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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1901
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- Deutsch
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«922 Nichtamtlicher Teil. 207, 5. September 1901. Brunnenhauses des Theagenes in Megara mußte noch auf die Expropriierung der Grundstücke warten. Die große Unternehmung der Herausgabe der auf der Akropolis von Athen bei den griechischen Ausgrabungen ge fundenen Vasenscherben schreitet unter den Händen der Herren Graes und Hartwig fort. Zur Herausgabe der Funde am bövtischcn Kabiren-Heiligtum ist ein Anfang mit der Herstellung der Tafeln gemacht worden. Beiden Werken sich in Fortsetzung seiner athenischen Obliegenheiten zu widmen, hat Herr Wolters dankenswert übernommen. Der 25. Band der »Athenischen Mittheilungen- ist erschienen, in Angriff genommen auch die Herstellung eines Registers aller 25 Bände. Die ganze Reihe der Bände ist jetzt wieder im Handel zugänglich, nachdem im vorigen Jahre der vergriffen gewesene achte Band neu gedruckt ist. Daß für die Bibliothek infolge des Neubaues eines Saales eine Neuordnung unternommen werden mußte, ist bereits erwähnt worden. Der Zuwachs der Bibliothek belief sich im Jahre 1800 auf 352 Nummern. Unter den Geschenkgebern sind wir außer den bereits unter den Wohlthätern der römischen Bibliothek ge nannten Behörden und Anstalten besonders zu Danke verpflichtet deni Königlich preußischen Unterrichts-Ministerium, der französischen Schute in Athen, sowie den Herren Jacovsen, Latyschcw, Pantasidis, Schröder, Stschukarcw und noch anderen Freunden unserer Anstalt. Die Sammlung der photographischen Negative beim Institut in Athen hat sich auch im vorigen Jahre erheblich vermehrt, in erster Linie durch zahlreiche Aufnahmen in Pergamon, auf Jthaka und Lcukas. Eine größere Anzahl ist auch durch die Aufnahmen aller wichtigeren Portraitköpfe aus dem zweiten und dritten Jahr hundert n. Ehr. im Athenischen National-Museum hinzugekommen. Die ganze Sammlung ist jetzt gut aufgestellt und umfaßt mehr als 7000 Nummern. Die photographischen Positive sind alle in Sönncckenschen Ordnern in der Bibliothek aufgestellt und stehen dort zur Benutzung aus. Ihrer Nutzbarmachung durch Katalogi sierung, Revision der Bezeichnungen und Einträgen der Litteratur auf den Bildern hat sich Herr Preuner gewidmet. Die Sammlung der photographischen Diapositive ist auf 900 Nummern gestiegen. Zur Benutzung bei Vorträgen, nicht nur im Institut selbst, ist davon vielfach Gebrauch gemacht worden. Der Verwaltungsrat der Dampfschiffahrts-Gesellschaft des Oesterreichischen Lloyd hat dem Institut auch im vergangenen Jahre durch Erleichterung der Reisen der Sekretäre und Stipen diaten seine Förderung zu teil werden lassen. Wie ihm, gebührt unser Dank auch der Direktion der Deutschen Levante-Linie in Hamburg, die uns gleichartige Vergünstigungen gewährt hat. Kleine Mitteilungen« In Oesterreich verboten. — Das k. k. Kreis- als Preß- gericht in Brüx hat mit dem Erkenntnisse vom 30. August 190l, Pr. 96/1, die Weiterverbreitung nachstehender nichtperiodischer, in Karl Brauns Verlage in Leipzig erschienener, bei Lippert L Co. in Naumburg a. S. gedruckter Flugschriften, und zwar 1. »Was I)r. Luther von der Kirche lehrt»; 2. »Evangelisches und katholisches Lebensideal-; 3. -Das Papstthum in Luthers Beleuchtung-; 