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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1901
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- Deutsch
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Börsenblatt s. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 8035 Richard Wöpk« in Leipzig- 8051 Kligelgen. Schleiermachers Reden. 1 ^7. — Luthers Ausfassung. 1 60 -H. Schulze, Begräbnis-Brevier. 1 20 gcb. 1 60 -ß. Maß, Gesch. d. Reiches Gottes. 2 40 -ß; geb. 2 80 <H. Wax Woywod in Breslau. 8047 Nialurut, Durcb dlaetit rum Oiebt. 50 -ß; ßseb. 1 Orisbso, Uaoclwsrlc bat ^oläsoso 8oäsn. 50 Asb. 1 ^<7. Reumann, Oer blsins Ftistslputrgr. 50 geb. l .F. LebmisäsbsrA, Vor oioom ^rausn Haupts sto. 50 Asb. 1 Oiobtonkelät, Osr vsrlorsus 8obn. 2. ^.uü. 1 ; Asb. 2 Laubs, Orisärieb Wsrusr. 6. Vuü. 60 bart. 1 — Oss Lönige ksttsr. 6. ^uü. 90 bart. 1 Max Woywod in Breslau ferner: 8047 Llarlspp, üurkür8t uuä Oausrusobu. 5. ^.uü. 90-); bart. 1 Gebier, In Walhall. 60 H. 8049 Stöwe, Zollernlieder. 75 v. Zahn <ü- Jaensch in Dresden. 8050 Rüge, Die transsibirische Eisenbahn. Klein, Reckt und Prozeß. Heckel, von, Das Problem der Waarenhäuser und der Waaren- haussteuer. Anton, Ein Zollbündnis mit den Niederlanden. Stammler, Wirtschaft und Recht. Fuchs, Die Grundprobleme der deutschen Agrarpolitik in der Gegenwart. Nichtamtlicher Teil Der älteste mit beweglichen Lettern hergestellte Druck. Die Frage, welches der erste Druck war, den Guteuberg auf Grund seiner Erfindung der Anwendung beweglicher Lettern herstellte, ist schon mit großem Scharfsinn zu be antworten versucht worden. Indes ist man bisher — nicht zum mindesten infolge der Schwierigkeiten, die sich durch das Fehlen von Ort und Datum ergeben — zu einem end- giltigen Ergebnis noch nicht gekommen. Das erste, sozusagen zweifellos datierte Druckwerk, das man bisher kannte, war der einunddreißigzeilige Ablaßbrief, dem das Jahr 1454 auf- gedruckt ist. Während aber solche gedruckte Ablaßbriefe aus dem Zeitraum vom 15. November 1454 bis 30. April 1455 vielfach erhalten geblieben sind, geht keiner über das erst genannte Datum zurück. Der Ablaß, den Papst Nikolaus V. zur Unterstützung des Königreichs Cypern gegen die Türken ausschrieb, datiert vom 12. August 1451, und der mit dem Vertrieb der Ablaßbriefe in Deutschland beauftragte Paulinus Zapp reiste mit seiner am 6. Januar 1452 ausgestellten Vollmacht nach Mainz und sandte von hier aus seine Agenten. Es ist also anzunehmen, da ältere gedruckte Briefe nicht erhalten geblieben sind, daß solche wesentlich früher auch nicht existiert haben, und da Zapp am Orte der Erfindung Gutenbergs saß, so glaubte man weiter schließen zu können, daß diese Erfindung nicht wesentlich früher ge macht worden sei. Fast ebenso sicher weist der sogenannte Türkenkalender für das Jahr 1455 auf das Ende des vorher gehenden Jahres als Druckzeit hin. Dieses erste, sicher festgestellte Druckjahr glaubt nuu der Bibliothekar der Landesbiblivthek zu Wiesbaden, vr. Gott fried Zed ler, dem wir interessante neue Gutenbergforschungen verdanken, wesentlich hinaufsetzen zu können auf Grund eines von ihm in Wiesbaden aufgefundenen Druckes, den er für den ältesten, von Gutenberg hergestellten erklärt. In einer demnächst erscheinenden Abhandlung über »die älteste Gutenbergtype« wird er den Druck selbst veröffentlichen. Für jetzt beschränkt er sich auf eine Mitteilung darüber in dem neuesten (Oktober-) Heft des Centralblatts für Biblio thekswesen. Es handelt sich um das Fragment eines