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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1904
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- Deutsch
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166, 20, Juli 1904. 6195 Nichtamtlicher Teil, Nichtamtlicher Teil. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. Auszug aus dem Protokoll der Hauptversammlung am 25. Juni 1904, 10 Uhr vormittags. (ach e O st r ich^sch ungarstchen Buchhändler Lorrefpondenz (Schluß aus Nr. l«4 d. Bl.) Zu dem mit Beifall aufgenommenen Berichte ergreift Herr Feiler das Wort und teilt mit, daß er vor kurzem im Einverständnis mit mehreren Schriftstsllervereinigungen mit Herrn Albert Brockhaus, dem Vorsteher des Börsenvereins, konferiert und den Gedanken der Errichtung eines ständigen Schiedsgerichts zwischen Autoren und Verlegern eingehend besprochen habe. Herr Brockhaus habe diese Anregung mit großer Freude begrüßt, und auch Redner glaubt, daß die Verwirklichung einer derartigen Stelle von großem Vorteile für beide Teile sein würde. Er führt weiter aus, daß ein derartiges Schiedsgericht einen sehr begrüßenswerten Erfolg der gegenwärtigen Verhandlungen zwischen der Gelehrtenwelt und dem Buchhandel in Deutschland bedeuten würde. Herr Handelskammerpräsident Rivnaö drückt sein Be dauern aus, daß der um den österreichischen Buchhandel so hochverdiente bisherige Vorsitzende statutengemäß heute aus seinem Amte scheiden müsse. Es dürfte kaum möglich sein, einen Mann auf diesen Posten zu wählen, der an Tätig keit, Opferwilligkeit, Selbstüberwindung und Fleiß Herrn Wilhelm Müller übertreffen könnte, der sich die vollste Anerkennung des gesamten österreichischen Buchhandels er rungen habe. Er glaube im Sinne aller Anwesenden zu sprechen, wenn er den abtretenden Vorsitzenden und den bis herigen Gesamtvorstand der innigsten Dankbarkeit des Ver eins versichere. Er schließt seine Worte, indem er den Vor sitzenden bittet, auch fernerhin seine wertvolle Kraft in den Dienst der Sache zu stellen und auch auf einem andern Posten, auf den ihn die Hauptversammlung berufen werde, in derselben Weise wie bisher weiter zu wirken. (Beifall.) Der Vorsitzende dankt für die freundlichen Worte und führt aus, daß es ihm und den übrigen Vorstandsmitglie dern ein großes Opfer sei, die Geschäfte weiterzuführen, da die eigentlichen Berufspflichten heute an jeden so große Forderungen stellen, daß es gleichbedeutend mit materiellen Opfern sei, wenn man nicht seine ganze Zeit den eigenen Geschäftsangelegenheiten widme. Er und seine Kollegen erachteten aber den gegenwärtigen Stand der Dinge für so wichtig, die Lage für so ernst, daß es ihnen wie eine Fahnenflucht erscheinen würde, wenn sie nicht dem an sie gerichteten Appell Nachkommen und solidarisch wie bisher und nur mit vertauschten Rollen die im Zuge be findlichen Angelegenheiten zu einem gedeihlichen Ende führen wollten. Er hoffe, daß dann bald wieder ruhigere Zeiten eintreten werden, wo jene Männer, die sich bisher dem Wähle des österreichischen Buchhandels zur Verfügung ge stellt hätten, vom Schauplatze abtreten und neuen Männern Platz machen könnten. Seine Liebe zum Buchhandel diktiere ihm gegenwärtig die volle Unterordnung unter die An forderungen des Standes, und er werde daher, ein so großes Opfer er damit auch mit Rücksicht auf die dringend notwendige Betätigung in seinem eignen Geschäfte bringen müsse, gern als Schriftführer des Vereins weiter fungieren. Er appelliere nicht nur an die Anwesenden, sondern an alle Kollegen, warm für die Interessen des Standes einzutreten, und er begrüße es mit aufrichtigem Stolze, daß er der Überzeugung Ausdruck geben könne, daß die Verhältnisse sich fortwährend besserten, wenn man nur in der richtigen Weise arbeite. Das Ziel der Bestrebungen brauche er nicht ausführlich darzulegen; jeder wisse, daß es sich darum handle, vor allem die materielle Lage der Vereins mitglieder zu bessern, und er hoffe, im Einklänge mit allen, auch mit den Antiquaren, dieses Ziel zu erreichen. Die bis her an der Spitze gestandenen Männer würden daher aus Pflichtgefühl weiter arbeiten (Beifall.) Herr Robitschek erstattet sodann den Kassenbericht, von dessen Verlesung mit Rücksicht auf den Umstand, daß sich der Bericht gedruckt in den Händen der Anwesenden be findet, abgesehen wird. Herr Friedrich Beck berichtet namens der Vertrauens männer über die vorgenommene Revision der Bücher und beantragt, dem Schatzmeister das Absolutorium zu erteilen und ihm für seine Mühewaltung zu danken. Der Vorsitzende bringt diesen Antrag zur Abstimmung; er wird einstimmig angenommen. Herr Robitschek berichtet sodann über den ebenfalls gedruckt in den Händen der Anwesenden befindlichen Vor anschlag für 1904, der zur Kenntnis genommen wird. Der Vorsitzende bringt hierauf den von einem Komitee festgestellten Wahlvorschlag zur Verlesung und bittet die Herren August Berger und Oskar Lechner, das Amt der Skrutatoren zu übernehmen. Zum Wahlvorschlage ergreift Herr vr. Breitenstein das Wort zu der Erklärung, daß die Antiquare mit der Aufstellung des Herrn Rudof Heger als Kandidaten für den Ausschuß vollständig einverstanden seien, und daß sie für die vorgelegte Kandidatenliste stimmen würden. Er bitte, daß aber in Zukunft die Antiquare, die so zahlreich im Vereine vertreten seien, eine größere Berücksichtigung bei den Wahlen zu den Funktionen erfahren möchten. Herr Müller dankt für diese Worte und betont, daß es ihm von außerordentlichem Werte scheine, daß die Anti quare im Ausschuß vertreten seien, und daß es ihn freue, daß ein Mann zu dieser Stelle kandidiert worden sei, der die Sympathie sowohl der Vereinigung der Wiener Antiquare als auch der Sortimentsbuchhändler im vollen Maße habe. Zu Punkt S der Tagesordnung übergehend, teilt der Vorsitzende mit, daß der Antrag der Innsbrucker Buchhändler kurz vor der Hauptversammlung formell zurückgezogen worden sei. Die Angelegenheit sei aber von so ungeheurer Tragweite, und die Schritte, die der Vorstand in dieser Angelegenheit unternommen habe, seien bereits so weit gediehen, daß es nicht anginge, diese wichtige Angelegenheit hier nicht zur Sprache zu bringen, zumal das Ministerium geradezu auf einen Beschluß der Haupt versammlung warte, um dann auch die staatlichen Bibliotheken anzuweisen, diesen Beschluß zu respektieren. Die ganze Angelegenheit sei am Vorabend in der Sitzung des Zentralausschusses eingehend behandelt worden, und der Zentralausschuß sei zur Überzeugung gekommen, daß der Versammlung eine Resolution zur Annahme empfohlen werden solle, die auf die Aufrechterhaltung der geltenden Bestimmungen hinauslaufe. In dieser Sitzung habe sich auch gezeigt, daß alle andern Bibliotheken mit den geltenden Bestimmungen vollständig einverstanden seien, und es gehe nicht an, daß durch die Bestrebungen eines einzigen Bibliothekars Unfriede und Zwietracht zwischen die 815'
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