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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1903
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 6757 ^ 205, 4. September 1903. 8. 3uvsu in karis. llz'I, 4.., Oli-rmpi^nol äivoros. 18". 3 kr. 50 o. OMovro^, R., Iss pstites sevousses. 18". 3 kr. 50 o. 8. ^arusrtiu iv Lrüssol. ^nclsrsos, I. 6. 6., Ltuäls. xolltiss. I. 8". 7 kr. 50 e. Vsuvs Llonncirn in Lrüssst. kardssg., lisäriAuss, I., Lertuw pg.Irllg.rum Lrgsilisllsium ou rslgkion äss pglmisrs uouvsgux äu Lrssil. Vesouvsrts, ässerits st äessillss 3'gpres ngturs. 2 vols. toi. 750 kr. Ottsustackt L 61s. iu Varls. Oguks^uoll, ^bsrrgtrons, srimss, koliss clu ssus Asuitgl. 18". 3 kr. 50 s. Lloutkort, 6b., O^tbsrsslluss. 18". 3 kr. 50 o. Schriftsteller, Buchhändler und Buchdrucker. Von einem Buchdrucker empfingen wir die nachfolgende fachmännische Betrachtung (Red.): sklubsllt 8NS. kgts. llbslll« — »Bücher haben ihre Schick sale«, lautet ein bekanntes Wort. In der Tat haben die wenigsten Menschen, wenn ein Buch schön gedruckt und säuberlich gebunden vor ihnen liegt, eine Ahnung davon, wie vielerlei Vorgänge hierbei mitgewirkt haben, welche Fülle von Studium, verschiedenartigster Arbeit und Aufmerksamkeit dazu nötig war. Ein jedes Buch reprä sentiert eine große Summe von Energie seitens des Ver fassers. Welche Mannigfaltigkeit von Kenntnissen, welch vielseitige Lebenserfahrung und anstrengendes Studium tritt uns nicht oft in einem einzigen Werke vor Augen! Was hat wohl den Schriftsteller bewogen, gerade so und nicht anders zu schreiben? Bei wie vielen Verlegern hat er oft schon angefragt, bis er endlich einen fand, der bereit war, das Risiko auf sich zu nehmen, das neue Geistesprodukt der dankbaren, oftmals freilich auch recht undankbaren Mit- und Nachwelt zu übermitteln durch die Mitarbeit der Buchdruckerei und des seiner innern Organisation nach den meisten unbekannten Sortimentsbuchhandels! Ist das fertige Manuskript glücklich in der Druckerei angelangt, so kann die Arbeit des Schriftsetzers und Korrektors beginnen. Bei manchen, besonders wissenschaft lichen und fremdsprachlichen Werken ist dies durchaus nicht so einfach. Nur durch jahrelange Übung im Lesen schwieriger Handschriften, mit Hilfe vielseitiger allgemeiner und sprach licher Kenntnisse ist es möglich, die Hieroglyphen vieler Autoren vollständig zu deuten. Ist es doch vorgekommen, daß manche Gelehrte im Augenblick ihr Geschriebenes selbst nicht lesen konnten! Unwillkürlich denken wir dabei an den alten Dessauer, der einst bei der Paroleausgabe seinem Adjutanten, der ihn bei einer unleserlichen Stelle um Auf schluß bat, zur Antwort gab: »Donnerwetter, ich hab's doch geschrieben, daß Er es liest, und nicht, daß ich es lese.« Viele unsrer modernen Schriftsteller könnten sich in diesem Punkt an unfern bedeutendsten Klassikern ein Beispiel nehmen, z. B. an Goethe, der sehr darauf achtete, daß seine genialen Schöpfungen auch in gut lesbarem und wirklich drucksertigem Zustand in die Druckerei wanderten. Einzelne Schriftsteller, namentlich Schriftstellerinnen nehmen es mit der Satzkonstruktion und besonders mit dem Setzen der Interpunktionszeichen nicht so genau und überlassen es ruhig dem Korrektor in der Druckerei, hierin Ordnung zu schaffen. Im weitern Verlauf der Herstellung des Buchs bereitet die gänzliche Unkenntnis vieler Autoren in der technischen Herstellung überhaupt und in der Hand habung der Korrektur im besonder» dem Setzer große Schwierigkeit. Wie wird da manchmal im Tabellensatz oder in: Satz mit vielen Klischees, die ein völliges Umbrechen Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. V1c>u-8ourr1t L 61s. In Varls. Nov^, ^., Mlläss 6rg.ir>a.ticjllss. 