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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1904
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- Deutsch
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6500 Nichtamtlicher Teil. 178, 3. August 1904. Lieferungen L 1 Rubel 50 Kopeken herausgeben. —L. N. Tolstojs Legenden -Der König Assargadon von Assyrien- und »Drei Fragen, sind in Einzelausgaben erschienen. — Akademiker Pypin wird Nekrassows Briefe an Turgenjew aus den Jahren 1847 bis 1861 herausgeben. — Die Verwaltung des General- gouvcrneurs von Wilna hat den ersten Band einer »Wilnaer Chronik« herausgegeben. Er enthält eine Arbeit von Professor E. Karskij »Die ÄZeißrussen, Einführung in das Studium der Sprache und Volksliteratur«. — In Warschau erschien kürzlich der 4. Band der illustrierten »llve^lclopeäia. Ltaropolska,. (Schluß). Es ist dies die Frucht einer dreißigjährigen Tätig keit im Gebiete der polnischen Geschichte, Archäologie, Ethno- beschäftigt ist. In Lemberg soll ein großes Album der polnischen Kunst erscheinen, das Kopien von den wenig bekannten Gemälden polnischer Künstler enthalten wird, die sich in Privatgalerien und bei einzelnen Sammlern befinden. — Eine Reihe von populären Broschüren über den russisch-japanischen Krieg ist in Vorbereitung. Die Materialien liefert der Vizepräsident der Geographischen Gesellschaft P. Ssemjonow, die Bearbeitung be sorgt L. Shdanow. — Die Statistische Abteilung des Departe ments der Zollgebühren gab kürzlich »Der auswärtige Handel an der europäischen Grenze« heraus. — Gegen Ende dieses Jahres soll im Verlage von A. Ssuworin eine 2. unveränderte Auflage von Schilders »Kaiser Alexander I., sein Leben und seine Regie rung« erscheinen. — Goethes Faust in der alten Übersetzung von Strugowschtschikow wurde neuerdings für die Bühne umgearbeitet und erhielt die Erlaubnis, überall aufgeführt zu werden. — Von N. Krawtschenko ist ein Werk über China erschienen. — »Die sibirische Eisenbahn in Vergangenheit und Gegenwart« ist der Titel eines Werks, das aus Anlaß der zehnjährigen Tätigkeit des Komitees der Sibirischen Eisenbahn vom Staatssekretär Kulomsin herausgegebcn wurde. — A. Chodejew wird einen -Boten der ersten allrussischen Ausstellung von Klosterarbeiten und kirchlichen Gerätschaften« herausgeben. — Der armenische Archimandrit Jegische Muradjan wird nächstens eine Auswahl von L. N. Tolstojs Schriften, mit einer ausführlichen Einleitung über die kirchliche Ehe und ihre Moral nach handschriftlichen Ritualen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert, verglichen mit den Ansichten L. N. Tolstojs, in armenischer Sprache herausgeben. Herr Moltschanow, der Präsident des Bundes der russischen dramatischen Schriftsteller, erhielt aus Paris die Mitteilung, daß vierzig französische Dramaturgen den Wunsch geäußert haben, Mitglieder des russischen Bundes dramatischer Schriftsteller zu werden, um für Übersetzungen und Aufführungen ihrer Werke Honorare zu erhalten. Ohnet, Sardou, Dubois, Rostand befinden sich darunter. — Das Komitee der Charkower Gesellschaft zur Verbreitung der Volksaufklärung beschloß, eine Reihe von Werken der neueren russischen Literatur zu billigen Preisen herauszugeben. Es wandte sich an die betreffenden Autoren mit der Bitte, ihm die unentgeltliche Erlaubnis, ihre Werke Nachdrucken zu dürfen, zu erteilen. L. N. Tolstoj gestattete den Nachdruck aller seiner nach 1887 erschienenen Werke und Wl. Korolenko den Nachdruck aller seiner Werke. Der mit dem Panzerschiff Petropawlowsk untergegangene berühmte Maler W. Wereschtschagin machte kurz vor seiner Ab reise nach dem fernen Osten der Firma M. O. Wolfs den Antrag, seine »Skizzen aus Japan- herauszugeben, die er mit Illustra tionen versehen wollte. Das Anerbieten wurde natürlich angenommen, und Wereschtschagin wollte nun sein Manuskript druckfertig machen. Leider ist mit dem Künstler auch sein Werk seinem Besitz befindlichen Manuskripte I. Gontscharows und anderer bekannter Schriftsteller überlassen; es befinden sich darunter sehr wertvolle Handschriften. — Graf L. N. Tolstoj las im Kreise seiner Familie eine neue Erzählung »Nach dem Balle- vor, die aber nicht gedruckt werden soll. Er will überhaupt nichts Belletristisches mehr veröffentlichen. — Von P. Bykow ist ein Biographisches Lexikon der russischen Schrifstellerinnen des neun zehnten Jahrhunderts mit Bildnissen in Vorbereitung. — Der Redakteur des »Russischen Archivs«, Peter Bartenjew, feierte das fünzigjährige Jubiläum seiner wissenschaftlichen, literarischen und öffentlichen Tätigkeit. — A. Ssobolewskij, ein hervorragender