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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1904
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- Deutsch
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^5 2S9, 24 Dezcmber 1904 Nichtamtliche! Teil. 11575 VIII. ÜLiiäselirMiLlies. 6 Uln-tt. ^Ob sollon ^oäruelct?) ^ 4^2« MoU. ^^a^i8ti^ ru 1780). ^.^^LllUt.o^ ^ letuäVs/A. (nae 1758) Kleine Mitteilnnge». Wie die Wiener »Neue Freie Presse« aus Washington erfährt, soll das neue Urheberrechtsgesetz (eop^-j^kt Kill,, das wesentliche Änderungen des Gesetzes vom Jahre 1891 enthält, vom Reprä sentantenhause angenommen worden sein. Über Annahme der Bill durch den Bundessenat soll kein Zweifel bestehen. Sie ge währt dem Autor eines im Ausland erschienenen Werks das Ur heberrecht an der englischen Übersetzung oder Dramatisierung, vorausgesetzt, daß das Land, in dem die Originalausgabe er schienen ist, amerikanischen Autoren dieselben Rechte zubilligt. Es ist bekannt, daß insbesondere der deutsche Büchermarkt unter den bedenklichen Zugriffen amerikanischer Verleger und Zeitungseigen tümer emfindlich zu leiden hat, da die Bestimmungen des bisher in Geltung befindlichen Gesetzes vom Jahre 1891 die Erlangung eines »Oop^rixlit« für ausländische Autoren nahezu unmöglich gemacht haben. Die Bestätigung der Meldung, die abzuwarten Post. — In Ufa kos (Deutsch-Südwestasrika) ist eine Post erstreckt. In Finschhafen (Deutsch-Neu-Guinea) ist eine Postanstalt mit Briefpost-, Zeitungs-, Postanweisungs-, Paketdienst und Nach nahmedienst eingerichtet worden. Frei gegebenes Buch. — Die II. Strafkammer des Land- Jagielski, erschienen im Verlage von Chocieszynski in Posen, wird abgelehnt. Jugendschriften, Volks sch ullehr er und Sozial demokratie«. — Unter dieser Überschrift findet sich in den -Hamburger Nachrichten« Nr. 864 vom 8. Dezember ^2. Morgen ausgabe) das nachfolgend abgedruckte -Eingesandt«. In einer- späteren Nummer ,881 vom 15. Dezember, 1. Morgenausgabe) gesandt« geschilderten Unfugs seitens der Hamburgischen Ober schulbehörde. — Das -Eingesandt« lautet: »Vor einigen Jahren wurde dieses Thema lebhaft in den hiesigen Zeitungen erörtert. Dann nahm die Patriotische Gesell schaft sich der Sache an und gab ihrerseits ein Jugendschriften- Vcrzeichnis heraus. Leider hat dies seit zwei Jahren schon wieder aufgehört. Der Jugendschriften-Ausschutz der Volksschullehrer hat das Feld behalten. »Das diesjährige Verzeichnis ist in diesen Tagen aus gegeben, dazu ein Anschreiben, in dem auf eine Ausstellung von Jugendschriften usw. hingewiesen wird, die in den Tagen vom 5. bis 11. Dezember in Hamers Gesellschafts haus stattfindet. Es heißt in dem Anschreiben wörtlich: »-Alle ausgestellten Gegenstände sind in der Ausstellung käuflich. Sie ist geöffnet von 3 Uhr nachmittags bis 11'/., Uhr- Ausstellung aufmerksam zu machen.« - -Für wessen Rechnung Ausstellung und Verkauf stattfindet, wird in dem Anschreiben verschwiegen. Deshalb sei es hier gesagt: Der Verkauf geschieht für Rechnung der sozialdemokratischen Partei durch deren hiesige Buchhandlung Auer L Co., und die Erträge fließen in die Parteikasse. Es soll durchaus nicht gesagt sein, daß die Füllung der Parteikasse Zweck des Unternehmens ist — dafür sind die Erträge kaum hoch genug. Es kommt auch nicht auf die Höhe der Erträge an, sondern auf das Prinzip. Die Lehrer werden aufgefordert, den Einfluß, den ihnen ihre autoritative Stellung verleiht, anzuwenden, um die Eltern zu veranlassen, Weih schwiegen wird, daß diese Stelle ein Glicd^in der sozialdemokra tischen Organisation ist. Was sagen diejenigen Lehrer dazu, die noch