Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040608
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190406081
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19040608
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-08
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dieses Stück aus dem Voelckerscheu Vorbericht klärte die Situation wesentlich, weshalb wir es auch wörtlich hier anfllhreu. Der von dem Herrn Oberbibliothekar Schulz in die Verhandlungen gebrachte sogenannte »Dresdener Fall« (Rabattverhandlungen mit der Königl, Bibliothek) erfährt dann noch eine ausführliche Darstellung durch Herrn Albert Brockhaus, Herr Geheimer Rat Wach berührt darauf in längeren Ausführungen hauptsächlich drei Fragen, einmal die Sperrung des Börsenblattes, weiter den Fall einer vom Ersten Vorsteher des Börsenoereins beliebten Boykottierung des Schutzvereins, der mit einer Leipziger Firma in nähere Beziehung treten wollte, und dann die Frage, wie weit der Verfasser die Lieferung seiner eigenen Werke vom Verleger zum Nettopreise verlangen kann. Zur Frage 2: Bestehende Organisation der Bücherkäufer nimmt niemand das Wort und man geht zu Frage 8 a über: Wirkungen der bisherigen Organisation und Gliederung des Buchhandels in bezug auf Kosten der Bücherproduktion und des Bücheroertriebs, Die Verhandlungen über diese Frage waren außer ordentlich ausgedehnt, sie dauerten bis in den andern Tag hinein. Zunächst kommen zur Sprache die allgemeine schlechte Lage des Sortimenters (durch Herrn vr, Lehmann-Danzig), die Frage der Verteuerung der Bücher und Musikalien (Herr Hofrat vr, von Hase), der Vertrieb durch Ansichtssendungen (Herr Oberbibliothekar Geheimer Hofrat vr, Brambach- Karlsruhe) und vor allem ausführlich die Bllcherpreissrage, Zu dieser spricht Herr Professor Bücher eingehend, wobei er auch die bereits im Börsenblatt erwähnte Arbeit des Herrn vr, Loserth, eines seiner Schüler, mit heranzieht und außer dem verschiedene rechnerische Zusammenstellungen als Material beibringt: dabei finden die -Auslandspreise-, die Steigerung der Produktionskosten und der Betrag der Honorare eine längere Erörterung, Herr Verlagsbnchhändler Ferdinand Springer-Berlin berührt die Frage der Aus scheidung des Sortimentsbuchhandels durch die Möglichkeit des direkten Bezuges durch den Verleger und hält es für ganz ausgeschlossen, daß der deutsche Verlagsbuchhandel in seiner Mehrheit in einen direkten Verkehr mit dem Publikum treten kann. Über die Preisfrage der Bücher, auch in Gegenüber stellung mit den Preisen der ausländischen Literatur, werden ferner noch sehr interessante Aufklärungen von Herrn Verlags buchhändler vr, Ruprecht-Göttingen, Erstem Schriftführer des Börsenvereins, von den Herren Kommerzienrat Engelhorn- Stuttgart, Verlagsbuchhändler vr, W, Kohler-Gera, Verlags- buchhändlerLuckhardt-Leipzig, Verlagsbuchhändler Johannes Hirschfeld-Leipzig (Verteuerung der Herstellungskosten beim Grimmschen Wörterbuch, beim Oorpas juris eivilis re,, auch bei einigen Zeitschriften) gegeben. Von seiten der Akademiker spricht Herr Universitätsprofessor vr, Krüger-Gießen und aus den Reihen des Buchhandels noch die Herren Kommerzienrat vr, Trllbner-Straßburg,Verlagsbuchhändlervr, deGruyter- Berlin, deren interessante Ausführungen sich sehr schwer in den Rahmen dieses Auszuges zusammenfassen lassen, da jetzt natürlicherweise immer mehr von den Rednern auf das von den Vorrednern Gesagte Bezug genommen, der Strom der Debatte ein immer breiterer wird. Das veranlaßt auch den Vorsitzenden zu der Bitte, sich mög lichster Kürze zu befleißigen. Von den elf Rednern, die sich für den Nachmittag des ersten Tages noch zu Worte Böil-nblatt llir Ken deutschen Buchhandel. 