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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1900
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- Deutsch
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Alexander Dnncker Verlag in Berlin. 2000 Seydel, Jesus Christus. 2 50 geb. 3 ^ 50 <ß. Negri, Schicksal. 5. Aust. 3 geb. 4 R. Gaertner's Verlag H. Helifclder in Berlin. 2007 Lobuxps, IVics ist Liläung? 80 <ß. Bibliographisches Jnstitnt in Leipzig. 1999 Duden, Orthographisches Wörterbuch. 6. Aust. Geb. 1^/6 60^. Berliner Lithogr. Institut Julius Moser in Berlin. 2003 lüsbsnocr, Larts von Osotral-Buropk. 6 Blatt in BinsoblaA. 6 — L^arto von Boutsollanci. 4 Blatt in IInisLb.lag. 4 — Rsisslcarto von Mttsl-Bnropa. 80 — Bisollb.-lisisolcarts v. Bsntsobsn lisiobs. 50 — Vsrlcobrslcai'ts cksr Osstsrr.-IIngar. Nonarobis. 6 Blatt in Binseblag. 5 ^7. Otto Liebmann in Berlin. 2007 Stenglein, Lexikon des Deutschen Strafrechts. Lsg. 2. 6 90 Georg Reimer in Berlin. 2006 Harnack, Geschichte der Kgl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 3 Thle. in 4 Bdn. 60 Hngo Steinitz Verlag in Berlin. 2005 Just, was ist und wie errichtet man eine Handelsgesellschaft. 1 Bernhard Tanchnitz in Leipzig. 2005 ^loxanäsr, tbrongb ürs to kortnno. (D. B. vol. 3414.) 1 60 H. Ferd. Thicrgarten's Verlag in Karlsruhe. 2006 Jahresbericht der Großherzoglich Badischen Fabrik-Jnspection für 1899. 3 ^7. Gustav Weise in Stuttgart. 2001 Der Krieg in Südafrika. Kriegsspicl. 1 Zuckschwcrdt L Co. in Leipzig. 2001 v. Kunowski u. Fretzdorff, der Krieg in Südafrika. 2. Theil. 1 ^ 50 -Z. Nichtamtlicher Teil. Die Buchhandlung als deutsche Mission. Von vr. Wilhelm Bode (Weimar). Abdruck erwünscht. Während die englischen Soldaten zur Zeit schwer zu kämpfen haben, rücken die englischen Schriftsteller unbestritten vorwärts, gewinnen sie täglich ein neues Stückchen der Welt. Was wollen die Schwierigkeiten und Niederlagen in Süd afrika gegenüber dem Siegeszug der englischen Sprache be deuten! Im Jahre 1500 sprachen 3 — 4 Millionen Menschen englisch, 1600: 6, 1700: 8'/z, 1800: 21, 1900: 116 und für das Jahr 2000 werden von den Jingoisten 640 Mil lionen ihrer Zunge erhofft. Die deutsche Sprache hat es von 1500—1700 von 10 Millionen nur auf 80 Millionen ge bracht und steht jetzt auch hinter der russischen bereits zurück. Daß die Ausbreitung der Sprache sich mit der Ausbreitung der betreffenden Kultur und Weltanschauung deckt, braucht nicht ausgeführt zu werden; die Ausdehnung der englischen Weltanschauung haben wir ja sogar im Deutschen Reiche im letzten Jahrzehnt beobachten können. Wenn wir nun aus idealen oder patriotischen oder kommerziellen Interessen heraus wünschen, daß die Kinder von Deutschen möglichst alle Deutsche bleiben und daß auch recht viele Ausländer unsere Sprache erlernen, so müssen wir nach den praktischen Mitteln fragen. An einem Uebelstande können wir wenig ändern: an der Schwierigkeit unserer Sprache. Das Englische siegt namentlich deshalb, weil es kinderleicht ist, weil nicht jedes Wort durch Kasusendungen, Geschlecht, Umlaut u. dgl. Gelegenheit zu Fehlern bietet; das einzig schwere an der englischen Sprache, die uralte Orthographie, kommt für viele erst dann in Betracht, wenn sie im münd lichen Gebrauch sicher sind. Für den Wettkampf mit anderen Sprachen könnten wir unsere deutsche nur erleichtern, indem wir die