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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.12.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.12.1904
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- Deutsch
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11594 Nichtamtlicher Teil. — Svrechsaal. 800. 27. Dezember 1904. Gegenwart. Er begrüßte namentlich das Auftreten weiter Kreise des Buchhandels*) gegen den Schmutz in Wort und Bild. Im weitern erwähnte Herr vr. Huppert die Gründung eines »Volksbundes« auf Anregung Otto von Leixners (vgl. Nr. 299 d. Bl.) und den damals noch bevorstehenden Kölner Kon greß gegen unsittliche Literatur und Kunst. Einer Verschär fung der Gesetze zur Unterstützung der Selbsthilfe redete er als einem -Akt der Notwehr» das Wort. Die naturalistische Richtung in der Literatur und ihre Ausschreitungen fanden ent sprechende Würdigung, der gesamte Entwicklungsgang der neueren Belletristik und Kunst: -Naturalismus«, »Symbolismus», »Heimat kunst», »Neuromantik«, auch die mangelnde Rücksicht auf christliche Lehre und christliche Moral, desgleichen das -übcrmenschentum«, die -Verherrlichung des Ehebruchs« rc. wurden besprochen. Der katholischen Belletristik widmete der Redner eine lange und ein gehende Betrachtung. Er schloß wie folgt: -Weg mit dem Schmutz! Gute Familienlektüre! Künstle rische Belletristik! Das müssen die drei großen Ziele sein, nach denen wir mit aller Kraft streben. Und da haben namentlich die Damen eine große Aufgabe zu erfüllen; denn: wer liest mehr als die Damen?; wer versorgt die Familie mehr mit Lektüre als die Damen? Das Angebot richtet sich nach der Nachfrage. Jedes Zeitalter hat die Literatur, die es^ verdient. Höhe ^er Zeit gestanden. Einträchtig, entschieden, zielbewußt tue jeder seine Pflicht, und die Geschichte wird ein günstiges Urteil fällen über die Katholiken zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.« Post. - Es besteht vielfach die irrige Auffassung, daß all gemein bei Drucksachen dem Absender gestattet sei, außer seirre^ buchstaben sind aber nur auf gedruckten Visitenkarten, die gegen das Drucksachenporto verschickt werden sollen, also nicht auf andern Drucksachen, zulässig. Pflege des Deutschtums im Ausland. — Wie der Bei sich dort kürzlich eine -Vereinigung der Universitätslehrer des Deutschen in Großbritannien und Irland« gebildet. Ihr Zweck ist die Erörterung aller Gegenstände, die sich auf die Pflege der deutschen Unterrichts an den Schulen. Wissenschaftlicher Kongreß. — Der fünfte internationale Kongreß für Psychologie soll in den Tagen vom 26. bis 30. April 1905 in Rom stattfinden. Dem Organisationsausschuß in Rom gehören die Professoren Luciani, Tamburini, Sante de Sanctis Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Der Zentralausschuß der Gesellschaft für Verbreitung von Volks bildung hat in seiner Sitzung vom 12. d. M., die unter dem Vorsitz des Prinzen Heinrich zu Schönaich - Carolath im Neichstagsgebäude stattfand, beschlossen, die Zeitschrift der Gesell schaft »Der Bildungs-Verein» vom 1. April n. I. ab als Halb monatsschrift mit dem Titel »Die Bolksbildung. Zeitschrift für öffentliches Vortragswesen, Volksleseanstalten und freies Fortbildungswesen in Deutschland» erscheinen zu lassen. Der zunehmende Umfang der Gesellschaft erfordert diese Erweiterung der Zeitschrift. Die Gesellschaft zählt gegenwärtig über 4200 Körperschaften und 4234 persönliche Mitglieder. Sie hat bis zum 30. November d. I. außer ihrer Tätigkeit auf dem Gebiete des öffentlichen *) Wir legen Wert darauf, festzustellen, daß Herr vr. Huppert bei richtiger Beobachtung schon langst zu der Erkenntnis hätte kommen können, daß