7t. Jahrgang. gemeldet hatten, interessierten noch ani ineisten die Aus führungen des Herrn Geheimen Rat Wach über den Bezug von Büchern für Universitätshörer zu Nettopreisen, die Er fahrungen, die Herr Reichstagsabgeordneter vr, Spahn mit dem Buchhandel dahin gemacht hat, daß das Sortiment nicht ausgeschaltet werden kann, und die längere Rede des Herrn Professor vr, Bücher, in der er sich allen den in der Nachmittags-Debatte in bezug auf seine Person und seine Denkschrift gemachten Erörterungen zuwandte. Der letzte Redner des ersten Tages war Herr R, L, Prager- Berlin, der noch die Steigerung der Bücherpreise, Honorar frage, Rezensionsexemplare und vieles mehr, aus seiner reichen Erfahrung heraus, oft mit Humor, beleuchtete. Als der Vorsitzende am zweiten Verhandlungstag die Beratungen um 10 Uhr im Reichstagsgebäude «öffnete, mußte er feststellen, daß immer noch die Frage 3a »Kosten der Bllcherproduktion und des Büchervertriebes« zur Ver handlung stand, wobei jedoch eine ganze Reihe von Fragen mit hineingezogen waren. Von den Bemerkungen, die noch vor Eintritt in die eigentliche Rednerliste von einzelnen Herren gemacht wurden, war die wichtigste und ausführ lichste die des Herrn Albert Brockhaus, mit der er sich dagegen verteidigte, daß er sich oder vielmehr der Vorstand des Börsenvereins in der Rabattbewegung und im Kampf gegen die Maßnahmen des Akademischen Schutzvereins »wiederholt über das Gesetz gestellt habe«, wie Herr Geheimer Rat Wach tags zuvor ausgeführt hatte. Es würde den Rahmen dieses Auszugs überschreiten, gerade die Debatte über diese für das ganze Verhältnis zwischen Schutzverein und Börsenverein so wesentlichen Streitpunkte hier zu schildern, und, wenn überhaupt, so ist hier der Hinweis auf den Wortlaut des stenographischen Berichts am Platze, Es sei nur erwähnt, daß die Herren Geheimer Rat Wach, Professor Bücher und Oberbibliothekar Schulz, die Haupt vertreter des Akademischen Schutzvereins, Herrn Brockhaus entgegneten, Herrn Geheimem Kommerzienrat Kröner - Stuttgart muß das Verdienst zugesprochen werden, durch seine nun folgenden versöhnlichen Ausführungen, in denen er zu den verschiedenen Streitfragen Stellung nahm, den friedlichen Ausgang der Verhandlungen, der sich von jetzt au, wenn auch langsam, anbahnte, herbeigeführt zu haben. Er schloß seine Rede mit dem Appell: -Aber lassen Sie uns doch wenigstens, wenn irgend möglich, jetzt aus dieser Be sprechung heraus mit eurem friedlichen Resultat gehen! Ich meinesteils würde es für das größte Glück halten, für die angenehmste Erinnerung meines Geschäftslebens, wenn es gelänge, diesen unheilvollen Zwist zwischen Männern der Wissenschaft, zwischen Autoren und Buchhändlern, zu be graben,« (Lebhafter Beifall,) Zur Erreichung dieses Zieles schlägt dann Herr Ge heimer Rat Wach die Einsetzung einer gemischten Kommission zur weiteren Klarlegung der Streitpunkte vor, und Herr Albert Brockhaus erklärt sich namens des Buchhandels freudig mit dem Vorschlag einverstanden, Herr Brockhaus empfiehlt auch die Einsetzung eines Schiedsgerichts aus Mit gliedern des Buchhandels und der Gesamtheit der Autoren zur Beseitigung von Differenzen bei Abschluß und Auslegung von Verlagsverträgen, Durch diese Erklärungen hatten die Ver handlungen plötzlich eine andere Wendung genommen, als es in: Anfang der Debatte am zweiten Tag zu erwarten war. Der Herr Vorsitzende benutzt die eingetretene ver söhnliche Stimmung, um den noch gemeldeten Rednern die Bitte vorzutragen, sich zu prüfen, ob ein nochmaliges Ein greifen in die Debatte jetzt noch unbedingt nötig sei. Viele der gemeldeten Redner verzichteten nun aufs Wort, Herr Schriftsteller vuGanghofer bringt noch verschiedene Wünsche SL9
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder