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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1904
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19041017
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190410178
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Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage und wird nur an Buchhändler abgegeben. — Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 für Nichtmitglieder 20 Beilagen werden nicht angenommen. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfg.; Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Buchhandlungsgehilfen für Stellegesuche. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 242. Leipzig, Montag den 17. Oktober 1904. 71. Jahrgang. -f- Mlg 6esrg von Sachsen. In dem am Elbufer inmitten prächtiger Parianlagen malerisch und vornehm aus den Fluten des Stroms heraufsteigenden Königsschlosse Pillnitz, in dem er am 8. August 1832 das Licht der Welt erblickt hat. ist bei anbrechendem Morgen des IS. Oktober König Georg von Sachsen nach schwerem Ringen mit einer erbarmungslosen Krankheit aus dieser Zeitlichkeit geschieden. Mit Leib und Seele Soldat und an der Seite seines ihm im Tode vorangegangenen Herrn Bruders ein tapferer und besonnener Kämpfer in Deutschlands großer Zeit, in Friedenszeiten ein hervorragend tüchtiger Organisator zunächst des sächsischen, dann, als Generalfeldmarschall und als General-Inspekteur der 2. deutschen Armee-Inspek tion. auch eines großen Teiles des deutschen Heeres, hat er seinen Namen .mit unvergänglichen Zügen in die Blätter der Geschichte des deutschen Volks eingetragen und sich weit über die Grenzen seines Landes hinaus ehrendes Gedenken bei allen Deutschen gesichert. Seit dem 19. Juni 1902. dem Todestage seines Bruders, des unvergeßlichen Königs Albert, aus dem sächsischen Königsthron, hat er in diesen nur um wenige Monate überschrittenen zwei Jahren sich mit Eifer seiner hohen Aufgabe hingegeben. Mit Liebe und vollem sachlichen Verständnis hat er insbesondere die hochentwickelten Gewerbe seines Landes gepflegt; immer und überall, wo seine Mitwirkung von Nutzen sein konnte, ist er gern persönlich für ihre Förderung eingetreten. Daß er alsbald nach Antritt seiner Regierung, am 6. November 1902. im Deutschen Buchhändlerhause erschien, um den ihm wohlbekannten Börsenverein der Deutschen Buchhändler und den Leipziger Buchhandel per sönlich zu begrüßen, zeugt von seiner landesväterlichen Aufmerksamkeit und wird ihm in den Kreisen des Berufs unvergessen sein. Auch das dem Buchhändlerhaus benachbarte Deutsche Buchgewerbehaus und den Erbauer dieses schönen Hauses, den Deutschen Bnchgewerbeverein. der unter seinem hohen Schutze stand, würdigte er seines Besuches. Als es sich für den Sächsischen und Thüringischen Photographenbund darum handelte, in einer umfassenden Ausstellung zu Leipzig, die jetzt im Deutschen Buchgewerbehause eröffnet ist und durch Reichtum und Schönheit berechtigtes Aufsehen weckt, die großartige Entwicklung der Photographie und ihrer graphischen Verwendung vor Augen zu führen, war es ihm eine Freude, auch über dieses schöne Unternehmen seme schützende Hand zu breiten. Das Werden und die Eröffnung der Ausstellung hat er mit Aufmerksamkeit verfolgt. Ihren Besuch hat leider die Krankheit, der der hohe Herr jetzt erlegen ist. verhindert. Den zahlreichen Neubauten der Universität zu Leipzig, den Lehroorträgen der Professoren, der in Leipzig mit hervorragendem Eifer gepflegten Musik hat er in gleicher persönlicher Aufmerksamkeit seine Würdigung zuteil werden lassen. Auch in andern Städten des schönen Sachsenlandes hat er in der kurzen Zeit seiner Regierung bei allen sich bietenden Gelegenheiten sein reges Verständnis für den Fortschritt und das Gedeihen der seiner Fürsorge anvertrauten Wissenschaften, Künste und Gewerbe persönlich betätigt. So insbesondere hat er in seiner Hauptstadt Dresden den dortigen großartigen Ausstellungen seine Teilnahme erwiesen und zahlreiche ständige gewerbliche und andere Einrichtungen durch sein Wohlwollen ausgezeichnet. Das sächsische Volk steht trauernd an der Bahre dieses treuen, ritterlichen Mannes, der in der kurzen Spanne Zeit seiner Regierung nicht nur fast unablässig mit peinvoller Krankheit kämpfen mußte, sondern zu dieser Zeit auch im Innersten seines Gemüts schmerzlich getroffen worden war und schweres Leid zu überwinden hatte. Möchte dem Heimgegangenen Helden die Erde leicht sein, möchte er, dessen Lebensabend auf dem Thron von Mühe und Leid erfüllt war, in Frieden ruhen! Ein ehrendes Ge dächtnis ist ihm in der Geschichte Sachsens und Deutschlands und im besondern auch im weiten Gebiete des deutschen Buchhandels und aller seiner Zweige und mitarbeitenden Gewerbe gesichert. Börsenblatt l»r den deutsche Buchhandel. ?I. Jahrgang. 1189
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