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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1904
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- Deutsch
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9152 Nichtamtlicher Teil. ^ 247, 22. Oktober 1904. Im Jahre 1874 betrug die Zahl der in Leipzig zur Post gelieferten Pakete dieser Art täglich 1255 Stück'), 1892 täglich 2850 Stück')! mithin ist seit 1892 eine Steige rung um 148 vom Hundert, seit 1874 eine solche um 450 vom Hundert eingetreten. Vergleicht man die Verteilung der Auflieferung von Bücherpaketen auf die einzelnen Wochentage, so ergibt sich eine interessante Verschiebung gegenüber dem Jahre 1874. Es entfielen im Durchschnitt vom Hundert auf den 1874 1903 Montag 10,0 13,0 Dienstag 13,0 15,2 Mittwoch 12,5 15,9 Donnerstag 13,5 21,0 Freitag 30,0 16,2 Sonnabend 21,0 16,3 Sonntag (unbekannt) 2,4. Die Verteilung aus die Wochentage ist also jetzt eine gleichmäßigere geworden, und an der Spitze steht nicht mehr der Freitag, sondern der Donnerstag. Dies ist zurückzu- fllhren auf den in den Kreisen des Publikums immer mehr hervorgetretenen Wunsch, spätestens bis zum Sonntag in den Besitz der illustrierten Wochenzeitschriften und Unter haltungsjournale zu gelangen; zur Erfüllung dieses Wunsches hat der Buchhandel, zumal die mit den Forderungen der Sonntagsruhe zusammenhängende Einschränkung des Post dienstes an den Sonntagen ein frühzeitigeres Eintreffen der Bücherpakete auch in den entfernt liegenden Orten Deutsch lands notwendig machte, seine Hauptspeditionstätigkeit auf einen früheren Tag verlegen müssen. In neuerer Zeit er folgen auch schon am Mittwoch häufig bedeutende Massen auflieferungen namentlich solcher Sendungen, die nach weit gelegenen Orten des Deutschen Reichs (4. Zone und darüber hinaus) bestimmt sind. Von der Gesamtpaketauslieferung Leipzigs einschließlich der Vororte nebst Schönefeld und Stötteritz, mit der die Stadt Leipzig nach der Jahresstatistik der Deutschen Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung nächst Berlin die höchste Stelle im Reichs-Postgebiet einnimmt, entfällt auf die Bücherpakete beinahe der dritte Teil. Donnerstags beläuft sich die Zahl der Büchersendungen allein beim Postamt 1 im Durchschnitt auf 6000 und steigt in der Oster- und Weihnachtszeit aus 7000 bis 8000, die Gesamtzahl der aufgelieferten Pakete auf mehr als 13 000 Stück. Im allgemeinen werden beim Postamt I allein an Bücherpaketen ebensoviel Stück aufgeliefert wie in den Städten Bromberg, Cassel und Coblenz zusammen ge wöhnliche Pakete überhaupt. Die Gesamtzahl der in ganz Leipzig an einem Tag zur Auflieferung gelangenden BUcher- pakete, die sich nach den obigen Angaben im Werktagsdurch schnitt auf 8402 Stück beläuft, ist für die Zeit des lebhaf testen buchhändlerischen Verkehrs auf 19 000 bis 20 000 Stück zu schätzen. Das Durchschnittsgewicht aller Bücherpakete belief sich beim Postamt I im Monat Februar 1904 auf 4,88 leg gegen 4,29 im Jahre 1874, und BUchersendungen zum Gewicht von gerade 5 üx wurden im Februar 1904 von der Ge samtausgabe an Bücherpaketen 82 vom Hundert gegen 29 vom Hundert im Jahre 1874 gezählt. Hieraus geht hervor, welch einschneidenden Einfluß der Einheitstarif im Lauf der Zeit auf den Bücherversendungsverkehr geübt hat, und daß die bezügliche in Nr. 8 des deutschen Postarchivs vom Jahre 1874 in dem Artikel »Der deutsche Buchhandel- ausge sprochene Erwartung in Erfüllung gegangen ist. Bei Zugrundelegung des Durchschnittsgewichts von ') Bgl. Archiv für Post u. Telegraphie von 1892, S. 115. 