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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1904
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- Deutsch
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^ 166, 20. Juli 1904. Nichtamtlicher Teil. 6199 dessen Großvater Gerhard, aus Frankreich (Besan>,on) stam mend, sich 1802 als Buchhändler in Kopenhagen niederließ, während seine Söhne Adolf und Albert beide nach dem festen Buchhandel eben erst erschlossenen Schweden aus: wunderten, da ihnen das Feld für buchhändlerische Tätigkeit in Dänemark zu klein wurde. Dort errichteten sie die genannten Verlage. Die nun erlöschende Firma Adolf Bonnier, bereits 1829 nach Stockholm verlegt, hat zeitweilig in Gotenburg (bis >848), in Venersborg (1833—1834) und in Upsala (bis >867) Zweig- sie erst Ende 1867, nachdem der Gründer gestorben war, auf- gegeben. Der seitherige Inhaber Isidor Adolf Bonnier behält nach dem Verkauf seines Geschäfts seine Stellung als Redakteur von »Lvenglc Uo^banckel^tickvinx- bei. 6. Witwe des in Karlsruhe verstorbenen berühmten Literarhistorikers Michael Bernays hat dem Germanisch-Romanischen Seminar der Universität Heidelberg die reichhaltige Shakespeare- und Milton-Sammlung (etwa 200 Bände) aus der Bibliothek ihres Gatten zum Geschenk gemacht. Berliner Stadtbibliothek. — Für die Berliner Stadt bibliothek, die jetzt in unzulänglichen Räumen (Zimmerstraße 90/91) untergebracht ist, wird seitens der Stadtverwaltung die Errich. tung eines neuen Gebäudes in Aussicht genommen. Als Standort wurde der Platz in Vorschlag gebracht, den jetzt die alte, ihrem Zweck entfremdete Waiscnkirche an der Waisenbrücke einnimmt. Wenn dieser Platz gewählt würde, so ließe sich ein stattlicher Bau aufführen, der mit drei Fronten nach der Stralauer Straße, der Neuen Friedrichstraße und der (erst noch zu schaffenden) Uferstraße zwischen Waisenbrücke und Mühlendamm Hinausblicken und daher einer Bibliothek der Reichshauptstadt sicher würdig wäre. über das Jahr 1903. — Papierhandel. Der Geschäftsgang war im Papiergroß handel während 1903 weit besser als im Jahre 1902, namentlich trat im zweiten Halbjahr lebhafte Nachfrage ein, die bis zum Jahresschluß anhielt und voraussichtlich auch weiter anhalten wird. Die Papierfabriken sind seit Herbst 1903 durchweg gut beschäftigt, viele verlangten sogar längere Lieferfristen; trotz dem sind die Preise für geringe und mittelfeine Sorten im ver gangenen Jahre noch weiter zurückgegangen. In Luxus - Papieren und -Karten für das Weihnachts- und Neujahrs-Geschäft waren Nachfrage und Bestellung im Dezember 1903 weit lebhafter als seit Jahren, und die Detailgeschäfte haben durchweg ein gutes Geschäft gemacht. meisten Fabriken des -Verbands Deutscher Druckpapier-Fabriken«, die im wesentlichen Zeitungs-Druckpapier erzeugen, sind in Zeitungsdruck und andern Sorten sehr gut, in den letzten Monaten 1903 zum Teil sogar überbeschäftigt gewesen. Für 1904 zeigen sich ähnliche Aussichten; trotzdem konnten die Papierpreise nicht auf eine den Verhältnissen angemessene Festigkeit. Der -Verband Deutscher Druckpapier-Fabriken« zählt jetzt 34 Fabriken mit 81 Maschinen; in Süddeutschland sind nur noch 3 bedeutendere Fabriken, die Zeitungsdruck erzeugen, außerhalb des Verbands geblieben. Die Papierfabriken, die kein Zeitungspapier fabrizierten, also bessere Ware arbeiteten, waren weniger gut beschäftigt, und namentlich die kleineren Fabriken. Letztere suchen selbstverständ lich ihr Erzeugnis direkt an den Verbraucher zu verkaufen, und der Großhändler muß deshalb nicht allein mit andern Grossisten, sondern auch mit diesen kleineren Fabriken konkurrieren. Der Geschäftsgang in Papierwaren war im verflossenen Jahre leidlich, aber die Preise wurden ohne besondere Ursache durchweg schlechter. Nach wie vor wird die Gefängnisarbeit als schlimme Konkurrenz empfunden. Buchdruckerei. Der Geschäftsgang war im allgemeinen im Berichtsjahre befriedigend, teilweise auch schleppend, so daß die seit einigen Jahren dauernde Krisis noch nicht als ganz über wunden angesehen werden kann. Unter dem Druck der Kon kurrenz wurde öfters eine derartige Preisunterbietung festgestellt, daß solide Geschäfte bei den