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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1901
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- Deutsch
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7350 Nichtamtlicher Teil. 219, 19. September 1901. wertes schließt nicht ohne weiteres die Veräußerung des Vervielfältigungsrechts in sich und umgekehrt. Kleine Mitteilungen. Akademie für Sozial- und Handelswissenschaft in Frankfurt a. M. — Am 21. Oktober d. I. wird zu Frankfurt a. M. die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften eröffnet und ihre Vorlesungen und Uebungen beginnen. Diese Hochschule, die in Aachen, Leipzig, Köln ihre Vorläufer hat, ist nach dem Vor bilde der 8edool ot oeonowies anck polrtiosi soisnos in London unter Anpassung an deutsche Verhältnisse organisiert und eine Gründung der Stadt Frankfurt, des dortigen Institutes für Ge meinwohl, der Frankfurter Handelskammer und der Frankfurter polytechnischen Gesellschaft. Die Akademie verfügt bereits über ein durch private Spenden verstärktes sehr ansehnliches Vermögen und unterscheidet sich von den bisherigen Hochschulen für Handels- Wissenschaften dadurch, daß sie auch die Volkswirtschaft, die Finanz missenschaft und Sozialpolitik, die Staats- und Verwaltungslehre mit in den Kreis ihrer Vorträge und praktischen Uebungen zieht. Bemerkenswert ist, daß auch ein noch gar nicht als exakte Wissen schaft bisher an Handelsschulen behandeltes Gebiet an der Frank furter Akademie seine systematische Bearbeitung in Vorträgen finden wird. Es ist dies die kaufmännische und gewerbliche private Verwaltungslehre, ein für den Techniker, Industriellen, Kauf mann und größeren Landwirt, kurz für jeden, der einen größeren Betrieb zu leiten hat, äußerst wichtiger Wissenszweig. Die Lehre von der Organisation gewerblicher Privatbetriebe bildet gleichsam das Gegenstück zur staatlichen und kommunalen Verwaltungslehre. Denn ein industrieller Betrieb von heute mit seinen Direktoren, kaufmännischem und technischem Personal, Wortführern, Aufsichts beamten, Arbeitern stellt einen Verwaltungskörper dar, der manchen staatlichen an Vielseitigkeit und Kompliziertheit übertrifft. Auch die großen Buchdruckereien, die Redaktionen großer Zeitungen, große Verlagsanstalten, wie überhaupt alle centralisiertcn Engros betriebe gehören hierher. Die zur Organisation solcher Betriebe, die ja auch teilweise für den Export nach dem Auslande arbeiten, erforderlichen Einsichten, Regeln, Kenntnisse können nur aus der Praxis selbst geschöpft werden; aber die auf diesem Wege gewonne nen Erfahrungen werden meist durch allerlei Mißgriffe und Mißerfolge erkauft. Durch eine praktisch-wissenschaftliche und syste matische Behandlung der industriellen Verwaltungslehre, in der der Anstellungs- und Arbeitsvcrtrag, die verschiedenen Lohn- systcme, die Abfassung von Fabrik- und Arbeitsordnungen, die Bildung von Arbeiterausschüssen, die Arbeitsteilung innerhalb des Betriebes, die Beaufsichtigung und Behandlung der Arbeiter, die Einrichtung von Hilfskasscn und deren Verwaltung, endlich die Errichtung von Arbeiterwohlfahrts-Einrichtungen eine wichtige Rolle spielen, wird sich die Frankfurter Sozial- und Handels akademie als erste derartige öffentliche wissenschaftliche Lehranstalt unstreitig ein Verdienst erwerben, das allein das Jnslebenrufen dieser Anstalt zu einem wirtschaftlichen Ereignis von Bedeutung stempelt. Personen jeden Standes und jeden Berufes, nicht nur Kaufleute und Gewerbetreibende, auch Frauen und Staats beamte können die Anstalt zum Zwecke der Erweiterung ihres Wissens besuchen. Es werden bei jeder Materie vornehmlich die praktischen Gesichtspunkte und die Regeln der Anwendung des Wissenswerten mit in Betracht gezogen. Die Vorlesungen werden allgemeinverständlich gehalten, und es verbinden sich damit schriftliche Uebungen. Als Regel genügt ein zweijähriger Kurs. Als ständige Lehrer wirken im Hauptamt an der Anstalt: Pros. Ur. K. Burchard-Leipzig (Handelsrecht), Ur. L. Pohle-Leipzig (Sozialpolitik, Volkswirtschaft), Ur. Paul Arndt-Berliu (Handels politik), Assessor Ur. Freudcnth a l-Breslau (öffentliches Recht), Ur. O. von Möllendorfs, Kaiserlich deutscher Konsul (Handels- geographic, Konsularwescn), Prof. Or. Morf-Zürich (Sprachen), Ur. Francis Curtis-Wien (Englisch). Ucber gewerbliches Eigen tum liest Rechtsanwalt Ur. Ganz-Frankfurt, über Geld-, Kredit-, Bankwesen Professor Or. Biermer-Gießen, über Kolonialgeschichte Professor I)r. Nathgen-Heidelberg, über Arbeiterrecht und Ge nossenschaftswesen Ur. PH. Stein, Versicherungswesen und Sta tistik behandeln Direktor des statistischen Aintes Ur. Bleicher und Ur. Schnapper-Arndt, Elektrotechnik Or. Döguisne, Techno logie Professor Ur. Freund. Künstlerischer Wandschmuck. — Von den seit dem Schluß der Berliner Ausstellung »Die Kunst im Leben des Kindes- (vergl. Börsenblatt Nr. 80, 81, 89, 98, 103) erwarteten Künstler-Stein- zeichnungen erster Meister werden in der Zeit vom 15.