4,88 Irz ergibt sich für das Jahr 1903 für die Stadt Leipzig eine Gesamtversendung an Bllcherpaketen von 12 300 801 Irz. Die annähernd gleichmäßige Form und Größe der Bücherpakete gestattet eine weitgehende Ausnutzung der Laderäume der Güterpostwagen, so daß im Hinterladeraum eines zweispännigen Wagens der Gattung 6», der an sonstigen Sendungen nur ungefähr 250 Stück faßt, etwa 400 Bücherpakete Aufnahme finden können. Hierbei ist aber Vorsicht notwendig, damit die Tragfähigkeit des Wagens, die sich auf 35 bis 40 Zentner beläuft, nicht überschritten wird, denn 400 Pakete ergeben ein Durchschnittsgewicht von 4,88x400 — 1952 lrz oder 39,04 Zentner. Die Be förderung der zahlreichen Bücherpakete stellt daher auch an das Wagen- und Pferdematerial der Post hohe Ansprüche. Ähnliche Einwirkungen wie beim Postamt 1, wenn auch der geringeren Höhe der Auflieferung entsprechend in geringerem Grade, übt der Bücherversendungsverkehr auf den Betrieb bei den Paketannahmestellen der Postämter 2 und 3, wo abends sieben und vier Wieger in Tätigkeit sind, und bei den andern beteiligten Postanstalten aus. Besonders fühlbar aber ist der Einfluß des Buchhandels und des Buch gewerbes bei dem im Posthaltereigebäude untergebrachten Postamt 8 (Ecke Täubchenweg und Göschenstraße), das so recht mitten im buchhändlerischen Leben und Treiben belegen ist und dessen gesamter Verkehr sich denn auch zu neun Zehnteln auf diesem Gebiete bewegt. Es ist ein Postamt I. Klasse mit 17 Beamten und 19 Unterbeamten, das in der Hauptsache für den Annahmedienst bestimmt ist, dem aber auch die Wahrnehmung des Bahnhofspostdieustes auf dem nahen Eilenburger Bahnhof und der umfangreichen aus das Leipziger Postfuhrwesen bezüglichen Geschäfte über tragen ist.') Die Maffenauflieserungen von Bücherpaketen und sonstigen Sendungen, die sich bei der unmittelbaren Nähe der oben geschilderten Buchhändlerpaläste hier ganz besonders des Abends bis kurz vor Schalterschluß zusammendrängen, haben im vorigen Jahre eine erhebliche Vergrößerung der Packkammer und der Briefabfertigungsräume erforderlich ge macht. Es sind jetzt jeden Abend 8 Federschnellwagen im Betriebe; zurzeit des Schulbücherversands und vom Oktober bis Dezember werden auch noch 3 Reserve-Federschnellwagen mit herangezogen. Die Zahl der täglich ausgelieferten Pakete beträgt im Durchschnitt nahe an 3000 Stück; sie steigt am Donnerstag aus mehr als 5000, zu Ostern (Schulbücheroersand) auf 6600, Weihnachten auf 7000 und mehr Stück. Besonders hervorzuheben ist, daß ein großer Teil dieser Pakete nach dem Ausland gerichtet ist, und daß von einer Buchhändler firma, die von der summarischen Einlieferung ihrer Pakete Gebrauch macht, durchschnittlich täglich nicht weniger als 500 Pakete, an Donnerstagen aber gegen 1500 Pakete auf gegeben werden. Die Abnahme dieser Sendungen erfolgt zugleich mit den Paketen von noch zwei andern summarisch einliefcrnden Firmen an einer besondern Laderampe im Post hof. Eine andre Buchhändlerfirma läßt die von ihrer Bar- sortimensabteilung herrührenden Pakete jeden Donnerstag, vor Weihnachten und Ostern aber täglich, in den Abend stunden von 6 bis 8 Uhr mehrmals mit Pferdekraft dem Postamt 8 zuführen. Gewöhnliche Briefsendungen werden täglich rund 15 000, Nachnahmebriefsendungen 700 Stück ") Die Leipziger Posthalterei ist der größte Privatbetrieb dieser Art in Deutschland und mustergültig eingerichtet. Die Zahl der Postpferde beträgt 276, der Postillione 177, der Wagen park umfaßt 244 Güterpost- und Paketbestellwagen. Die Zahl der täglich zu verrichtenden Fahrten beläuft sich auf 920. Der Bau der Postwagen erfolgt in den geräumigen eignen Werkstätten der Posthalterei. Vgl. im übrigen den Aussatz: --Das neue Post- haltereiaebäude in Leipzig- im Archiv für Post u. T.von 1894, Nr. 18.
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