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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Pik 170. 25. Juli 1904. Nichtamtlicher Teil. 6307 bleibt, wie ihn ein Mann in der Lebens- und Bildungs stellung eines Buchhändlers zu erwarten berechtigt ist«, (»— Daß aber das deutsche Sortiment mit einem Wuchergewinn arbeite, ist eine Ausstellung, mit der sich Professor Bücher gründlich verhauen hat —«) meine Hauptthese, betreffend die Rückkehr zum Ladenpreis, »die nicht nur die kleinen und kleinsten, nein, die auch die großen Firmen erstreben, wenn ihr Nutzen nicht weit unter dem bleiben soll, was sie berechtigt sind für die von ihnen beanspruchte Tätigkeit zu fordern- in ein zweifelhaftes Licht rückt, da aus meinen Gewinnberechnungen hervorgehe, daß auch jetzt bei dem größten Teile der Sortimenter der Ge winn nicht genüge, diesen Mindestbctrag zu erzielen. Darauf erwidere ich, daß ich in Wort und Schrift stets nur für die lebens- und leistungsfähigen Be triebe eingetreten bin, daß meine Berechnungen — ungleich denen Büchers, welcher kleine und allerkleinste Betriebe herangezogen hat — sich stets nur auf solche Sortimente beziehen, die lebensfähig sind, d. h. einen Umsatz erzielen, der einen bescheidenen Gewinn läßt, wenn ihnen der Buchhändlerrabatt ungeschmälert verbleibt. Allerdings kann auch ein kleiner und kleinster Betrieb lebensfähig sein, wenn er sich angliedert an sogenannte verwandte Geschäfts zweige, die unter Umständen einen höheren Nutzen abwerfen als der Sortimentsbuchhandel, jedenfalls aber der aus dem Buchhandel gezogenen Gewinnquote soviel hinzufügen, wie zu einer angemessenen Existenz nötig erscheint. Auch kleinere Betriebe brauchen dieser Lebensfähigkeit nicht zu entbehren, wenn sie sich an andere Betriebe, z. B. Buchbinderei, Buch druckerei usw. anlehnen. (S. a. Bücher, S. 267. s2. A.j) Damit ist der Widerspruch gelöst, in den gerade der von mir erbrachte Beweis mich mit meiner These gebracht haben soll. vr. v. Salvisberg findet, daß auch die , Ausschreitungen - als ein die ganze Angelegenheit klärender und fördernder, ihren Ausgleich beschleunigender Faktor zu chegrüßen sind; ich will deshalb mit ihm nicht rechten, wenn er meint, daß meine Antwort »auf eine Note gestimmt ist, die infolge einer gewissen Zudringlichkeit nicht immer angenehm berührt«, wenn er mir -überflüssiges Rechten mit Begriffen, die dem Gelehrten geläufiger sind-, »kleinliche Kasuistik, die mehr ver wirrt als entwirrt» und anderes vorwirft. Um die Debatte nicht »ins Endlose sich verlieren zu lassen« verzichte ich, aus diese und andere Vorwürfe einzugehen. Der nächste Abschnitt ist Grunows Grenzboten aufsatz gewidmet. Diese Arbeit wird anerkennend be sprochen und Grunow auch gegen die Angriffe in Schutz ge nommen, die Bücher im Vorwort zur zweiten Auflage seiner Denkschrift gegen Grunow richtet. »Das deutsche Buchgewerbe« von vr. W. Koehler erfährt eine ausführliche Charakterisierung. Da diese Schrift auch von mir noch näher besprochen werden wird, so werde ich bei dieser Gelegenheit die o. Salvisbergsche Charakterisierung mit heranziehen. Die vier Artikel, die der hochverehrte Buchhändlerveteran Schürmann unter dem Titel: »Die Wissenschaft und der Buchhandel« im Börsenblatt veröffentlicht hat, geben vr. v. S. Gelegenheit hervorzuheben, daß Schürmann sich in diesen Aufsätzen auf einen etwas veränderten, moderneren Standpunkt stellt als in seinen früheren Schriften über den Buchhandel. Es ist hier nicht der Ort zu untersuchen, ob Schürmann wirklich zu einer andern Beurteilung der Dinge gekommen ist, oder ob nicht die Erwägung, daß mit einem einfachen »laisssr ksire, Imssor aller« die Organisation des Buchhandels zu gründe zu gehen drohe und daß es deshalb unerläßlich sei, dem Egoismus