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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1901
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- Erscheinungsdatum
- 17.12.1901
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- Deutsch
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10520 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 293, 17. Dezember 1901. Internationale Frachtbriefe. — Internationale Fracht briefe in deutscher Sprache sind zu verwenden bei Sendungen deutscher Bahnen nach den Eisenbahnen in Oesterreich-Ungarn, Rumänien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Luxemburg und den Niederlanden. Internationale Frachtbriefe in deutscher und fran zösischer Sprache sind vorgeschrieben für den Verkehr von deutschen Bahnen nach den Eisenbahnen der Schweiz, Frankreichs und Belgiens. Internationale Frachtbriefe in deutscher, französischer und italienischer Sprache müssen für den Verkehr nach Italien und solche in deutscher und russischer Sprache für Sendungen nach Rußland benutzt werden. Die Verleihung der Nobel-Preise. — Ueber die Fest sitzung der schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm am 10. d. M., in der die Entscheidung über die Zuerkennung der Nobel-Preise bekannt gegeben wurde, wird folgendes berichtet: Im großen Saale der Musik-Akademie versammelten sich alle Persönlichkeiten von Namen, die es in Stockholm auf den Ge bieten der Wissenschaft, der Litteratur, der Kunst, der Gewerbe und des Handels giebt, ferner die Mitglieder des Hofes und des diplomatischen Corps. Der Sitzung wohnten auch der Kron prinz von Schweden und seine Söhne bei. Eröffnet wurde die festliche Sitzung durch den früheren Ministerpräsidenten und Präsi denten der Verwaltung der Nobel-Stiftung, Erik Bostrom, mit einer Rede, in der er das Andenken Nobels feierte. Sodann wurden die Namen der Preisgekrönten verlesen. Den physikalischen Preis erhielt, wie erwähnt, Wilhelm Röntgen in Würzburg für die Entdeckung der X-Strahlen; den chemischen Preis der Holländer Van't Hoff in Berlin, der Autor des Werkes »Studien über die chemische Dynamik«; der medizinische Preis wurde Emil von Behring in Marburg, dem Entdecker des Diphtherie-Serums, verliehen. Der Sekretär der schwedischen Akademie, Dr. C. D. von Wirsen, selbst ein Dichter von großem Ansehen, hielt dann eine Rede, in der er unter anderm sagte: -Als Alfred Nobel seine große Schöpfung ins Werk setzte, wollte er den Erfolg seiner Arbeit dem Studium der Natur widmen und Entdeckungen, welche auf irgend einem Gebiete der Wissenschaft gemacht werden, belohnen. Seine kosmopolitischen Bestrebungen machten ihn von selbst zu einem Freund des Friedens und der Völkerverbrüderung. In seinem Testament aber widmete er auch der Litteratur einen Preis. Die Verleihung des litterari- schen Nobel-Preises bereitete gewisse Schwierigkeiten. Das Statut der Nobel-Stiftung schreibt mit Recht vor, daß der Konkurs um diesen Preis nicht allein die Belletristik, sondern hauptsächlich jene Werke umfassen soll, welche sowohl durch ihre Form wie ihren Inhalt litterarischen Wert aufweisen. Der Preis soll also einem lyrischen, epischen oder dramatischen Dichter verliehen werden, und die Aufgabe komplizierte sich sofort, da die Arbeiten eines großen Historikers, eines großen Philosophen und eines Dichters von Genie miteinander auf ihren Wert verglichen werden mußten. Nach Erwägung aller dieser Schwierigkeiten hat die schwedische Akademie beschlossen, den litterarischen Preis diesmal dem Dichter und Denker Sully - Prudhomme von der Xoaäömis kranyslss zu verleihen.« Dr. Wirsen schilderte nun den Lebenslauf des Dichters und sagte, Sully-Prudhomme sei eine in sich gekehrte Natur, ebenso feinfühlig wie zart. Er sei einer der ersten Dichter unserer Zeit, und viele seiner Dichtungen seien Perlen von unvergänglichem Wert. Die Werke Sully - Prudhommes verrieten einen beob achtenden Geist, der in die Dinge einzudringen versuche, der, da es ihm unmöglich erscheint, ins Jenseits zu sehen, im sittlichen Wert, in der Stimme der Wissenschaft und in den unleugbaren Gesetzen der Pflicht ein Zeugnis der übernatürlichen Bestimmung des Menschen finde. Von diesem Gesichtspunkte aus stelle Sully- Prudhomme am meisten dar, was der Stifter des Preises den -Idealismus in der Litteratur- genannt habe.