Preisanfragen unberücksichtigt bleiben mußten. Die guten Wirkungen der Tarifgemeinschaft sind weniger wahrnehmbar; sie scheint im Gegenteil zu bewirken, daß viele neue Geschäfte aus dem Gehilfenstand heraus entstehen. Chromolithographie und Spielkarten-Fabrikati on. Der Geschäftsgang in der Chromo- und Glacspapier-Fabrikation war im Berichtsjahr im großen und ganzen ähnlich wie im Vor jahre. Die Preise der Rohstoffe und die Löhne hielten sich auf dem Stand vom Ende vorigen Jahres, auch die Verkaufspreise dem,^blieben auf gleicher Höhe. Die Nachfrage war ziemlich lebhaft, so daß alle Maschinen und Einrichtungen voll beschäftigt werden konnten. Der Absatz von Spielkarten erfuhr im Berichtsjahr, so wohl im Inland als auch im Ausland, mäßige Zunahme. Die Verbreitung dieses Artikels im Ausland ist dadurch erschwert, daß Rußland, Frankreich, Rumänien, Griechenland und andre ist sehr zu wünschen, daß beim Abschluß neuer Handelsverträge für die Spielkartenindustrie bessere Ausfuhrbedingungen geschaffen werden. Während der deutsche Einfuhrzoll auf Spielkarten für Zoll der Vereinigten Staaten von Nordamerika auf etwa 90 H, Schweden etwa 20 H, Österreich-Ungarn etwa 9 H, die Schweiz etwa 8 H für das Spiel. Die deutsche Spielkarten-Jndustrie er hebt keinen Anspruch auf Erhöhung des deutschen Einfuhrzolls, wohl aber auf Herabsetzung der Auslandzölle. Die für die Luxuspapier-Fabrikation notwendigen Roh- und Hilfsstoffe, wie Papier. Farben und Firnisse, zeigten gegen und die Verkaufspreise hielten sich auf gleicher Höhe; dagegen ist der Absatz der fertigen Erzeugnisse durch häufigen Wechsel der Mode und des Geschmacks erschwert. Während früher einzelne des gleichen Umsatzes weit mehr neue Muster geschaffen werden als in früheren Jahren. Durch diesen Umstand ist der Nutzen erheblich zurückgegangen. Auch ist der Chromolithographie in Die Ausfuhr ist erschwert durch hohe Zölle, die besonders Frankreich, Rußland, Österreich-Ungarn, die Schweiz, Italien, Brasilien und andre auf die Erzeugnisse dieses Faches erheben. Die Luxuspapier-Fabrikation wird aber in Deutschland in so Lithographische Kunst-Erzeugnisse. Der Umsatz hatte gegen das Vorjahr nur unwesentliche Besserung aufzuweisen. Das Geschäft ist nach wie vor sehr schwer, und es bedarf der ölle im Ausland, sowie schließlich ändern sogar gänzlich mangelnder Anstrengung aller Kräfte halten. Die Ursachen sind ländische Konkurrenz, hohe , ungenügender, in einigen Schutz vor Nachbildung. Die Preise blieben infolgedessen gedrückt, wie sie vorher waren; bei Heliogravüren mußte sogar der Preis herabgesetzt werden, und es ist fraglich, ob er sich künftig auf dieser Höhe wird erhalten lassen. Die Preise lassen aber nur dann einen Nutzen, der mit dem großen Risiko bei dieser Fabrikation noch einigermaßen im Verhältnis steht, wenn den deutschen Erzeug nissen der Weltmarkt offen bleibt. In dieser Hinsicht sind aber bereits ungünstige Anzeichen vorhanden, indem fast in allen besonders hart getroffen wird. In Deutschland verkaufen noch immer die schlesischen Fabriken zu außerordentlich niedrigen Preisen. Sie sind dazu in der Lage durch die weniger gute Qualität ihrer Erzeugnisse, teilweise durch die wesentlich niedrigeren Arbeitslöhne. Im Ausland regt sich die Konkurrenz, hauptsächlich in Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten. Frankreich vermag wohl aus den Märkten andrer Länder, wo seine Erzeugnisse dem gleichen Zoll unterworfen sind wie die deutschen, diesen keine Konkurrenz zu machen, weil cs infolge der Höhe der Arbeitslöhne im eignen Lande zu den deutschen Preisen nicht einmal liefern, geschweige denn diese unterbieten kann. Es hat jedoch durch seine hohen Zölle, die den Unterschied in der Höhe der Arbeitslöhne ausgleichen, erreicht, daß der deutsche Umsatz in Frankreich stetig zurückgeht, und deshalb bei einem ebenso hochentwickelten Kunstgewerbe immer weniger Veran- zuführen. Italien macht sich im eignen Land und auf dem Weltmarkt immer mehr als zu fürchtender Gegner geltend. Die wesentlich niedrigeren Arbeitslöhne, die dort gezahlt werden, ermöglichen solchen Wettbewerb. Außerdem sind die italienischen Drucker 816'
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