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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: UB Freiberg Druckschriften
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040325
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190403258
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2762 Nichtamtlicher Teil. 70, 25. März 1904. Serie animale. 8". 15 kr. ZLsrours äs k'ranos in karis. vemoläer, 8., 1e ^jaräinier äe la komxaäour. 18^. 3 kr. 50 o. ksrrin L Ois. in karis. koekes, I,., äix ans a travers l'kslam. 1834—1844. 8". 5 kr. OIi. Lolimiä in karls. Lauva^e, 8., et Larasin, Llewents ä'areliiteoture moäerne. 4". 20 kr. k. V. Ltoolr in karis. l'allarläisr in karls. Oliarl^, uns xetite Garnison kran^aiss. 18". 3 kr. 50 e. Zur Geschichte der Gartenlaube. Dem Börsenverein ist vor kurzem von einer Tochter Ernst Keils. Frau Major Elsbeth Teichmann, durch die liebenswürdige Vermittlung des Herrn Geheimen Kommer zienrats Adolf Kröner in Stuttgart ein Geschenk zu gegangen, das auf Beschluß des Vorstands des Börsen vereins seine Aufstellung in der Bibliothek gefunden hat. Es ist dies eine in zierlichster Weise aus Holz geschnitzte Gartenlaube von etwas über einem halben Meter Höhe und etwa 60 ein Breite, die dazu dient, den ersten Entwurf zu dem Programm der Gartenlaube einzurnhmen und zu schützen. Den Wortlaut des Programms, den Ernst Keil in seinen flüssigen Zügen, wie es scheint in einem Gusse, aus das Papier hingeworfen hat, lassen wir nach stehend wortgetreu folgen: 1. Gedichte unser besten Poeten und zwar stets gut illustrirt. »2. Novellen, möglichst kurz mit höchstens 2—S Fort setzungen. Ebenfalls illustrirt. Die Stoffe der Er zählungen sind stets der Geschichte des Vaterlandes (Lokalnovellen) oder den Zuständen des neuern Volkslebens zu entnehmen. In jeder Numiner wird der Erzählung circa 8 Spalten Raum gegönnt. >3. Schilderungen, besonders interessante, der Sitten, Gebräuche u. Zustände Deutscher u. fremder Völker. »4. Briefe aus der Natur. Irgend eine Persönlichkeit, die noch zu erfinden, bespricht in durchaus populären Briefen die wichtigsten und Nächstliegenden Fragen aus d. Naturleben; z. E. das Wasser, die Luft, den Mond, die Pflanzen, die Sterne, Wolken, Bau der Insekten u. Käfer, das Eisen, Erz rc. rc. rc., wozu gute Abbildungen geliefert werden. Diese belehrenden Briefe dürfen indeß durchaus keinen schulmeisterlichen Anstrich haben, sondern müssen durchweg leicht verständlich, elegant, womög lich in novellistcr Form geschrieben werden, so daß sie die gewöhnlichsten Handwerker, besonders aber die Frauen verstehen können. -5. Der äußere und innere Mensch (event. auch ein besserer Titel). Eine Reihe ebenfalls populairer Briefe über den Bau, die Thätigkeit und das Leben des menschlichen Körpers. Mit Abbildungen. Wie in den obigen Briefen das außermenschliche Natur leben behandelt wird, so soll in diesen lediglich der Mensch in seinen einzelnen Theilen und Funktionen (natürlich mit d. nöthigen Decenz) geschildert werden. Wenn der Mensch sich ganz klar werden will, so muß er vor Allem sich selbst kennen lernen. Das Herz, das Auge, die Lunge, das Ohr, das ganze Nervensystem, Alles spricht darüber, aber Niemand kennt es. Diese Kenntnis des menschlichen Körpers den Weniger gebildeten spielend nnd auf eine unter haltende Weise beizubringen, ist der Zweck der Ab bildungen u. der Briefe, die ebenfalls elegant, populair ui für jedermann verständlich geschrieben werden müssen. »6. Ein kleines Feuilleton mit Notizen aus der Zeit u. der Literatur schließt jede Nummer, indeß wird dieß immer nur als Lückenbüßer gebraucht. - Johannes Prölß erzählt in seinen zuerst in der Garten laube veröffentlichten Aufsätzen »Zur Geschichte der Garten laube 1853—1903«, die später auch als selbständiges Buch zum Jubiläum des fünfzigjährigen Bestehens der Garten laube erschienen sind und denen wir hier in der Hauptsache folgen, daß sich dieses Blatt, durch das Alter vergilbt und mit verblaßter Schrift, in Keils Nachlaß vorgefundea hat. Es lag in einen! Umschlag mit der Aufschrift: »Erste Plannotizen zur „Gartenlaube", niederge schrieben in meiner Zelle Nr. 47 im Landesgefängnis Hubertnsburg, Anfang Oktober 1852 in der Dämmer stunde beim Auf- und Niedergchen in der Zelle. - Ernst Keil hatte im Jahre 1845 in Leipzig sein Verlagsgeschäft eröffnet und die Vorbereitungen für seine erste publizistische Schöpfung getroffen: »Der Leuchtturm. Monatsschrift zur Unterhaltung und Belehrung für das deutsche Volk«. Die politische Oppositionspresse (so auch das Organ Robert Blums, die -Sächsischen Vaterlandsblätter«) war durch Zensur nnd Polizei niedergedrückt und lahm gelegt worden. Keils Zeitschrift sollte nach der Ankündigung unterhaltender und belehrender, »in der Belehrung aber durchaus freisinniger, mit der Zeit fortschreitender Natur« sein. Außer den erzählenden und beschreibenden Texten sollten ausführliche Besprechungen der Tagesfragen gebracht werden, soweit dies in einer Monatsschrift »tunlich und —- erlaubt- sei. Aber schon ans dieses Programm hin wurde das Erscheinen der Zeitschrift in Leipzig untersagt. Die Expedition des »Leuchtturms« wurde nach Zeitz verlegt, aber die Drangsale, die dem Blatt von der Zensur bereitet wurden, wuchsen nur. Schon nach fünf Nummern mußte die Expedition von Zeitz nach Magdeburg verlegt werden. Auch in Magdeburg, Halle, Dessau wurden nacheinander Druck und Verlag untersagt. In Bremen konnte sich das Blatt acht Monate halten; darauf erschien es in Braun schweig, bis es auf Verlangen der preußischen Regierung auch dort verboten wurde. Im März 1848, der allen deutschen Ländern die Preßfreiheit brachte, konnte Keil endlich seine Zeitschrift im eignen Verlag in Leipzig erscheinen lassen; aber sie wurde bald wie viele andern liberalen Blätter ganz unter drückt, als in Sachsen das Ministerium Benst Presse und Literatur aufs neue der Polizeizensur unterworfen hatte. Ernst Keil verlor den Mut nicht. Im Jahre 1851 hatte er den von Ferdinand Stolle redigierten -Dorf barbier» für seinen Verlag erworben; er gab ihm eine bessere Ausstattung und wirksame Illustrationen. Dank der Geschäftskenntnis und außerordentlichen Tätigkeit Keils gelang es, das Blatt innerhalb eines halben Jahres zu einer Auflage von 20 000 Exemplaren zu bringen. Da brach eine neue Heimsuchung über den Verleger herein. Es genügte der Reaktion nicht, den -Lenchtturm- unterdrückt zu haben, er selbst wurde gleich vielen seiner Gesinnungsgenossen wegen Preßvergehens angeklagt. Er war zunächst freigesprochen worden; als aber die in Sachsen bestehenden Geschworenen-
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