« Nach dieser Rede wurde die Feier beendigt. Bilderfälschungen in England. — Welchen Umfang die Bilderfälschungen in England angenommen haben, zeigt ein Vor fall, der der Frankfurter Zeitung aus London berichtet wird, und den die Allgemeine Zeitung mitteilt: Während einer Gerichts verhandlung in Carlisle, die den Verkauf eines Bildes, das T. Sidney Cooper gemalt haben sollte, betraf, wurde ein Zeugnis des greisen Malers verlesen, daß das Bild von ihm nicht gemalt worden sei. Cooper stellte dabei fest, man hätte ihm 287 Bilder zur Prüfung unterbreitet, und von diesen habe er nur 31 echt befunden, während 256 Fälschungen waren; dabei trugen aber viele seine gefälschte Signatur. Sein Ruf hätte dadurch sehr gelitten. Dettr Kläger wurden 480 ^ Schadenersatz zuerkannt. Diese Verhandlung hat natürlich in Künstlerkreisen allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Zum Unglück für die Künstler ist die Nachahmung der Unterschrift auf einem Bilde im Sinne des englischen Gesetzes kein Betrug. Um den Betrug zu be gründen, muß das nachgeahmte oder gefälschte Werk mit einer Urkunde oder einer Schrift verbunden sein. Daher ist es ganz gewöhnlich, daß Bilder nachgemalt werden und das Namens zeichen des Malers kühn hineingesetzt wird. Sir Lawrence Alma- Tadema, der über die Angelegenheit befragt wurde, sagte: -Seit drei oder vier Jahren bin ich Vorsitzender eines Ausschusses, der dis Gesetze des künstlerischen Nachbildungsrechtes zu verbessern be strebt ist. Wir gingen so weit, einen Gesetzentwurf vorzulegen, aber das Oberhaus hat die wichtigsten Punkte für die Künstler ausgemerzt. Sie verstanden von der Sache nichts, und Lord Thring behauptete merkwürdigerweise sogar, daß die Unterschrift eines Künstlers auf dem Bilde keine Unterschrift, sondern ein Teil des Bildes selbst sei. Es ist ein skandalöser Zustand, daß ein Künstler in seinem Eigentumsrecht nicht geschützt ist. Der Käufer wird geschützt, nicht aber der Künstler.« Mr. S. I. Solomon von der Royal Academy gab derselben Meinung Ausdruck; er lenkte die Aufmerksamkeit auf die vielen Fälschungen, die auf dem Fest lande verbreitet werden. Es gebe Tausende von Corots, die nie mals auch nur im Umkreis einer Meile von Corots Atelier ge wesen seien. Neue^Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Xsuauknabmsn unä DrsisünäsruvASn ssit 15. Oktober 1901 rum Lorsortiments-Xatalox von Xlbsrt Xoeb L Oo., Darsortimsnt in Ltuttxart. XI. 4°. 21 8. Rsiobs Xusvabl von Xupksrstiobso, XaäisrunASn, Xupksr-XtruvASv, Xguarsll-Oruoksn unck Dboto^rapbisn sto. Xis vortrskkliobs Xunstblüttsr kür das äsutsobs Haus. Xin Vsrrsiobnis mit 338 XbbiläuvASn von VVa-näbiläsrn sinsoblisssliob äsr 66 Xummsrn von Xrvolä Löoklio, vsiobs äisssr Xusvvubl besoväsrs voran- Asbsn, mit Lsi^abs äsr Diläiläobs in Osntimstsr unä äsn Drsissn mit unä obne XabmunA rusammsnASstsIlt von äsr XunstbanälunA Dlsrmann Voxsl in DsixmA. 8". 185 8. Us Droit ä'Xutsur. Organs msnsusl äu Lursau international äs i'IInion ponr 1a xrotsotion äss csuvrss littsrairss st artistiguss. (Ilsrns.) XIV. annss. Xo. 12, 15 Dsosmbrs 1901. 4°. ka^ss 137 a 148. 8ommairs: Dartis okkioislls: DäAisiation Interieure: UItema§ne. Xvis äs la Llunioipalite äs 1a vills äs DsipriZ oonosrnant l'snrsAistrsmsnt äu nom vrai äs l'autsur ä'osuvrss anonymes st pssuäonzrmss (äu l«r no- vsmbrs 1901). kartis non okkioislls: Mucke« Aeuärate«.' Da Oonvsntion äs Ilsrns st la Revision äs Daris. VI. Durös, oonäitions st stsnäus äs la protection äss pbotoArapbiss ori^inalss äans I'IInion. Da 8tatistigus intsr- nationals äss osuvrss intsllsotusllss (llolgigus, lapon). Uurispruckence: F>amoe." Dortrait xbotoxrapbigus; äroits äu pbotvArapbg st äs la psrsonns pbotograpbiss. Auisss.' Xäitsur äs obromos rsolamant ä 1"imprimeur-litbo^rapbs la rsmiss äss pisrrss aprss la prsmisrs säition; prstsnäu usa^ss. Vouve/te« ckiverse«: Dänemark.' klouvsmsnt sn kavsur äs l'aooss- sion ä I'IInion. France: Drojst ä'imxöt sur Iss livrss säitss ä Daris. Droits ä'autsur sur Iss auäitions musioales ßratuitss. Krancke-BretaANe.' Dsmarobss xour oombattrs la oontrskayon ä'osuvrss musioalss. BibtioArap/rie.' OuvraZss nouvsaux (Oibaux, 8obustsr, Dritrsn- sobak, 8olbsrA, Dsotor). (Sp rechsaal.) Achtung! Es wird versucht, auf Verlangzettel unter M. L H. Pfeil, Buchhandlung für Kunst und Gewerbe, Berlin IV., Marburger Straße 11, Lieferungen zu erhalten. Eine Buchhandlung gleichen Namens existiert in Berlin nicht. Auf dem zuständigen Polizeibureau ist ein Buchhändler Pfeil ebensowenig bekannt, wie in dem Hause Marburger Straße 11. Als Kommissionär ist auf den Zetteln Herr Otto Klemm be zeichnet, der uns auf unsere Anfrage schreibt, daß er für die Firma Pfeil vom Mai 1895 bis Mai 1896 die Kommission wohl besorgt habe, daß aber Mai 1896 die Firma gelöscht sei. Wir bitten, bei Vorkommen die Bestellzettel anzuhalten und den Ueberbringer polizeilich feststellen zu lassen. Berlin, 12. Dezember 1901. Karl Siegismund, W. Prausnitz, Vorsitzender der Vereinigustg der Ber- Vorsitzender des Berliner liner Mitglieder des Börsenmreins. Sortilnenter-Vereins.
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