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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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89, 19. April. Vermischte Anzeigen. 1711 An die Leser des Leipziger Äorrcspondenzblattes. il-:i»7.! E Redactionelle Engherzig- und Unpartei lichkeit!? — Nummer 1, Jahrgang II. gen. Blattes, v. 1. April u. e., unterhält ihre Leser u. a. mit einem Artikel „Etwas über die weiblichen Commis", worin diese, wenn salonfähigen Ausdruck belegt werden. Da eine Erwiderung seitens der Angegriffenen von der Nedaction gescheut und deren Aufnahme ver weigert wird, so soll dieselbe hier Platz finden. Vielleicht nützt dies, entgegen gewissen Ab sichten einer geklärteren Auffassung tatsäch licher Verhältnisse. Etwas über die männlichen Commis. Herren b«-,, kü., Lkrn. u. A. aus die jüngste Herausforderung als Antwort. Nichts ist wohl leichter, als kurzer Hand über eine Sache den Stab zu brechen, Spott und Satire darüber auszugießen, ohne doch an dieselbe Stelle etwas Besseres oder überhaupt etwas zu setzen. Leider läßt sich mit Bezug hierauf die Thatsache nicht wegleugnen, daß die große urtheilslose Menge ruhig nachspricht, was ihr vorgebetet wird. Von ernsten Männern dagegen darf man erwarten, daß sie bei einer Kritik über einen Gegenstand, den sie lediglich von ihrem individuellen Standpunkte und des halb einseitig beurtheilen, vorsichtiger zu Werke gehen, zum mindesten das Wahre nicht mit dem Falschen vermengen. Ob Mann, ob Weib, — einerlei; Schwächen hängen allen Menschen an, und wo sich dieselben nicht in Extrava ganzen bewegen, sollte man nicht über dem Splitter im Auge Anderer den Balken im eigenen übersehen. Völlig neu dürfte die öffentliche Be schönigung der Unsittlichkeit durch Herrn b^v. sein — gleichviel wo und bei wem sie anzu treffen ist. Deshalb kann es eigentlich nicht Wunder nehmen, wenn schließlich auf der einen Seite die Oberflächlichkeit, Seichtheit, Halb bildung u. s. w. Entschuldigung finden, während bei dem Gegenüber die Bemühungen, eine Stellung in der menschlichen Gesellschaft zu erringen, das Streben nach Beseitigung der Lücken in der Geistesbildung mit wohlfeilen Redensarten angegriffen werden. Ist es ja doch auch etwas ganz Anderes um die Freiheit des Mannes, als um das bescheidnere Auftreten des Weibes! Da von dem Kritikus Herrn. Rü. ruhig eingeräumt wird, daß ein ganz ansehnlicher Theil der männlichen Buchhandlungs-Gehilfen schwach im Wissen und Können ist, und er dabei mit dem Bemerken leicht zur Tages ordnung übergeht, dieselben hätten eben auch von unserem Stande wegbleiben sollen, so ist, bei Lichte betrachtet sein ganzer mühseliger Bau entweder Phrase oder äußerste Eingenommen heit für das werthe „Ich". Warum fängt man eine Säuberung, wie es Ordnung und Sitte verlangt, nicht zuerst im eigenen Hause an, sondern läßt sich die unmännliche Schwäche zu Schulden kommen, gerade den wehrlosesten Theil der Menschheit an beliebiger Stelle anzugreifen? Ist diese Handlungsweise etwa mit der gerühmten Stärke des Mannes vereinbar, der sonst gern mitdem ritterlichen „Noblesse obli^s" um sich wirft? Wir glauben kaum! Wie es mit den „vier Species" bei den Herren Gehilfen bestellt ist, maßen wir uns gar nicht an zu untersuchen, wollen auch unserer seits jedes Urtheil darüber unterdrücken; nur meinen wir, daß es einen komischen Eindruck Hervorrufen muß, wenn der gestrenge Herr Richter mit seinen eignen Brüdern so kurzes Federlesen macht und ein gut Theil davon mit anderen in einem Topf und über Bord wirft. Werden sie es ihm danken? Schwerlich! Wahrscheinlich ist Herr kk. auch nur Schüler einer Knabenbürgerschule gewesen und hat nie etwas von höheren Töchterschulen gehört, welche sogar, wenn man noch selbst etwas dazu thut, den Besuch der Universität ermöglichen und zwar mit Erfolg, wie die glänzenden Examina einer Anzahl weiblicher Doctoren der Medicin und anderer Facultäten beweisen. Auch zuge- Ausnahmen zählen, so sollte doch ein gebildeter Buchhandlungs-Gehilfe wissen, daß die weib liche Schulbildung im Allgemeinen mit dem Zeitgeiste fortgeschritten ist und sich, gegen früher, mächtig aufgeschwungen hat. Die oft herangezogene Instituts oder Pensions-Weis heit hat als eine nicht immer lobenswerthe Aus nahme von der Regel zu gelten; das Urtheil darüber ist so ziemlich abgeschlossen. Durch die eben erwähnte höhere Bildungsstufe ist auch eine theilweise Concurrenz in manchen Fächern ermöglicht worden, die bei der Ueberzahl des weiblichen Geschlechts durchaus nicht als unbe rechtigt hingestellt werden darf. Die Volks zählung für das Deutsche Reich am i.Dec. 1880 er gab : 23,048,628 weibliche und 22,185,433 männ liche Personen; erstere mehr: 863,195. Leben und leben lassen, Gerechtigkeit für beide Geschlechter in vollem Umfange ist doch wahrlich keine ungesunde Anschauung vom ir dischen Dasein. Und deshalb ehrlicher Kampf gegen alle und jede Einseitigkeit, wo sie auch immer auftaucht! Sind die Herren des Buchhandels gescheidter als andere Leute, nun gut, dann mögen sie auch gefälligst für den Ausgleich der Ungleich heiten in der schöpferischen Einrichtung Sorge tragen. Wer sich vermißt, die Weltordnung zu corrigiren, der ist — ein Narr! Laura Hortensia. II. 4,6 8outüvr in kari8, s18SS8.j kniis I'l'Nst,. ki'itnxtkftelwn 8oi1iin6Qt8, ^utiftuniints u. Akilsedriktkii. Lsvnv äss (war Nouckss, ^onrnnt äss vvwoissUss otv. jtssss.j Rudolf Barth in Aachen erbittet Antiqrmriatslataloge in Ifacher Anzahl; wichtige Kataloge über orientalische Sprachen, Theologie, Naturwissenschaften und Baukunst stets 1 direct Pr. Kreuz band. vtrutselurn kliniiliendliUt« krospsttsn kür VsrlsAör, Lorlimsiiltzr anä ^.MsjUktrs! jt8S71.s Ltreu^te Vi8er6tion §e>vubrt. Lou- vsuuble Ollertsu 8ub 60,000" an Lierru Robert Rokkruuuu in beipLißs werden 80- tort uoeeptirt. s^18372.j Die bis jetzt eingelaufenen ä, ooväition- Bestellungen auf die Deutsche Sücherei. Eine neue Bibliothek in zwanglosen Heften. Heft 1—6. erreichen bereits eine so außergewöhnliche, mich selbst überraschende Höhe, daß es undenkbar ist, allen Wünschen gerecht zu werden. Die Versendung der ersten 6 Hefte erfolgt spätestens Anfangs Mai, und werde ich diejenigen Handlungen bei der ersten Expedition bevor zugen, welche gleichzeitig fest resp. baar ver langt haben. Im Interesse einer möglichst gleichzeitigen und schnellen Expedition bitte ich, auf directem Wege zu Verlagen. Hochachtungsvoll Breslau, den 18. April 1882. S. Schottlaender. 18373.^ Lei ^.utotsllunA äor 2ub1un§3- iste bitte leb rm bsuebtsu, äa83 lob Hebertrü^e äurebuu8 uiobt §6stutt6; Firmen, velobs ReebuuuA. 6eorx iu I^sipLißs.
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