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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1904
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- Deutsch
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^ 158, 11. Juli 1904. Nichtamtlicher Teil. 5963 und wohlverdienten Dank des Auditoriums quittieren. —- Fräulein Else Stellberger vom Stuttgarter Hoftheater erfreute mit ihrer sympathischen, klangvollen Stinime mit dem Parla-Walzer von Arditi (den wir, nebenbei bemerkt, lieber in der weichen italienischen Sprache gehört hätten) und dem schelmischen Liede »Kuckuck, wie alt» von Abt. — Die Sängerrunde »Schimmelklub-, die zum größten Teil aus jungen Buchhändlern besteht, erntete mit mehreren Männerchören von Kiihnhold und Fittich unter Leitung ihres Dirigenten, Elementarlehrer Höschele, wohlverdienten Beifall; namentlich gefielen zwei Quartette, von denen sich das »Stilleben« von Kirchl durch gelungene Führung der Baßstimme auszeichnet. Der zweite Teil des Programms brachte ein Lustspiel und eine Operette. Daß der -Fall Bücher« nicht fehlen durfte, war selbstverständlich, und Stuttgart gebührt die Ehre, die Uraufführung des für das Fest eigens verfaßten Lustspiels -Ein Vormittag im Akademischen Schutzverein oder »Oa rsvient toujoars ä, 868 Premiers kinoars» veranlaßt zu haben. Mit liebenswürdigem, köstlichem Humor schildert der Autor, Hermann Förtsch, die Vorkommnisse einiger Stunden in der Zukunftsbuchhandlung des Akademischen Schutzvereins. Die ganze Handlung hier zu schildern, dürfte zu weit führen; vielleicht entschließt sich der Autor, den »aktuellen Lokalauer» in Druck oder dem Akademischen Schutzverein in Verlag zu geben, wo dann jedem Inter essenten Gelegenheit geboten sein würde, das humor sprudelnde Werkchen zu beziehen und kennen zu lernen. Die zahlreichen Rollen waren sämtlich aufs beste besetzt, so daß der lustige Einakter zu eineni durchschlagenden Ei folge kam. Es war daher nicht zu verwundern, daß sich der Vorhang mehrmals heben mußte, damit die verdienstvollen Mit wirkenden den endlosen Applaus der freudig gestimmten Zuhörerschaft in Empfang nehmen konnten. Den Schluß der Aufführungen bildete die Operette »Die Verlobung bei der Laterne« mit der reizenden Musik von Offenbach. Die musikalische Leitung lag in den be währten Händen des Herrn Musikdirektors Nack, eines hier hochgeschätzten und sehr beliebten jungen Künstlers, das Orchester stellte ein Teil der Sonntagschen Kapelle des Grenadierregiments »Königin Olga«. In der Operette zeich neten sich die Damen Fräulein Stellberger, Graf, die Tochter eines Kollegen, und Bommer aus neben Herrn Förtsch, der die Regie übernommen hatte. Fräulein Bommer gefiel besonders in der Einlage »Glühwürmchen-, Gavotte aus Lysistrata von Lincke, in der sie sich auch als graziöse Tänzerin erwies. Eine ziemlich allgemeine Abspannung machte sich nach Abwickelung des langen Programms bemerkbar; aber bald war diese ausgelöst, als die ersten Klänge des Walzers ertönten. Göttin Terpsichore wußte ihre alte, unwiderstehliche Macht auch heute wieder auszuiiben und siegreich zu behaupten, bis sie um 2 Uhr morgens der schnöden Gewalt der all mächtigen Polizei weichen mußte, die der Ausdehnung des Festes ein gebieterisches Halt gebot. So sind denn die Festlichkeiten der Süddeutschen Messe, dieses buchhändlerischen Familienfestes, vorübergegangen, bei allen Teilnehmern ein Gefühl des herzlichen Dankes für die Herren hinterlassend, die sich in emsiger Tätigkeit um die Allgemeinheit verdient gemacht haben. Die Leitung der fest lichen Veranstaltungen lag in Händen der Herren Erwin Nägele und Alfred Kernen, die sich ihrer Aufgabe in bester Weise entledigten. Es sei ihnen hiermit der herzliche Dank aller Festteilnehmer für ihre aufopferungsvolle Mühe waltung dargebracht. Wir schließen mit dem Wunsche, daß uns die nächst jährigen Festlichkeiten mit einem Festspiel »Der Friede zwischen dem Akademischen Schutzverein und dem Buchhandel erfreuen möge, und nun; Auf Wiedersehen im Jahre 19051 Neue Verlagskataloge. Verlagskatalog von Otto Janke in Berlin. Enthaltend die Erscheinungen von 1843 bis Ende 1904. Ausgegeben Mitte Mai 1904. 