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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1901
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6055 kräfte und eine günstige geographische Lage an dem Meere. Auch Amerika hat bereits wiederholt versucht, nach Eng land und Deutschland zu exportieren. Deutschland sucht eben durch eine starke Erhöhung der Zölle sich auf jeden Fall den inneren Markt zu sichern. Der Verlust des deutschen Absatzgebietes wäre für die österreichische Papier-Industrie sehr schmerzlich, und sie muß alles daran setzen, daß ihr in dem Handelsverträge mit Deutschland die gegenwärtigen Papicrzölle erhalten bleiben. Ebenso ist auch die Papier-Industrie daran interessiert, den fort währenden Export von Schleifholz zu verhindern, und die Ver treter der österreichischen Papier-Industrie haben deshalb die Konstituierung eines Ausfuhrzolles für Holz als eine ihrer obersten Forderungen ausgestellt.- Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Das Distliograpstisosto Institut nu Dsipüi^. ttssostiesttliostsr slbsrstlick üstsr äio VsrlnAststiltiAÜsit clss llausss nsstst Vsrla^s- Vorrsieknis (bis llrüstjastr 1901), anllissliob clsr VSjö-briASn lubilüumsksisr clss llausss (am 1. August 1901) stsrausgSAsstsv. 4". 34 8. mit Hüllern ller ^rboitsräums null 6runllr>sssn llsr Daulicklrsitsn llsr lttrruo,. Druck vom DistlioArapstisostsu Institut in Dsipri^. Der interne und der internationale Schutz des Urheberrechts in den verschiedenen Ländern mit besonderer Berücksichtigung der Schutzfristen, Bedingungen und Förmlichkeiten übersichtlich dargestellt von Prof. Ernst Röthlisbcrger, Bern. Gr. 4°. 43 Seiten. Leipzig 1901, Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Preis 3 ord., 2 ^ 25 ->) no. bar. Die vorstehende Schrift ist den Lesern des Börsenblatts schon bekannt. Ihre erste Veröffentlichung ist im Herbste vorigen Jahres im Börsenblatt erfolgt. Sie bietet ein vorzügliches Hilfsmittel zur schnellen Belehrung aus dem Gebiete des Ur- heberrechtsschutzcs in der ganzen Welt und giebt insbesondere über dis praktisch wichtigsten Fragen nach der Dauer, Erlangung und Erteilung des Schutzes knappe und genaue Auskunft. Der erste Teil enthält einen Uebcrblick über die jetzt in Kraft stehenden gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften. Der zweite Teil giebt in tabellarischer Form einen Auszug aus den in 35 Ländern geltenden Ilrheberrcchtsgesetzen unter Angabe der Schutzfristen und aller Bedingungen und Förmlichkeiten zur Erlangung des Schutzes gegen Nachdruck. Das Werk des ge schätzten Verfassers wird durch seine Ucbersichtlichkeit und Zu verlässigkeit zu einem willkommenen Hilfsbuch für den Vcrlags- buchhandel werden, ferner auch für Schriftsteller und alle die vielen Anderen, die am Urheberrecht interessiert sind. Weltausstellung. — Eine große internationale Aus stellung allgemeiner Art soll im Jahre 1903 in St. Louis, der mehr als 700 000 Einwohner zählenden Hauptstadt des Mississippi- Thales, veranstaltet werden. Im Dezember 1903 werden es hundert Jahre, daß der amerikanische Präsident Jefferson das sogenannte Louisiana-Gebiet von Napoleon I. für die geringe Summe von 15 Millionen Dollar gekauft hat. Dieses für die Entwickelung der nordamerikanischen Union ungemein wichtige Ereignis soll mit der geplanten Ausstellung gefeiert werden. Es soll eine Weltausstellung im vollen Wortsinne werden. Die seit ihrer Verwirklichung gezeichneten Summen be tragen bereits 16 Millionen Dollar. Die Bürger der Stadt St. Louis haben davon durch freiwillige Beiträge 5 Millionen gesammelt, weitere 5 Millionen sind durch eine besondere Be steuerung des Grundeigentums aufgebracht worden, noch weitere 5 Millionen hat der Kongreß der Vereinigten Staaten bewilligt was die Ausstellung zu einer nationalen Sache stempelt! eine Million kommt vom Staate Missouri, dessen Hauptstadt St. Louis ist. Internationaler Zo ologen - Kongreß. — Der inter nationale Zoologen-Kongreß wird am 12. August in Berlin eröffnet worden. Der Kongreß steht unter dem Protektorat des deutschen Kronprinzen. Am 16. August wird der Kongreß sich nach Hamburg begeben. Geschästsjubiläum. — Die Firma Carl Junge's Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung in Ansbach, die sich seit dem 1. Mai 1899 im Besitze des Herrn Gustav Oppel befindet, begeht am heutigen 1. August den Gedenktag ihres fünfzigjährigen Be stehens. Sie wurde von Carl Wilhelm Friedrich Junge am 1. August 185l eröffnet, und die große geschäftliche Tüchtigkeit und Rührigkeit des Gründers gewann ihr bald zahlreiche Freunde, Ausdehnung und Ansehen. Im Jahre 1886 ging das Geschäft an Moritz Hermann Liebaldt, 1896 an Oscar Raschig und 1899 an den gegenwärtigen Besitzer, Herrn Gustav Oppel, über. — Ten Glückwünschen der zahlreichen Kollegen, die an diesem Gedenktage Anteil nehmen, schließen wir gern die unsrigen an. Geschäftsjubiläum. — Den beiden hundertjährigen Jubi- larcn dieser Tage, den Verlagshäusern Herder und I. C. B. Mohr, reiht