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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040531
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- Jahr1904
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^ 123, 3l, Mai IS04, Nichtamtlicher Teil- 4721 Kasperletheater, die Heimkehr bei strömendem Regen. Dies alles ist mit einfachsten Mitteln so köstlich humoristisch geschildert, daß man seine Freude daran haben muß. Von Fr. Maddalena, Charloltenburg, finden wir Porträt-Karikaturen unter Nr. 1825, von Otto Marcus, Berlin, zwei solche, die die dar gestellte Ivette Gilbert kaum erkennen lassen (1827 und 1828). Emil Reinicke, München, sandte ebenfalls schmackhafte Früchte des Humors mit seinem »Fischmarkt« (1902), »Ochse und Bauer« (1903), »Giraffen schlecken die Füße von Neger kindern, die auf einem Baume sitzen« (1904) und ein jüngeres Mädchen »Zwischen alter Garde« aus der Biedermeierzeit (1901). RenReinicke, München, ^liefert^ eine »Kaffeeschlc^cht^ (1905) Röseler, München, porträtiert einen Bauer mit seinem gesamten Viehstand (1915) und stellt einen andern dar, der die Dorf- bemohnerschaft durch den Ruf »Feuer« aus den Häusern stürzen macht, bevor eine Spur von Brand sichtbar geworden ist (1916). Paul Scheurig, Berlin, stellt ein nächtliches »Ständchen« (1936) aus. H. Stockmann, München, ebenfalls ein Mitarbeiter der »Fliegenden Blätter -, zeigt uns seinen humorvollen »Brunnenhof« (1977) und die gemütliche Philisterszene aus dem Biergarten auf dem Berge »Klopf einfach mit dem Deckel«, ein köstliches Bild chen (1978). Aus der Gesellschaft. Auf diesem Gebiete zeigt sich der vorgenannte Ed. Cucuel, Berlin, in seinem »Salonpoet« (1619) und »Im Zwischenakt« wieder als fein beobachtender Schilderer. Knut Hansen, Berlin, bietet in seiner Kollektion Illustrationen (1789) interessant be handelte Frauentypen. E. Heilemann, Berlin, zeigt in seinen 17 Illustrationen wieder viel an scharfer Charakteristik und Satire (1735). L. Marold, längst nicht mehr unter den Lebenden wandelnd, ist heute immer noch unübertroffen als Meister in diesen Szenen aus dem Leben der eleganten Welt (1829—32). H. Schlittgen, München, dagegen scheint sich noch bei Lebzeiten überleben ^u wollen, wir finden seine Federzeichnungen (1945—49) in letzter Zeit weit weniger geistvoll, auch der frühern Technik desselben müssen wir den Vorzug geben. E. H. Zirkel, Berlin (2029—32) zeigt in seiner »Hochzeitsreise« und »Auf dem Turf« ebenfalls keine Fortschritte. Sportbilder sind nur wenige bemerkenswerte vorhanden, hierzu gehört in erster Linie Max Feldbauer, München, »Hindernisrennen - (1671) und Zirkels »Tennis« (2032), beide in der Bewegung gut getroffen. Auch Militär-, Kriegs- und Marinebilder sind schwach in der Zahl vertreten, obgleich wir leider an kriege rischen Ereignissen keinen Mangel haben. Wir sehen daran deut lich, wie viele deutsche Illustratoren sich vom Verbände der Ge nossen noch fern halten. Angelo Jank, München, hat außer dem schon genannten Kosaken noch einen Krieger der deutschen Schutztruppe (1755) ausgestellt, Fritz Koch, Berlin, ein »Biwak 1813«, »Auf dem Kasernenhof« (1790) und »Kampf um ein Ge höft« (1792), und Willy Stöwer, Tegel, ein prächtiges Aquarell »An Bord der Kaiserlichen Segeljacht „Meteor"« (1779). Das Fach der Religion vertritt fast allein Phil. Schumacher, Berlin, mit seinen Aqua rellen zum »Leben Jesu« im Verlage von Martin Oldenbourg, Berlin, die in Büxensteinschen Vierfarbendrucken erschienen sind. Von der Sorgfalt und Mühe der Reproduktion kann man sich durch Vergleichung der Originale mit dem auf dem Lesetisch aus gelegten Prachtwerke einen Begriff machen. Das Resultat ist un gefähr dasselbe wie das, das man vor Jahren in Chromolithogra phie, von etwa 20 Steinen gedruckt, erzielte. Dennoch sind diese Vierfarbendrucke den Originalen noch einiges schuldig geblieben. Porträts sind in Menge vorhanden, ohne gerade ganz Bedeutendes aufzu weisen. Cs lieferten solche Carl Bauer, München, — G. Brandt, Berlin, — Lionel Feininger, D.