8". VII und 128 S. In dem bekannten gelben Umschläge der Jankeschen Romane, stellt sich dieses mit dem Bildnis Otto Jankes und zahlreichen sauber ausgeführten Autorenporträts ausgestattete Verzeichnis eigentlich als ein Jubiläumskatalog vor. Denn, wie aus der Verlagsgeschichte hervorgeht, die das Verzeichnis einleitet, war seine Ausgabe bereits für 1903, in dem die Firma das sechzigste Jahr ihres Bestehens vollendet hatte, vorgesehen, durch verschiedene Umstände aber verhindert worden. Otto Janke, 1818 als Sohn eines Regierungsrats in Magdeburg geboren, hatte seine Lehrzeit in der Rein'schen Buchhandlung in Leipzig bestanden und dann in der Mittler- schen Buchhandlung in Posen und Berlin als Gehilfe sich fortgebildet. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren über nahm er dis Horvath'sche Buchhandlung in Potsdam. Es gelang seinem ausdauernden Fleiße bald, das etwas zurück gegangene Geschäft wieder zu heben. Gleichzeitig wandte er sich aber auch dem Verlage zu. Schon im ersten Jahre, 1843, erschien bei ihm eine Fibel, von einem pommerschen Geistlichen, die indessen trotz aller Bemühungen nicht ein schlug. Im Jahre 1844 brachte er ein Buch über die Fon tänen von Sanssouci und im folgenden Jahre zwei Novellen aus dem Nachlaß de la Motte-Fouques. Er ahnte damals wohl kaum, daß später die belletristische Literatur das Hauptfeld seiner Vcrlagstätigkeit werden würde. Seiner eigenen Idee war das Kunstwerk »Malerische Ansichten von Potsdam- entsprungen, das mit Unterstützunq Friedrich Wilhelms IV. erschien. 1850 siedelte Janke nach Berlin über, um sich ausschließlich dem Verlage zu widmen. Sein erstes Unternehmen war hier Theodor MUgges »Vogt von Sylt«, der ihm einen schönen Erfolg brachte. Mit dem Bekanntwerdcn des jungen Verlegers vermehrten sich bald seine Beziehungen, und es folgten Werke der verschiedensten Gebiete, bis nach und nach die belletri stische Richtung die Oberhand gewann. Den Zeitschriften verlag begann er 1851 mit der »Berliner Muster- und Modenzeitung«, die später unter dem Titel »Viktoria« er schien. Bon den periodischen Unternehmen war das glück lichste die »Deutsche Romanzeitung-, die 1864 gegründet wurde und sich noch heute einer großen Verbreitung zu er freuen hat. Sie wurde mit Raabes -Hungerpastor- er öffnet, dem sich Spielhagens »Problematische Naturen« an schlossen. — Im selben Jahre wurde eine Buchdruckerei errichtet und ihre Leitung dem ältesten Sohne Jankes, Karl Janke, übertragen. Später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wird sie noch jetzt zum größten Teil durch den Jankeschen Verlag beschäftigt. — Im Jahre 1873 trat der zweite Sohn, I)r. Gustav Janke. als Teilhaber in das Geschäft ein, und 1881 der jüngste, Richard. Der Begründer der Firma starb im Alter von neunundsechzig Jahren, nachdem er sich allmählich vom Geschäft zurückgezogen und dieses zwei Jahre vorher, 1885, seinen Söhnen übergeben hatte. Die neuen Besitzer wandten ihre Aufmerksamkeit mehr der aufblühenden russischen und skandinavischen Lite ratur zu, wie die Werke von Tolstoi, Turgenjew, Björnson, Jacobsen und anderer zeigen. 1897 erlag Richard Janke 736'
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