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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1882
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- Deutsch
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1696 Nichtamtlicher Theil. 8S, 19. April. endlich die Periode der Gährung im deutschen Buchhandel ihren Ab schluß fände. Vielleicht trägt dieser Vorschlag, der hiermit einer wohlwollenden Kritik unterstellt sei, doch Einiges dazu bei, die Frage zu klären und ihrer endgültigen Regelung zuzusühren. * « * Vorstehender Aufsatz ist im Wesentlichen schon länger nieder geschrieben, aber weil die Wichtigkeit des Gegenstandes eine weitere Erwägung erforderte, zurückgehalten worden. Den äußeren Anstoß zur Veröffentlichung in diesem Augenblicke gibt die in Nr. 3 der „Mittheilungen für die Provinzial- und Lokalvcreine" veröffentlichte Zustimmung der Generalversammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes zu einem Antrag des sächsischen Buchhändlcrvereins, wie er der nächsten zur O.-M, d. I. in Leipzig stattfindenden Dclegirten-Versammlung vorgelegt werden soll. Jener (uns jetzt erst bekannt gewordene) Antrag lautet: Es sei dahin zu wirken, 1) „daß der gesammte Verlagsbnchhandel den Leipziger Sortimentsfirmen, den Schleuderern, sowie Allen, welche von den Kreisverbänden nicht als wirkliche Sortiments- Buchhändler bezeichnet sind, für die Folge nur 159b Rabatt in Rechnung und 20YH gegen baar gewähre"; 2) „daß sich der Verlagsbuchhandel des Anerbietens alles außergewöhnlich hohen Rabatts oder der oft so hohen Extra- vergünstigungcn enthalte; denn auch hierdurch wird die Schleuderei unendlich befördert." Es bedarf keiner weiteren Darlegung, daß der so gefaßte An trag das Nebel noch nicht an der Wurzel ansaßt; in der in dem vor steh enden Artikel ausgeführten Weisevervollständigt, dürste er vielleicht diese Wirkung eher erzielen. Bei der Unvoll kommenheit der menschlichen Dinge wird aber auch auf diesem Ge biete etwas absolut Vollkommenes überhaupt schwerlich zu er hoffen sein. Miscellen. In Berlin steht im Monat April das Erscheinen einer künst lerischen Publikation bevor, die nicht verfehlen wird, in allen Kunst kreisen des In- und Auslandes das freudigste Aussehen zu erregen. Es handelt sich um die Gesammtheit der Adolf Menzel'schen Illustrationen zu den Werken Friedrich des Großen. Als Friedrich Wilhelm IV. eine Prachtausgabe der Werke des großen Königs anordnete, beschloß er, dem Texte einen besonderen künst lerischen Schmuck durch kleine in Holz zu schneidende Vignetten zu verleihen. Der damals 27 Jahre alte Aböls Menzel hatte durch seine Illustrationen zu FranzKugler's populärer Geschichte Friedrich des Großen nicht bloß seine Meisterschaft als Zeichner, sondern auch sein tiefes Vcrständniß für die Sitten und die Zeit des großen Mannes überzeugend dargethan, und es war deshalb natürlich, daß ihn der König als den wahrhaft Berufenen mit der schwierigen Auf gabe betraute. In wie großartiger Weise er dieselben im Zusammen wirken mit den berühmten Wographen Unzelmann, Gebrüder O. und A. Vogel und H. Müller löste, lehrt der Anblick dieser in den Jahren 1843 bis 1849 entstandenen 200 Vignetten. Diese xylo- graphischcn Meisterwerke wurden von Menzel selbst „als die höchsten Leistungen im Facsimile-Schnitt" und „im gewissen Sinne als Ori ginalzeichnungen selbst" bezeichnet. Bis jetzt waren diese Vignetten vergraben in den dreißig Foliobänden der Prachtausgabe, von wel cher Friedrich Wilhelm IV. und sein kaiserlicher Nachfolger nur eine kleine Anzahl Exemplare als Geschenke an ausgezeichnete Per sonen drucken ließen. Der Berliner Kunst- und Verlagshandlung von R. Wagner (H. Pächter) ist es nach langen Mühe» und unter! bedeutenden Opfern