-Wilmersdorf, — Wilh. Fritz, Berlin, — Fr. Maddalena, Charlottenburg, — Max Rabes, Berlin. Tier- und Pflanzenbilder steuerten bei: Ed. Cucuel, Berlin, »Im Zoologischen Garten. (1618), Emil Doepler, Berlin, Schwämme in einem Rahmen mit Illustrationen (1630). Fedor Flinzer, Leipzig, zeigt köstliche, humorvolle Tiergenrebilder in seinen 15 Illustrationen zu dem Bilderbuch »Wie die Tiere Soldaten werden wollten« (1688). Rich. Friese, Berlin, zeigt eine gute Originallithographie »Schreiender Hirsch. (1691), E. L. Hoeß, München, ebenfalls einen Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. »Röhrenden Hirsch« (1747). Wilh. Kuhnert, Berlin, sandte einen »Büffel«, einen »Dachs« und in farbiger Radierung einen prächtigen »Löwenkopf« (1801—3), Ludwig Stutz »Zwei Helden«, nämlich Kaninchen, vor einer Schnecke sich fürchtend (1983). Alfr. lsms" un"°iner?Tackel"."Pfiffikus. -chweincfam.ll- Allegorien, Buchtitel, Buchschmuck, Lxlidris, Vignetten und Heraldik sind vertreten durch Emil Döpler, Berlin (1628>,— Br. Heroux, Leipzig (1747), — Oscar Höppner, Berlin (1750 und 1752), — I. von Kulas, Berlin (1804), — H. Lindloff, Berlin (1817), — Radzig-Nadzig, Berlin (1993), — Cäsar Rave, Char lottenburg (1899), — Carl Röhling, Grunewald (1911 und 1912), — Oscar Roick, Berlin (1913 und 1914), — Jul. Schlattmann, Berlin (1943), — Rich. Winckel, Berlin (2018) und Gustav Wölber, Wolfrathshausen (2020—2022). Der letztgenannte Künstler zeichnet sich durch gute Pflanzen- und Tierornamente aus. In einem zweiten Bericht werden wir noch der Ausstellung einzelner Graphiker und der freien Vereinigung der Graphiker in Berlin zu gedenken haben. (Schlußbericht folgt.) Kleine Mitteilungen. Expreßgut. (Vgl. Börsenbl. Nr. 119.) — Vom 1. Juni an führen die deutschen Eisenbahnen für das Expreßgut (Gepäck ohne Lösung von Fahrkarten) die Eisenbahnpaketadresse ein. Vordrucke hierzu sind bei den sächsischen Gepäckver waltungen zum Preise von 1 H für das Stück und von 5 H für 10 Stück käuflich, auch sind dort zur Verwendung für solche Aufgeber, die regelmäßig Expreßgüter versenden, Quittungs bücher über aufgegebene Cisenbahnexpreßgüter zum Preise von 55 ^ für das Stück erhältlich. Crpreßgut wird nur frankiert an genommen; Nachnahmen werden nicht zugelassen. Für die Beför derung wird die Gepäckfracht mindestens für 20 erhoben; bei Beförderung in Personenzügen werden mindestens 50 H, bei verlangter Beförderung in Schnellzügen, auch nur streckenweise, mindestens 1 ^ erhoben. Auf eine Paketadresse, deren Abschnitt vom Absender zu schriftlichen, den Inhalt der Sendung betreffen den Mitteilungen benutzt und vom Empfänger abgetrennt werden kann, dürfen bis zu 5 Stück aufgeliefert werden. Die Ausfüllung der Paketadresse links vom breiten schwarzen Strich ist Sache des Absenders. Die Annahme ist davon abhängig, daß die Stückzahl, die Adresse des Absenders und die des Empfängers genau an gegeben ist, wozu bei größeren Städten Straße und Hausnummer gehört. Wird die Zeile: »Sendung soll abgehen mit Zug Nr...« nicht ausgefüllt, so geschieht die Beförderung mit dem nächsten geeigneten Zuge. Wenn Geld, Wertpapiere, Dokumente, Edelsteine und andere Kostbarkeiten, sowie Kunstgegenstände zu befördern sind, ist der Inhalt und Wert der Sendung anzugeben. Dergleichen Sendungen werden nicht ange nommen, wenn das Interesse an der Lieferung oder der Wert auf mehr als 500 ^ angegeben ist. Die zu den Paketadressen gehörenden Sendungen sind mit einer genauen, deutlichen und dauerhaft befestigten Adresse zu versehen. Paketadressen dürfen hierzu nicht verwendet werden. Im sächsischen Bereiche wird Expreßgut dem Empfänger nicht zugeführt; er wird über die An kunft der Sendung innerhalb der für Eilgut festgesetzten Frist benachrichtigt, dafern die Sendung nicht »Bahnhoflagernd« ge stellt ist. Wenn sich der Empfänger vor der Benachrichtigung zur Empfangnahme meldet, so wird ihm das Gut nur ausgehändigt, wenn kein Zweifel an seiner Cmpfangsberechtigung besteht. Die Auslieferung der Sendung erfolgt gegen Quittung auf der Paketadresse. (Leipz. Zeitung.) Mangelhafte Briefumschläge. — Die amerikanische Post hat häufig Veranlassung, wie der postoffiziösen »Deutschen Ver kehrszeitung. mitgeteilt wird, sich über den Zustand der Briefe, namentlich der Einschreibebriefe, die ihr aus Deutschland zugehen, zu beklagen. Leider kann diesen Klagen, die für die deutsche Post nicht selten eine lästige, zeitraubende Schreiberei zur Folge haben, die Berechtigung nicht abgesprochen werden. Noch häufig genug ist für das deutsche Publikum vielfach bei der Wahl der Brief umschläge nicht die Zweckdienlichkeit, sondern persönliche Lieb haberei und Billigkeit maßgebend. Anregungen sind ja wieder holt gegeben worden, um einer gewissen Normalgröße oder be stimmten Normalformaten für Briefumschläge Eingang zu verschaffen, Erfolg haben sie aber wenig gehabt. Große Geschäfts häuser sind ihnen wohl nachgekommcn, das Publikum im allgemeinen hat sich aber teilnahmslos verhalten, übermäßig schmale und lange Briefe, Briefe von winziger, kaum Visiten- karten-Größe, große Briefe, bei denen der Umschlag weit über die Einlage hinausgeht, liegen bunt durcheinander auf den Tischen 624
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