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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1904
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- Deutsch
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198 20 August 1904. Nichtamtlicher Teil. 6981 außerhalb der Vorlesungen zu befassen. Vorlesungen ohne gründliche Vorbereitung vorher und ohne gründliches Durch arbeiten des Stoffes nachher können ja nur einen geringen Wert für den Hörer haben. Aber gerade die Anregung, die der Universitätslehrer dem Hörer gibt, der Wissenschaft näher zu treten, selbst in sie einzudringen, soll, wenn auch in andrer Weise, der Sortimentsbuchhändler seinem Kunden geben. Und wie die Erkenntnis, daß die Studierenden einer solchen Anregung bedürfen, die Vorlesungen geschaffen hat. so beruht auf der Erkenntnis, daß das Publikum — das gelehrte wie das ungelehrte — einer Anregung bedarf, um Bücher zu kaufen, die Existenzberechtigung des Sortiments buchhändlers. Ob jeder Buchhändler diese Anregung in sach gemäßer Weise leistet, oder ob mancher versagt, ist für die Existenzberechtigung des Sortiments im ganzen ebenso gleich gültig wie die Frage, ob jeder Universitätslehrer diese An regung zu betätigen imstande ist. Es erscheint genügend, diese beiden Tätigkeiten vergleichend nebeneinander gestellt und ihre beiderseitige Existenzberechtigung nachgewiesen zu haben. — Dafür, daß dem Ernst auch der Scherz sich geselle, sorgt Hayno Focken mit der Geißel der Satire in seinem »schlafen den Sortiment«.') Ursprünglich ein Gelegenheitsscherz zur Feier des sünfundzwanzigjährigen Bestehens des Buchhändler verbandes Sachsen, glaubte der Verfasser das Opusculum auch weitern Kreisen durch den Druck zugänglich machen zu sollen, nicht aus »Eitelkeit des verseschmiedenden Skribenten», sondern in dem Wunsche, auch für seinen Teil die Waffe zu schwingen und zu zeigen, daß man -dem .schlafenden Sorti ment' nicht ungestraft theoretischen Staub ins Gesicht blasen darf.» In recht flüssigen Versen wird das Stilleben, dem sich ein Sortimenter in Stallupönen mangels Kunden hin geben muß. und das ihn schließlich zum Delirium treibt, ohne daß es dazu alkoholischer Hilfsmittel bedürfte, ge schildert. Büchers Buch hat es ihm angetan. Wenn er auch über dem Lesen einschläft, so gaukelt es ihm doch im Schlaf lockende Bilder vor von Reichtum und lohnendem Betrieb. Leider ist das Erwachen um so fürchterlicher; das Delirium bricht aus. er wirft die Bücher auf die Straße, verschwört sich dem vr. Lehmann und geht mit den Worten ab: -Leb' wohl, ich packe noch mein Letztes ein; »Die Trümmer hier, die erbt der Schutzverein »Der Akademiker, in den Ruinen -Wird bald ein wunderbares Leben grunen- Den versöhnenden Schluß leistet der Verleger, der dem Sortiment sein ferneres Bestehen garantiert: -Solang' sich dort noch frisch die Kräfte regen, »Wie es sich zeigt im Reiche allerwegen, -Wird der Erfolg auch seine Arbeit krönen -Von Friedrichshofen bis nach Stallupönen.- Das anspruchslose Schriftchen ist ganz geeignet. Buch händlern und Mitgliedern des Akademischen Schutzvcreins eine heitere Stunde zu bereiten. — Gelegentlich der Abgabe seines Rektorats hielt Professor vr. Adolf Wach am 31. Oktober 1903 die übliche Ab- schiedsrede") und gedachte in ihr »noch einer für das akademische Leben Deutschlands und insbesondere dieser Universität bedeutsamen Tatsache: der Gründung des Aka demischen Schutzvereins«. Sein Zweck sei. im Interesse der Wissenschaft, ihrer Arbeiter und des Publikums auf Verlage Vertrieb und Absatz der wissenschaftlichen Literatur 3". Dresden 1904^ Paul Alicke' 28 Seiten. ^ "> RettoratSwechscl am Ib. Oktober 1903. 