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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1904
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- Deutsch
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170, 25. Juli 1004. Nichtamtlicher Teil. K305 zu erfassen, macht G. Loserth in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft.*) Auf Grund der Angaben in Hinrichs' Vierteljahrs katalog versucht der Verfasser Aufschlüsse über die Bewegung der Bücherpreise in den fünf Jahrzehnten von 1850-1000 zu gewinnen und zwar für die Philosophie, Theologie, Rechts- und Staatswissenschaften und Geschichte. Der Ver fasser gibt in vier Tabellen eine Statistik der Preisbewegung der vier obengenannten Wissenschaften in den einzelnen Jahrzehnten, und zwar Format, Zahl der Werke, Zahl ihrer Seiten, ihrer Bogen, Gesamtpreis, Durchschnittspreis des Bogens, in Tabelle V durchschnittlicher Umfang und Durch schnittspreis der erschienenen Werke der einzelnen Disziplinen in den verschiedenen Jahrzehnten, in Tabelle VI den Durch schnittspreis für den Druckbogen jeder Disziplin in den einzelnen Jahrzehnten. Bei dem Fehlen statistischer Arbeiten auf diesem Gebiete ist jede Statistik willkommen zu heißen, damit endlich einmal ein Anfang auf diesem Gebiete ge macht wird. Des nur sehr relativen Werts der von ihm ermittelten Zahlen ist sich der Verfasser bewußt. Er selbst weist darauf hin, daß er eine größere Zahl von Daten ausscheiden mußte, daß man über das, was ausgeschieden werden sollte, verschiedener Meinung sein könne, daß die Zeitschriften unberücksichtigt geblieben sind, wobei Verfasser erwähnt, wie schwierig die Grenze zwischen Buch und Zeit schrift zu ziehen sei (Periodica wären leichter zu erfassen). Mir scheint, daß eine ganze Wissenschaft, z. B. die Rechts wissenschaft, zur Grundlage von Preisberechnungen zu machen, in sich den Keim eines verhängnisvollen Irrtums trägt, da die Bewertung sowohl, wie die Preissteigerung (oder Minderung) von Lehrbüchern, Handbüchern, Gesetzes ausgaben, Kommentaren, Monographien, eine durchaus ver schiedene ist. Die populäre Literatur wäre auch besonders aufzuführen — was Verfasser selbst zugibt —, da ihre Preisberechnung von der der rein wissenschaftlichen Werke gänzlich abweicht, schon infolge der erheblich höheren Auf lage, die populäre Werke vertragen. So glaube ich, daß die Fehlerquellen der Durchschnittsberechnung hier noch in er höhtem Maßstabe auftreten und daß der von dem Verfasser ermittelte Durchschnittspreis den wirklich gezahlten Preisen nur sehr -annähernd« entspricht. Die Tabellen zeigen eine Steigerung des Bücherpreises, eine Tatsache, deren Fest stellung zu erwarten war, deren Ursachen aber sehr kom plizierte sind. Unter dem Titel: »Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. Ein Vademekum für Herrn vr. Karl Bücher«**) hat Gustav Uhl, der sich durch Veröffentlichung buchhändlerischer Hilfsbücher bereits bekannt gemacht hat, versucht, eine kurze Darstellung des Buchhandels zu geben, die für das größere Publikum bestimmt ist und ihm einen Begriff der buchhändlerischen Tätigkeiten geben soll. Daß die Polemik gegen Bücher dabei nicht zu kurz kommt, deutet schon der Titel des Buches an. Das Büchelchen ist ganz geeignet, dem Laien eine allgemeine Anschauung vom Buch handel zu geben und ihm Achtung für die weitverzweigte und mühevolle Kleinarbeit einzuflößen, die der Buchhändler für einen sehr bescheidenen Lohn Tag für Tag verrichtet. Die Polemik gegen Bücher ist kräftig, meinem Geschmack nach manchmal sogar zu kräftig, wobei dem Verfasser freilich die Entschuldigung zur Seite steht, daß Bücher uns Buch händler ja auch nicht gerade mit Glacehandschuhen angefaßt *) G. Loserth, Zur Statistik der Bücherpreise. Gr. 8". Tübingen 1904. (Zeitschr. s. d. ges. St.