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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1904
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- Deutsch
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150, 1. Juli 1904. Nichtamtlicher Teil. 5715 sein. Es werden dann alle Mitglieder dem Verbände auch in seiner neuen Gestalt treu bleiben, und es wird dadurch die feste Grundlage geschaffen werden für eine fortschreitende Entwicklung des Ganzen und eine weitere segensreiche Wirksamkeit des Verbandes im Dienste der Kranken, Witwen und Invaliden unseres Berufs. Max Pasch ke. Kleine Mitteilungen. Beschlagnahme dieses Buches in Nr. 136 d. Bl. erhielt die Redak- »Rudolstadt, den 29. Juni 1904. »Redaktion des Börsenblattes, Leipzig. »Die Nachricht im Börsenblatt Nr. 136 vom 15. Juni, Be schlagnahme von Corvin, Pfaffenspiegel, Verlag von A. Bock in Rudolstadt, involviert im Nachsatz: und schon wiederholt die Gerichte beschäftigt, die das Verbot der Weiterverbreitung stets bestätigt haben', in den letzten 8 Worten objektiv eine .grobe Unwahrheit', subjektiv eine .schwere Beleidigung'. -Auf Grund des Preßgesetzes § 11 verlange sofortige unein geschränkte Berichtigung: .Corvin, Pfaffenspiegel, 5. Ausl., Verlag von A. Bock in Rudolstadt, ist lt. Urteil des Land gerichts Rudolstadt vom 11. Juni 1886 ein für Daß ein Landgericht ein Buch »ein für allemal« freigeben kann, mar der Redaktion des Börsenblattes bisher nicht bekannt und dürfte wohl auch nicht Vorkommen; vielmehr war und ist sie der Meinung, daß jede Staatsanwaltschaft auch ein von einem Gericht früher frcigegebenes Buch neuerdings wieder unter Anklage stellen und daß auch ein zweites Gericht in bezug auf ein von einem andern Gericht freigegebenes Werk eine Verurteilung aussprechen kann. Zur Beleuchtung des Falles und der oben ge wählten Ausdrücke drucken wir aus Börsenblatt 1900, Nr. 43 (21. Februar) folgenden Bericht, gegen den seinerzeit kein Wider spruch erfolgt ist, hier wieder ab: (Red.) »Vom Reichsgericht. Corvins Pfaffenspiegel. (Nachdruck verboten.) — Ein vielverfolgtes Ruch ist Otto von Corvins Pfaffenspiegel. Im Jahre 1886 wurde das grobkörnige Werk des alten Kämpfers aus der Revolutionszeit, nachdem es Jahrzehnte lang fast unbeanstandet verbreitet worden war, zum ersten Male beschlagnahmt und der gerichtlichen im Jahre 1891 wurde er abermals angeklagt und zu einer noch härteren Strafe verurteilt, weil wieder andere Stellen des Werkes sich als strafbar herausgestellt hatten. Erwähnt mag hierbei werden, daß Otto von Corvin, nachdem er im Jahre 1846 das fragliche Buch unter dem Titel »Historische Denkmale des Fana tismus in der römischen Kirche« geschrieben hatte, vom Zensor in Leipzig die Druckerlaubnis erhalten hatte. Der Ver leger Bock hatte nun, um weiteren Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, vor einigen Jahren das Verlagsrecht keine Verzögerung eintreten zu lassen, hatte er sich durch die Züricher Firma bestimmen lassen, bei einem Markthelfer in Leipzig ein Lager des Buches zu halten und die ihm von Zürich gesandten Blanko-Barfakturen auszufüllen, so daß dann sogleich in Leipzig die Auslieferung erfolgen konnte. Einige dieser Verbreitungshand lungen kamen zur Kenntnis der Staatsanwaltschaft und führten Landgericht Rudolstadt hat ihn am 11. ^^ä^uber m I. jalso 1899j jFebruar 1900j persönlich vor dem Reichsgericht vertrat. Er be stritt, mit dem strafrechtlichen Dolus gehandelt zu haben, und betonte, daß er rein aus Gefälligkeit und ohne jedes materielle fach gesäubertes Buch ihm nochmals einen Strafprozeß werde zuziehen können. — Das Reichsgericht verwarf jedoch die Revision als unbegründet, da das Vergehen gegen § 166 St.-G.-B. einwandfrei festgestellt sei und die in der Revisionsinstanz vor gebrachten Tatsachen keine Beachtung finden könnten.