Verdoppelung desselben oder durch Zufügen von b oder, wie bei i, durch Zufügen von s ausgedrückt, sondern durch einen Dehnungsstrich (Agüme). Besondere Kürzung wird nicht durch Verdoppelung des folgenden Konsonanten, son dern durch das Kürzezeichen kenntlich gemacht (SSbe, Mohöro). — Werden Doppellauter getrennt ausgesprochen, so wird einer der selben mit einem Trema bezeichnet (Uäwis). — Für gu ist lrv zu setzen (Lilürva, Lvvsi). Für r: ist ts zu schreiben slsonu, Lstsamas), r für den weichen s-Laut und o für ts zu setzen ist unstatthaft. Der weiche s-Laut wird durch s, der scharfe s-Laut durch ss be zeichnet (Limba, Nasivds, Lsongsa, NLssässi). — Bestehen Namen aus mehreren Wörtern, so sind diese getrennt und mit Bindestrichen zu schreiben (Lgäms-kälims, Libambäws- üwa-LuvAuüo, Groß-Batanga, Neu-Pommern, Lüderitz-Bucht, Kamerun-Berg). Eine Ausnahme bildet die amtlich fest gesetzte Schreibweise der Worte Daressalam, Kilimandscharo, Kilima- tinde. — Tragen Ansiedelungen aus zwei Worten zu sammengesetzte Namen, die der deutschen Sprache entnommen sind, so sind diese in einem Wort zu schreiben (Vismarckburg, Wilhelms feste, Herbertshöhe, Lüderitzbucht als Ansiedelung). Dagegen als Bucht (Wasserfläche) Lüderitz-Bucht. Bestehen solche Ansiedelungs namen aus drei Worten, so sind die beiden letzten regelmäßig zu einem Wort zusammenzuziehen und mit dem ersten durch einen Strich zu verbinden (Johann-Albrechtshöhe, Fricdrich-Wilhelms- hafen, dagegen Friedrich-Wilhelms-Hafen, wenn es sich um die Bucht als solche, nicht als Ansiedelung handelt). Außerdem sind dementsprechend noch folgende Namen zu schreiben: Deutsch-Ost afrika, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Neuguinea, Kaiser-Wilhelms land. (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker.) Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs gehilfen. Ortsgruppe München. — Die Ortsgruppe Mün chen der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungs gehilfen hält am Freitag den 2. Oktober, abends 8st, Uhr, im Hotel »Fränkischer Hof» zu München, Senefelderstraße, eine ordent liche Monatsversammlung ab, in der Herr Kollege Rappaport über die Büchersche Denkschrift »Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft- sprechen wird. Gäste werden willkommen sein. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Oooultismus. — Lrsimaursrsi. Uluminatsn. Lossnlrrsrwsr. LaASr- Lg.tg.IoA Lo. 46 von Lisbars LsrtlinA in Orssdsn-L. 1903. 8°. 59 8. 1000 blrn. ägbrssbsriebt äsr UsipriAsr Lueübindsrsi-LotisnASSsll- sobakt vorm, duskav Lrikrsoüs, I-sipmA über das gobts dssobattsjabr vom 1. duni 1902 bis 31. Nai 1903. 4". 10 8. in UmseblgA. LlassUrsr und Lnoz'irloxö.disn. 8oböns lnttsratur. Ibsologis. dssobisüts und dsvArgpbis, Luvst, Nsdwin sto. sto. .dnti- guarigts - LatglvA von Lriob Ussbt in Lrombsrg. 8". 40 8. 1112 Lrn. Lrbsitsn aus edlsm Nsta.II rum Isil aus adsliASm Lssitr stam mend. LatalvA 45 von IIuAv UslbinA in Nünobsn. 8". 26 8. 315 Lrn. (Sprechsaal.) Neue und alte Bücher. Unter der Überschrift »Bücher und Wohnungen« brachte das Börsenblatt kürzlich (in Nr. 214) die Äußerung eines Universitäts professors, die sich mit meinen zahlreichen ähnlichen Erfahrungen als früherer Sortimenter vollständig deckt. Aber neben der Beschränktheit unsrer Großstadtwohnungen ist unter den zahl losen Gründen, warum der deutsche Mittelstand weniger Bücher und Zeitschriften kauft als etwa der französische, englische oder- amerikanische Großstadtbcwohner (in kleinern Orten wird auch in jenen Ländern nicht mehr gekauft als bei uns) ist auch die folgende, im ersten Augenblick vielleicht etwas komisch klingende Ursache mit schuld. Cs ist das die geradezu ans Chinesische erinnernde Pietät des Durchschnittsdeutschen für Gedrucktes! Während der Franzose, Engländer oder Amerikaner seine Zeitung, seine illustrierte Zeit schrift, ja sogar seine broschierten Romanbände nach genossener Lektüre achtlos liegen läßt, wegwirft, verpackt oder verbrennt, be wahrt der Deutsche in ehrfurchtsvoller Scheu seine gelesenen Bücher und seine illustrierten Journale jahrzehntelang sorgfältig auf, und an einem Jahrgang Gartenlaube aus den fünfziger Jahren stillen Enkel und Enkelkinder auch heute noch ihr brennen des Lesebcdürfnis! Ja sogar die Romanfeuilletons der Tages zeitung werden sorgfältig ausgeschnitten und wandern von Familie zu Fannlie. Glücklicherweise setzt hier das Holzpapier dem allzu langen Gebrauch eine wirksame Grenze. Erst in den letzten Jahren ist bei unsrer jüngcrn Generation ein klein wenig mehr Leichtsinn (in Bezug auf Bücherbewahren) eingerissen und dadurch ein ganz kleiner Schritt zur Besserung getan. Aber immer noch versperren Millionen von alten und veralteten Zeitschriftbänden den Platz für neue Bücherkäufe! Stuttgart. Walther Keller, i. Fa. Franckh'sche Verlagshandlung. Verbot, das Kyffhäuserdenkmal zu photographieren. (Vgl. Nr. 222 d. Bl.) Wie verträgt sich das Verbot, das in Nr. 222 d. Bl. mitgeteilt wird, mit Z 6 des Gesetzes vom 9. Januar 1876, betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste? Da heißt es unter Ziffer 3: (»Als verbotene Nachbildung ist nicht anzusehcn): 3. die Nach bildung von Werken der bildenden Künste, welche auf oder an Straßen oder öffentlichen Plätzen bleibend sich befinden. Die Nachbildung darf jedoch nicht in derselben Kunstform erfolgen.« Friedrich Jansa.
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