-Miss., Jahrg. 60, Heft 2, S. 358—69.) **) Leipzig, Hans Hedcwig's Nachs. o. I. 8°. 87 S. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. hat. Dem Sortimentsbuchhandel kann die Schrift als Agitationsmittel zur Aufklärung des Publikums gute Dienste leisten. Um diese Aufsätze nicht zu eintönig werden zu lassen, will ich jetzt einer gegnerischen Schrift gedenken. Verfaßt ist diese Schrift von vr. Paul von Salvisberg,*) dem bekannten Herausgeber der »Hochschulnachrichten» und, wie ausdrücklich auf dem Titel vermerkt ist, dem »Mitglieds des Börsenvereins Deutscher Buchhändler«. Wenn ich die Schrift eine gegnerische nenne, so betone ich damit den Standpunkt des Verfassers, der sich offen als Gegner der neuesten Maßnahmen des Börsenvereins bekennt. Dies ist sein gutes Recht, und es war seine Pflicht als Herausgeber der »Hochschulnachrichten- zu dem Streit zwischen Wissen schaft und Buchhandel Stellung zu nehmen. Dies ist ge schehen in den Aufsätzen in den »Hochschulnachrichten- deren Zusammenfassung die vorliegende Schrift ist. Wenn der Verfasser in dem Schlußwort: »Ein persönliches Kapitel« ausführt, daß eine Anzahl buchhändlerischer Firmen infolge der Stellungnahme der -Hochschulnachrichten» die bisherigen Beziehungen abgebrochen habe, ja ein »heimliches Boykottverfahren« gegen die »Hochschulnachrichten« ein geleitet hätte, so würde ich dies sehr bedauern, will aber hoffen, daß Herr vr. von Salvisberg irriger Weise Maß nahmen einzelner Firmen Beweggründe unterlegt, die in Wirklichkeit nicht vorhanden sind. Die Art der Polemik sowie der ganze Ton, in dem die Broschüre geschrieben ist, ist auch keineswegs eine feind selige dem Buchhandel gegenüber. Gerade als Buchhändler glaube ich es aussprechen zu müssen, daß der Buchhandel das allergrößte Interesse daran hat, darüber zu wachen, daß das Recht der freien Meinungsäußerung niemandem ver kümmert werde, auch dann nicht, wenn das, was gesagt wird, dem Buchhandel nicht erfreulich, auch dann nicht, wenn es ihm unrichtig dünkt. Wenn ich für das Recht des Verfassers auf freie Meinungsäußerung eingetreten bin, so schließt dies nicht aus, daß ich einen großen Teil dieser Meinungen bekämpfe. In der Einleitung spricht der Verfasser von der »unter der Hegemonie des Sortimentsbuchhandels im Börsenverein voll zogenen Ringbildung und der daraus resultierenden Bllcher- verteuerung», während es feststeht, daß der Kampf für die Aufrechterhaltung des Ladenpreises von den Verlegern aus gegangen ist und daß eine Rabattkürzung oder die vollständige Abschaffung des Rabatts eine Büchervertcue- rung nicht genannt werden kann. Wenn v. Salvisberg von der Kampfstellung zwischen Buchhandel und Wissenschaft sagt (S. 6), daß sie dem Wesen der Beteiligten nach als eine widersinnige erscheinen mag, so kann ich dem nur zustimmen und habe dies in meinen »Ausschreitungen» in etwas andern Worten ausgesprochen. Ich freue mich dieser Meinungs gleichheit gegenüber der Polemik anderer gegen meine Ansicht. Wenn aber diese Kampfesstellung eine höchst einseitige, der »friedlichen Wissenschaft« gegenüber genannt wird, so wird dies doch manchem angesichts der heftigen Angriffe, die der Buchhandel über sich hat ergehen lassen müssen, ein Lächeln abnötigen. Ist die Wissenschaft auch eine »friedliche», so sind dies mit Nichten stets ihre Träger, und so ist bei der Zurück weisung von Angriffen der Buchhandel nicht gegen die »fried liche» Wissenschaft, sondern gegen ihre zum Teil höchst un friedfertigen Träger vorgegangen. Daß die unglückseligen *) Das Preiskartell des Deutschen Buchhandels und die Hochschulen. München, Academischer Verlaa, 1904. 8°. 131 S. 830
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