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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6461 durch fruchtbar gemacht werden, daß jedes Volk die Bräuche des anderen verstehen lernt und beachtet, daß es die Ver triebsmittel insbesondere der praktischen Biicherkunde aus- tauscht und daß es die Arbeit hervorragender Männer und vor allem thätiger Vereine für das Allgemeinwohl des Buchhandels eines Landes für sich nutzbar macht«. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es der Gründung von Fach bibliotheken des Buchhandels und seines Druckhilfsgewerbes und eines internationalen Verkehrs unter ihnen. Von diesen Erwägungen geht das Referat des Herrn Otto Harrassowitz in Leipzig über die buchhändlerischen Fachbiblio theken aus. In Deutschland ist die Bibliothek des Börsen vereins 1840 aus der Begeisterung für die Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst, von Friedrich Fleischer an geregt und von Wilhelm Ambrosius Barth und Gustav Schwetschke gemehrt, hervorgegangen. Sie wird ergänzt durch die Sammlung des deutschen Buchgewerbevereins, diejenige der Korporation der Berliner Buchhändler und des Leipziger Buchhandlungsgehilfen-Vereins. Auch die holländische »Ver- eeniging ter Bevordering van de Belangen des Boekhandels te Amsterdam« besitzt eine 1844 durch I. L. C Jacob, Frederik Müller und I. A. Nijhoff gegründete, sehr ansehnliche Biblio thek. In Paris besteht seit 1885 eine Fachbibliothek des Osrels äs 1a librairis, und in Italien ist mit der Gründung einer solchen begonnen worden. Der Referent schlägt nun vor, daß in allen Ländern buchhändlerische Fachbibliotheken gegründet werden und in Leihverkehr mit einander treten sollen, und daß deren Kataloge nach gewissen einheitlichen Gesichtspunkten in der Weise der bereits veröffentlichten deutschen, französischen und niederländischen veröffentlicht und ausgetauscht werden möchten. lieber die in Leipzig beschlossene Gründung eines permanenten Bureaus der internationalen Verleger- kongresse berichtete Herr Hermann Credner in Leipzig. Bei dem Mangel eines solchen permanenten Arbeitsausschusses waren natürlich die Beschlüsse der früheren Verlegerkongresse gute Wünsche geblieben, und weder das Pariser noch das Brüsseler Komitee hatte sich der Ausführung der Beschlüsse angenommen. Die endgiltige Erledigung des wichtigen Punktes ist in diesem Blatte bei der Kongreß-Berichterstattung so ausführlich mitgeteilt worden, daß ich weiter nicht darauf einzugehen brauche. Wenig erfreuliche Mitteilungen macht Herr Paul Ollendorff in Paris über die Ehrlichkeit der französischen Tagespresse. Er meint in seinem Referat über die Be ziehungen zwischen den Autoren und den Verlegern einerseits und der Tagespresse anderseits mit Hinsicht auf die Bücherkritik, es könne mit Leichtigkeit festgestellt werden, daß mit Ausnahme der bezahlten Reklame die französischen Zeitungen ihren Lesern kaum noch über die zeitgenössische litterarische Thätigkeit Auskunft gäben. Da die Zeitungs verleger an die Leser das Papier ihrer Zeitung billiger ver kaufen, als sie selbst es einkaufen, müßten sie aus allem Geld herauszuschlagen suchen. Anständige Zeitungen, wie der Temps, die es verschmähen, sich die litterarische Kritik oder auch nur das Citat eines Buches von dessen Verleger bezahlen zu lassen, stehen nach der Behauptung Ollendorffs ganz vereinzelt. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Reform der deutschen Rechtschreibung. — Zu dieser Frage schreibt die -Oest.-ungar. Buchdrucker-Zeitung- vom 8. d. M.: Be reits öfter wurden Anläufe genommen, um eine Einheitlichkeit in der deutschen Rechtschreibung herbeizuführen; aber alle diese Versuche erwiesen sich mehr oder minder fruchtlos, das Chaos blieb be stehen. Nun ist man abermals daran geschritten, diese brennende Frage endlich zu lösen, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, dürfte es diesmal gelingen, ein gedeihliches Resultat zu zeitigen. Einen für unsere Leser sehr interessanten Beitrag zu dieser aktuellen Achtundsechzigster Jahrgang. Angelegenheit bietet ein Schreiben, welches Herr Gpmnasial- Direktor vr. K. Duden in Hersfeld, eine der maßgebendsten Per sönlichkeiten auf dem Gebiete der deutschen Orthographie und Ver fasser des bereits in sechs Auflagen erschienenen orthographischen Wörterbuches, an den ihm befreundeten Hof-Buchhändler und Buch- druckereibesitzer Herrn Hans Feller in Karlsbad gerichtet hat. Herr Feller beschäftigt sich mit dieser Frage schon längere Zeit und stand bereits 1893 mit Or. Duden in Unterhandlungen, die eine von letzterem zu bearbeitende Ausgabe