Einblattdruckes von außergewöhnlich großem Umfang. Nach dem erhaltenen Drittel des Ganzen ist die Breite des Druckes auf etwa 60 em zu berechnen, die Höhe beträgt 50,3 cm. Dem entsprechend umgab deu Druck ein 4—6 om breiter Rand. Es ist ein astronomischer Kalender oder genauer eine Ephemeride der Mondphasen, der Sonne und der alten Planeten. Die Landesbibliothek zu Wiebadeu besitzt eine große Zahl von Handschriften und Drucken, die aus den,' infolge des Reichsdeputationshauptschlusses vom Jahre 1803 an Nassau gefallenen und demnächst aufgehobenen Klöstern stammen. Das besagte Druckfragment befand sich auf den Jnnendeckeln einer aus dem nassauischen Kloster Schönau stammenden Handschrift aufgeklebt und zeigt die Type der sechsunddreißigzeiligen Bibel oder richtiger die des Cisianus der Universitätsbibliothek zu Cambridge und des Türken kalenders. Das Fragment, das auf Pergament gedruckt ist, zeigt kein Datum. Da aber der Anfang des Februartextes lautet: »sOjjff den virds dag Februarij das ist of paffenfasznacht«, und diese Feststellung auf das Jahr 1448 paßt, und da auf dieses Jahr auch alle in dem erhaltenen Kalenderteil vor kommenden Daten der Neu- und Vollmonde, der Oerter der Sonne und der Planeten, wie der Direktor des astronomischen Recheniustituts zu Berlin, Professor Bauschinger, festgestellt hat, passen, so schließt Zedler, daß 1447 das Druckjahr des Blattes ist. Wenn dieser Schluß Zedlers richtig ist, so ständen wir vor einem ganz ungewöhnlich frühen Druckjahre, das völlig isoliert in der Geschichte der Druckkunst stehen würde. Es ist aber von vornherein schwer annehmbar, daß von 1447 bis 1454 kein einziges Druckwerk oder das Fragment eines solchen sich erhalten haben sollte, während in dem gleich- langen Zeiträume der zwischen dem bis jetzt angenommenen ersten Druckjahre und 1461 eine große Anzahl von Drucken nachweisbar ist. Freilich könnte darauf entgegnet werden, daß manche undatierte Drucke in den frühen Zeitraum fallen könnten, wenngleich diese sämtlich bisher von den besten Kennern in das sechste Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts gesetzt worden sind. Zedler nennt im Eingänge zu seiner Veröffentlichung den von ihm aufgefundenen Druck »den ältesten datierbaren Druck«. Wie wir gesehen haben, gründet sich die Datierung auf deu mitgeteilten Anfang des Februartextes. Seine Datierung für das Jahr 1448 ist aber nur dann richtig, wenn das Jahr, für das der Kalender gedruckt worden ist, ein Schaltjahr war. Auffallend ist es, daß Zedler noch nicht einmal über diesen wichtigsten Umstand Mitteilung macht und weder sagt, ob dies zutrifft, noch ob das Frag ment darüber keinen Aufschluß giebt. Das Jahr 1448 hatte allerdings auf den 4. Februar »Pfaffenfaßnacht«, d. h. den siebenten Sonntag vor Ostern, den Sonntag Estomihi. Ist aber der Kalender nicht für ein Schaltjahr bestimmt gewesen, so fiel dieser Sonntag auch im Jahre 1459 auf den 4. Februar (vergl. Grvtefend, Taschenbuch der Zeitrechnung, S. 94). In diesem Falle würde der Kalender sich einfach in die große Zahl der Drucke aus dem sechsten Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts einrcihcn. Wenn es sich freilich nicht feststellen läßt, ob der Kalender für ein Schaltjahr oder ein gemeines Jahr bestimmt gewesen ist, so wären die Daten der Neu- und Vollmonde maßgebend. Wenn diese genau auf den Tag für das Jahr 1448 stimmen, so würden sie wohl für 1459 nicht zutreffen, da der Mondzirkel neunzehn Jahre umfaßt. 1057'
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