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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1901
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- Deutsch
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10466 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. M 2S2, 16. DezemberlüOI. Kleine Mitteilungen. Telegraph. — Vom 1. Januar 1902 ab sind die Worttaxen für den Telegrammverkehr mit den nachstehenden Ländern, wie folgt, herabgesetzt worden: a) mit Deutsch-Oitafrika und Deutsch-Südwestafrika von 3 80 auf 3 ^ 25 b) mit der Kap-Kolonie, Natal, dem Oranje-Freistaat, der Südafrikanischen Republik, ferner mit Mombassa, den Cocos- Jnseln, Mauritius, Rodriguez, Seychellen, Sansibar, sowie mit Ascension, St. Helena und endlich mit Neu-Süd-Wales, Süd- Australien, Tasmania, West-Australien von 3 ^ 60 auf 3 ^ 10 o) mit Britisch-Miltel-Afrika (Nyassaland) und Nord-Rhodesta von 4 auf 3 50 ä) mit Süd-Rhodesia von 3 ^ 80"^ auf 3 ^ 25 ->); s) mit Madagaskar von 4 ^ 30 auf 3 80 I) mit Lourcnyo Marques (Delagoa-Bay), Moyambique von 3 ^ 65 -Z auf 3 ^ 15 o).; g) mit den übrigen Anstalten in Portugiesisch Ost-Afrika von 3 ^ 75 ->) bis 4 15 o) auf 3 ^ 20 ^ bis 3 65 ü) mit den Anstalten des Gebiets der Lritwb Last Xkrios, Lowpanz: (ausgenommen Mombassa) von 3 95 auf 3 45 -ß. Vom Reichstag. — Der Deutsche Reichstag verwies in feiner Sitzung vom 12. Dezember die Zolltarifoorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern. Der litterarische Nobel-Preis. — Dieser nach dem Testament Nobels für das im Sinne des Idealismus bemerkens werteste litterarische Werk bestimmte Preis wurde bekanntlich durch die Akademie von Stockholm dem französischen Dichter Sully- Prudhomme zugesprochen. Der Dichter gedenkt, wie Pariser Blätter Mitteilen, von dem ihm zugefallenen Geld (208 000 Frcs.) einen edlen Gebrauch zu machen. Er hatte, wie so viele Dichter und Schriftsteller, im Anfang seiner Laufbahn mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und will nun jungen talentvollen, aber armen Dichtern die Wege ebnen, indem er ihnen die Mittel zum Druck ihrer Dichtungen zur Verfügung stellt, so daß sie sich um die Preise der französischen Akademie, vor allem um den jähr lich verteilten Preis Archon-Despsrouses, bewerben können. Eine von der Pariser Looiöts ciss gons äs lsttrss oder von einer anderen Körperschaft gebildete Kommission — so denkt sich Sully- Prudhomme ungefähr die Ausführung seines Planes — soll die eingereichten Manuskripte prüfen, dis besten auf seine Kosten drucken lassen und sie der Akademie unterbreiten. Wenn die Be werber, die aus allen Dichterschulen ohne Unterschied zugelassen werden sollen, es wünschen, wird die edelmütige Unterstützung nach außen hin ein Geheimnis bleiben. — Sully - Prudhomme ist am 16. März 1839 in Paris als Sohn eines Industriellen geboren und verfolgte anfangs denselben Beruf. Dem großen Publikum ist er hauptsächlich durch sein berühmtes Gedicht »Iw Vass briss- be kannt. Seine gehaltvollen späteren Dichtungen, -Oss vsstins-, -Vaivss tsnclrsssss-, -Oa äustios», -Iw Lonlrsur- u. a. m., sind wegen ihrer abstrakten philosophischen Gedanken nur einem engeren Leserkreise verständlich. Sully-Prudhomme ist seit 1881 Mitglied der Xeaäswis kravyaisg und seit 1890 Großoffizier der Ehrenlegion. — Gegenwärtig erholt er sich langsam von schwerer Krankheit in seinem Landhaus in Aulnay bei Paris. Falsche Fünfzigmarkscheine. — Die Leipziger Blätter teilen mit, daß in letzter Zeit falsche Fünfzigmarkscheine in Zahlung gegeben worden sind, ohne daß es bis jetzt gelungen ist, die Verbreiter oder Unfertiger der Fälschungen zu ermitteln. Die falschen Scheine sind im allgemeinen gute Nachbildungen der in hläulich-grünem Kupferstichdruck auf eigenartig geriffeltem Hanf papier hergestellten echten Scheine vom 5. Januar 1899. Besonders ausfällig ist auf der Vorderseite der schlechte Druck des Datums und des darunter stehenden Wortes -Reichsschuldenverwaltung- und der Unterschriften. Finnischer Litteraturpreis. — In Finnland hat die russische Regierung einen Preis für die besten Werke aus dem Gebiete der schönen Litteratur ausgesetzt, der seit 1897 alljährlich verteilt wird und 5000 finnländische Mark beträgt. Wie die Frankfurter Zeitung ersährt, sind in diesem Jahre fünf Schrift steller des Preises für würdig befunden worden. Jeder erhält 1000 Mark. Es sind die Romanschriftsteller Mikael Lybeck und Arvid Järncfelt, die Novellisten Jonatan Reuter und Wolter Kilpi und der Lyriker Eino Leino. Lybeck und Reuter schreiben in schwedischer, die anderen in finnischer Sprache. Eino Leino hat schon im vorigen Jahre einen Preis errungen. Deutscher Kunst verein. — Die ordentliche