4". Leipzig 1903. einzuwirken, um der Verteuerung der Schriftwerke zu steuern, den Absatz zu fördern und die Autoren beim Abschluß von Verlagsverträgen gegen wirtschaftliche Übermacht zu schützen. Äußerer Anlaß sei das immer schärfer hervortretende Be streben des Börsenvereins, zugunsten des sogenannten Sorti ments den Bücherpreis zu steigern. Die Kaufkraft weder der Bibliotheken noch des wissenschaftlichen Publikums sei solcher Preissteigerung gewachsen. Die Minderung des Absatzes be drohe die wissenschaftliche Produktion und solgeweise unser geistiges Leben mit ernster Gefahr. Daher der Entschluß einer Koalition gegenüber dieser buchgewerblichen Entwicklung, »die uns bisher wort- und schutzlos fand«. Es sei zu hoffen, daß der Schutzverein demnächst an allen deutschen Hoch- schulplätzen und über Deutschlands Grenzen hinaus in allen akademisch gebildeten Berufskreisen lebendig werde: »Zum Nutzen der Wissenschaft und gewiß nicht zum Schaden des Buchgewerbes». Die leidenschaftliche Er regung werde der fachlichen Prüfung Platz machen und aus dem unvermeidlichen Kampf der siegreiche Friede hervorgehen. Hierzu nur die eine Bemerkung, daß es am Buch handel nicht liegt, wenn dieser »siegreiche Friede« noch nicht eingekehrt ist. — In »Pbs kubllsüors' xVsslclz»»') behandelt Aksel G. S. Josephson, Outuloxer. tim llobu Ororur löbrurv, unter dem Titel: »Pb« deruran booiUruäs unä it8 iutsst eritio« den Akademischen Schutzverein. Büchers Denkschrift und die Gegenschriften. Der Verfasser legt die Ziele des Schutz vereins an der Hand seiner Satzungen dar und erwähnt als seine erste Kundgebung die Denkschrift von Bücher, von der er einen kurzen Abriß geben will. Er zeigt den Widerspruch, dessen Bücher sich schuldig macht, wenn er einmal sagt, daß in dem Zeitalter des billigen Portos der Bücherkäufer des schwerfälligen Sortiments entraten und seine Bestellungen direkt bei dem Verleger machen kann, während er am Schlüsse seines Buches bemerkt, daß das Sortiment als ein Zweig des Buchhandels niemals untergehen kann. Dieser Wider spruch mag mit der schnellen Herstellung des Buches während weniger kurzer Sommerwochen Zusammenhängen; er ist aber nicht der einzige. So beklagt Bücher einmal, daß das Kon ditionssystem die Schuld an der Veranstaltung viel zu hoher Auflagen trage, während er später feststellt, daß die Her stellung einer größeren Auflage nur unwesentlich höhere Kosten verursache als eine kleinere. »Ein unparteiischer Leser von Büchers Buch muß zu dem Schluß kommen, daß nicht nur die Beendigung des Buches mit fieberhafter Hast geschehen ist, sondern daß auch die Vorarbeiten keine sehr gründlichen gewesen sein können. Man ist geneigt, den Kritikern unter den Buchhändlern zu glauben, daß die eigentümliche Organisation des deutschen Buchhandels ihr Verständnis einem Nichtbuchhändler fast unmöglich macht. Es ist schlimm, daß Bücher ein Griesgram (» man «itb » zrisvuvos) ist und daß sein Werk nicht das Ergebnis ruhiger und gewissenhafter Untersuchung ist.« Der Verfasser beschäftigt sich mit der Entwicklung des Buchhandels, dem Tauschverkehr, der Begründung des Börsenvereins, der Gewährung höheren Rabatts und des Kampfes für den Ladenpreis. »Die Stellung der Leiter der Deutschen Bibliotheken war diesen Reformbestrebungen gegenüber eine sympathische, wie dies aus den Verhandlungen des Vereins deutscher Bibliothekare im Jahre 1900 hervor geht. Um so berechtigter war die Verstimmung der Bibliothekare, als der Börsenvereins-Vorftand den Biblio theken das Recht auf den Bezug des Börsenblatts entzog.» *1 Ibe L.lv6riovv kiooli llrurls llouruul. Vol. I-XV, dir. 26. New Jork, 2ö. Juni 1904. 911'
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