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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1901
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- Deutsch
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Vortrefflich gedruckt wurde das Blatt von M. Salzer'^ Söhne in Wien. Das nächstfolgende Blatt zeigt eine Gebirgsscenerie. Es ist eine Strichätzung, hergestellt nach einer um die Hälfte verkleinerten, auf Angcrer L Göschlschem Schabpapier — einer Spezialität der Firma — ausgeführten Zeichnung. Dieses prächtige, außer ordentlich tonreiche Blatt ähnelt ebenfalls dem Holzschnitt, doch wird man bei näherer Betrachtung das Papierkorn erkennen und auf die Herstellungsart schließen. Auch sein Druck ist muster- giltig; er erfolgte bei Karl Prochaska in Tcschen. Es würde indes zu weit führen, wollte ich alle fünfzehn Blätter des Albums näher besprechen. Der Grundgedanke, der die Firma bei dessen Herstellung geleitet hat, war ohne Zweifel der, der Welt, und namentlich den Angehörigen des Buchgewerbes, zu zeigen, daß sich mit Hilfe von Photo- und Chemigraphie alle werter Weise gelungen ist. So erblicken wir des weiteren in dem Album eine Tonätzung nach einer Bleistiftzeichnung; ihr folgen eine Tonätzung in Kupfer nach einem Oelgemälde, — eine des gleichen nach Photographie «ein Porträt von außerordentlicher Zartheit und Plastik), — eine Strichätzung mit Tonplatte, einen Kupferstich reproduzierend, von wunderbarer Feinheit des Korns, und eine Tonätzung mit Tonplatte nach einer Radierung Diese Blätter sind sämtlich mit vollendeter Meisterschaft gedruckt, gleich wie die noch zu erwähnenden Mehrfarbendrucke. Sie geben über dies Zeugnis von einer reinen und tiefen Aetzung, ohne welche solcher Druck gar nicht möglich sein würde. Von den Mehrfarbendruck ist der erste insofern eineNeuheit, als eignet sich besonders für Künstlerlithographien und läßt eine flotte, mehr skizzenhafte Behandlung zu; die damit erzielte Wirkung kommt der Kreidezeichnung sehr nahe. Drucker dieses Blattes — die Firma ist nicht angegeben — war Adolf Holzhausen in Wien, und das folgende, die bekannte, von Fischer gemalte -Straße in Kairo», ein ausgezeichneter Dreifarbendruck nach einem Aquarell, ist aus der Kunstdruckerei von Fischer L Wittig in Leipzig hervor- aegangen. Die weiteren Blätter sind: eine Tonätzung mit zwei Tonplatten, nach einer Kohlezeichnung, — ein Vierfarbendruck nach einem Oelgemälde, heimkehrende Arbeiter darstellend, ein von urwüchsigem Humor durchhauchtes Bild, — ein desgleichen, das man durch leichte, die Fäden der Malerleinwand andeutende Körnung noch originalgetreuer gemacht hat, — eine Faksimile- Reproduktion in mehreren Tönen und Schwarz nach einer Kreide zeichnung, und schließlich eine zweite Faksimile-Reproduktion, den Flügel einer Blaurake oder Mandelkrähe nach einer Dürerschen Miniatur darstellend. Das Blatt ist eine Meisterleistung der heutigen reproduzierenden graphischen Kunst, und wiewohl der Name des Druckers auf ihm genannt ist, fei er doch auch hier anerkennend erwähnt: es ist der Wiener Meister Friedrich Jasper Eine gleich vollendete Wiedergabe dieser Schöpfung des großen Nürnbergers ist auf photomechanischem, dazu auf so ein fachem Wege, oder überhaupt durch graphische Reproduktion noch nie geschaffen worden, denn nur sechs Platten bezw. Farben- töne haben zu seiner Herstellung genügt. Es waren dies in der Druckfolge Gelb, ein erstes Rot. ein erstes Blau, ein zweites Rot und ein zweites Blau und endlich Schwarz, — nun betrachte man das farbenprächtige Blatt selbst und man wird im Zweifel sein, was man am meisten bewundern soll, ob die Reinheit und Klar heit der Farben, die Zartheit der Uebergänge und dabei doch die wuchtige Kraft dieser Farben und Töne, oder die Präzision und feinste Wiedergabe der Zeichnung auf photochemigraphischem Wege, — es zeigt das eine Leistung, auf die selbst eine Firma von der Bedeutung wie Angerer L Göschl stolz sein darf, wie denn auch das ganze Heft diese zu solchem Stolze berechtigt. Man wolle diese lobenden Worte nicht für überschwänglich halten. — ein Einblick in das Heft selbst, das das Wiener Haus allen Interessenten gewiß gern zugehen lassen wird, wird ihre Berechtigung sofort bestätigen. Theod. Goebel. Breslau wollte zum 18. Januar d. I., dem Jubiläumstage des preußischen Königtums, eine Jubiläums-Postkarte auf den Markt bringen. Er ließ durch eine Kunsthandlung eine photographische zu der Karte eine Portraitserie der preußischen Könige benutzt worden war, die vor Jahren von dem Portraitmaler Hans Harder für seine Firma hergestellt und jetzt noch sein Eigentum war, so daß ihm allein das Recht der Vervielfältigung zustand. des Gesetzes, betreffend das Urheberrecht an Werkender bildenden Kunst (vom 9. Januar 1876), zu bestrafen und ihm gleichzeitig eine ihn, den Geschädigten, zu zahlende Buße von 1000 ^auf- ausdrücklich vermerkt sei. F. ^ wurde daher unter Anklage gestellt. In der Hauptoerhandlung suchte er sich damit zu ent schuldigen, daß er vor mehr als Jahresfrist in einem Fachblatte elesen habe, photographische Abbildungen dürfe man nach einer öchstgerichtlichen Entscheidung zu gewerblichen Zwecken nachbilden. Es zeigte sich aber, daß er dies falsch verstanden hatte. Einerseits Bilder, wie hier auf den Postkarten, verwerten dürfe. Das Ge richt erkannte auf 40 Geldstrafe. Der Antrag auf Buße wurde abgelehnt; dem Nebenkläger wurde überlassen, seinen zu machen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Os^biebte äer UeäiLin. 2um 13. Oktober 1901. Katalog klr. 35 Larlstr^Lö." 8°^ 92 8.^ 33 N I?rm OssrinA in ljg.8sl. 8". 24 8. 626 Nrn. 674 dlrn. vistrieb. I^ex.-8o. 406 8. l^eix-ü^ 1901. Verlag von k'elix 6, R-ue äs lg. 8sins a ?g.ri8. 15. Oktober 1901. 8°. 68 8. 1156 Xrn. banäsl. ^uLSSßoben 8eptembsr 1901^ 80. 32 8. Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Herausgeber vr. Joseph Ettlinger. Verlag von F. Fontane L Co. in Berlin. IV. Jahr, Nr. 2 (2. Oktober-Heft) 4". Sp. 77—148. Mundsechzigsier Jahrgang. 1113
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