sich am heutigen 1. August eine dritte weltbekannte und hochangesehene Verlagshandlung mit der Feier ihres fünfund- siebzigstcn Geburtstages würdig an. Es ist das Biblio graphische Institut (Meyer) in Leipzig, das am 1. August 1826 von Joseph Meyer in Gotha eröffnet worden ist und das somit heute ein Alter von sünfundsiebzig Jahren erreicht hat. Wer die mächtigen Fronten des Gebäudes dieser Firma am Täubchenweg, am Gerichtsweg und an der Perthesstraße betrachtet oder abschreitet oder gar mit Staunen einen Blick in das Ge triebe im Innern des Hauses thut, wird freilich nicht daran ge mahnt, wie bescheiden der Anfang war, aus dem dieses bedeutende Geschäftshaus emporgewachsen ist. Dieser Anfang war, wie eine zum Gedenktage erschienene Festschrift versichert, mehr als be scheiden. Auf zwei in einem Gartenhaus aufgestellten Handpressen und von Schristformen, die eine Gothaer Druckerei lieferte, wurde das erste Verlagsunternchmen des Instituts gedruckt, das wöchent lich zweimal in Klein-Oktav ausgegebene «Korrcspondenzblatt für Kaufleute». Diesem ersten Unternehmen folgte von 1827 bis 1829 ein zweites, die englische Unlerhaltungszeitschrift -Llszwr's Drückst Ostrovisls- (4 Bände) und als drittes Verlagswerk ein «Handbuch für Kaufleutc-. Erst mit dem vierten Unternehmen, der «Miniatur bibliothek deutscher Klassiker- konnte der geschäftlich und littcrarisch hervorragend begabte Gründer an die Verwirklichung seiner weit blickenden und wohlüberlegten Pläne herantreten, möglichst breite Schichten des Volkes mit den Schätzen unserer deutschen Litteratur bekannt zu machen. Mit ihm kam der erste Erfolg, und zwar gleich ein großer Erfolg, die Hefte der Miniaturbibliothek fanden in Hundcrttausenden von Exemplaren Absatz. Aber ähnlich, wie es lange nach ihm der Begründer der Univcrsalbibliothek, Reclam, in deren Anfängen erleben mußte, fand das erfolgreiche Meyersche Unternehmen nicht den Beifall der Buchhändler, und das Mißfallen, das er damit bei seinen Gothaer Berufsgenossen erregte, setzte 1828 die polizeiliche Schließung seines Geschäftes durch. Damit war dieses des Landes verwiesen. Joseph Meyer wandte sich nach Hildburghausen, und hier erweiterte sich schnell seine Verlags- und Druckthätigkeit und vermehrten sich seine Erfolge. Zunächst betrat er das politische Gebiet. Er schuf den «Volks freund- und ersetzte das bald unterdrückte Blatt sogleich durch ein anderes, das durch die Kühnheit, Kraft und Ursprünglichkeit seiner Darstellung weltberühmt geworden ist, das Bilderwerk -Meyers Universum-. Dieses Werk zählte in den dreißiger Jahren 80 000 Abonnenten und erschien zeitweilig in zwölf Sprachen. Gleich zeitig ließ er »Ausgaben der griechischen und römischen Autoren- und neue, erweiterte Ausgaben der -deutschen Klassiker- (Familien bibliothek, Groschenbibliothek, Nntionalbibliothek) erscheinen. Andere weit ausgreifende Verlagsunternehmen schlossen sich an. Das be deutendste Werk seines Verlages ist, wie bekannt, das -Konversations- Lexikon». Die Herstellung dieses großen Werkes in seiner ersten Auslage nahm volle siebzehn Jahre, von 1839 bis 1855, in Anspruch. Es hatte 52 Bände. Eben als Joseph Meyer dieses Riesenunter nehmen zum Schluß geführt hatte, entriß ihn der Tod seinem rast los thätigen Leben. Sein Nachfolger im Besitz und in der Leitung des großen Be triebes war sein Sohn Hermann Julius Meyer. Unter seiner umsichtigen Führung entstanden weitere große und erfolgreiche Ver lagswerke, die dem Buchhandel bekannt sind. Das Konversations- Lexikon führte er bis zur dritten Auflage. 1874 bewerkstelligte er den Umzug des Geschäfts in das neu erbaute große und allen Ansprüchen des Betriebes genügende Haus in Leipzig. Im Herbst 1884 vollzog sich eine Aenderung in der Geschäfts leitung, indem seine beiden Söhne Professor Dr. Hans Meyer und Arndt Meyer, zuerst als Mitinhaber, später, nachdem der Vater sich vom Geschäft zurückgezogen hatte, als alleinige Teilhaber dieses übernahmen. Sie führten die Herausgabe der vierten und fünften Auflage des Konversationslexikons durch, schufen -Meyers Handlexikon- und «Meyers Kleines Konversationslexikon» und bereicherten den Verlag durch eine namhafte Reihe neuer, groß angelegter Werke und Sammlungen, auch durch kleinere, hervor ragend brauchbare Bücher (Reisebücher, Sprachführer u. a. m.). In jüngster Zeit pflegen sie nach Ankauf der in Berlin erschei nenden -Täglichen Rundschau- auch wieder das politische Gebiet. Das Bibliographische Institut (Meyer) erfreut sich im weiten deutschen Buchhandel, wie in der lesenden deutschen Welt einer so allgemeinen Wertschätzung, daß die Nachricht von seinem heutigen Ehrentage gewiß in weiten Kreisen Interesse und Teil nahme wecken wird. Wir schließen uns gern den zahlreichen Glückwünschenden an und sprechen auch unserseits den geehrten Inhabern und Leitern des berühmten Verlagshauses unsere auf richtigen Wünsche für ihr ferneres geschäftliches und persönliches Wohlergehen aus. 798'
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