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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1904
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- Deutsch
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217. 22. Oktober 1904. Nichtamtlicher Teil. 9155 acht verschiedenen Eisenbahnzügen von Leipzig nach folgenden Orten: Halle (Saale), Cassel, Hamburg, Cöln, Kaldenkirchen, Hildesheim und Frankfurt (Main), nach einigen dieser Orte, namentlich nach Frankfurt, täglich in mehreren Zügen. Ferner werden vom Postamt 2 werktäglich unmittelbare Frachtkartenschlüsse nur mit Bücherpaketen nach Wien 46 und Basel transit abgefertigt. Am Donnerstag stellen auch die Eisenbahngüterab fertigungsstellen auf den Leipziger Bahnhöfen zur Be förderung der Bücherballen regelmäßig direkte Bücherwagen ein. So läßt z. B. die Eilgutabfertigungsstelle auf dem Thüringer Bahnhof in dem Zuge Leipzig—Corbetha—Bebra —Frankfurt, ab Leipzig 9,45 Uhr, 4 oder mehr Bücher kurswagen laufen, und es gelangen allein mit diesem Zuge an den Donnerstagen in der Regel gegen 11000 Bücherballen zur Absendung. Außerdem verschicken Leipziger Speditionsfirmen die ihnen von den Leipziger Kommissionären zur Beförderung übergebenen Ballen regelmäßig in Sammelwagen, die alle für den betreffenden Ort und dessen Umgebung bestimmten Bücherballen und sonstige Frachtgüter aufnehmen. Solche Wagen laufen von Leipzig in jeder Woche täglich nach Berlin und Dresden, an drei Tagen nach Rotterdam, an zwei Tagen nach Köln, Elberfeld, Frankfurt (Main), Hamburg, München, Stuttgart, Budapest und Wien, an einem Tage nach Aachen, Prag, Basel und Lindau (Schweiz). An den Bestimmungsorten fahren die mit den Leip ziger Spediteuren in Verbindung stehenden Spediteure die Ballen für den Ort sogleich aus und befördern die für die Umgebung dieser Städte bestimmten Sendungen alsbald weiter. So bekommen mit dem Wiener Sammelwagen die österreichischen Buchhandlungen ihre Sendungen, mit dem Stuttgarter die württembergischen Handlungen usw. Diese Einrichtung, die eine wesentliche Frachtver billigung mit sich bringt, ist für den buchhändlerischen Verkehr über Leipzig von großer Bedeutung. Für die Aus- und Einfuhr Deutschlands an gedruckten Büchern, Karten, Musikalien und Zeitschriften weist die Handelsstatistik nach, daß im Jahre 1900 einer deutschen Ausfuhr von 14 058 500 eine Einfuhr von 4472 600 gegenübersteht, und daß sich Deutschlands Ausfuhr auf 78 700 000 dagegen die Einfuhr (nach Abzug des aus dem Auslande unverkauft zurückkommenden Remissionsguts) auf 10 000 000 bewertet. Die Ausfuhr Deutschlands überwiegt demnach die Einfuhr um das achtfache. Dieses erfreuliche Übergewicht des deutschen Bücher exports nach dem Ausland beruht in der Hauptsache auf den im Auslande, zumeist von Reichsdeutschen, unterhaltenen deutschen Buchhandlungen, die in einer Gesamtzahl von 2376 in allen fremden Ländern Europas und in sämtlichen Erdteilen vertreten sind und einen der wichtigsten Faktoren zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande bilden. Die Zahl der in Deutschland selbst im Buchhandel und im Buchgewerbe (einschließlich der Papierfabrikation und der Buchbinderei) beschäftigten Angestellten, Beamten und Ar beiter wird auf 220 000 Personen geschätzt — ein stattliches Heer, das an Kopfzahl dem Gesamtpersonal der Deutschen Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung nahe kommt. Kleine Mitteilungen Ein Wort Kaiser Wilhelms H. über die Kunst. — Zum zweiten Male hat Se. Majestät der Deutsche Kaiser Veranlassung genommen, sich öffentlich und nachdrücklich für die Wahrung der uns von den großen Meistern der Vergangenheit überkommenen der Hardenbergstraße zu Berlin-Charlottenburg errichteten neuen Gebäude der Königlichen Hochschule für die bildenden Künste und für Musik sich mit Entschiedenheit für die Einhaltung der über lieferten Bahnen der Kunst ausgesprochen hatte, nahm er diesmal des Kaiser Friedrich-Museums auf der