Gelehrter, feierte sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum wissen schaftlicher Arbeit. Außer vielen wertvollen literarhistorischen Werken gab er auch eine hochinteressante Sammlung großrussischer Volkslieder in 7 Bänden heraus. — Eine Anzahl Schriftsteller, die aus den unteren Volksschichten hervorgingen, will sich in Moskau zu einer besonderen Gruppe — der Ssurikowschen — ver einigen. — Die Verlagsfirma -Snanije- (das Wissen) soll dem kürzlich gestorbenen Schriftsteller Anton Tschechow für das Verlagsrecht seines letzten Werks »Der Kirschengarten- ein Honorar von 5000 Rubel, d. i. 1500 Rubel für den Druckbogen, angeboten haben. Ein so hohes Honorar war bisher in Rußland unerhört. Inzwischen ist diese Komödie in vier Akten beim Verleger von Tschechows sämtlichen Werken. A. F. Marcks in Petersburg, zum Preise von 40 Kopeken erschienen. — Maxim Gorjkij las in einem kleinen Kreise in St. Petersburg sein neuestes Produkt »Der Mensch« vor. Es ist dies ein Hymnus, ähnlich wie sein Gedicht in Prosa »Der Sturmvogel«. — Das Haus in Konstantinopel, worin der berühmte polnische Dichter Adam Mickiewicz starb, und das auf 10 000 Franken geschätzt wird, soll verkauft werden. Die Verehrer des Dichters wollen es ankaufen, um eine polnische Schule darin zu gründen. — Der bekannte Übersetzer russischer Gedichte, F. Fiedler, wurde aus Anlaß seiner fünfundzwanzigjährigen Die Hauptverwaltung für Preßangelegenheiten erteilte der Gesellschaft christlicher junger Frauen die Erlaubnis, eine russische Buchhandlung in Helsingfors zu errichten, in der ausschließlich Bücher religiösen Inhalts verkauft werden sollen. — Die Tur genjew-Bibliothek in Moskau veröffentlichte einen interessanten Bericht über die Schriftsteller, deren Werke in dieser Bibliothek am häufigsten verlangt wurden. Von 95 493 Forderungen, die eingingen, fielen auf den Dramatiker Ostrowskis 42 870 — also fast die Hälfte. — Im Jahre 1903 betrug die Zahl der im Lese saal der kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg arbeitenden Besucher über 21 000 Personen. — In Siedlez wurde Sienkiewicz veranstalteten Reise polnischer Schriftsteller in die Provinzialhauptstädte des russischen Polens, um dort öffentliche Vorträge zum Besten der durch Überschwemmungen geschädigten Einwohner Polens zu halten. Außer der für diese Vorträge ver einnahmten Summe von 12 108 Rubel 70 Kopeken, erzielte die Kasse so daß sich die ganze Summe auf 17 392 Rubel 89 Kopeken belief. Sienkiewicz las für diesen Zweck sein neuestes Werk »Zwei Fluren«, eine indische Legende, vor. — Am Ende des vorigen Jahres belief sich das Kapital der russischen Gesellschaft zur gegenseitigen Unterstützung von Schriftstellern und Gelehrten auf 672 921 Rubel 21 Kopeken. Diese Gesellschaft beabsichtigt nun auch einen Fonds zu bilden, um unbemittelteten Schriftstellern die Möglichkeit zu bieten, ihre Werke herauszugeben. — Die Ge sellschaft dramatischer Schriftsteller erhielt im Jahre 1903 von Privatbühnen Tantiemen im Betrage von 264 751 Rubel 74 Kopeken. In Moskau starb der berühmte russische Gelehrte Boris Tschitscherin. Seine zahlreichen Werke wurden zum Teil mehrfach »Geschichte der politischen Lehren- in 5 Bänden, »Kursus der Staatswissenschaften«, 3 Bände, »Wissenschaft und Religion«, »Der russische Dilettantismus und der Gemeinde-Grundbesitz-, »Der Mystizismus in der Wissenschaft«, »Das Eigentum und der Staat«, »Philosophie des Rechts-, -Grundlagen der Logik und Metaphysik-, -Fragen der Politik-, »Die positive Philosophie und das erste russische Organ, das Fragen des kirchlichen Lebens kritisch behandelte. — Es starben ferner: der Professor und vr. der Physik F. Petruschewskij, Redakteur des Enzyklopädischen Lexikons der Firma Brockhaus und Jefron, Nikolaus Latkin, ein Nordrußlands, und P. Smirnowskij, ein bekannter Pädagog und Verfasser von Schulbüchern. — Auch der russische Buchhandel hat wieder einige empfindliche Verluste zu beklagen. In Moskau starb der Antiquar P. Ssinitzin. Sein ganzes Leben war dem Sammeln von Büchern und Altertümern gewidmet. Im Jahre 1896 gab er eine Monographie des Dorfes Preobraschenskoje und später eine ausführliche Beschreibung des Nikolskij-Klosters der Altgläubigen heraus. — In Odessa starb einer der ältesten und populärsten Buchhändler, E. Raspopow. Er war einer der tätigsten Prooinzial- buchhändler und trug viel zur Verbreitung von Büchern im Süden Rußlands bei. Sein Gedächtnis mar so vorzüglich, daß man ihn eine lebendige Enzyklopädie nannte. — Die offizielle Zeitung der russischen Regierung -Der Regierungs-
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