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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.09.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 7167 besonders heroorragen; sie muß aber auch mit Dank erfüllen gegen ihre Freunde und Förderer, wie gegen diejenigen, die uneigennützig in ihrem Dienste wirken. Möge sie aber vor allem auch eine Mahnung an alle jüngeren Berufsgenossen sein, sich durch den Eintritt ihrer Wohlthaten beizeiten zu versichern! Rich. Hoffmann. Kleine Mitteilungen. Entscheidung des Reichsgerichts. Gesetz gegen un lauteren Wettbewerb. Begriff des -besonders günsti gen Angebotes». — Bei Beurteilung der Frage, ob die unrich tigen Angaben thatsächlicher Art, die in einer Ankündigung ge macht werden, geeignet find, den Anschein eines besonders günstigen Angebots hervorzurusen, ist der Gegenstand des Angebots zu be rücksichtigen. Unter einem besonders günstigen Angebote ist ein solches zu verstehen, das dem Publikum in Aussicht stellt, es werde seinen Bedarf bei dem Anbietenden besser decken als an anderer Stelle. Das Wort -besonders« läßt erkennen, daß das Gesetz nicht jedes Jnaussichtstellen von Nutzen, sondern nur das jenige treffen soll, das die Waren oder Leistungen über das Ge wöhnliche hervortretend darstellt. Dies ist dann nicht der Fall, wenn der Anbietende lediglich behauptet, seine Waren oder ge werblichen Leistungen seien gut, aber nicht erklärt, sie seien besser als die sonst üblichen oder zu erwartenden. — Urteil des Reichs gerichts, II. Civilsenat, vom 4. März 1898. (Juristische Zeitschrift für Elsaß-Lothringen Bd. 23 S. 571—572, -Gewerblicher Rechts schutz und Urheberrecht- VI, Heft 8, S. 242.) Oesterreichisches Preßgesetz. — Wie die Oesterreichisch- ungarische Buchhändler-Correspondenz hört, handelt es sich bei dem Entwurf eines österreichischen Preßgesetzes, den der Justiz minister Baron Spens bei Wiedereröffnung des Reichsrates vor zulegen gedenkt, nicht bloß um eiue Novelle zum Preßgesetze, sondern um eine vollständige Umarbeitung des bestehenden Ge setzes. Zu diesem Zwecke soll das letzte Hauptstück der Straf prozeß-Ordnung über das Verfahren in Preßsachen aufgehoben werden. Der neue Preßgesetz-Entwurf wird die subjektive Ver folgung normieren und das objektive Preßoerfahren beseitigen; ferner sollen bei Ehrenbeleidigungsdelikten, die durch die Presse begangen werden, an Stelle der Jury die Richter allein urteilen; die Geheimpflicht von Zeugenaussagen für die Presse soll mit größeren Kautelen versehen, und das Kolportageverbot soll auf gehoben werden. Preisausschreiben. — Die -Münchner Neuesten Nachrichten schreiben einen Wettbewerb für einen -Münchener Roman- aus und setzen dafür drei Preise aus: erster Preis 7500 zweiter Preis 3000 dritter Preis 1500 Mit Auszahlung der Preise erwirbt das Blatt das Recht zum ersten alleinigen Abdruck der preisgekrönten Romane. Der Roman soll charakteristische Seiten des modernen Münchener Lebens behandeln und den Anforderungen eines Zeitungsromans insbesondere darin entsprechen, daß er in Fortsetzungen gegeben werden kann, ohne an Interesse zu verlieren. Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: Hans Freiherr v. Gumppenberg, Professor vr. Max Haushofer, Baron Fritz v. Ostini und zwei Redakteure des Blattes. Versammlung deutscher Philologen und Schul männer. — Die 46. Versammlung der deutschen Philologen und Schulmänner, die vom 1. bis 4. Oktober d. I. in Straßburg i/Els. tagen wird, wird am 30. d. M. abends um 9 Uhr im -Bäckehiesel- mit der Begrüßung der erschienenen Festgäste eröffnet werden. Die Eröffnungssitzung erfolgt am 1. Oktober morgens 9 Uhr im Licht hofe des allgemeinen Kollegien-Gebäudes. Kunstausstellung. — Im Kunstsalon der Firma Keller L Reiner in Berlin, Potsdamer Straße 122, wurde am Sonntag den 8. d. M. eine Ausstellung von Werken moderner japanischer Künstler eröffnet. Die Ausstellung erfreut sich lebhaften Besuches. Sie wird bis Ende dieses Monats dauern. Dissertationen - Verzeichnis. — Der Deutsche Reichs anzeiger veröffentlicht in Nr. 216 vom 11. September ein umfang reiches Verzeichnis der auf den reichsdeutschcn Universitäten im Wintersemester 1900/1901 erfolgten medizinischen Doktorpromo tionen. Die Titel der Dissertationen sind mit dem Druckort und vorkommendenfalls mit dem Verleger angegeben. Zum Gedächtnis Tycho Brahes. — Zur Erinnerung an Tycho Brahe (geboren am 14. Dezember 1546, gestorben am 24. Oktober 1601 in Prag) wird am 22. d. M. auf der Insel Hveen eine Gedenkfeier stattfinden, an der König Oskar von Schweden