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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1904
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- Deutsch
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8862 Nichtamtlicher Teil. 241, 15. Oktober 1904. 5 000 Exemplaren. Der damalige Direktor des Blattes, äs ösrrss äs I-»tour, war, wie Brissot (Ns Moires, 2. Band, S. 166) berichtet, über seinen Erfolg selbst erstaunt. Das Werk, das bekanntlich am meisten Aufsehen er regt hat, war die »Xus^olopsäio«, von der jeder Band 1 Louisd'or kostete. Sie zählte anfänglich nur S000 Abnehmer; trotzdem betrachtete Grimm in seiner »Oorrsspouäuuos littsruirs« (September 1764) diese Zahl als ein Wunder. Mit vieler Mühe brachte es die »Lusz-olopsäis« auf 4 500 Abnehmer (bei dem großen Umfang des Werkes immerhin eine ansehnliche Zahl). Der Buchhandel war damals noch nicht so organisiert wie jetzt, und deshalb ergaben selbst solche Werke, die einen leb haften Erfolg hatten, keinen bedeutenden Gewinn. Montes quieu berichtet in seinem Brief vom 27. Mai 1750 an den Marquis de Stainville, daß sein »Lsprit äss lois» in 18 Mo naten 22 Auflagen erlebte (darunter aber wohl eine Anzahl Nachdrucke, die den Gewinn des rechtmäßigen Verlegers erheblich schmälerten) und in mehrere fremde Sprachen übersetzt wurde. Aus seinen Briefen vom 7. März 1749 an den Großprior Solar und vom 27. Juni 1751, sowie vom 4. Oktober 1752 an den Lbbs äs 6uusoo ersehen wir, daß er keinen andern Nutzen davon hatte, als daß er infolge seiner Berühmtheit nunmehr viel Wein seines eignen Wachs tums an die Engländer verkaufte. Delille erhielt für seine Übersetzung von Vergils Georgica 400 Franken. Die Memoiren Grammonts wurden für 1500 Franken verkauft. Durch Vermittlung dÄlemberts verkaufte Bernardin de Saint-Pierre das Manuskript seines ersten Werkes für 1000 Livres.*) Zum Vergleich sei hier bemerkt, daß Fielding für seinen »Pom äovss« sofort 600 Pfund Sterling erhielt?) Nach der Angabe Collss (Bd. I, S. 72) verkaufte Crsbillon sein Theaterstück »Xsrxss« für 40 Louisd'or. Für seinen »Catilina», den man seit dreißig Jahren mit lebhafter Ungeduld erwartete und dessen hervorragendste Abschnitte in der französischen Akademie vorgelesen worden waren, erhielt er dagegen 3600 Franken?) Calls ließ sein »PbsLtrs äs sosiötö« auf seine Kosten drucken. »Wenn ich alles rechne, sagte er, so kommt das Werk mich auf 3077 Livres 10 Sous zu stehen. Es wird aber für 8 Livres und 8 Sous (die beiden Bände) verkauft. Der Nettogewinn pro Exemplar wird sich für mich also auf 6 Livres belaufen. - Das war aber eine jener Berechnungen, wie manche Selbstverleger sie gern machen. Solls hat vermutlich bei weitem nicht den Gewinn gehabt, den er erhofft hatte, denn die zweite Auflage seines Theaters (3 Bände) ließ er beim Buchhändler Gueffier erscheinen. Er gesteht selbst (Band III, 5. 370), daß diese Auflage nur 1500 Exemplare betrug. I. I. Rousseau erzählt im 7. Buch seiner »Oouksssions-: »Ich war gut bekannt mit dem Abbe de Condillac. Werk. Diderot voranlaßle den Buchhändler Durand, das Werk des Abbe anzunehmen, und so erhielt der große Metaphysiker fast aus Gnade für den ersten Band IM Taler (eous), die er ohne mich vielleicht nicht gesunden hätte st Peignot, Lmuesmsnts pliiioiogigusg. Dijon 1842. In 8". S. 269 und 274. st Horaz Walpole in einem Schreiben vom 18. August 1749 an Georg Montagu. st llullstin äu didliopdils. 1850. Rousseau berichtet auch in seinen »Oouksssions-, was er selbst als Schriftsteller verdient halt -Pissot,^ n^cin^ Buchhändlerst^ gab mir^ i^nmer ^nuc ^ sehr geschlossen sei und durch diesen mit dem Buchhändler Nsaulme in Amsterdam. Mme de Luxembourg sandte mir meinen Ver trag mit Duchesne in doppelter Ausfertigung zur Unterschrift. den Preis des Manuskripts auf 1000 Franken sestsetzte, die Wir waren übereingekommen, daß die Arbeit in^seinem Blatt gedruckt werden sollte; aber sobald jener im Besitz des Manu skripts war, hielt er cs für gut, es separat zu veröffentlichen. Manuskripten genug, um 6 Quaiubände zu füllen. Ich ver pflichtete mich, über den Druck zu wachen. Dafür sollte ich eine Lebensrcnte von. 1600 französischen Livres und ein einmaliges Nach La Harpe (Band I. S. 189) erhielt Diderot 100 Taler von dem Buchhändler, dem er sein erstes Werk übergab. Später, so erzählt M»>e de Vandeuil, verfaßte er jedes dieser Werke brachte ihm nur 50 Louisd'or ein. Für 1200 Franken jährlich übernahm er die Leitung der »Encyclopsdie-. Am 26. Februar 1758 schrieb Voltaire an d'Argental; --Verpflichtungen mit Buchhändlern! Soll wirklich ein so großer Mann wie er von Buchhändlern abhängig sein? Die Buchhändler sollen in seinem Vorzimmer seine Befehle abwarten l Das Unternehmen wird Diderot also 30 MO Livres einbringen. Es sollte ihm deren 200 000 einbringen (ich meine, ihm und Herrn Dalembert und einem oder zwei Gehülfen); hätten sie nur das kleine Nest Lausanne mit ihren Arbeiten beehren wollen, so hätte ich ihnen 200 000 Livres verbürgt. Man soll nicht als Sklaven der Buchhändler arbeiten.- Wenn Voltaire sagt, er hätte ihnen ohne weiteres ein Billet von 200 000 Livres unterschrieben, so muß man doch ein sehr großes Fragezeichen dahinter setzen; Voltaire nahm den Mund sehr voll, wenn er über die Verleger urteilte und wenn es galt, zu versprechen; aber wie er sein Wort zu halten pflegte, werden wir in einem nächsten Artikel sehen. Seine Beziehungen zu den Verlegern bilden einen außerordentlich interessanten Beitrag zur Geschichte des Buchhandels, und sie werfen zugleich ein charakteristisches Streiflicht auf seinen Charakter. Daß Diderot keine hohen Honorare verdiente, hatte er sich lediglich selbst zuzuschreiben, denn er war ein sehr unpraktischer Mann. Seine schriftstellerische Tätigkeit zer splitterte sich zu sehr, und dabei war er andern mehr be hilflich, als es seinem eignen Interesse entsprach. Auch war
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