2888 Künftig erscheinende Bücher. ^ 78, 29. März 1904. Em klassischer (Roman unserer ^eit In dritter Auflage erscheint soeben: Der schmale *Vez ^um <8kuck Ein Roman von Pauk Ernst ^-„'«,^5?- Aus den drei letzten Kritiken, die uns dieser Tage fast gleichzeitig zugingen: Neues Wiener Tagblatt vom 21. März 1894 in einem Aufsatz: „Ein neuer Dichter". Nicht bald haben wir in unserer Romanliteratur ein so intensives Gemälde von Berlin gesunden wie hier. Das Schönste an dem Roman Paul Ernst's ist seine Kunst. Seine, vermutlich von Goethe und Keller gebildete Sprache ist von einer seltenen Innigkeit und Poesiefülle. Dazu kommt eine ungewöhnliche Kraft der Charakteristik, die nicht viel Worte benötigt, um die Gestalten warm und sicher hinznstellcn und ein übcrquellender Reichtum an Gedanken und Phantasien. — — — Jedenfalls begrüßen wir in Paul Ernst einen neuen hochbegabte», echt dichterischen Erzähler. Tägliche Rundschau in Berlin vom 18. März 1904: „Auf klassischen Spuren". Ein Roman, der mit Goethc's „Wilhelm Meister" in mancher Hinsicht verglichen werden kann. Er ist deutsch im besten Sinne des Wortes. Man empfindet, ein wie tiefes Verständnis für deutsche Art der Verfasser besitzt. Es ist gewiß kein Zufall, daß er es auch gewesen ist, der „Des Knaben Wunderhorn", jenen schon halb vergessenen Grund stock unseres Volksliedcrschatzes, in einer ausgezeichneten Ausgabe dem deutschen Publikum wiedergcschcnkt hat. Und deutsch ist auch der Grundgedanke des Romans. Wiener Wochenschrift „Tic Zeit" vom 19. März in einem Aufsatz „Der schmale Weg zur Kunst" Wer sich zu dem ergebenen Frieden und der stillen Weisheit fand, die im letzte» Kapitel des Romans leise rauscht wie ein sommerlichter Wald, muß innigst erlebt haben. Innerlicher Reichtum füllt die schöne Form. Ein Reichtum, dem Ludwig Richters ähnlich. — Wie Hans in der Enge seines Heims sein Glück, so hat Paul Ernst in der strengen Form seine Kunst gefunden. — Von solcher Art ist die Vision unserer Zeit, die er uns hier in seinem größten und reifsten Werk schauen läßt. Soweit unser Vorrat reicht, liefern wir gern in Kommission, möchten aber nochmals aus unser letztes Zirkular verweisen, in dem wir anboten, das Buch — falls jetzt bestellt — in Partien von 7/S mit 40"/, gemischt zu liefern mit der in nächster Woche zur Versendung kommenden Volksausgabe von ^ Friedrich Theod. Mischer. * Ruch Siner. Eine Reisebekanntschaft. Geh. Mk. 4.—, gcb. Mk. S.—