teilnehmen wird. Den Beginn der Feier macht ein Gottesdienst, bei dem Bischof Billing aus Lund predigt, und später versammeln sich die Festteilnehmer bei dem alten Uranienborg, wo Reichs antiquar Hildebrand aus Stockholm eine Gedächtnisrede hält. Die Insel Hveen erhielt Tycho Brahe, als er nach längerem Aufenthalt in Deutschland nach Dänemark zurückkehrte, vom König Frederik II. als Lehn, damit er sich hier ein Obser vatorium einrichten könne, und nach Verlauf von vier Jahren erhob sich auch hier das berühmte Uranienborg, ein Bau werk, das einen äußerst stattlichen Eindruck machte und großes Aufsehen erregte. Es lag hinter einem hohen Wall, neben dem mehrere Reihen Bäume liefen. Die Zimmer waren reich ge schmückt und mit eleganten Möbeln ausgestattet; jedoch das meiste Interesse boten die Bibliothek und die kleinen Türme, in denen sich die Instrumente befanden. Brahe wirkte zwanzig Jahre auf der Insel, bis nach dem Tode des Königs Frederik U. die Feinde des berühmten Astronomen die Oberhand gewannen. Bald mußte er Hveen verlassen, worauf er sich in Kopenhagen niederließ. Aber auch hier blieb er nur wenige Monate; dann ging er nach Rostock und Wandsbek, wo er vom Kaiser Rudolf eingeladen wurde, nach Prag zu kommen. Dort richtete ihm der Kaiser ein neues Uranienborg ein. Als Assistent Brahes stand ihm Johannes Kepler zur Seite, der nach dem Tode Brahes die Planetentafeln herausgab, an denen Brahe sein ganzes Leben hindurch gearbeitet hatte. Wie auf Hveen, sind auch anderwärts Erinnerungsfeiern geplant, die jedoch erst im Oktober, dem Monat, in dem Brahe gestorben ist, stattfinden werden. Klaus Groth-Denkmal. — In Kiel haben Verehrer und Freunde des vor zwei Jahren verstorbenen Dichters Klaus Groth ein Komitee gebildet mit der Aufgabe, dem Altmeister niederdeutscher Dichtung in Kiel ein Denkmal zu errichten. Die Stadt Kiel hat zu den Kosten des Denkmals eine namhafte Summe bewilligt und will auch den Denkmalsplatz unentgeltlich zur Verfügung stellen. Der geschäftsführende Ausschuß des Komitees besteht aus den Herren Oberbürgermeister Fuß in Kiel, vr. Schräder in Berlin und dem Vorsitzenden des -Allgemeinen Plattdeutschen Verbandes- Karl Seemann in Berlin. Mozart-Handschrift. — Mozarts eigenhändig geschriebene Partitur zur -Hochzeit des Figaro-, die im Besitz des kürzlich ver storbenen Musikverlegers Fritz Simrock (Berlin) war, ist von diesem testamentarisch der Königlichen Bibliothek in Berlin als Eigentum überwiesen worden. Dadurch ist der ohnehin schon reiche Besitz der Königlichen Bibliothek an Mozart-Autographen (-Zauber flöte-, -Titus-, -Lucio Silla-, -Ascanio in Alba- u. a. m.) um ein kostbares Stück vermehrt worden. Radausflug des Buchhandlungsgehilfen-Bereins zu Leipzig. — Für Sonntag den 15. September ist von den radelnden Mitgliedern des Buchhandlungsgehilfen-Vereins zu Leipzig eine Morgenspazierfahrt nach Grimma geplant, an der auch alle dem Vereine noch fernstehenden Kollegen (mit ihren Damen) teilnehmen können. Treffpunkt am Buchhändlerhaus. Abfahrt pünktlich 6 Uhr. Etwaige Anfragen beantwortet Herr Max Zieger im Hause C. G. Naumann. Personalnachrichten. Ehrung Wilhelm Raubes. (Vergl. Nr. 212, 213 d. Bl.) — Der Magistrat der Stadt Magdeburg hat den Dichter Wilhelm Raabe zu seinem siebzigsten Geburtstage durch Schaffung einer Wilhelm Raabe-Straße geehrt. Er sandte ihm folgendes Schreiben: -Hochverehrter Herr! — Am heutigen Tage, an dem Sie das siebente Jahrzehnt eines an Erfolgen und Ruhm reichen Lebens beschließen, bringen wir Ihnen aus -Unsres Herrgotts Kanzlei- unsre wärmsten Glückwünsche dar. Wir empfinden es mit freu digem Stolze, daß die Stadt Magdeburg einstmals — wenn auch nur für wenige Jahre — Ihnen eine Heimath gewesen ist, und daß die deutsche Dichtkunst Ihrem Aufenthalte ln unfern Mauern eine Ihrer schönsten Schöpsungen zu danken hat. Um diesem Empfinden einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen, haben wir beschlossen, in dem eine kraftvolle Entwicklung verheißenden Stadttheil Wilhelmstadt unweit der Goethe-, Lessing-, Kleist-, Schcnkendorf-, Arndt-, Matthisson-, Jmmermann- und Spielhagen- straße und des Körnerplatzes eine neue Straße zu Ihrem dauernden Gedächtnisse -Wilhelm Raabe-Straße- zu be nennen. Indem wir Sie bitten, diese Kundgebung unsrer dank baren Verehrung freundlich aufnehmen zu wollen, wünschen wir Ihnen und erhoffen wir für Sie noch lange Jahre gesegneter und beglückender Wirksamkeit. Der Magistrat der Stadt Magdeburg, (gez.) Schneider.« 946'
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