« Jubiläum. — Am heutigen 1. Juli sind fünfzig Jahre verflossen seit dem Bestehen der hochangesehenen Vuchhandlungs- firma H. Haessel in Leipzig. Es war am 1. Juli 1854, als Georg Wigand, damals seit Monaten andauernd leidend und an Genesung in absehbarer Zeit verzweifelnd, sein blühendes Kom missionsgeschäft an ^ den strebsamen und in jeder Beziehung ver- 1853 aber bei Georg Wigand eingetreten war. Die^ Übergabe des Geschäfts erfolgte, wie beide Beteiligten in ihrem Zirkular betonen, unter der ehrenden Zustimmung der Kommittenten, und die nunmehr ein halbes Jahrhundert alte umsichtige Vertretung der Geschäftsfreunde durch Hermann Haessel und seine Nachfolger haben dieses Vertrauen glänzend gerechtfertigt. Im deutschen Buchhandel hat die Firma H. Haessel einen volltönenden Klang. Es ist bekannt, mit welcher Hingebung Hermann Haessel den Inter essen seiner Geschäftsfreunde gedient, auch wie er weiter durch Schaffung und sorgsame Pflege eines hervorragenden Verlages in diesem schwierigen Geschäftszweige ebenfalls seine berufliche Tüchtigkeit bewährt hat. Auch für das Gemeinwohl des Buch handels ist er mit seiner gewohnten Arbeitsfreudigkeit ein getreten. Für den inneren Ausbau der Leipziger Verkehrs einrichtungen hat er in dankenswerter Weise gesorgt; im Börsenverein hat er längere Jahre hindurch das verantwortungs- und tüchtigen jungen Mann hat er die Wege geebnet; viel auf richtiger Dank wird ihm über das Grab hinaus bewahrt. — Am 8. Februar 1901 hat dem Zweiundachtzigjährigen, der unge achtet seines hohen Alters immer noch persönlich mitarbeitend an der Spitze seines großen Geschäftes stand, der Tod ein Ziel gesetzt. Zum heutigen Ehrentage seines Hauses gedenken wir gern seiner ehrenwerten Persönlichkeit und begrüßen mit herzlichem Glück wunsch die Herren Sorgenfrey und Berndt, seine Nachfolger im Kommissionsgeschäft. Fräulein Clara Sorgenfrey, die Inhaberin seines Verlagsgeschäfts, nicht minder auch den verdienten Pro kuristen Herrn Curt Stoltze, der (wie auch Herr Gustav Berndt und der vorzeitig dahingeschiedene Hermann Sorgenfrey sVaterj) als langjähriger Mitarbeiter des alten Herrn am gesicherten Fortschritt und Ausbau der Handlung durch unermüdliche treue Arbeit beteiligt ist. Red. Jubiläum. — Am 1. Juli 1854 eröffnete ein junger Buch händler Herr A. I. Köppel in St. Gallen, der seit 1839 dem dortigen Hause C. P. Scheitlin — zunächst als Lehrling, später als Gehilfe und Prokuraträger — angehört hatte, unter der Firma seines Namens eine Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung. Dieses angesehene Geschäft blickt somit heute auf ein glücklich vollendetes halbes Jahrhundert zurück. Fritz Steinkopf in Stuttgart hatte den jungen Anfänger mit empfehlendem Wort bei den Kollegen eingeführt, und das Vertrauen des Freundes hat sich durch die umsichtige Führung und den fortdauernd erfolgreichen 1888. Das Geschäft befindet sich seit September 1889 im Besitz laut der Firma wurde damals in A. L I. Köppel geändert. Den sicher zahlreichen Glückwünschen, die den jetzigen Besitzern der Handlung zum heutigen Ehrentage des Hauses aus Kollegen- und anderen Kreisen dargebracht werden dürften, schließen wir gern und aufrichtig die unsrigen an. Red. Moritz von Schwind-Ausstellung. Im oberen Stock werk der Königlichen Nationalgalerie zu Berlin, in den Hellen, neu und freundlich eingerichteten ehemaligen Sälen der Raczinsky- Sammlung vereinigt zurzeit eine Ausstellung mehr als 500 Werke Moritz von Schwinds. Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzen, Entwürfe und anderes geben einen fast erschöpfenden Überblick über das gesamte künstlerische Schaffen des Meisters. Dieser Erfolg ist, wie ein Bericht im Deutschen Reichsanzeiger meldet, in erster Linie der großen Liebenswürdigkeit zu danken, mit der fast alle Besitzer — öffentliche Sammlungen und Private — ihre Schätze zur Verfügung stellten. Bis auf die Schack-Galerie ist fast jede Sammlung, die Werke Schwinds besitzt, mit einem oder mehreren charakteristischen Stücken vertreten. An erster Stelle muß hier das Großherzogliche Museum zu Weimar ge nannt werden, das unter anderm den großen Zyklus mit dem niemals außerhalb Weimars zu sehen waren. Sodann nimmt München einen breiten Raum im Verzeichnis der Aussteller ein. 755*
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