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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1904
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- Deutsch
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6678 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 184. 10. August 1904 Haupt noch als polnisch erkennbar ist, verdankt sie lediglich der polnischen Bibelübersetzung und dem polnischen Kirchengesangbuch sowie einer kleinen Zahl polnischer Andachts- und Predigtbücher aus dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert, meist Über setzungen aus dem Deutschen. Diese Literatur ist durchweg in der Volkssprache des Mittelalters geschrieben, die bei den heuti gen gebildeten Polen natürlich als gänzlich veraltet und minder wertig gilt, die unberührt geblieben ist von der Fortbildung des Polnischen im Königreich Polen durch eine reiche Literatur und große Dichter. Konkurs H. Stapelmohr in Genf. — Das Schweizerische Handelsamtsblatt Nr. 309 vom 6. August 1904 meldet die Er öffnung des Konkurses über das Vermögen des Buchhändlers H. Stapelmohr, Oorratsrie 24, in Genf. Tag der Konkurs eröffnung: 1. August 1904. Erste Gläubigerversammlung: 13. August 1904, vormittags 11 Uhr, im Justizpalast (1. Hof, I. Stock) zu Gens. Frist zur Anmeldung von Forderungen bis 6. September 1904. (Vgl. die Anzeige auf Seite 6679 d. Bl.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. L 6io., ä. üsvövs. ^ ^utoAiapb68. dataloAus msvsusl (2^e Laves, k§o. 9, ^oüt 1904) cks la lüdrairis kT-anoeseo psrrsllg. L Navl68, 18, Nu860. 8«. p. 17—32. Nr. 432—860. bavck Lookmarlret) XXIII. ^vnes, Nr. 4—6 (10 juin 1904). kali83^, ä, Uari8. I^ex.-8". p. 89—192. Der »Oockies ^tlantioo« Leonardo da Vincis. — Aus Mailand wird dem »Pester Lloyd« geschrieben: Nach zehnjähriger Arbeit ist jetzt ein großartiges Buchwert vollendet worden, das Vincischen »Ooäies ^tlavtieo«, der zu den Schätzen der Lidlioteos. ^mbr08iav3. in Mailand gehört. Als Leonardo im Winter 1515 den Entschluß faßte, seinem Vaterlande den Rücken zu kehren und die'gastfreundliche Einladung des Königs Franz von Frankreich an zunehmen, führte er in seine neue Heimat auch alle seine Schriften, Modelle und Studien mit und ließ sich, von seinem Schüler Francesco Melzi begleitet, in Cloux unweit Amboise nieder. Als er drei Jahre später starb, hinterließ er Melzi seine Manuskripte und Gemälde, die dieser nach Italien zurückbringen und in seiner Villa zu Vaprio aufbewahren ließ. Melzis Erben schenkten nicht weniger als 13 Bände einem Priester namens Gavardi, der sie teilweise wieder zurückstellte. Sieben von ihnen kamen dann in den Besitz des Bildhauers Leoni, der 1587 an den spanischen Hof berufen wurde, um die Königsgräber im Eskurial mit Werken seiner Kunst auszuschmücken, und so wunderten die Manuskripte noch einmal über die Grenze. Einer der Bände, dessen Inhalt sich hauptsächlich mit der Theorie der Malerei befaßt, wurde später von König Jakob von England angekauft, während der andre sich zwanzig Jahre später als Eigentum des Grafen Galeazzo Arconati wiedcrfand, der das Angebot von 3000 Du katen, das König Jakob machte, aus patriotischen Gründen zu rückmies und den Band der liiblioteea ^robrosiana schenkte. Napoleon l. ließ den »Ooäioe ^tlantieo«, der, beiläufig bemerkt, seinen Namen nur dem großen, sonst nur bei Atlanten üblichen Format (38/51 ow) verdankt, mit vielen andern Handschriften und Kunstwerken nach Paris schaffen, von wo er im Jahre 1814 zurückgcstellt wurde. Was den Inhalt des »Oockies ^.tlavtieo« betrifft, so muß be merkt werden, daß es sich um kein organisch gewordenes Werk, sondern um eine Sammlung von losen Blättern handelt, auf denen Leonardo seine Gedanken über physikalische und kriegs wissenschaftliche Probleme niederschrieb. Da reihen sich im bunten Durcheinander Studien aus der Ballistik und Hydraulik an Untersuchungen über Flugmaschinen