3V I. 16". 3 kr. 50 e. tzuantlu in Varls. Da, 6osta, 6. la OoiLMUllS vsous 18 Nars—28 Nal 1871. vol. I. 18". 3 kr. 50 o. 8. Val11aut-6arrnaims In Imttloll. 'Part, U, 6bills et Oblnois. 8". 1 kr. 50 o. VlAOt Vrsrss ill Varls. ^.llllllgärs cts I'internst sn msässills äss asilss public» ctslisuss. 1903. 18". 2 kr. Irupr. 7t. cks tssatsolis 111 Vrüsssl. Verwes, U., Ueeusil des orärss etraiiAsrs evllksrss aux öslASs clepuis 1830 jllSHll'L llvs jours. Vase. I. 4". 2 kr. mehrerer Seiten bei Einschaltungen oder Änderungen er fordern, gewirtschaftet! Daß viele Änderungen in der Kor rektur viel Arbeit und große Kosten verursachen, scheinen manche Autoren gar nicht zu wissen, bis eines Tags der Herr Verleger eine gesalzene Rechnung hierüber von der Druckerei vorlegt und der Herr Verfasser es eventuell am eignen Geldbeutel zu spüren bekommt. Die Kenntnis des allgemein üblichen Korrekturschemas lassen viele Erstlinge in der Schriftstellerei sehr vermissen. Wegen eines falschen oder verkehrten Buchstabens schreibt dieser jedesmal das ganze Wort oder den halben Satz an den Rand des Korrektur bogens, so daß der Setzer bei dessen Anblick einen gelinden Schreck bekommt und erst allmählich merkt, daß die Sache nicht so schlimm ist, wie sie aussieht. Ein andrer macht seine Korrekturen, Einschaltungen usw-, ohne genau und unzweifelhaft zu bezeichnen, wohin sie eigentlich gehören. Ein dritter schreibt in einem fremdsprachigen Werke Bemerkungen, die den Setzer angehen, in fremder Sprache und ist sehr erstaunt, wenn er sie in der zweiten Korrektur dann abgedruckt findet, weil sie als zum Text gehörig be trachtet wurden. Recht sonderbar verfuhr eine Dame in einem von ihr herausgegebenen belletristischen Werke. Wohl aus frommer Scheu vor dem gedruckten Wort änderte sie einzelne Buchstaben und Wörter ohne Anzeichnung am Rand des Bogens so fein und zart im Text ab, daß man es auf den ersten Anblick kaum bemerken konnte. Zum Glück wurde in der Druckerei bei der Maschinenrevision das Ganze nochmals durchgelesen und infolge einzelner stehengebliebener Fehler die schüchternen Korrekturen allmählich entdeckt. In allen diesen und vielen andern Fällen ist es nötig, seitens der Buchdruckerei oder, wo der Verkehr nur durch die auftraggebende Buchhandlung geschieht, durch letztere dem Autor beizeiten Belehrung und Aufklärung zukommen zu lassen entweder durch Übersendung der um billiges Geld zu habenden Anleitung zum Korrigieren oder durch münd liche Aussprache. Besonders bei Vorkommen von vielen Tabellen und Klischees ist auf die Lieferung möglichst voll kommen druckfertigen Manuskripts hinzuweisen. Die strenge Einhaltung der alten Buchdruckerregel, daß als erste Zeile der Seite kein Ausgang eines Abschnitts, also keine letzte Zeile vor einem neuen Absatz (ein sogenanntes »Hurenkind«, wie der technische Ausdruck lautet) stehen darf, bringt manchen Metteur bei Werken mit vielen Äbsätzen schier zur Verzweiflung. Sobald der Autor von dieser Regel Kennt nis hat, wird es ihm ein leichtes sein, im Notfall durch kleine Änderungen, Streichungen oder Einschaltungen die Arbeit des Setzers wirksam zu unterstützen. Wie gesagt, es ist gut, sich in solchen und andern Fällen gegenseitig zu verständigen und aufzuklären zu beider seitigem Nutzen. Ein gutes Wort findet eine gute Statt. Und schließlich ist die Sprache ja nicht bloß dazu da, »um die Gedanken zu verbergen«, sondern um durch offnen und ehrlichen Meinungstausch die mancherlei Widerwärtig- 898
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