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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1901
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- Erscheinungsdatum
- 11.10.1901
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- Deutsch
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8114 Nichtamtlicher Teil. 238, 11. Oktober 1901. Buchhändler-Verband für das Königreich Sachsen. Bericht über die Hauptversammlung in Pirna am 22. September 1901. Nach dem freundlichen Pirna hatte diesmal der wander freudige Vorstand des Verbandes seine Getreuen zur Haupt versammlung geladen, und er hatte damit, wie schon manch mal, das Rechte getroffen; das bewiesen die große Zahl der Teilnehmer und deren fröhliche Mienen. In den Räumen des Hotels Kaiserhof wurde die Tages ordnung erledigt. Der Vorsitzende konnte feststelleu, daß ein friedliches Jahr abgelaufeu sei und nur wenige Schleudcrfälle die Thätigkeit des Vorstandes in Anspruch genommen hätten. Aus dem Kassenberichte ging hervor, daß das Verbnnds- vermögen auf 711 ^ 4 H angewachsen ist, und es wurde nach Prüfung der Bücher und Belege dem Vorstande Entlastung erteilt. Da der Vorsitzende, Herr H. Colditz, unter Bezugnahme auf seine Gesundheitsverhältnisse bedauerlicherweise ablehnte, den Vorsitz wieder zu übernehmen, so machte sich eine Neuwahl nötig, infolgedessen das Amt des ersten Vorsitzenden auf Herrn R. Heinze-Dresden fiel. Die weiteren Aemter wurden durch die Herren Braeuniuger-Zwickau, Gg. Schmidt- Dresden, Hoffmann-Riesa, !)>-.Haendcke-Dresden, Graun- Zittau, Bonde-Alteuburg und Schlette-Chemnitz besetzt. Als Verbandsvertreter für den Vereinsausschuß des Börsen vereins wurde einstimmig Herr H. Colditz gewählt. Zum Orte der nächsten Hauptversammlung bestimmte man, infolge einer Einladung des Herrn Hoffmann, Riesa. Die im Entwürfe vorliegenden Verkaufsbestimmungen fanden die endgiltige Genehmigung der Versammlung. Weiter besprach Herr Colditz eingehend die beabsichtigte Fortführung des Russellschen Gesamtkatalogs durch die I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung und brachte die Bearbeitung eines Kunst- Katalogs in Anregung. Herr R. Liesche-Annaberg drückte dem scheidenden Vorstande den Dank der Versammlung aus, worauf die Sitzung um 2 Uhr aufgehoben wurde. — Nach kurzer Pause vereinte die Teilnehmer ein froh ver laufenes Mittagessen, das durch heitere Reden und den Ge sang zweier Tafellieder belebt wurde. In besonders an genehmer Erinnerung wird jedoch allen Beteiligten der Spaziergang nach Pirnas bekannter Schloßrestauration bleiben. Das altertümliche Pirna mit dem in der Abendsonne hell aufblitzenden Elbstrome bot in der Beleuchtung des herein brechenden Herbstabends ein unvergleichlich schönes Bild, von dem man sich nur schwer trennen konnte. Eine gemütliche Abendsitzuug im Ratskeller bildete den Schluß des genuß reichen Tages. Ein Dutzend Kollegen mit ihren Damen benutzten die sich bietende Gelegenheit am Montage, den am Eingänge der Sächsischen Schweiz gelegenen Rauensteiu zu besuchen, uni dessen Erschließung durch den Gebirgsverein für die Säch sische Schweiz sich der frühere Vorsitzende unseres Verbandes, Herr H Colditz, wesentliche Verdienste erworben hat. Von herrlichem Wanderwetter begünstigt, freute mau sich der prächtigen Aussicht und beschloß, nach gemütlichem Mittag essen im Erbgericht zu Rathen die Wanderung nach dem Lilienstein fortzusctze», nm dann am Abend ab Königstein die Heimfahrt anzutreten. In liebenswürdigster Weise hatten sich Herr und Frau Diederich-Pirna um die geselligen Anordnungen verdient gemacht, was namentlich seitens der anwesenden Damen dank bar anerkannt wurde. Die gemeinsam verlebten Stunden haben wiederum dazu beigetragen, die Kollegen einander näher zu bringen. Der Wunsch auf frohes Wiedersehen in Riesa dürfte daher kein vergeblicher sein. Gg. Schmidt. Kleine Mitteilungen. Gcwerbegerichtsgesetz. — Die am 8. d. M. in Berlin zur Ausgabe gelangte Nummer 41 des -Reichs-Gesetzblatts» enthält unter Nr. 2801 die Bekanntmachung, betreffend den Text des Gemerbegerichtsgesctzes in der vom 1. Januar 1902 ab geltenden Fassung, vom 29. September 1901. Relief-Klischec-D rucke. — Von der Firma Or. E. Albert L Co., Kunst- und Berlagsanstalt, in München