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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1904
- Sprache
- Deutsch
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fiir den IkiMtil Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage und wird nur an Buchhändler abgegeben. — Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 für Nichtmitglieder 20 — Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfg.: Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Buchhandlungsgehilfen für Stellegesuche. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 18V. Leipzig, Freitag den 5. August 1904. 71. Jahrgang. Amtlicher Teil. Zweiter Bericht an die Historische Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Meine Arbeit ist an dem Punkte, den ich in der vorläufigen Disposition für diese Zeit angegeben habe, d. h. am Ende der Haupt-Stoffsammlung, das ich für Mitte August angesetzt habe. In jener vorläufigen Dis Position werde ich insofern eine Änderung eintreten lassen, als ich mit der Niederschrift nicht Ende des Jahres, sondern nach meiner Rückkehr von dem Landaufenthalt, den ich von heute ab, ohne die Arbeit zu unterbrechen, auf einige Zeit nehme, d. h. im August beginnen werde, weil die Vor arbeiten, soweit sie nicht zur Benutzung schon fertig liegen, auf bestimmte Punkte verteilt sind, so daß sie teils an ihrem Orte erledigt werden, wenn die Ausarbeitung dabei an gelangt ist, teils, indem die Gesamtdisposttion festliegt, neben der Ausarbeitung hergehen können. Mit spezieller Beschäftigung vor das Jahr 1764 zurück gegangen bin ich hauptsächlich nur in einem Punkte, dem des Privilegienwesens, weil von dessen Auffassung diejenige der wichtigsten Motive der Buchhandelsgeschichte des enden den achtzehnten Jahrhunderts abhängt. Ich beabsichtige deshalb auch, mit der allgemeinen Anknüpfung und Ein führung einen Rückblick auf die Natur des Privilegienwesens zu verbinden. Die Art und Weise der Darstellung, die ich dem von mir zu bearbeitenden Bande geben will, würde ich jetzt ge nauer zu präzisieren imstande sein, als zur Zeit der Ab fassung der »Denkschrift-, weil mir damals noch nicht so klar war, wie jetzt, daß in der geistigen Verschiedenheit zwischen Nord- und Süddeutschland der individuelle Korpo- rationskeim der frühneuzeitlichen deutschen Buchhandels geschichte vorliegt. In Frankreich wird gegenwärtig ausgesprochen, daß die Geschichte moderner nationaler Entwicklungen eigentlich un möglich sei und durch die internationale Geschichte ersetzt werden müsse. Wenn man aber bedenkt, daß das buch händlerische Tauschsystem, über das ich ungefähr gerade umgekehrt zu urteilen gelernt habe wie Kapp, der darin das Verderben des Buchhandels sah, sich nur in Deutschland voll entwickelt hat, und daß wir die oben angedeutete Ver schiedenheit in diesem Maß nirgends außerhalb Deutschlands wiederfinden — dann lernt man mit vollem Bewußtsein ihres Gewichts die Worte »Geschichte des deutschen Buch handels» aussprechen. Seit mehreren Wochen habe ich, wie im vorigen Be richt im voraus angegeben, neben der fortlaufenden Quellen arbeit die vergleichende Lektüre der einschlägigen buchhandels geschichtlichen Arbeiten begonnen. Ich bewundere vor Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. allen Dingen diejenigen Kirchhofss und Schürmanns. Kirchhofs war übrigens kein bloßer Antiquar. Gerade er hat in kleinen Aufsätzen methodische Beispiele für die Eruierung des literarischen Bedürfnisses aus dem buch händlerischen Stoff gegeben, wie vielleicht kein andrer. Eine dergleichen größere Bearbeitung freilich nicht; aber wer hat das sonst außer ihm versucht? Niemand. Arbeiten, wie diejenigen Bergers, sind nur Ansätze dazu. Es ist das eine der bedauerlichsten Lücken in der buchhändlerischen Geschichtschreibung. Wir wünschen der Zukunft, daß sie eine huchhändlerische Literaturgeschichte empfange, eine Literaturgeschichte, wenn ich mich hier eines bekannten Aus drucks Fechners bedienen darf, nicht von oben, sondern von unten. Inwieweit ich mich diesem Gebiet einige Zeit be sonders und ausschließlich widmen kann, ohne im Rahmen der mir zugemessenen Zeit dem Ganzen, auf das ich meine Arbäit gleichmäßig verteilen muß, Eintrag zu tun, darüber denke ich mich am Ende dieses Jahres, zur Zeit meines nächsten Berichts, entscheiden zu können. Ich verliere nicht aus dem Auge, daß ich beauftragt bin, in bestimmter Zeit ein geschlossenes Ganzes auf Grund des vorhandenen Mate rials herzustellen; halte ich das meinerseits ein, so darf ich umgekehrt von dem Wissenden erwarten, daß er weiß, was er von mir fordern kann und was nicht. Was Schürmann betrifft, so bewundere ich den tiefen und umfassenden Blick, die ruhige und sichere Selbständig keit, die quellenmäßige Gründlichkeit und Zuverlässigkeit seiner Schriften. Diejenigen, die die Hauptquellen der deutschen Buchhandelsgeschichte von 1765.—1825 vor Augen und in Händen gehabt haben, werden nicht allzu zahlreich sein; ich habe es aus Grund dieser Kenntnis würdigen ge lernt, welche feste und zuverlässige Basis die Geschichte des deutschen Buchhandels an Schürmanns Schriften hat. Was die speziell für die Fortsetzung des Kappschen Werks gemachten Vorarbeiten betrifft, so habe ich inzwischen noch die dieshezüglichen Sammlungen von F. Herm. Meyer kennen gelernt. Sie bestehen erstens aus einer reichhaltigen Sammlung von Exzerpten aus buchhändlerischen Zirkularen, die ich mit meinen Vorarbeiten ganz verschmolzen habe, so dann aus mehreren nach Materien geordneten Konvoluten handschriftlichen und gedruckten Quellenmaterials, in dem ich z. B. durch eine Sammlung der Geschäftspapiere von Montag L Weis in Regensburg von 1777 bis 1813 aufs angenehmste überrascht wurde. Die Quellen angehend, so möchte ich an die Historische Kommission die Anfrage richten, ob es möglich wäre, mich darin zu unterstützen, daß mir Kontobücher aus der Zeit r 1765 bis 1825 zur Benutzung zugänglich gemacht werden könnten, und zwar wenn möglich aus den ver schiedensten Gegenden Deutschlands, aus Österreich, der 8«s
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