—28. Sep tember in der Kunsthalle von P. H. Beyer L Sohn in Leipzig folgende ausgestellt sein: Kallmorgen, Niederdeutsche Dorfstraße — Biese, Hünengrab in der Heide — Hoch, Ruine — Luntz, Schwäbisches Städtchen — Ravenstein, Altes Schloß in Bregenz — Volkmann, Die Sonn' erwacht — Fikentscher, Fuchs im Äied — Georgi, Pflügender Bauer — Fikentscher, Krähen im Schnee — Kampmann, Mondaufgang — Hoch, Morgen im Hochgebirge — Hoch, Am Bach im Winter — Kampmann, Winterlandschaft — Fischer, Die Altstadt in Dresden. Diesen bis jetzt fertig vor liegenden Bildern, die vom Verlag des Künstlerischen Wand schmuckes (B. G. Teubner und R. Voigtländcrs Verlag) in Leipzig herausgegeben werden, werden weitere Blätter folgen von: I. V. Cissarz-Dresden; Ludwig Dettmann-Königsberg; Otto Heichert-Düsseldorf; Ludwig von Hofmann-Wien; Angela Jank- München; GrafKalckreuth-Stuttgart;ArthurKampf-Berlin; Walter Leistikow-Berlin; Freiherr von Myrbach-Wien; Paul Schultze- Naumburg - Berlin; Franz Skarbina - Berlin; W. Steinhausen- Frankfurt a. M.; Hans Thoma-Karlsruhe u. a. m. Die Bedeutung des Unternehmens liegt darin, daß mit den von den Künstlern selbst auf den Stein gezeichneten und im Druck überwachten vielfarbigen Originallithographien ursprüngliche, farbenfrohe, echte Kunst, die das Werk des Künstlers unmittelbar wiedergiebt, zu einem billigen Preise geboten wird, und daß da durch das immer stärker werdende Verlangen erfüllt wird, Kunst werke in das tägliche Leben des Volkes zu tragen. Obgleich Originale und mehrfarbig, werden die Bilder bei einem Format von 100x70 und 75x55 ow zu Preisen von 3—6 ^ aus gegeben werden. Zur Erleichterung des Unternehmens soll eine -Vereinigung für Künstler-Steinzeichnungen- gegründet werden, und zwar in der Art, daß die Mitgliedschaft durch jede Kunst- und Buch handlung erworben werden kann, und daß den Mitgliedern Vor teile beim Bezüge dieser Blätter gewährt werden. Die Bilder werden Ende September und Anfang Oktober gelegentlich des Kunsterziehungstages in Dresden bei Ernst Arnold, Kgl. Hofkunsthandlung, ausgestellt sein, ferner bei Keller L Reiner in Berlin, in P. Kaeser's Kunstsalon in München, bei P. H. Beyer L Sohn in Leipzig, im Suermondt- Muscum in Aachen und in anderen bedeutenden Kunstsalons. Auch bei vielen Provinzial-Lehrer- und Zeichenlehrer-Versamm lungen werden sie in nächster Zeit gezeigt werden. Beschlagnahmen. — Wie das -Leipziger Tageblatt- unter dem 14. d. M. meldet, ist durch Gerichtsbeschluß die Beschlagnahme von Heft 14 der Zeitschrift -Grazien-, Verlag von Carl Messer L Cie. in Berlin, des unzüchtigen Inhaltes wegen ungeordnet worden, ferner die Einziehung und Unbrauchbarmachung aller Exemplare der Druckschrift: -Auszüge aus der von den Päpsten Pius IX. und Leo XIII. ox eutbsärs, als Norm für die römisch-katholische Kirche sanctionirten Moraltheologie des heiligen Ur. Alphonsus Maria de Liguori und die furchtbare Gefahr dieser Moraltheologie für die Sittlichkeit der Völker» von Robert Graßmann, soweit sie sich im Besitze von Buchhändlern befinden, öffentlich ausgelegt oder öffentlich angeboten werden. Verurteilung. — Das Landgericht I in Berlin verurteilte, wie Berliner Blätter berichten, am 17. d. M. den Verlags buchhändler Gustav Ad. Dewald zu 6 Monaten Gefängnis wegen Beschimpfung der jüdischen Religionsgesellschaft, begangen durch die Verbreitung von Postkarten, auf denen die Schlichtung des Konitzer Gymnasiasten Winter und der Böhmin Agnes Hruza dargestellt war. Die Beschimpfung wurde darin erblickt, daß der Ritualmord als eine durch die religiösen Vorschriften der Juden bestimmte Einrichtung hingestellt war. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Herausgeber: Ur. Josef Ettlinger in Berlin. Verlag von F. Fo ntane L Co. in Berlin. III. Jahrgang, Nr. 23. (Zweites September-Heft.) 4". Sp. 1665—1736 mit 3 Portraits. Lüolrsr, Ulugsolrrittön, ^ddilclungon uncl Nusilralisn sur dssolriolrts Usrlins und clor Narlr Lranckonburg, sovvis anäsrsr ll'lisilo clss krsussiseüon Ltaatoe. -Intigu. - Katalog 150 von Uso Uisp- rnannssolin in Lsrlin. 8°. 33 8. 494 klru. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 18. d. M. feierte Herr Gustav Bauer sein lünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Auslieserungsvorsteher im C. F. Peters'schen Verlagshause in Leipzig. Herr Bauer ist im Jahre 1870 als Lagerist eingetreten und mit einer kurzen Pause seit dem 18. September 1876 ununterbrochen in diesem Hause lhätig. Der Jubilar wurde durch Glückwünsche und Geschenke seitens des Chefs und des Personals erfreut. Möge der verdienst volle Mitarbeiter noch viele Jahre seines Amtes walten!
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