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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1901
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- Erscheinungsdatum
- 01.11.1901
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- Deutsch
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welche mir auch Commissionen an Wrangell gäbe.« Er be richtet nun weiter, wie er beim Reichsadmiral ein halbes Jahr geblieben sei, seine Kommissionen glücklich abgewickelt habe und dann nach Hamburg zur Königin zurückgekehrt sei, die ihn reich beschenkt habe. Von Hamburg aus machte er einen Abstecher nach Stade, um den Grafen Carl Christian Königs- marck aufzusuchen und ihm ein Schreiben seiner Gemahlin, der Schwester des Reichsadmirals Wrangel, zu übergeben. Er malte auch Königsmarck und kehrte dann über Hamburg nach Frankfurt zurück. Die Reise brachte ihm reichen Ge winn, und es mag interessant genug sein zu erfahren, in welcher Art der Künstler belohnt wurde. Von Wrangel er hielt er zwei rügische junge Pferde und einen dänischen leib eigenen Knecht, dem er jedoch in Hamburg die Freiheit schenkte; eine polnische Kalesche und 100 Rthlr. Zehrgeld; auch die Königin und der Graf Königsmarck beschenkten ihn reichlich. Für Königsmarck erledigte er in Frankfurt und Umgegend verschiedene Aufträge und nahm für ihn 1662 die Herrschaft Epstein in Pfand, deren Inspektor er gegen eine jährliche Vergütung von 200 Rthlr. wurde. Einen reichen Lohn brachte ihm eine Einladung des Herzogs Christian Lud wig von Braunschweig-Lüneburg-Celle im Februar 1662. Merian wurde an dem fürstlichen Hofe mit großer Auszeich nung ausgenommen und fertigte Bildnisse des Herzogs und der Herzogin an, seine Bezahlung betrug »500 weiße Pferts Rthlr. in einem rothsammten Beutel neben zweien der raresten und schönsten Pfeilen, welche sie mir durch 2 Einspänner nach Frankfurt führen lassen (für welche Pferte ich rechtens 260 Pistolen oder 700 Rthlr. refusirt habe) präsentiren ließen.« Ende der sechziger Jahre trat Merian in Verbindung mit dem badischen Fürstenhaus. 1668 kam Prinz Ferdinand Maximilian von Baden-Baden auf der Durchreise von Kreuz nach nach Frankfurt, suchte Merian auf und verabredete mit ihm, nach Baden zu kommen und ihn dort zu malen. Im Februar 1669 folgte Merian in Begleitung seines Sohnes Carl Gustav dieser Aufforderung, und zwar wurde er im fürstlichen Fuhrwerke von Frankfurt abgeholt. In Baden hat er eine größere Anzahl Bildnisse angefertigt, über die Oechelhäuser in der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins (N. F. IX, Heft 1) ausführlich berichtet; es werden in diesem Aufsatz sieben Blätter erwähnt, die unter Zuhilfenahme far biger Kreide gezeichnet sind und von denen fünf aus dem Jahre 1669 stammen, eins aus dem Jahre 1672 und ein siebentes ohne Jahreszahl ist. Vermutlich sind dieses jedoch nicht die Aufnahmen, zu deren Ausführung Merian berufen wur e, diese werden vielmehr Oelbilder gewesen sein. Da neben wird er allerdings diese und andere Aufnahmen der Mitglieder des badischen Fürstenhauses angefertigt haben; die Bildnisse in der weiter unten zu erwähnenden Genealogie decken sich z. B. nicht mit den in Karlsruhe befindlichen, von Oechelhäuser beschriebenen Aufnahmen. Vielleicht sind die sieben Blätter Geschenke des Künstlers, vielleicht auch Auf nahmen, wie sie in damaliger Zeit von herumreisenden Künstlern an den Fürstenhöfen auf Bestellung schnell und billig gefertigt wurden, um dann in Mappe oder unter Glas aufbewahrt zu werden. Merian hat damals nach seinen eigenen Aufzeichnungen den Prinzen Ferdinand Maximilian (1625—1669), dessen Sohn Ludwig Wilhelm (1655—1707), den berühmten Feld herrn, und den alten Markgrafen Wilhelm (1593—1677) gemalt. Er ist dafür reich belohnt worden und erhielt die Rats- und Agentenstelle mit jährlichen 50 Rthlr. Bestallung, zu denen noch ein Stück Moslerwein kam. Diese Bestallung wurde ihm vom Markgrafen Ludwig Wilhelm erneuert. Die Beziehungen zum markgräflich badischen Hof hatten zur Folge, daß er auch in Verbindung mit dem Hofe zu Durlach trat. Mtundsechzigster Jahrgang. 1670 vermählte sich der Prinz Friedericus Magnus mit der Prinzessin Augusta Maria von Holstein-Gottorp, und Merian veröffentlichte zu diesem Zwecke, vermutlich auf Veranlassung des Hofes, seine -Möglichst kürtzeste, jedoch gründliche Genealogische Heer führung von uralter Her- und Ankunft beyder Hoch-Fürstlichen Häuser Baden und Holstein, beneben einer kurtzen Beschreibung der solennen Heimführung in die Fürstliche Residentz Carolsburg. Nach gehaltenem Hochfürstl. Beylager zu Gottorff in Holstein, deß Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Magnusen, Marggrafen zu Baden und Hochberg u.J. w. minder Durchlauch- Fürsorglicher Weise ließ sich Merian jedoch durch den Kaiser Leopold einen Schutzbrief geben, damit er gegen den Nachdruck dieser Arbeit gesichert sei. Einige Stellen dieses Briefes mögen hier abgedruckt werden, als Muster eines alten Privilegiums: -Wir Leopold von Gottes Gnaden u. s. n>. bekennen öffentlich mit diesem Briefs und thun kundt allermänniglich, daß Uns, Unser und deß Reichs lieber Getreuer Matthaeus Merian, Fürstlicher Baadischer Rath unterthänigst zu vernehmen geben, was maßen Er ein unter dem Titel -möglichst kürtzeste jedoch gründliche genea logische Heerführung u. s. w.- in offenem Druck und in Folio auß- gehen zu lassen gesonnen seyn; Weilen aber dieser Tractat vieler Fürstl. Personen Lebens Abbildungen in sich begreifst, und dahero besorgte, es möchte selbiger von jemand andern zu seinem höchsten Schaden nachgetruckt und nachgestochen werden; Als hat Uns er unterthänigst angeruffen und gebetten, daß Wir ihnen zu solchem Ende Unser Kaiserlich krivilsKium Imxrsssoriuw aufs drep Jahr mitzutheilen gnädigst geruheten; Wann wir dann gnädiglich an gesehene itzt angedeute gantz billiche Bitte; So haben Wir dem- besiegelt mit Unserm Kaiserlichen Secret Jnsiegel. Geben in Unserer Stadt Wien, den sünffzehenden Martii, ^.nno sechszehen hundert zwer> und sicbentzig. Unserer Reiche deß Römischen im Wir haben hier bei dem Privilegium gegen Nachdruck auch gleichzeitig eine Verfügung betreffend Pflichtexemplare, zwei Dinge, die gerade jetzt wieder die Gemüter bewegen. Kleine Mitteilungen. leger. — Die soeben erschienene zweite Auslage des Völkerrechts von Professor Or. Franz von Liszt ist seinem Verleger -Oskar Haering in alter treuer Freundschaft zugeeignet-, und in der 1163
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