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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1904
- Sprache
- Deutsch
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«198 Nichtamtlicher Teil. 16«, 20. Juli 1904. der Antiquare gelegen gewesen wäre; eine Aussprache hätte gewiß einen annehmbaren Vermittelungsvorschlag zutage ge fördert. In der vorliegenden Form sei aber der Antrag unan nehmbar, unannehmbar schon im Interesse der Antiquare. Es sollen durch den Antrag förmlich Klassen eingeführt werden. Unter Ehrenmännern gebe es aber keine Unterschiede. Wer den Verpflichtungsschein des Vereins unterzeichnet habe, habe sein Wort gegeben, die Verkaufsbestimmungen einzuhalten, und cs könne daher nicht unterschieden werden zwischen solchen Mitgliedern, die ihr Wort ehrlich und ganz hielten, und solchen, bei denen man annehmen könne, daß sie es einmal oder ein zweites oder drittes Mal brechen könnten. Er spreche sein Erstaunen darüber aus, daß die Vereinigung der Wiener Antiquare einen derartigen Antrag überhaupt öffentlich gestellt habe, und er müsse dagegen protestieren, daß man zwischen Halten und Nichthalten eines gegebenen Wortes Mittelstufen einfüge. Es sei allerdings möglich, daß ein Verstoß gegen die Bestimmungen des Vereins aus ein bloßes Versehen zurückzuführen sei. In einem solchen Falle verstehe es sich aber von selbst, daß der Vorstand nicht in derselben Weise vorgehe wie gegen einen no torischen Schleuderen Es sei vollständig unrichtig, wenn Herr vr. Breitenstein behaupte, daß alle Verletzungen der Bestimmungen über einen Leisten abgeurteilt würden. Der Vorstand untersuche jeden Fall auf das genaueste und ver säume niemals, in zweifelhaften Fällen alle mög lichen Gutachten und Informationen einzuholen; der Vorstand lege schließlich jeden Fall dem Ausschuß zur Überprüfung vor, und der Ausschuß sei berechtigt, eine Entscheidung des Vorstandes abzuändern. Er müsse sich aufs lebhafteste gegen die Behauptung verwahren, daß die Höhe der Kaution willkürlich bestimmt werde, ja er müsse sich auch dagegen verwahren, daß der Vorstand eine solche Kaution in allen Fällen gefordert habe. Für den Vorstand bestehe, falls eine Verletzung der Bestimmungen nachgewiesen sei, nur die Frage, ob die Angelegenheit dem Börsenverein abgetreten werden solle, oder ob derjenige, der die Bestimmungen verletzt habe, dem Vorstande des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler freiwillig eine ge nügende Sicherheit biete, daß er künftig die Bestimmungen streng einhalten werde. Der Vorsitzende bespricht die einzelnen Fälle von Verletzungen der Bestimmungen, die in der letzten Zeit vorgekommen sind, und zeigt daran, wie eingehend der Vorstand an ihn gelangte Anklagen prüfe, und daß er in jedem einzelnen Falle nach bestem Wissen und Gewissen vor zugehen trachte. Er könne allerdings auch seinerseits zur Ehre des Wiener Antiquariats konstatieren, daß die Ver hältnisse in den letzten Jahren sich bedeutend gebessert hätten. Er gibt seiner Überzeugung Ausdruck, daß die vorgekommenen Verletzungen der Bestimmungen nur auf das Mißtrauen der Antiquare untereinander zurückzuführen seien. Wenn ein Kunde behaupte, ein andrer Antiquar oder Buchhändler gäbe ein Buch billiger, so verleite das allgemeine Mißtrauen gegen wärtig noch manchmal den einen oder den andern, dem Käufer zu glauben und auf dessen Behauptung hin die Be stimmungen zu verletzen. Der Vorsitzende appelliert an Herrn vr. Breitenstein in seiner