einzelner zu gunsten der All gemeinheit Schranken zu setzen, Schürmann die Billigung der neuen Maßregeln des Börsenvereins abgezwungen habe. Dafür, daß dies der Fall, spricht die Äußerung Schürmanns selbst, die auch v. Salvisberg anführt, daß die praktischen Erfolge der vom Börsenverein bewirkten Reform auch die Fachkritik in die Notwendigkeit versetze, sich für widerlegt zu erklären. vr. Gustav Fischers »Grundzüge der Organisa tion des Deutschen Buchhandels« werden ausführlich und anerkennend besprochen und werden auch von mir noch behandelt werden. Ich komme bei jener Gelegenheit auf diese Besprechung zurück. Kurz erwähnt wird noch Knorrns Schrift: -Der Nationalökonom Bücher und der deutsche Sorti mentsbuchhandel«, sowie verschiedene Börsenblatt-Artikel, ausführlicher und sehr anerkennend vr. Paul Siebecks Vortrag, der auch von mir in diesen Blättern ausführlich besprochen ist. -Ein unerquickliches Kapitel« nennt vr. v. Salvisberg selbst das nächste, in dem er sich mit der Erklärung des Börsenvereins-Vorstandes und den vorwiegend pole mischen Gegenschriften auseinandersetzt, v. Salvisberg behauptet, daß wer die Büchersche Denkschrift Wort für Wort aufmerksam durchgelesen hat, der Quintessenz der Behaup tungen des Börsenvereins-Vorstandes als einem psychologi schen Rätsel gegenüberstehe. Schlechter noch kommt »Theo rie und Praxis«, die Antwort des Verbandes der Kreis elnd Ortsoereine fort. Es wird anerkannt, daß sie »in ihrem fachlichen Teile zweifellos manch' beachtenswerte Darstellung und manche einwandfreie Widerlegung und Abwehr von dem Autor der »Denkschrift unterlaufenen Jrrtümern, Übertrei bungen und unberechtigten Verallgemeinerungen enthält«, daß aber dieser materielle Kern in eine formelle Einkleidung gebracht ist, aus der im Interesse des durch diese Schrift in erster Linie vertretenen Sortimenterstandes Rückschlüsse auf deren Bildung unzulässig erscheinen«. »Standpunkt und Reformvorschläge des Buch handels«, das nächste Kapitel, rekapituliert kurz aber treffend die Reform, wie sie sich von den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an versucht hat durchzusetzen und was nach der Meinung des Verfassers an dieser Durchsetzung noch fehlt. Wird diese Darstellung in buchhändlerischen Kreisen, infolge des Standpunkts, aus dem heraus sie ge schrieben ist, nicht durchgängig Beifall finden, so ist sie doch einer eingehenden Beachtung wert und sollte sie auch finden. »Akademische Reformen und genossenschaftliche Aufgaben«, das nächste Kapitel, beginnt mit der Frage: »Rechtfertigt die Aufhebung des buchhändlerischen Kundenrabatts die Gründung des Akademischen Schutz vereins? — so wäre dieselbe in Hinsicht auf diese bereits vollzogene Maßnahme unbedingt zu verneinen. Man kann dem Börsenverein sein gutes Recht in diesem Vor gehen nicht absprechen, wohl aber von seiner Klugheit diejenigen Einschränkungen in einheitlicher Form erwarten, welche sich auf Bibliotheken und andre größere Abnehmer in akademischen Kreisen beziehen und von maßgebenden Buchhändlern selbst empfohlen werden. Man kann aber anderseits auch den gelehrten Autoren und Bücherkäufern das Recht nicht schmälern, wenn sie ihrerseits korporativ sich organisieren . . . .« Mit diesem Zugeständnis kann der Buchhandel zufrieden sein und wird seinerseits sicher den Akademikern keine Vor schriften zu machen sich erlauben, ob sie sich organisieren wollen. Daß diese Organisation gerade gegen den Buchhandel gerichtet wird, ist freilich nicht erforderlich, aber wenn den Akademikern dies ersprießlich erscheint, so kann der Buchhandel auch dagegen nichts haben. Daß aber nur »Gedankenlosigkeit oder Ein bildung es fertig gebracht haben, den Schutzverein als durch 83V"
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