Hauptver sammlung des Deutschen Kunstvereins fand am 10. d. M. unter dem Vorsitz des Direktors der National-Galerie, Professors ^ Or. von Tschudi, im Architektenhause zu Berlin statt. Den Ge schäftsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr erstattete der Erste ständige Sekretär der Akademie der Künste, Professor Or. von Oettingen. Er gedachte des Hinscheidens Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich und Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Karl Alexander von Sachsen-Weimar, die beide dem Deutschen Kunstverein angehörten. Die Mitgliederzahl beträgt rund 1500. Die Ankäufe erforderten mit der Vereinsgabe gegen 21000 Die Einnahmen betruqen 30427 -E, die Ausgaben 28059 Dem Vorstande wurde Entlastung erteilt. Die nach den Satzungen aus dem Vorstande scheidenden Herren Fritz Bast, Bankier Karl von der Heydt, Kammergerichtsreferendar Graf Harry von Keßler, Bildhauer Fritz Klinisch, Bankier Molenaar, Professor Or. von Oel lingen, Professor Franz Skarbina und Direktor Or. von Tschudi wurden wiedergewühlt. Novellen von einem Kollegen. Niemand ist wohl mehr davon überzeugt, daß heutzutage viel zu viel geschrieben und gedruckt wird, als der Buchhändler. Greift ein solcher den noch zur Feder und belädt den zum Umfallen vollen Litteratur- wagen mit noch einem Buch, so darf man von ihm erwarten, daß er uns etwas Wissenwertes mitzuteilen hat. Hierauf bauend, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, Hans Grunows in letzter Stunde erschienenes Novellenbuch -Am Wege-, trotz des weihnachtlichen Arbeitsgedränges mit nach Hause zu nehmen und mitternächtlicherweile zu lesen. Da es nun unserem verehrten Leipziger Kollegen neben der im poetischen Schaffen selbst liegen den Befriedigung wahrscheinlich nicht unangenehm sein wird, wenn sein Buch auch flott gekauft wird, und ein Selbstverlag das Miß liche hat, daß er einem eine gewisse Reserve im warmen Empfehlen auserlegt, so halten wir es für unsere Pflicht, unfern Sortimenter kollegen ein Heureka zuzurufen: sie dürfen mit mit gutem Ge wissen das reizend ausgestattete Bändchen überall da vorlegen, wo ein hübsches belletristisches Geschenk verlangt wird. Zu einer eingehenden Charakteristik gebricht es uns leider an Raum und Zeit. Nur so viel sei gesagt, daß in der ersten Erzählung ein köstlicher Humor waltet, in der zweiten Phantasie und Sage ein zauberhaftes Bild weben, in der dritten ein tragisches Ereignis uns ans Herz greift. Allen drei ist der Hintergrund einer schönen Gebirgsnatur gemeinsam. B., 12. XII. 01. X. Or. Persoualnachrichten. Auszeichnung. — Dem königlichen Hofbuchhändler Herrn Joses Bern klau in Lcutkirch wurde vom Großherzog von Toscana die goldene Medaille für Wissenschaft, Kunst und Litteratur, und vom Herzog von Parma der St. Ludwigsorden verliehen. Gerichtlicher Sachverständiger. — An Stelle des ver storbenen Herrn Hermann Hoefer ist als gerichtlicher Sachverstän diger für buchhändlerische Verlagsangelegenheiten für das Kammer gericht und die Gerichte im Bezirke der Landgerichte I und II in Berlin Herr Karl Siegismund in Berlin beeidigt worden. Neunzigster Geburtstag. — Seinen neunzigsten Ge burtstag durfte, umgeben vom Kreise der Seinigen und unter zahlreicher Teilnahme von Freunden und Kollegen, am gestrigen Sonntag den 15. Dezember unser hochverehrter Berufsgenoffe, Herr Rudolf Oldenbourg sen. in München, der Gründer und älteste Chef des dort unter der Firma seines Namens blühenden großen Verlags- und Druckhauses, begehen. Der hoch betagte Herr konnte sich dieses Festtages, der ja nur wenigen Auserwählten beschicken ist, um so mehr erfreuen, als ihm das gütige Geschick eine in diesem hohen Alter seltene Rüstigkeit und geistige Regsamkeit bewahrt hat, die ihn die Angelegenheiten seines großen Geschäfts noch immer mit Aufmerksamkeit verfolgen läßt. Unsere aufrichtigen Wünsche für den ferneren ruhigen und mit Gesundheit und Geistesfrische beglückten Lebensabend des ver ehrten Kollegen schließen sich gewiß viele Leser dieser Mitteilung gern an. (Sp rechscial.) Auslieferung von direkten Bestellungen. Gerade jetzt dürfte es im Interesse der Herren Sortimenter liegen, wenn sie vor jeder direkten Bestellung im offiziellen Adreß buch nachschlagen würden, ob der betreffende Verleger auch direkt liefert. Unter meiner Firma steht z. B. fett gedruckt: -Auslieferung nur in Leipzig-. Gleichwohl erhalte ich fast täglich direkte Be stellungen, die ich nicht ausführen kann, da ich an meinem Domizil kein Lager halte. Alle direkten Bestellungen erleiden also infolge der Unachtsamkeit der betreffenden Sortimenter mindestens einen ^ Tag Verspätung! L. k.
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