auf Ehrbarkeit und gute Sitte im deutschen Buchhandel von jeher mit großem Ernst gehalten worden ist. Verhältnismäßig geringe bedauerliche Ausnahmen, wie sie treffend ist, aber mittels ^unzulässiger Verallgemeinerung und infolge unzureichender Sachkunde neuerdings mehrfach gegen die Gesamtheit des deutschen Buchhandels beliebt worden ist. Red. Vortragswesens und der Volksunterhaltung 2151 Volksbiblio theken mit 69 125 Bänden unterstützt. Der Zentralausschuß be schloß, die Vibliotheksarbeit im nächsten Jahre mit vermehrten Mitteln fortzusetzen. Er hofft, für seine Bestrebungen, ins besondere auch beim Buchhandel, allseitig Verständnis und Förde rung zu finden. Die von dem Vorstand der Gesellschaft verwaltete -Rickert- Stiftung- verfügt zurzeit über ein Vermögen von 17 363^/6 20^ Drucksachen, die über die Bestrebungen der Gesellschaft unter richten, versendet unentgeltlich das Bureau, Berlin tNV., Lübecker- straße 6. Personalnachrichten. Jubiläum. — Das fünfundzwanzigjährige Bestehen seines von Friedrich Müller gegründeten Geschäfts und gleichzeitig das persönliche fünfundzwanzigjährige Berufsjubiläum begeht am 17. Januar 1905 (4. Januar a. St.) der Buchhändler Herr Paul A. Braeutigam in Charkow (Rußland). Wenn das berufliche Wirken des Jubilars, das seinen Schwerpunkt in der Pflege seines großen russischen Verlages hat, vorwiegend auch auf Rußland viele Freunde hat, gern von dem Aufschwünge Kenntnis nehmen, den das von ihm erworbene Geschäft unter seiner umsichtigen und tatkräftigen Leitung genommen hat; insbesondere aber geben die ausländische Abteilung seilles Sortiments mit dem deutschen und dem über Leipzig verkehrenden Weltbuchhandel pflegt, will kommenen Anlaß, auch in diesem Blatte des bevorstehenden Ge- H^rr Paul Albert Braeutigam trat am 17. (4.) Januar 1880 tätig und verließ das Geschäft erst im Jahre 1887, um in weiterer Gehilfentätigkeit zunächst in St. Petersburg, dann wieder in Riga (bei N. Kymmel) und schließlich in Kiew (bei H. Laechelin) sich für die Selbständigkeit im Beruf vorzubereiten. 1890 trat er als Ge schäftsführer in die Buchhandlung von Friedrich Müller in Char kow ein; 1892 erwarb er diese Handlung zu eignem Besitz. Schon 1890 hatte er mit der Gründung eines eignen Verlags begonnen, den er in der Folge mit Umsickst gepflegt und zu wissen- Universität zu Charkow, desgleichen auch des dortigen Tech nologischen und des Veterinär-Instituts, ferner der Medizinischen und der Technischen Gesellschaft. Zahlreiche Kliniken, Hospitäler und andre Anstalten in Rußland gehören mit ihrem großen Bücherbedarf zu seiner regelmäßigen Kundschaft. Außerordentlich entwickelt und umfassend sind seine geschäft- (Sprechsaal.) Jmmcrmanns Oberhof. Der Verlag der k. u. k. Hofbuchhandlung Karl Prochaska in Teschen empfing aus Oberösterreich die nachfolgende Zuschrift eines kritischen Abonnenten der von ihm herausgegebenen »Klassischen Erzählungen der Weltliteratur«: -Als Abonnent Ihrer .Monatsbände' bin ich auch in den Besitz des Bandes 6 .Der Oberhof, eine Erzählung aus dem west fälischen Bauernleben von Karl L. Jmmermann' gelangt. -Ich kann Ihnen nur sagen, daß mir ein solcher Schund noch niemals vor die Augen gekommen ist, und ist die Zumutung, daß man einen solchen Quark lesen und verdauen soll, eine direkte Beleidigung. -Wie man so ein blödes Machwerk eine -Klassische Erzählung der Weltliteratur» nennen kann, ist mir unfaßbar und mit dieser Bezeichnung gegen die bona, üäs - Abnehmer ein Vertragsbruch. »Ich behalte mir vor, diese -klassische Erzählung« gelegentlich näher zu beleuchten. -Hochachtungsvoll »R , Ob.-Öst., 20. Dezember 1904. A . . . . N «
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