gelungen, diesen Schatz der unverdienten Ver- ^ borgenheit zu entreißen. Das erwähnte Kunstinstitut hat von Sr. Majestät dem Kaiser die Bewilligung erhalten, diese 200 Vignetten als ein selbständiges, jedoch nur in 300 Exemplaren zu druckendes Werk mit einem kurzen erläuternden Text herauszugeben. Unter der eigenen Aussicht des Professors Albert Vogel, des einzigen noch lebenden xylographischen Mitarbeiters, werden in der kaiserlichen Reichsdruckcrei diese 300 Exemplare direct von den Originalholz stöcken, welche die Generalverwaltung der königlichen Museen zur Verfügung gestellt hat, abgezogen. Die genannten 200 Vignetten sind auf chinesischem Papier gedruckt und mit einer Unterlage von starkem Velin versehen. Der erläuternde Text, aus der Feder des rühmlichst bekannten Berliner Kunstkritikers L. Pietsch ist, aus Büttenpapier gedruckt, de» einzelnen Holzschnitten beigeschlossen. Der Preis des Werkes mußte mit Rücksicht aus die großen Schwie rigkeiten und Kosten der Herstellung und mit Rücksicht aus die Be schränkung der Auflage auf nur 300 Exemplare auf 300 Mark Pro Exemplar normirt werden. Das gesammte Kunstpublicum wird dem erwähnten Kunstinstitut für diese sehnlichst erwartete, werth volle Publication den wärmsten Dank wissen. (Allg. Ztg.) Die von Otto Mühlbrecht herausgegebene „Allgemeine Bibliographie der Staats- und Rechtswissenschaften" hat in dem vorigen Jahrgang, der jetzt in einem Bande unter dem Collectivtitel „Uebersicht der gesammte» staats- und rechtswissen schaftlichen Literatur", mit einem ausführlichen Register versehen, vorliegt, insgcsammt 3975 Erscheinungen aus den bemerkten Lite raturzweigen verzeichnet. Dieselben vertheilen sich auf die ver schiedenen Sprachen folgendermaßen: in deutscher Sprache er schienen 1901, in französischer 897, in englischer 317, in italienischer 428, in holländischer 217, in dänischer und schwedischer 137, und in spanischer Sprache 78. Antiquarisches. — Am 28. und 29. d. Mts. bringen die Hrn. Puttick L Simpson in London im Anschluß an ihre Ver steigerung der Sunderland-Bibliothek eine Sammlung von 412 wcrthvollen literarischen Seltenheiten aus allen Wissenschaften unter den Hammer. Der 59 Seiten füllende Katalog gibt treffliche Auskunft über Inhalt und literarische Bedeutung der Piöcen und verdient die Aufmerksamkeit der Büchcrkäufer und Bibliothekare. Wir finden darin seltene Holzschnittwerke von Amman, Burckmayr, Cranach, Dürer, Holbein, Solls u. A.; älteste Americana; Germa nistik wie Hroswita, Sachs, von Conrad's v. Würzbnrg goldener Schmiede eine Handschrift vom Jahr 1450 mit vielen xylographischen Reiberdrucken; Musikschriftsteller wie Gaforius; Werke und Aus gaben von Wichtigkeit für die Entwickelungsgeschichte des katholischen Ritus und der Hugenottischen und der Hussitischen Bewegung rc. Flsneu Anoo/Ae,' /uu LiblloAuazi/üe unck ckFMiot/re/cnüsseuscäa/k. Her- Nllögez-ebsu von Du. .1. kotrdolüt. Lpril 1882. Inds.lt: svdwoirsrisodo Lodriktstollsr. Von .4. Lodunmnn. IX. Ruckolk Ruuodsnsteill. (Zodluss.) — Die krosso ckor XoAslderron ?.u äluriontdul im Rdoingau. Von Du. IHÜ in Llomduod. — Oor HilkLuppurut 2» einer LorträtsaururlunK. Von Dr. ^lois Xurpk. — llitteratnr nnä IlisosIIsn. — LI1- Koinsine Lidlivgrsxdie. Leu Beiträge zur Geschichte der Buchhandels und der Buch- druckerkunst — Biographisches — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Ber- lagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller» und Verlegern — sowie statistische Berichte aus deni Felde der Literatur und des Buch handels finden willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung. — Die gewöhnliche» Einsendungen aus dem Buchhandel werden nicht hvuorirt.
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