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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1904
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- 15.10.1904
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- Deutsch
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241, 15. Oktober 1904. Nichtamtlicher Teil 8863 er gesellschaftlich stark in Anspruch genommen, so daß man sich fragen muß, wie er Zeit fand, noch so viel zu schreiben, daß die Ausgabe seiner Werke zwanzig starke Bände füllte. Ein großer Teil dieser Werke wurde aber zu seinen Leb zeiten gar nicht gedruckt. Hatte er eine Arbeit vollendet, so vergrub er sie in seinem Schreibtisch und kümmerte sich nicht mehr darum. Einzelne seiner Werke wurden von Freunden abgeschrieben und gelangten so nach Deutschland. Schiller über setzte 1785 ein Bruchstück von rckaegues 1s kataliste«, und 1792 erschien in Berlin eine Übersetzung des ganzen Romans. Erst 1796 fand das französische Original den Weg nach Paris zurück — fast ein Vierteljahrhundert, nach seinem Entstehen! Auch »Der Neffe Rameaus« war den Franzosen lange unbekannt geblieben. Das Werk stammte aus dem Jahre 1760. Schiller war auch davon eine Abschrift in die Hände ge raten, und er veranlaßte Goethe, das Werk zu übersetzen. Diese Übersetzung wurde 1805 gedruckt; sie scheint aber in Frankreich lange unbekannt geblieben zu sein. Erst 1821 erschien nämlich eine Übersetzung dieser Übersetzung, und nun erst sah sich Diderots Tochter veranlaßt, einem Verleger eine Abschrift des Urtextes zu überlassen. So wurde erst 1822 in Frankreich der authentische Text veröffentlicht! Diderot hat es nie verstanden, Schätze zu sammeln; sonst hätte er wenigstens all seine Schriften bei Lebzeiten veröffentlicht. Auch die »Lno^elopöäis« ^), eines der um fangreichsten Verlagsgeschäfte, die bis dahin unternommen worden waren, hat ihn nicht bereichert. In einem erst vor 5 Jahren erschienenen Bande nachgelassener Werke findet sich ein Bericht, den er hierüber für die Kaiserin Katharina II. niederschrieb. Die Gesamtkosten beliefen sich aus 1^ Mil lionen Franken. Ausgegeben und verkauft wurden 4500 Exemplare, jedes zu 900 Franken. Es gingen also mehr als 4 Millionen ein, und der Gewinn der beteiligten Unternehmer belief sich nach seiner Berechnung auf 2'^ Mil lionen. »Es war auch dieses pekuniäre iJnteresse«, fügt Diderot hinzu, »das uns gegen unsere Feinde aufrecht hielt. Man zog es vor, diese 4 Millionen dem Lande zu erhalten, als sie ins Ausland gehen zu lassen.« Bekanntlich wollte Diderot zuletzt seine Bibliothek für 15 000 Franken an einen Pariser Buchhändler verkaufen, um seiner Tochter eine Mitgift geben zu können, als Katharina II. eingriff und sie für 25 000 Franken erwarb. Die Bibliothek sollte bis zu seinem Tode in Paris verbleiben, und ihm selbst gewährte die Kaiserin als Bibliothekar ein Jahres gehall von 1000 Franken. Sie ließ ihm sogar das Gehalt für fünfzig Jahre im voraus auszahlen. Allerdings hatte er ihr viele Jahre lang mannigfache Dienste in Paris ge leistet, so daß diese kaiserliche Großmut auch die Abtragung einer alten Schuld bedeutete. Kleine Mitteilungen. Weltausstellung in St. Louis 1904. — Die vom Deutschen Buchqewerbeverein veranstaltete Ausstellung für Buch gewerbe und Photographie in St. Louis 1904 hat bei den Preisrichtern viel Anerkennung gefunden. Von den bei der Preis erteilung in Betracht kommenden 76 Ausstellern erhielten 23 den Großen Preis, 25 die Goldene Medaille, 16 die Silberne Medaille und 10 die Bronzene Medaille. Die Firmen Breitkopf L Härtel in Leipzig und Hermann Stilke in Berlin standen außer Preis- bewerbung. Auszeichnungen erhielten: Den Großen Preis: Bibliographisches Institut, Leipzig, — Ernst Bruckmann, Heilbronn, — Bund der Chemigraphischen An stalten Deutschlands, Berlin, — Deutscher Buchgewerbeverein, Leipzig, — O. Felsing, Berlin, — Genzsch L Heyse, Hamburg, — Langenscheidt'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin, — Maschinen fabrik Kempewerk Nürnberg G. m. b. H-, Nürnberg, — Meißner L Buch, Leipzig, — E. Nister, Nürnberg, — Friedrich Pustet, Regensburg, — Kaiserlich Deutsche Reichsdruckerei, Berlin, — ") Oiäsrot. et Oatberive II par Nauriee 'lourneux. Paris, Calmann Levy, 1899. