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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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»Der Bitte des Vorstandes des Unterstiitzungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehiilfen in Berlin den Beitritt jedem selbständigen Buchhändler als Ehrenpflicht zu bezeichnen, soll hierdurch mit dem Hinweis entsprochen werden, daß bedauerlichst nur etwa */z unserer Mitglieder dem Unterstiitzungsvecein angehört. »Zu den allgemeinen buchhändlerischen Verhältnissen uns wendend, müssen wir bestätigen, daß das Jahr unter dem Einfluß des vom Akademischen Schutzverein unmotivierter Weise hervorgerufenen Kampfes stand. Wenn wir auch nicht glauben können, daß die Bemühungen des Schutzvereins Erfolg haben werden — soweit seine Ziele bisher bekannt sind —, so war das korporative Auftreten und Drohen doch ge eignet, manche aus der Kollegenschaft zu schrecken und be denklich zu machen. — Von den Rostocker Herren Kollegen des Vorstands wurde der Antrag gestellt, von der strikten Ausführung der Verkaufsbestimmungen den Professoren gegenüber einstweilen absehen zu dürfen. In einer Vor standssitzung in Schwerin, verstärkt durch die Herren Opitz und Heidmüller, wurde vorläufig bis zur weitern Klärung dieser Angelegenheit diesem Antrag zugestimmt. Das dankenswerte, tapfere Verhalten des Leipziger und Berliner Buchhandels in ähnlicher Sache war damals noch nicht bekannt. Inzwischen haben die vom Reichsamt des Innern hervorgerufenen kontradiktorischen Verhandlungen zwischen Vertretern der Wissenschaft und des Buchhandels stattgehabt und haben die ganze Haltlosigkeit der »Anklagen des Akademischen Schutzvereins gegen den Verlags- und Sortimentsbuchhandel erwiesen. Als Resultat ist eine aus je elf Vertretern zusammengesetzte Kommission heraus gekommen, die in Leipzig in der Rabattfrage einen ge meinsamen Boden zu finden versuchen sollte. Auch diese Kommission hat ihre Beratungen schon gepflogen — wie verlautet mit einem guten Resultat und Übereinkommen zwischen Buchhandel und den Vertretern der öffentlichen Bibliotheken, aber mit einem schrillen Mißklang zwischen Akademischem Schutzverein und Buchhandel. Wir freuen uns konstatieren zu können, daß wir in dem ganzen Kon flikt nicht bloß mit unfern Sympathien und Interessen, vielmehr auch mit unserm Gewissen und dem Bewußtsein unseres guten Rechts haben voll und ganz auf Seiten des Börsenvereins-Vorstands sein können. Wir haben, um einer weiteren Schädigung entgegenzuwirken, dem Börsenvereins - Vorstand in einem Schreiben ans Herz gelegt, daß hierher nach Mecklenburg an Behörden keinerlei Mitteilungen über Rabatt sätze oder Vereinbarungen gerichtet werden möchten.» — Eine Debatte über diesen Jahresbericht wurde nicht beliebt. Punkt 2 der Tagesordnung Rechnungsbericht. Der Kassenführer berichtet über Ausgaben und Ein nahmen und schließt die Rechnung mit einem Bestand von 488 57 H, was die Revisoren, Kollegen Davids und Rosenberg, als richtig bestätigen. Der Mitgliederbestand ist zurzeit 32 ordentliche, 15 außerordentliche und 3 Ehren- Mitglteder. Der Kassenfllhrer wurde hierauf entlastet. Punkt 3. Bericht über die Leipziger Versammlungen. Kollege Heidmüller referiert über die Verhandlungen in der Delegierten-Versammlung des Verbands in Leipzig am 30. April ISV4, indem er auf die im Börsenblatt Nr. 133/134 darüber abgedruckten Berichte verweist. Ohne sonst auf Einzelheiten einzugeheu, berichtet er ausführlich über die dort laut gewordenen Ansichten betreffend Zugaben beim Schul- bllcherverkauft auch beleuchtet er das Auftreten des Herrn vr. Lehmann-Danzig in Vertretung des Rechtsschutzvereins Deutscher Sortimenter. Hieran