und Physiognomik. Neben großartigen Entwürfen, die seiner Zeit weit vorausgeeilt sind, hat der universelle Geist artige physikalische Spielereien, wie Lampen mit automatischer Auslöschvorrichtung oder einen selbsttätigen Bratspieß, der Nachwelt überliefert. Jedenfalls zeigt sich in keinem andern Werke da Vincis ein solcher Reichtum von Ge herauszugeben. Die ^eeaäl>mia. clei lünooi hat im Jahre 1894 dazu den Anstoß gegeben, und König Humbert und die italienische Negierung haben durch reiche Subventionen die Verwirklichung des Plans ermöglicht. Die technische Ausführung der 1384 Lichtdruck tafeln ist mustergültig. Von den 280 Exemplaren, die ausgeführt worden sind, wurden die meisten von italienischen und aus ländischen Bibliotheken bezogen. Buch Handlungsgehilfen-Verein zu Leipzig. — Der Buchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig hat aus seiner Unter stützungskasse im Monat Juli 1904 30 ^ an Unterstützungen ge zahlt. An Pension wurden aus der Pensionskasse an 1 Mitglied 150 ^ für das 3. Vierteljahr 1904 gezahlt. Aus der Witwen- und Waisenkasse kamen für das 3. Vierteljahr 1904 752 ^ 50 H Personalnachrichten. -j- Eduard Hanslick. — Der bekannte Musikschriftsteller Hofrat Professor Eduard Hanslick ist am 6. August in Baden bei Wien gestorben. Geboren am 11. September 1825 in Prag als Sohn des böhmischen Bibliographen Joseph Adolph Hanslick, studierte er in Wien die Rechtswissenschaft und beschritt darauf die Laufbahn als Regierungsbeamter. Von 1856 ab jedoch folgte er gänzlich seiner Neigung zur Musik und habilitierte sich an der Universität Wien als Privatdozent für Ästhetik und Geschichte der Tonkunst. Seit 1864 hat er der Redaktion der »Neuen Freien Presse« (Wien) als glänzender Musik-Kritiker zur Seite gestanden. Bekannt ist seine scharfe Gegnerschaft gegen die Neuerungen Richard Wagners in der musikalischen Komposition. Von seinen selbständig erschienenen Schriften seien hier folgende genannt: Vom Musikalisch-Schönen — Geschichte des Konzertwesens in Wien — Aus-dem Konzertsaal (Sammlung seiner Kritiken und Aufsätze aus den Jahren 1848—1868) — Die moderne Oper; Kritiken und Studien — Musikalische Stationen — Aus dem Opernleben der Gegenwart — Konzerte, Komponisten und Vir tuosen der letzten 15 Jahre — Musikalisches Skizzenbuch — Musi kalisches und Literarisches — Aus dem Tagebuche eines Musikers — Suite; Aufsätze über Musik und Musiker — Aus meinem Leben (Selbstbiographie). (Sprechsaal.) Zur Frage »Wer hat recht?« (Vgl. Börsenblatt Nr. 179, 182.) III. Wenn dem Drucker das für 500 Exemplare der Broschüre er forderliche Papier nebst üblichem Zuschuß geliefert worden ist, dann war er auch verpflichtet, volle 500 Exemplare abzuliefern. Liefert er nun 16 Exemplare weniger ab, dann ist er für den seinem Auftraggeber dadurch entstehenden Schaden haftbar. Ob bei Berechnung der fehlenden Exemplare der Buchhändler- Nettopreis zugrunde gelegt werden kann, hängt schließlich davon ab, ob der Autor vom Verleger wirklich den Buchhändlerpreis für die fehlenden Exemplare verlangt, oder ob er sich mit Er stattung der Selbstkosten für befriedigt erklärt, was man doch wohl annehmen darf, wenn dem Autor der Sachverhalt ge bührend auseinandergesetzt worden ist. Ersatzpflichtig ist der Drucker auf jeden Fall. Durch Über nahme des Auftrags hat er auch dessen ordnungsmäßige Aus führung verbürgt. Die übrig gebliebenen Druckbogen, die also nicht mehr zur Herstellung von 16 vollständigen Exemplaren der Broschüre ausreichten, hätte der Drucker dem Verleger in diesem Falle unter entsprechender Erklärung zurücksenden müssen. Ob bei dem sicherlich nicht sehr hohen Preis des Buches ein gegenseitigen Entgegenkommen ist dieser Fall wohl sehr leicht auf gütlichem Wege zu regeln. Ein magerer Vergleich ist immer besser als ein fetter Prozeß. Adelbert Kirsten-Halle (S.)
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