4. -Von der Entstehung des Papstthums»; 5. »Zwölf Hauptpunkte des evangelischen Glaubens-; 6. Rom. Mit dem Motto: -Ihre Altäre sollst du Umstürzen und ihre Götzen zerbrechen-; 7. -Pater Abel und sein praktisches Christenthum-; 8. Legende. Ein Gedicht, bestehend aus 30 Strophen, beginnend -mit Hut und Stab- und endigend -Und selig gab's ihm das Geleite-; 9. Los von Rom IV. Männerchor von R. Otto Hübner. Lied, bestehend aus 3 Strophen samt Melodie; 10. In Banden. Ein Gedicht, bestehend aus 7 Strophen, beginnend mit -Sag an, du deutscher Aar- und endigend mit -Das schöne Land der Nibelungen»; -Ein katholischer Steiermärker-, nach ZH 302 und 303 St.-G. verboten. Autographen-Preise. — Der Allgemeinen Zeitung wird unter deni 30. August aus London geschrieben: In den Verkaufs räumen des Antiquitätenhändlers Sotheby gelangten Anfang dieser Woche einige Handschreiben König Edwards und solche der verstorbenen Königin Victoria zur Versteigerung. Die Briefe König Edwards, die teilweise aus den Jahren 1857 bis 1878 zurückdatieren, brachten durchschnittlich etwa 42 pro Stück ein. Einen weit besseren Preis erzielten mehrere Handschreiben der Königin Victoria, und von diesen wieder vier Briefe, die die Monarchin in den Jahren 1830 und 1839 an ihre Tante, die Prin zessin Sophia Matilda von Gloucester, gerichtet hatte. Ein Liebhaber erstand die Handschreiben für 453 oder für den ungefähren Preis von 113 pro Stück. Wenige Wochen vor der letzten Ver steigerung veräußerte die obige Firma einen in französischer Sprache abgefaßten Brief derselben Königin, der vom -Chateau de Windsor, 6. Dez. 1839- datiert ist und 120 brachte. Angeführt zu werden verdienen auch einige Handschreiben der Königin Victoria, die im Januar 1898 bei Sotheby versteigert wurden. Ein solches in fran zösischer Sprache an den König von Holland, vom 1. April 1860, hrachte damals 155 während ein anderes in deutscher Sprache an die Herzogin von Nemours, datiert 12. Juni 1843, nur 52 ^ erzielte und wieder ein Schreiben an dieselbe Adressatin vom 14. Juli 1862 gar für nur 17 den Besitzer wechselte. Eine ganz beträchtliche Summe Geldes dagegen wurde aus dem Verkaufe einiger Briese des Herzogs von Kent, des Vaters der Königin Victoria, erzielt; man spricht in einem solchen Falle, der sich vor nur drei Jahren zutrug, von mehreren Hundert Pfund Sterling. Durch schnittlich bringen natürlich die Handschreiben älterer englischer Monarchen und Monarchinnen weit höhere Preise als solche des lebenden Herrschers. Eine Ausnahme hiervon machten einige Briefe Georgs III. an den Herzog von Portland vom 17. Mai 1783, die vor etwa zwei Jahrzehnten für 28 veräußert wurden, sowie mehrere Liebesbriefe Napoleons III. an eine junge englische Lady, die zwischen 54 und 18 das Stück eintrugen. Weiter zurück, sagen wir z. B. bis zur Königin Elisabeth, steigen derartige könig liche Handschreiben natürlich ganz bedeutend im Werte. Ein solcher Brief der -Good Queen Beth-, wie Königin Elisabeth bis auf den heutigen Tag im Volksmuude heißt, an den Grafen von Shrewsbury vom 15. Februar 1569, mit der einfachen Unterschrift der Monarchin -Elizabeth R.