deutscher Orthographiercgeln für Oesterreich bezweckten, schließlich aber deshalb aufgegeben wurden, weil Feller riet, zuzuwarten, da nach einigen Jahren denn doch etwas Entschiedeneres, Umfassenderes geschehen müsse. Diese Hoff nung war, wie sich nun zeigt, keine vergebliche. Wie diese Frage gelöst werden dürfte, davon giebt nachstehendes Schreiben, das uns von Herrn Feller sreundlichst zur Verfügung gestellt wurde, ein erfreuliches Bild: -Hersfeld, 24. Juni 1901. Verehrter Herr Feller! Ich freue mich sehr, daß mir die Orthographie einen so liebenswürdigen Brief von Ihnen eingebracht hat. Ihr und mein Wunsch ist sozusagen schon in Erfüllung gegangen. Ich halte es für zweifellos, daß Oesterreich, dessen Kommissär, Herr Hofrat Ur. Huemer, an unseren Verhandlungen in Berlin so lebhaften Anteil genommen hat, sich unseren Beschlüssen ohne Vorbehalt anschließen wird. Da ich die Einarbeitung unserer Beschlüsse in das Regelbuch und, was am schwierigsten ist, in das Wörter verzeichnis übernommen habe und versuchen, die österr. Wünsche zu berücksichtigen, soweit es irgend möglich ist. Leider konnten wir in Berlin, um für unsere Neuerungen nicht in Deutsch land auf zu großen Widerstand zu stoßen, den größten Vorzug der österreichischen Rechtschreibung, die Behandlung der S-Laute, nicht annehmen. Auch sonst hat unsere Arbeit manche Mängel. Ein Kundiger wird ihr leicht ansehen, daß sie das Ergebnis eines Kompromisses oder vielmehr einer Reihe von Kompromissen ist, und zwar zwischen den verschiedenen Instanzen, innerhalb Preußens, zwischen den Bundesstaaten und Oesterreich, Aber es war erfreulich, zu sehen, daß überall die Ansicht vorwaltete, man solle lieber offenbare Mängel in den Kauf nehmen, auf offenbare Ver besserungen verzichten, als die Vereinbarung über eine Rechtschreibung für alle Länder deutscher Zunge gefährden. Daß Sie persönlich daran in Ihrer lebhaften und eindringlichen Weise mitgearbeitet haben, in Oesterreich den Boden für die Vereinbarung mit uns vor zubereiten, ist mir eine ganz besondere Freude. Der weitere woäus proesäsväi ist nun folgender: SobaldmcineArbeit, die ich im Aufträge des Ministeriums und unter Mitwirkung eines Geheimrates aus führe, fertig ist und gedruckt vorliegt, wird sie an alle Regierungen, auch an die Ihrige, geschickt. Diese haben dann zu prüfen, ob sie, bezw. ihr Kommissär, in der Arbeit die zutreffende Wiedergabe der gefaßten Konferenzbeschlüsse erblicken, und eventuell noch kleine Aenderungen vorzuschiagen. Dann erst wird der Text endgültig festgestellt und das Büchlein — wahrscheinlich auch das Protokoll unserer Verhandlungen — xublioi juris gemacht. Bis dahin ist es immer noch als ein nur den Konferenzmitgliedern zugänglicher Entwurf zu betrachten. Inzwischen habe ich Zeit, die siebente Auf lage meines orthographischen Wörterbuches vorzubereiten. Sie wird im Satz fertig sein, wenn das Regelbüchlein allgemein an genommen ist, kann also etwa noch vorgeschlagene und angenommene kleine Aenderungen noch aufnehmen und dann alsbald gedruckt werden. Das Buch wird also ziemlich gleichzeitig mit der Ein führung des neuen Regelbüchleins erscheinen, so daß alle, die sich nach der neuen Rechtschreibung richten wollen oder müssen, sofort in meinem Buche die Ergänzung zu dem kleinen Wörterverzeichnis des Regelbüchleins finden können. . . Mit freundlichem Gruß Ihr Duden.- Eine deutsche Handelskammer für Rumänien. — Nach dem Muster der Brüsseler deutschen Handelskammer soll nunmehr in Bukarest eine deutsche Handelskammer für Rumänien aus privater Initiative ins Leben gerufen werden. Ihre Aufgabe wird die Berichterstattung über die kommerziellen Ver hältnisse des Landes, die Abgabe von Gutachten und Auskünften, die Vertretung der wirtschaftlichen Interessen der deutschen Staats angehörigen in Rumänien, sowie die Förderung des Levante handels in Deutschland bilden. Die Vereinigung der Reichs deutschen in Bukarest will die Angelegenheit in die Wege leiten. Deutscher Buchgewerbeverein. — Die Jahresausstellung, die ungefähr 4000 Bände der letztjährigen Erscheinungen des Kunst-, Landkarten-, Musikalien- und Buchverlages umfaßt, wird am 1. September 1901 geschlossen. — Im Buchgewerbemuseum wurde unlängst die Neuaufnahme der Plakatsammlung voll endet. Ein alphabetischer Zettelkatalog nach Künstlern ist ausgearbeitet, der über 730 Nummern umfaßt. Auch wurde eine Sammlung von kleineren Drucksachen aufgestellt, die sich irgendwie durch künstlerische Ausführung Hervorthun. Außer Weihnachtsnummern verschiedener in- und besonders aus- 853
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