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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1904
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- Deutsch
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915« Mchtamtlicher Teil. ^ 247. 22. Oktober 1904. Firmen läßt nämlich weder die vor dem Packen der Pakete herausgesuchten Begleitadressen nach Fertigstellung der Pakete im Geschästslokal mit diesen vereinigen saufstecken), noch ver anlaßt sie. obwohl doch in der Hast des Arbeitens Der schen beim Heraussuchen der Begleitadressen unvermeidlich sind, eine Vergleichung der Begleitadressen mit den Auf schriften der fertigen Pakete, sondern der heraussuchende Schreiber sammelt die Begleitadressen bei sich an. die Pakete aber werden in der Reihenfolge ihrer Fertigstellung sogleich in den zur Abfahrt nach der Post bereitstehenden Handwagen verladen, und dann, sobald ein Transport abgehen soll, werden rasch die bis dahin aufgekommenen Begleitadressen in den Speditionsräumen eingesammelt, und die Vereinigung der Pakete mit den Begleitadressen kann nun erst in der Schalterhalle des betreffenden Postamts erfolgen, wo sie in folge der in den Abendstunden herrschenden Überfüllung unter den denkbar ungünstigsten Umständen erfolgen muß: von allen Seiten eilen des Abends die Markthelfer mit ihren vollbeladenen Handwagen den Paketannahme stellen, besonders dem Postamt I zu. und schon gegen 7^ Uhr ist hier an den verkehrsreichern Werktagen in den Vorhäfen zu den beiden Flügeln der Schalter halle eine förmliche Wagenburg aufgesahren. die von Viertelstunde zu Viertelstunde größer wird. Mit vollbepackten Armen, zehn und mehr Sendungen auf einmal tragend, schleppen die Marklhelfer und Laufburschen die Bücher- paketc vom Handwagen zu »ihrer- Wage, im Laufschritt geht's zum Karren zurück und so fort hin und her. hinein und hinaus, bis die Ladung glücklich drinnen aufgestapelt ist. Bedenkt man, daß in dieser Weise an den buch händlerischen Hauptspeditionstagen in der letzten Abend stunde Uber 4000. in der Weihnachts- und Osterzeit (Schul- bücherversand) über 5000 Pakete häufchenweise in die Schalterhalle hineingetragen werden, daß für jede der größer» Firmen hierbei drei bis fünf Leute hin und her eilen, und daß innerhalb der Schalterhalle durch das Auf stapeln der Pakete der freibleibende Raum mit jeder Minute kleiner wird, so muß es begreiflich erscheinen, daß in der letzten Viertelstunde vor 8^. Uhr mitunter schließlich kaum noch Platz zum Durchwinden übrig bleibt und daß unter den Marklhelfern Zusammenstöße und als deren Folge Meinungsaustausche und Reibereien Vorkommen, bei denen die Beteiligten nicht immer die erforderliche Selbst beherrschung bewahren. Ein postseitiges Einschreiten behufs Aufrechterhaltung der Ordnung macht sich zwar höchst selten notwendig, immerhin ist es bei den geschilderten Verhält nissen kein Wunder, daß namentlich an den Donnerstagen in der Regel postseitig alles erleichtert aufatmet, wenn mit dem Schlag »acht« die Eingänge geschlossen werden und den hereinslutenden Paketmassen ein Damm gesetzt ist. Aber was nun glücklich herein und in der Schalterhalle ausgetllrmt ist. das will auch noch aufgeliefert sein — und so nimmt denn das Paketannahmegeschäft häufig noch einen nicht unerheblichen Teil der neunten Stunde in Anspruch. Es liegt auf der Hand, mit welchen Schwierigkeiten bei dem zufolge der gleichzeitigen Massenauflieferungen in der Schalterhalle herrschenden Gedränge das Heraussuchen der Pakete zu den Begleitadressen verbunden ist und wie leicht dabei — mag das buchhändlerischc Personal auch noch so gewandt und eifrig sein — selbst dann Fehler unterlaufen können, wenn an und für sich die richtigen Begleitadressen zu den Paketen zur Stelle sind. So vergeht denn auch kaum ein Tag, an dem nicht bei Buchhändlerpaketen an jeder Wage in drei bis vier Fällen eine