- brachte vor etwa vier Jahren auf einer Londoner Versteigerung 250 Ein Handschreiben Marie d'Estes, der Gemahlin James II., an den Erzbischof von Athen, das kurz nach dem Tode des Königs verfaßt ist, wurde im Juli 1898 mit 310 verkauft. Ganz enorm indessen ist der Preis, der für einen Brief der unglücklichen Königin Mary vor einigen Jahren von einem Sammler gezahlt wurde und sich auf 1920 beziffert. Auffällig ist dabei, daß auf der gleichen Auktion ein kleines eichenes Kästchen, in dem die schottische Königin ihre Brief schaften auszubewahren pflegte, nur 70 brachte. Wieder ein anderes Schreiben Charles II. vom 14. August 1745 an einen seiner Freunde und treuesten Anhänger, das das königliche Wappen und Handsiegel trägt, erzielte 1444 ^ oder etwa 12 ^ 50 H pro Wort. Und dagegen betrachte man den Preis, den vor wenigen Jahren ein Brief der Königin Anne, ebenfalls mit Wappen und Siegel versehen, brachte! Er bezifferte sich auf nur 30 «-6; immer hin war er aber noch dreimal größer als die Summe, die kürzlich auf einer Londoner Autographen - Auktion für ein Handschreiben des während der ersten französischen Revolution enthaupteten Ludwigs XVI. erzielt wurde. Kunstausstellung. — Die -Bereinigung der Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königlichen National-Galerie zu Berlin- hat in der soeben im Künstlerhause zu Berlin eröffncten Herbstausstellung in sehr interessanter Weise zum ersten Mal einen Ueberblick über ihre gesamte langjährige Thätigkeit gegeben. Sie führt die reiche Sammlung ihrer Reproduktionen von Werken älterer und neuerer Meister in einer Gesamtausstellung vor. Einem Bericht im Reichsanzeiger entnehmen wir folgende anerkennende Beurteilung dieser Ausstellung: -Durch ihre überraschende Treue können diese Wiedergaben selbst das Auge des Künstlers be friedigen und lassen oft den Zweifel offen, ob man sich wirklich nur vor einer Nachahmung befinde. Dieses Resultat ist um so schätzens werter, als in Deutschland für lithographische Erzeugnisse dieser Art bis jetzt wenig Interesse vorhanden ist, und die bestausgebil- deten Arbeitskräfte sich daher dem Auslande zuwenden. Dessen ungeachtet ist in der Technik eine steigende Verbesserung zu be merken. Unter den Blättern, die zum Oktober in die Oeffentlich- keit gelangen werden, sind einzelne wirklich vollkommen und können auch Verwöhnten einen reizvollen Zimmerschmuck gewähren. Nicht nur Aquarelle und Pastelle, auch Oelgemälde sind mit dieser außerordentlichen Treue wiedergegeben, die fast den An schein erweckt, als ob Künstlerhand den letzten Pinselstrich daran geführt hätte. Besonders seien hervorgehoben ein Kinder- köpschen von Lenbach, ferner das bekannte Porträt Seiner Majestät des Kaisers von dem verstorbenen Max Koner und Landschaften von Müller-Kurzwelly, Eugen Bracht und Konrad Lessing. Es dürfte den Künstlern fast bedenklich werden, sich der Konkurrenz einer so außergewöhnlich verfeinerten Technik ausgesetzt zu sehen; doch sind gerade Reproduktionen dieser Art als Bundesgenossen für sie nicht zu verachten. Sie erziehen das Publikum, geben ihm die Freude an farbigen Bildern, die der Holzschnitt eher zurückdrängle, und verallgemeinern die Wirksam keit eines Künstlers in ungeahnter Weise. Jedenfalls muß vor der guten Reproduktion das gute Bild da sein, denn es bestätigt sich natürlich, daß die Wiedergabe um so künstlerischer wirkt, je künstlerischer das Original war. Giebt doch diese Vereinigung von Lichtdruck und Lithographie die persönliche Note des Künstlers bis in den kleinsten Zug wieder.» — Die Ausstellung bleibt bis zum 30. September geöffnet.
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