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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1904
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- Deutsch
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^5 215, 15. September 1904. Nichtamtlicher Teil. 7705 Verträge und Vergleiche den Frieden unter den Völkern und unter den Menschen verbürgt. -Meine sehr geehrten Herren! Ich hoffe, daß Ihr Verweilen unter uns Sie zu Freunden Österreichs macht. Unserm Staate ist nicht erst seit wenigen Jahrzehnten, sondern von der Stunde seines Entstehens ein harter Kampf bcschieden. Wie seine Herrscher, wie wir ihn bestehen, beweist nicht nur das hohe An sehen unsers Reickres im Nat der Mächte, sondern zeigt die imponierende Entwicklung, die alle unsere Völker mitten unter diesem angeblich so verheerenden Streite gefunden haben. Daß jedes noch einzelne Wünsche hat, Forderungen erhebt und Klagen laut werden läßt, soll Sie, meine Herren, nicht irre machen an unserer Kraft und unserm Gedeihen. Auch unsere Monarchie führt einen starken Arm; aber sie ist ein Friedensstaat und weiht ihre ganze Kraft der Friedensarbeit. Verkünden Sie dies in Ihrer Heimat und Sie statten uns den reichsten Dank ab für die Gastfreundschaft, die wir Ihnen so gerne bieten.« Warenverkehr mit Rußland. — Von der Versendung mit der Post nach Rußland sind, wie die Ältesten der Kaufmann schaft von Berlin erfahren (zufolge Mitteilung der russischen Post- und Telegraphenverwaltung an die Länder des Weltpostvereins) ganz oder teilweise aus Zelluloid hergestellte Gegenstände aus geschlossen, da sie nach den derzeitigen Postvorschriften zu den explosiven und leicht entzündlichen Stoffen gerechnet werden. Gehen .Waren dieser Art gleichwohl in Postpaketen in Rußland ein, so unterliegen sie der Beschlagnahme und werden, wie das russische Zolldepartement bemerkt, vernichtet bezw. verkauft oder in das Ausland zurückbefördert. Buchhändler-Verband »Kreis Norden«. — Mit der dies jährigen Hauptversammlung des Buchhändler-Verbands -Kreis Norden«, die am Sonntag den 18. September um 1 Uhr in Hamburg (»Erholung-, Dragonerstall 14) gehalten werden soll, wird der Verband die Feier seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens verbinden. (Vgl. die Anzeige im amtlichen Teil d. Bl.) Ausstellungspreis. — Der Firma Loewes Verlag (Ferdinand Carl» in Stuttgart ist vom Preisgericht der internationalen wissenschaftlichen und gewerblichen Ausstellung -Die Kinderwelt« in St. Petersburg (1903/04), die unter dem Schutz der Kaiserin Maria Feodorowna von Rußland steht, eine »ehrenvolle Erwähnung« zuerkannt worden. Vücherbettelei in England. — In der August-Nummer des »6ook-NovtbI^- findet sich die nachfolgend in freier über- lifihen Kollegen unter der mehr und mehr um sich greifenden Bücherbettelei zu leiden haben (vgl. auch den Aufsatz »Die eng lische buchhändlerische Presse« im Börsenblatt, Nummer 208, Seite 7411 u. folg. Red.): »Oftmals werden Verleger von Leuten männlichen und weiblichen Geschlechts um »Probe-Exemplare« von Büchern er sucht. In einem Briefe, den vor kurzem eine Londoner Firma erhielt, wird um »Probe-Exemplare« im Werte von einer Guinee (ca. 21 ^//) gebeten. Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß sie nicht gesandt wurden, denn nur außerordentliche Umstände L^iensunterhalt erwerben. Der einzige Weg — auf alle Fälle der richtigste Weg — ist der, von solchen Gesuchen absolut keine Notiz zu nehmen. Warum sollte jemand erwarten, eher halbes Pfund Sirup? Aber es gibt Tausende, die so denken, und sie werden auch fernerhin nach -Probe-Exemplaren« oder — beim richtigen Namen genannt — »Frei-Exemplaren« trachten. L. 8oüw. Zur Wiederherstellung der Turiner Bibliothek. — Pater Ehrle, der Leiter der vatikanischen Bibliothek, befand sich in der letzten Zeit in Turin, wo die Verwalter der be- seinen Nat über die Mittel eingeholt haben, wie man einige der durch Wasser und Feuer beschädigten Handschriften wiederherstellen könnte. Er hat ihnen sehr nützliche Fingerzeige über die verschiedenen Verfahren