Nichtübereinstimmung zwischen Paket und Begleitadresse festgestellt wird. Das gibt im Durchschnitt täglich fünfzig, jährlich bei 300 Werk- -agen 15 000, oder auf je 100 Bücherpakete von der Ge samtjahresauflieferung (s. unten) 1,2 solcher Fälle, und es werden daher hohe Anforderungen an die Aufmerksamkeit und Zuverlässigkeit der Wieger gestellt, die ja ein möglichst schnelles und fehlerfreies Arbeiten zu vereinigen suchen müssen. Daß ihnen dies im großen und ganzen gelingt, geht daraus hervor, daß trotz der oft in kurzer Zeit zu be wältigenden Massenauflieferungen die Zahl der bei der An nahme unbemerkt gebliebenen und zur Ursache von Rück oder Fehlmeldungen gewordenen Abweichungen zwischen Paketaufschriften und Begleitadressen bei Bücherpakete» nur 0.,, vom Hundert der bezüglichen Gefamtauflieferung be trägt. so daß aus 100000 Stück Bücherpakete nur 11 unbe merkte. dagegen 1200 bemerkte Fälle von Nichtüberein stimmung zwischen Paket und Adresse entfallen — ein Ergebnis, das den Beweis liefert, daß die Annahme der Bücherpakete mit Sorgfalt gehandhabt wird, das aber anderseits erkennen läßt, wie nötig — auch im Interesse der Absender und Empfänger — die Vermeidung übereilten Arbeitens und wie wünschenswert eine Vergleichung und Vereinigung der Pakete mit den Adressen im Geschästs lokal ist. Auch die in dieser Hinsicht auf Veranlassung der Kaiserlichen Ober-Postdirektion geübten Einwirkungen auf die in Frage kommenden Firmen haben den erfreulichen Erfolg gehabt, daß eine Anzahl derselben jetzt ihre Pakete — wenn irgend möglich — mit aufgesteckten Begleitadressen zur Post bringen läßt, und es steht zu hoffen, daß nach und nach auch die andern Firmen Mittel und Wege finden werden, diesem Beispiel zu folgen. Die Postverwaltung ihrerseits führt zurzeit einen großen Erweiterungsbau des Hauptpostgebäudes aus. nach dessen Fertigstellung die Paketschalterhalle des Postamts 1 erheblich vergrößert und die Anzahl der Federschnellwagen noch um 15 Stück vermehrt, also auf 32 steigen wird, womit auch den weitestgehenden Ansprüchen genügt sein dürfte. Von günstigem Einfluß auf den Postbetciebsdienst er weisen sich außer der vorwiegend frankierten Einlieferung der Bücherpakete deren gute Verpackung (meist braune Leder pappe), ihre handliche Form und die deutlichen und über sichtlichen Aufschriften, sowie die genaue Bezeichnung der Lage des Bestimmungsorts (manche Firmen lassen sogar den Namen des Ober-Postdirektions-Bezirks mit aufdrucken). Der Zahl der Pakete nach sind unter den Auflieferern des Post amts I am stärksten die Kommissionsbuchhandlungen (mit 71 v. H.) vertreten, während auf Verlagsgeschäfte 19, auf Barsortimente 8 und auf Sortiments- und Antiquariats buchhandlungen 2 o. H. entfallen. Unter den Bücher sendungen der Verleger befinden sich viele Rezensions- und Freiexemplare. Im übrigen besteht der Inhalt bei den von Verlags buchhandlungen herrührenden Bücherpaketen vielfach in den in Leipzig erscheinenden wissenschaftlichen und Fachzeitungen, illustrierten Familien- und Unterhaltungs-Zeitungen, Moden zeitungen. Monatszeitschriften usw., deren Vertrieb zwar zu einem großen Teil im Wege des Postdebits, in der Haupt sache aber auch heute noch durch den Sortimentsbuchhandel bewirkt wird und der namentlich in den mittleren und kleineren Städten der Provinz, wo der reine Bücheroerkauf nicht lohnend genug ist, einen wesentlichen Geschäftszweig des Kleinbuchhandels bildet. Die Versendung dieser Zeitschriften an die Sortiments buchhandlungen in Postpaketen anstatt oder neben der haupt sächlich Anwendung findenden Eisenbahnbeförderung greift namentlich bei den erst gegen Schluß der Woche erscheinen den Zeitschriften Platz, die bis zum Sonntag zur Ausgabe gelangen sollen. So wird z. B. eine bekannte, am Sonn abend erscheinende Zeitschrift von Leipzig alljährlich in etwa
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