knüpft sich eine längere Er örterung, die ergibt, daß die Art der Agitation und das Auf treten des Herrn vr. Lehmann, wenn auch als gut gemeint anerkannt, doch allgemein nicht gebilligt wird. Kollege Opitz stellte den Antrag, daß der Kreisverein sich dem Protest des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins gegen die vr. Leh- mann'sche Denkschrift und die darin dem Sortimenterstande unterstellte geflissentliche Verbreitung der unsittlichen Literatur anschließe und energisch derartige phantastische blosstellende Behauptungen, als durchaus unzutreffend, zurückweise. Dieser Antrag wird genehmigt. Punkt 4. Antrag betr. Zugabe bei Schulbüchern. Kollege He dicke begründet den Antrag. Kollege Opitz tritt lebhaft für den Standpunkt ein, daß Zugaben beim Schulbücher-Verkauf in kleineren Städten nicht zu vermeiden seien, weil man mit der Konkurrenz der Buchbinder im Schulbllcherhandel zu rechnen habe. Die Buchbinder in den mecklenburgischen Städten hätten ohne Ausnahme die Ge wohnheit, bei jedem noch so kleinen Einkauf den Schul kindern irgend eine Geschenkgabe zu überreichen. Das sei ja zwar unbedingt ein großer Übelstand, dem man aber machtlos gegenüberstehe, und dem man sich, um nicht den Schulbllcherhandel ganz aus den Händen zu geben, in irgend einer Weise zu fügen gezwungen sei. Wenn also die Buch händler den Volksschülern mit Firma versehene Stunden pläne, den Schülern der höheren Schulen bei Einkäufen von 10 an einen mit Firma und Lokaltitel versehenen Schülerkalender unberechnet verabfolgten, so sei darin, als ein Parolibieten gegenüber der Buchbinder-Konkurrenz, sowie als Reklamemittel keine unerlaubte Rabattvergütung oder sonstige Kontravention, vielmehr eine, wenn auch schmerz liche Notwehr zu sehen. — Zur Ordnung, betreffend Zu gaben beim Schulbücherverkauf, wird schließlich beschlossen, daß Zugaben nach Möglichkeit abzuschaffen seien. Es wird empfohlen, Vereinbarungen unter den interessierten Firmen jeder Stadt zu treffen, in welche Abmachungen auch die in Frage kommenden Buchbinder einbezogen werden sollen. Falls keine Übereinstimmung erzielt wird, soll es den Sor timentern freistehen, so lange bei den Zugaben zu bleiben, bis Einstimmigkeit erzielt sei. Punkt 5. Wahl zweier Vorstandsmitglieder. Es wurden gewählt Kollege Opitz und Kollege H. Grundgeyer. Bei der Amterverteilung wurde Kollege E. Opitz-Güstrow zum 1. Vorsitzenden, Kollege H. Witte- Wismar zum 2. Vorsitzenden, Kollege H. Warkentien- Rostock zum 1. Schriftführer, Kollege H. Grundgeyer- Rostock zum 2. Schriftführer, Kollege E. Brückner-Neu brandenburg zum Rechnungsführer bestimmt Alle Genann ten nahmen die Wahl an. Im Anschluß an ein Schreiben des Kollegen Kruse- Neustrelitz wird beschlossen, daß Ausnahmen von den Ver kaufsbestimmungen einzelnen Kunden gegenüber nicht ein- treten dürfen. Kollege Westphal-Rostock stellt den Antrag, in eine Diskussion einzutreten über die Frage betreffend Gewährung eines Mindestrabattes von 2L"/g. Der Vorstand möge beim Börsenverein dahin vorstellig werden, daß dieser Rabatt allgemein durchgeführt würde. Zugleich empfiehlt er einen engern Zusammenschluß der Rostocker Kollegen. Die Debatte bewegte sich im wesentlichen in Erläuterung der dargestellten Schäden. Es wird empfohlen, bei un genügend rabattierten Büchern Zuschläge auf den Preis zu erheben, wie es schon wiederholt auch in Leipzig empfohlen sei. — Herr Westphal erklärt, daß durch die Diskussion die Sachlage wesentlich geklärt sei, zieht für jetzt seinen Antrag zurück und behält sich vor, eventuell später darauf zurückzukommen. Als Ort für die nächste Hauptversammlung wird Rostock
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