auf nationalem Boden stehen? Und vor allem: Geschieht diese Beeinflussung der Eltern mit Wissen oder- gar mit Genehmigung der Oberschulbehörde? -Es ließen sich noch andere Fragen daran knüpfen, z. B. ob ein Verkauf nach 9 Uhr abends gesetzlich noch erlaubt ist, und ob es zu rechtfertigen ist. daß die Gesamtheit der Buch- und Papier händler, was zweifelsohne geschieht, durch die Empfehlung der Lehrer geschädigt wird. Aber dafür mögen die Konkurrenten von Auer L Co. selbst sorgen. Uns interessiert hier die Stellung der Oberschulbehörde und derjenigen Lehrer, die auf nationalem Boden stehen. »Hamburg, den 7. Dezember 1904. Auch Einer.« Der »Volksbund zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild«. — Unter diesem Namen hat sich auf An regung des Schriftstellers Otto von Leixner in Berlin ein Bund zusammengeschlossen. Dieser Bund erläßt folgenden Ausruf: »Wir leben in einer Zeit wilder Gärung. Die Zukunft ist dunkel, und unser Volk kann gegen seinen Willen plötzlich in Kämpfe verwickelt werden, von deren Ausgang sein Geschick abhängt. In diesen Tagen der Entscheidung wird es stark sein müssen. »Es gilt deshalb, alles zu bekämpfen, was die geistige und leibliche Gesundheit des Volkes, die leider schwer geschädigt ist, noch mehr untergräbt, und einen ernsteren mehr pflichtbewußten Geist zu wecken, daß er alte Schäden heile, neue verhindere. -Zu den gefährlichsten Feinden unserer Entwicklung gehört der Schmutz in Wort und Bild, der, im tiefsten Wesen kunst- und gesittungsfeindlich, heute unzählige junge Seelen vergiftet. Er schmückt sich mit Worten falscher Wissenschaftlichkeit; er entlehnt der Kunst und Dichtung Mittel, um zu verführen, aber er tritt auch in rücksichtsloser Gemeinheit auf die Straßen und Märkte, dringt in das deutsche Haus der Wohlhabenden ebenso wie der schlichten Arbeiter und vergiftet oben und unten die ge sunde Schamhaftigkeit, die Selbstachtung und verkündigt nackte, entnervende Genußsucht. Kein Stand, kein Alter, kein Geschlecht ist gefeit vor den verderblichen Wirkungen, die heute schon die frühe Jugend ergreifen und ihr die besten Kräfte rauben. Ellern aller Stände, Lehrer, Erzieher, Geistliche aller Bekenntnisse, Leiter der Gefängnisse und Zwangserziehungsanstalten wissen von Erfahrungen zu berichten, die das Herz jedes Vater landsfreundes niit Schmerz erfüllen. Aber die Erkenntnis hat, nicht nur bei uns in Deutschland, den Mut zum Kampfe geweckt. »Der neubegründete »Volksbund zum Kampfe gegen den Schmutz in Wort und Bild« verhehlt sich nicht die Schwierigkeit des Werkes; er weiß, daß große, echte Kunst und Dichtung ebenso wie die Wissenschaft nicht in Fesseln gelegt werden dürfen. Aber er weiß auch, daß alles, was er bekämpft, weder mit jener Kunst und Dichtung noch mit Wissenschaft etwas zu tun hat. Er will nur bekämpfen, was aus unreinem Geiste geboren, nichts bezweckt, als durch Aufreizung der unreinsten Triebe Geld zu verdienen. Sittliches Elend, früh zeitiger Verfall des Leibes, krankhafte Entartungen des Geschlechts triebs, Wahnsinn und Verbrechen, unglückliche Ehen, im Keime schon vergiftete Kinder; diese ganze Kette unsagbaren Elends ist mit dem ersten Gliede angeschmiedet an jenen Schmutz in Wort und Bild. Darum muß er, gleichgiltig welche Feinde sich dem »Volksbunde« entgegenstellen mögen, bekämpft werden mit Wort und Tat. sondern um eine Angelegenheit des ganzen Vaterlandes und^der Menschheit. Wie der Ungeist sich in alle Stände eingeschlichen hat, in Paläste, Bürgerhäuser Werkstätten und Bauernhütten, wie er seirw Opfer unter Fürstensöhnen und den Kindern des 1516'
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