Museumsinsel in Berlin am 18. d. M. wiederholt Gelegenheit, sich zu dieser wichtigen Sache mit gewohnter Offenheit zu äußern. Seine in Beantwortung der Ansprache des Ministers vr. Studt gehaltene Rede hat folgenden Wortlaut: "Ich spreche Ihnen, Herr Minister, Meinen herzlichen Dank aus für die schönen und eindrucksvollen Worte, mit denen Sie soeben Meiner Vorfahren, insonderheit Meiner geliebten Eltern und Ihrer segensreichen Fürsorge für die Museen gedacht haben. »Der heutige Geburtstag Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters, weilano Seiner Majestät des Kaisers und Königs Friedrich, hat Uns vereint, zwei seinem Gedächtnis gewidmete Denkmäler der Öffentlichkeit zu übergeben. Das treffliche Reiter standbild, vom Deutschen Reiche in dankbarer Verehrung errichtet und von genialer Künstlerhand geschaffen, wird die Siegfrieds gestalt und die gewinnenden Züge des Verewigten noch späten Geschlechtern vor Augen führen, und dieser stolze Bau mit seinen reichen Sammlungen wird Zeugnis ablegen von dem Wirken und Schaffen des edlen Herrschers, der in dem Herzen des deutschen Volkes als hehre Lichtgestalt immerdar fortleben wird, er, der hochgemute dem Wiederaufbau des Reiches teilnahm, ließ es, als^ des Krieges Stürme schwiegen, seine besondere Sorge sein, die Künste des Friedens zu mehren und zu fördern. Das hat sich namentlich auch in seinem Verhältnis zu den Berliner Museen bewährt. Im Jahre 1871 als Protektor an ihre Spitze getreten, hat er im Verein mit seiner kunstsinnigen Ge mahlin, Meiner erlauchten Frau Mutter, bis in die Tage des Leides, ja des Todes, schützend, sorgend und leitend über diesen Anstalten gewacht. Wenn der Kreis der Museen sich in unge ahnter Weise erweitert hat, neue große Sammlungen hinzuge treten, die alten neugestaltet und durch eine Fülle neuer Schätze be- können — wem anders ist es zu danken, als der nimmermüden Fürsorge dieses erlauchten Herrscherpaares, das. um Großes wie um Kleines besorgt, alle Schwierigkeiten überwindend, dem innern wie dem äußern Ausbau siegreich die Wege bahnte. Darum war es eine Pflicht ehrfurchtsvollen Dankes, diesen Bau und die in ihm vereinigten Sammlungen für alle Zeiten mit dem Namen verwirklichen. Wenn wir heutzutage unsre Kunst von entgegengesetzten Richtungen zerklüftet sehen, die sich befehden, und von denen die eine über die andre sich hinwegzusetzen bemüht ist, wenn es sich dabei zum Teil, nach Meiner Überzeugung, wie Ich das schon öfter hervorgehoben, um Irrwege handelt, die vom wahren reden "will. Angesichts des Friedensfürsten, dem die heutige Feier gilt, liegt Mir vielmehr daran, dasjenige zu betonen, was geeignet erscheint, die getrennten Richtungen wieder einander näher zu bringen, — es ist das Studium der Meister der Vergangenheit, -welches nach meiner festen Überzeugung vor allem dazu befähigt, tiefer in die Probleme der Kunst einzuführen. »So wenig es dem Genie versagt sein kann, aus unbekannten und verborgenen Tiefen zu schöpfen, so wenig kann es richtig sein, wenn jüngere Künstler sich von der alten Tradition und Schule das ^heilige Streben, mit dem die ältern Meister um das Ideal der Kunst gerungen haben, bietet auch dem Künstler unsrer Tage ein unerreichtes Vorbild, und sollte nament lich in der jüngern Generation Selbstkritik, Bescheidenheit und Achtung vor den Leistungen andrer fordern. Nur so wird ein gegenseitiges Verständnis angebahnt und dem wahren Fortschritt der Kunst gedient werden. Daß die Sammlungen dieses Museums hierzu und zu einer einheitlichen Weiterentwick lung der Kunst auf nationaler Grundlage beitragen möchten, ist Mein heißester Wunsch und entspricht — dessen bin Ich gewiß — in besonderm Maße den hohen Zielen Kaiser Friedrichs, dessen Streben allezeit auf die Pflege des historischen Sinnes und die Förderung der idealen Auffassung der Kunst gerichtet war. »Herrlich hat der hohe Herr diese Ziele in einer Ansprache 1203*
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