gegeben und ihnen den geschickten Arbeiter, der für seine Bibliothek arbeitet, -geliehen«. Die Akademie der Wissenschaften in Turin hat außerdem von dem Unterrichtsminister die nötigen graphisch reproduzieren zu lassen. Die Photographie hat übrigens einige berühmte Handschriften für die Wissenschaft Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. gerettet. Eine große Zahl der zerstörten Miniaturen waren in der großen Publikation von Carta, Cipolla und Frati reproduziert worden. Die »Lleuros äs ?uriv« sind ver- Exemplar der schönen Publikation wieder, die Leopold Delisle zu seinem Jubiläum geschenkt wurde. Der Brand in Turin hat aber auch in andern Ländern Wirkungen ausgeübt. So wurde in der französischen Abgeordnetenkammer ein Antrag gestellt, 100 000 Frcs. der ^eaclemio Ü63 in3eript.ions et b6ll63-1etti68 zu überweisen, um die wichtigen Handschriften der französischen Museen photographieren zu lassen. (Beilage zur Allg. Ztg. (Münchens.) Papierfabrikation und Pap.ierve rbrauch in China. — Über die säst 1800 Jahre alte Papier-Erzeugung in China empfangen wir aus zuverlässiger Quelle, nämlich durch eine Mit teilung des Direktors der kaiserlichen chinesischen Druckerei, Herrn treffen die Fabrikation, wie sie jetzt dort gehandhabt wird, den Verbrauch, die Einfuhr u. a. m. Noch heute wird das chinesische Papier aus Lumpen und Pflanzenfasern hergestellt, und im großen und ganzen wird in China auch chinesisches Papier verbraucht, wenig Papier aus dem Ausland eingeführt. Der Verbrauch ist groß, denn abgesehen von ^ den auch bei uns bekannten Zwecken wird^ in China das brennt. Der grüßt/Teil dieses Papiers wird in China selbst mit der Hand hergestellt und ist im Vergleich zum amerikanischen und europäischen ^iemlich te^e^r. ^ Preise ins Ungeheuerliche und machen jede lohnende Erzeugung für den Nicht-Chinesen zur Unmöglichkeit. In neuerer Zeit hat man übrigens auch in China begonnen, mit amerikanischen oder europäischen Maschinen Papier zu fabri- letztere Zellulose- und Reisstrohpäpiere. Auch das Wasser ist wenig geeignet zur Papierfabrikation; es muß mehrfach gefiltert werden. Selbst dann ist besseres von Lumpen arbeitende Chinesische Mühle immer nur eine Qualität Druckpapier, das auch mit dem Pinsel beschrieben wer den kann, aber nicht tintenfest ist. Bei einer Bevölkerung von etwa 400 Millionen gibt es neben den ungezählten kleinen chinesischen Papierschöpfern, wie gesagt, nur zwei mit Maschinen neuer Konstruktion arbeitende Fabriken. Der ganze Rest des Papiers, das nicht im Lande her gestellt werden kann, muß vom Ausland eingeführt werden. Sein Wert betrug im Jahre 1903 2 684 437 Haikuan Taels oder etwa 8 Millionen Mark. Für den Papierexporteur in Deutschland bietet sich hier ein weites Feld. Deutschland hat bisher keinen nennenswerten Absatz in China gefunden. Aber der deutsche Fabrikant will in China verkaufen, was er gerade fabriziert, anstatt sein Fabrikat den chinesischen Bedürfnissen anzupassen. Er sollte umgekehrt sich vom Importeur in China Muster aller gebräuchlichen Sorten mit genauen An gaben über Verpackung in Ballen und Ries, Formate, Falzung rc. kommen lassen. Eine Probesendung von ein paar hundert Kilo der Hauptsorten müßte dann dem chinesischen Importeur gesandt werden, damit dieser unentgeltlich Pöstchen zu Probedrucken an chinesische Drucker oder Händler abgeben kann. Die Auflagen der in fremden Sprachen in China erscheinenden Zeitungen sind im Verhältnis zu den Auflagen der Zeitungen in Europa und Amerika klein. In einem Lande, in dem insgesamt kaum zwanzigtausend Fremde leben, kann man keine Auflagen von auch nur zehntausend Exemplaren erwarten. Cs gibt etwa fünfzehn englische, französische und deutsche Zeitungen, und diese decken ihren Papierbedarf in Japan, Europa und Amerika. Wenn nun auch der bekannte japanische handgemachte Doku- mentenstoff vorzüglich und unübertrefflich ist, so ist dagegen das japanische Maschinenpapier roh gearbeitet. Die Japaner haben die Papierfabrikation in Deutschland 1014
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