wurden uns Drucke nach einem Relief-Klischee in Bildgröße von 46x36 om, nach einem bekannten Bilde von Eduard Grützner, vorgelegt, die an Vortrefflichkeit der Ausführung nickts zu wünschen übrig lassen. Das Bild wurdevon der Vuchdruckerci R. O ldenb ourg in München nach einem Relief-Klischee ohne Cylinder-Zurichtung gedruckt. Der Auslagedruck konnte, wie versichert wird, begonnen werden, nach dem der Ausgleich der Form eine halbe Stunde Zeit erfordert hatte. Bei diesen von Herrn I)r. E. Albert erfundenen Relief-Klischees ist der Ausgleich der Niveau-Unterschiede durch ein unschwer anzuwcndendes Verfahren in die Druckform verlegt. Die Wirkungsweise der bis herigen mühevollen und zeitraubenden Zurichtung wird hierdurch in vollem Maße erreicht, diese selbst also erspart, und das Ge lingen des Drucks wird noch mehr durch den besonderen Vorzug gesichert, daß die Auftragwalzen den tiefer liegenden Lichtern weniger Farbe zusühren als den höher stehenden Teilen der Druck- foim. Der Patentanspruch dieses als D. R.-P. Nr. 122 836 ge schützten Verfahrens lautet: -Verfahren zur Herstellung von Druck formen, bei welchen die Zurichtung in die Druckform selbst verlegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung der Niveau-Unter schiede durch Prägung der Druckform erfolgt». Es liegen uns drei Drucke desselben Bildes, alle in dem an gegebenen großen Format vor, einer auf schwachem gelblichen Papier, einer auf mittelstarkem grauen Papier und ein dritter auf sehr starkem Kunstdruckpapier. Dieser letztere Druck bringt das Bild zu besonders guter Wirkung. Die Königliche Hausbibliothek zu Berlin. — Im Oktober-Heft der -Zeitschrift für Bücherfreunde- beginnt Oe. Bog- dan Krieger eine interessante Schilderung der Königlichen Haus bibliothek zu Berlin. Die Beilage zur Allgemeinen Zeitung bringt einen Auszug daraus. Die Königliche Hausbibliothek be steht erst seit vierzig Jahren. Ihre Begründung ist auf die Initiative des ehemaligen Bibliothekars Friedrich Wilhelms IV., Duvinage, zurückzuführen, der 1861 in einer Immediateingabe König Wilhelm vorschlug, die von seinem Vorgänger hinter- lasseuc Bücherei mit allen in den königlichen Schlössern zer streuten Bitchersammlungen zu einer -Königlichen HauSbibliothek- — in Absonderung von den Staatsbibliotheken — zu ver einigen. Dem Plane wurde zugestimmr, aber erst der Nach folger Duvinages, Or. Dohmc, konnte ihn zur Ausführung bringen. Ihm wurden für die Hausbibliothek einige Räume in dem ältesten, nach der Spreeseite zu gelegenen Teile des Berliner Schlosses, oberhalb der großen Küche zur Verfügung gestellt. Von vornherein war die Vereinigung folgender Bücherschätze in Aus sicht genommen worden: der Bibliotheken Friedrichs des Großen im Potsdamer Schlosse, in Sanssouci, im Neuen Palais und im Schlosse zu Breslau; der Bibliotheken Friedrich Wilhelms II. im Berliner Schlosse, dem Neuen Palais und dem Gotischen Turme im Neuen Garten; der Sammlungen Friedrich Wilhelms III. im damaligen kronprinzlichen Palais und in Charlottenburg; der nachgelassenen Bücher der Königin Luise und der Bibliothek des 1846 in Roni verstorbenen Prinzen Heinrich. Letztere blieb indessen in Rom und ist dort im Palazzo Caffarelli unter- gebrucht worden; ebenso verblieben viele der anderen gc- uaunten Büchereien an ihren bisherigen Standorten. 1862 kamen die Musikalien Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelms II. zur Hausbibliothek, 1865 die Bücher der Königin Luise, etwa 1000 Bände nieist belletristischer und historischer Litte- ratur. 1869 wurde die Handbibliothek Friedrich Wilhelms II., in der Hauptsache schön gebundene französische Werke, Duvinage überwiesen. Or. Dohme fügte nach seinem Amtsantritt 1871 noch die Bücherbestände Friedrich Wilhelms IV. hinzu, die in den Schlössern von Berlin, Charlottenburg, Sanssouci, Erkmannsdorf und Potsdam verstreut waren. Er begann auch mit der Anlage des systematisch geordneten Fachkatalogs, der zwölf Bände im Manuskript umfaßt. Mit dem Regierungsantritt Kaiser Wil helms II. wurde dem Hausbibliothckar — dainals Walter Nobert- tornow — zugleich die Verwaltung der Prioatbibliotheken beider Majestäten anvertraut; ein Teil der kaiserlichen Privatbücherei
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