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin, — Rudhardsche Gießerei, Offenbach a. M., — Gerhard Stalling, Oldenburg, — Trowitzsch L Sohn, Frankfurt a. O., — Velhagen L Klasing, Bielefeld, — Verein der Deutschen Musikalienhändler, Leipzig, — Vereinigung der Kunstfreunde, Berlin, — F. Volckmar, Leipzig, — I. I. Weber, Leipzig, — Ernst Wasmuth, G. m. b. H., Berlin, — Herdersche die Goldne Medaille: Aristophot, Akt.-Ges., Taucha bei Leipzig, — Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M , — Berthold, Akt.-Ges., Berlin, — Theodor Beyer, Dresden, — Deutsche Export- Revue, Berlin, — Deutscher Buchgewerbeverein, Leipzig. — Julius Groos, Heidelberg, — G. Grotesche Verlagsbuchhandlung, Berlin, — Wilh. Hoffmann, Akt.-Ges., Dresden, — Käst L Ehinger, G. m. b. H., Stuttgart, — Julius Klinkhardt, Schriftgießerei, Leipzig, — Julius Klinkhardt, Lithogr. Anstalt, Leipzig, — Gerhard Küht- mann, Dresden, — Hermann Paetel, Berlin, — Justus Perthes, Gotha, — Emil Pinkau L Co., Akt.-Ges., Leipzig, — Pöschel L Trepte, Leipzig, — I. G. Schelter L Giesecke, Leipzig, — Ansgar Schoppmeyer, Schöneberg-Berlin, — Sinsel L Co., G. m. b. H., Oetzsch, — Otto Spanier, Leipzig, — V. G. Teubner, Leipzig, — Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G., München, — Verlag des Deutschen Reichsadreßbuches G. m. b. H., Berlin, — Friedr. Vieweg L Sohn, Braunschweig; die Silberne Medaille: Brühlsche Universitäts-Druckerei, Gießen, — Eckstein L Stähle, Stuttgart, — Elektro- u. Photochem. Industrie, G. m. b. H., Berlin, — Harmonie, Verlagsgesellschast für Literatur und Kunst, G. m. b. H., Berlin, — Bruno Heßling, G. m. b. H., Berlin, — Carl Heymanns Verlag, Berlin, — Heinrich Hofmeister, Leipzig, — Hollerbaum L Schmidt, G. m. b. H., Berlin, — Heinrich Keller, Frankfurt a. M., — Köhler L Lippmann, Braunschweig, — G. Kreysing. Leipzig, — Fritz Lehmann, Stutt gart, — vr. Lövinsohn L Co., Berlin, — Ernst Morgenstern, Berlin, — Josef Reinhart, Berlin, — Arno Scheunert, Leipzig; die Bronzene Medaille: Gamber, Diehl LCo., Heidelberg, — Wilh. Diebener, Leipzig, — F. C. Glaser, Berlin, — Hochstein L Weinberg, Berlin, — Gebr. Hug L Co., Leipzig, — Jupiter, Elektrophotographische Gesellschaft m. b. H., Frankfurt a. M., — A. Molling L Co., Com.-Ges., Hannover, — L. Schottlaender L Co., Berlin, — Wilh. Schulz, Berlin. den Vereinigten Staaten von Amerika. — Die amerikanische Industrie ist nicht in der Lage, ihren Bedarf an Rohstoff, Halb- und Ganzfabrikat im eignen Land zu decken. Wie wir aus den im Reichsamt des Innern herausgegebenen »Nachrichten für Handel und Industrie» nach einem Bericht des Handels-Sach verständigen beim kaiserlich deutschen Generalkonsulat in New an der Deckung des dortigen Auslandsbedarfs beteiligt. Es sind insgesamt an Papier und Papierwaren (ausschließlich Holzschliff, Zellulose und Halbzeug) in den Vereinigten Staaten eingeführt worden: 1901 für 4 140 726 Dollars 1902 „ 4 393 612 1903 ., 5 118189 Hiervon entfallt auf die einz^en Land^. ^3 Deutschland 2 429 852 2 600 299 3 075 287 England 657 319, 780 470 861 617 ! 412 953 j 372 603 400 700 154 819 > 142 539 229 303 Das übrige Europa 152 774 > 192 793 234 030 Japan 277 523 240107, 235 317 Andre Länder > 55 486 64 801 j 81 435 Von der Gesamtsumme H 4 140 726 4 393 612 5 118 189 kamen also 1901 mehr als die Hälfte auf Deutschland. Der Pro zentsatz des Anteils hat sich 1903 leider verringert, während er sich bei Belgien und dein .übrigen Europa, gesteigert hat. Noch 2'/2 Millionen Pfund im Wert von 230000 Dollars betrug. dabei nur eine geringe Rolle, während teurere Sorten im Wert von 205935 Dollars eingeführt wurden. In Schreibpapieren, zu denen auch Zeichen- und Bütten geränderten oder sonstwie verzierten Sorten Eingang gefunden, und zwar im Wert von 150 000 Dollars. Die Einfuhr hiervon und von allen zu den Seidenpapieren gehörenden weißen Sorten, 1165*
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