Eigenschaft als Obmann der Wiener Antiquare, nachdrücklichst dafür zu sorgen, daß unter den Antiquaren vollstes Vertrauen Platz greise; dann würden sicherlich überhaupt keine Verletzungen der Bestimmungen mehr Vorkommen. Er empfiehlt schließlich der Versammlung, gerade zur Ehre der Antiquare den vorliegenden Antrag abzulehnen. Herr Or. Breitenstein erklärt, daß es ihm und den übrigen Vertretern des Antrages ganz fern gelegen sei, irgend wie dem Vorstande zunahezutreten. Wenn der Vorstand sich bereit erkläre, sein Verlangen nach einem geregelten Strafverfahren in Erwägung zu ziehen, so sei er niit diesem Versprechen völlig zufrieden und überweise in diesem Falle den Antrag dem Vorstande. Der Vorsitzende gibt namens des Vorstandes die Er klärung ab, daß der Vorstand dies zwar für überflüssig halte, aber immerhin bereit sei, die Frage in Erwägung zu ziehen. Der Antrag wird hierauf einstimmig dem Vorstande zur Erwägung überwiesen. — Der Vorsitzende gibt sodann das Wahlresultat be kannt und dankt in seinem Namen und im Namen der übrigen Herren für die erfolgte Wahl. Gewählt wurden folgende Herren: Vor Vorsitzender: Vorsitzenderstellvertreter: Schriftführer: Schriftführerstellvertreter Kassierer: Kassiererstellvertreter: Ausschüsse: Vertrauensmänner: stand: Alber» Köhler. Alfred Ritter von Hölder. Wilhelm Müller. : Robert Mohr. Adolf Robitschek. Heinrich Dachauer. Otto Friese. Rudolf Heger. Ludwig Mager. Markus Stein. Paul Trömel. Friedrich Beck. Paul Krebs. Friedrich Schiller. Sektionsobmänner: Für Böhmen: s Gustav Neugebauer und j Anton RivnLL in Prag. „ Galizien u. Bukowina: Ladislaus Gubrynowicz in Lemberg. „ Küstenland u. Dalmatien: Max Quidde in Triest. „ Für Mähren u. Schlesien: Richard Karafiat in Brünn. „ Niederösterreich: Franz Deuticke in Wie». „ Oberösterreich und Salzburg: A. Stierle in Salzburg. „ Steiermark, Kärnten, Krain: Franz Pcchel in Graz. „ Tirol und Vorarlberg: Anton von Schumacher in Innsbruck. Die Gewählten erklären, soweit sie anwesend sind, die auf sie gefallene Wahl anzunehmen, und sprechen der Ver sammlung für das in sie gesetzte Vertrauen Dank aus. Der Vorsitzende schließt hierauf um 12>/r Uhr die Ver sammlung. Carl Junker, Protokollführer. Kleine Mitteilungen. Vom schwedischen Buchhandel. — Eine bemerkenswerte Verlagsverschmelzung hat soeben in Stockholm stattgefunden. Der große Verlag von Adolf Bonnier, königliche Hof- und Univer sitäts-Buchhandlung, ist am S. Juli durch Kauf in den Besitz der Firma Albert Bonnier übergegangcn und mit dieser vereinigt worden. Der im Jahre 1827 in Gotenburg gegründete Verlag hat einen erheblichen Teil der klassischen schwedischen Literatur des achtzehnten und der ersten Halste des neunzehnten Jahr hunderts verlegt, unter anderm die Schriften Karl Mikael Bellman's, des -schwedischen Anakrcon- (1740—95), der Roman tiker Stagnelius und Nicander und der bekannten Roman schriftstellerin Emilie Flygare Carlen (1807—92). Nach seiner Erwerbung hat der nur zehn Jahre jüngere Verlag von Albert Bonnier einen sehr beträchtlichen Teil der Werke schwe discher Literaturgrößen älterer und neuerer Zeit, von Bellman bis Fröding, und von Anna Maria Lenngren bis zu Selma Lagerlös, in seinem Besitz vereinigt. Er vertritt nach dieser Ver einigung den altbekannten Bonnierschen Namen nunmehr allein im Buchhandel. Seit dem Tode des Gründers, im Jahre 1900, befindet er sich in den Händen des Sohnes Karl Otto,
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