allereinfachste Rechtschreibung und die Antiquaschrift mehr einführten, für den Druck vielleicht ein Mittelding zwischen Antiqua und heutiger Fraktur, eine Gotisch, wie sie als Zierschrift ja in den letzten Jahren bereits häufig an gewandt wird. Sodann ist von größtem Einfluß, in welcher Sprache uns im Auslande unsere geistige Nahrung geboten wird. Und da ist kein Zweifel, daß unsere Litteratur und die groß artigen Leistungen unserer Verleger noch längst nicht so angeboten werden, wie der Freund deutscher Sprache und deutscher Denkweise wünschen muß. Und eine Besserung kann von den Geschäftsleuten allein nicht erwartet werden; auf sein eigenes Risiko wird sich kein junger deutscher Buchhändler SiebemmdseK,MIer Jahrgang. als solcher in eine ausländische Stadt setzen, um gerade billigste deutsche Schriften zu verkaufen. Und dieses letztere ist eben wünschenswert, denn die Hefte für 10, 20 und 50 Pfennig aus den bekannten Sammlungen von Meyer, Reclam, Hendel, Engelhorn u. s. w. sind für die Verbreitung oder Aufrechterhaltung des Deutschtums natürlich viel brauchbarer als die teuren Werke, die der Buchhändler seines größeren Verdienstes halber vorziehen würde. Man denke z. B. an Dänemark, Norwegen und Schweden. Im achtzehnten Jahrhundert hatte es den Anschein, als ob Dänemark auf friedlichste Weise deutsch werden sollte da durch, daß seine gebildeten Stände die hochdeutsche Sprache annahmen, ihr Dänisch gleichsam als Mundart behandelnd wie der Hamburger sein Platt. Die dänischen Dichter schrieben ihre Werke schon deutsch, und der erste große deutsche Dichter der neueren Zeit, Klopstock, wurde von einem dänischen König unterstützt. Man hatte damals eben noch kein nationales Bewußtsein; heute dürfen wir nirgends mehr auf nationale Gleichgültigkeit rechnen. Aber wir dürfen damit rechnen, daß kleinere Länder weder eine so reichhaltige, noch eine so billige Litteratur haben können wie wir, daß wir sie zum Kaufen und Lesen unserer Bücher verführen können, wenn wir diese nur überall vor die Augen bringen. Es gehen jetzt schon manche Ballen von Leipzig nach Kopenhagen, Stockholm und Christiania, auch nach Aarhus, Bergen, Lund u. s. w., aber diese Skandinavier, die sie beziehen, haben kein Interesse, unsere billigsten und besten Bücher zu bestellen, ihren eigenen Litteraturen Konkurrenz zu machen. Gäbe es in zehn däni schen, fünf norwegischen und zehn schwedischen Städten deutsche Buchhändler, willens und in der Lage, deutscher Litteratur und Kultur Pionierdienste zu leisten, so würden sie mit der Zeit einen großen Einfluß ausüben. Die Skandinavier stehen immer vor der Frage, ob sie mehr deutsch oder englisch lernen sollen; wir thun gut, in unsere Wagschale neues Gewicht zu legen. Oder denken wir an die neuen Kolonialorte, wo das Englische so leicht obenauf kommt. Wenn die deutschen Kirchen ihre Missionare schicken, sollten nicht auch Missionare deutscher Litteratur und Kultur nötig sein? Müssen nicht selbst deutsche Kolonisatoren davor behütet werden, daß sie nach Sprache und Denkart Engländer werden? Wir wollen doch diese Kolonien nicht für Viertelsengländer erwerben, deren Nachkommen schon ganze Engländer sind. Denken wir weiter an die Deutschen in Plätzen wie London. Wir wissen, daß London eine der größten deut schen Städte ist; sieht man sich aber nach deutschen Buch- 267
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