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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1901
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 5641 A. Wcinholtz Verlag in Berlin. 3is übsrsivvliobs. Ilo-Id-IlloivUsssliriti k oüüaitist. k'orsobg. 9. ckabr^. 1901. dir. 13 u. 14. gr. 8°. (40 8. in. 1 lak.) Visrtsljübrlioli n. 2. — Verzeichnis künftig erscheinender Sucher, welche in dieser Nummer zum erstenmale angelriindigt lind I. P. Bachem in Köln. 5558 UavA, Naios 3s Lirav. 1 ^ 20 Franz Deuticke in Wien. 5556 llacksv prtzs Visvvs. 6sb. 1 ^ 50 -ß. tloül, ?!>.t5oIo»is 3sr blsavorrboisollsv un3 vsnsrisobsv llxivpii- Askä.s8-lürIcrs.n>runASn. 8 8s.5Ii, llobrbueb 3s,- Iclinisobsn IIntorsuobuvKS-Nstüocksn. 3. ^.uü. 1. Uülkts. ?ro Irplt. 20 llössler, 6ustav Ibsockor I'seüvsr. 6s.. 1 Ferd. Tümmlers Verlagsbuchhandlung in Berlin. 5558 Bekanntmachung des Bundesraths, betr. Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über den Verkehr mit Wein, wein haltigen und weinähnlichcn Getränken. Vom 2.Juli1901.10-Z. Kotze, Deutsches Reichsgesetz, betreffend den Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weinähnlichen Getränken. Vom 24. Mai 1901. 2. Ausgabe. 1 Emil Hübner in Bautzen. 5558 Vogels Lehrbuch der Teichwirtschaft. Ergänzungsband. 12^: geb. 13 ^ 50 -Z. I Lang's Verlagsbuchhandlung in Karlsruhe. 5559 Bürgerliches Gesetzbuch mitNebengesetzen. Für Baden bearbeitet von Schwoerer. Geb. 8 I. Nenmann in Neudamm 5557 Melzcr, Der praktische Bienenmeister. Kart. 1 ^ 80 H. Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig. 5557 Bslart, Richard Wagner in Zürich. Vd. II. 2 Nichtamtlicher Teil Fremdwörter im Buchhandel. -Meidet die Fremdwörter!» Unsere deutsche Sprache hat im Gegensatz zu den romanischen Sprachen, ja selbst zur englischen, einen starken Einschlag von Wörtern, die nachweislich aus fremden Sprachen entnommen sind, beiläufig ein Siebentel unseres gesamten Wortschatzes, hauptsächlich veranlaßt durch die Meinung, daß man sich bei Gebrauch fremder Wörter*) vornehmer und ge lehrter geben könne, sowie durch die Voreingenommenheit, daß Schriftstücke und Anzeigen, die reichlich mit fremdsprach lichen Bestandteilen versehen sind, empfehlender wirken als solche in gutem und reinem Deutsch: zudem ist thatsächlich der Deutsche mehr als die Angehörigen irgend eines anderen Volkes »Kosmopolit« (Weltbürger, Allerweltsmensch) und daher auch empfänglicher und geschickter für Aneignung fremder Sprachen. Zur Genugthuung muß es uns daher gereichen, daß in dem allgemeinen deutschen Sprachverein ein Schutzverein entstanden ist, der durch seine Forderung: »Kein Fremdwort für das, was gut deutsch ausgedrückt werden kann!« und durch sein strammes, unentwegtes Vorgehen schon viel dazu beigetragen hat, daß der Fremdwörter-Unfug im Rückgang begriffen ist und wir zur Erkenntnis gekommen sind, daß es eines auf der höchsten Stufe der Gesittung stehenden Volkes unwürdig ist, seine Sprache teilweise zu verleugnen und un nötigerweise durch fremdsprachliche Bestandteile aufzuputzen. Vieles ist jedoch noch in Schule und Haus, im Leben und Verkehre zu leisten, bis wir aufrichtig bekennen können, daß unsere Sprache in Wort und Schrift rein angewendet wird. Der deutsche Sprachverein hatte einen Vorgänger, die »fruchtbringende Gesellschaft«, die im siebzehnten Jahrhundert unter den verworrenen Zuständen auf sprachlichem Gebiete wohl aufrichtig bestrebt war, die Fremdwörter zu beseitigen, jedoch nichts Rechtes erzielte, da sie in ihrem Eifer zu weit ging, ja sich in manchen Fällen durch unmögliche Ver deutschungen, wie beispielsweise »Leschhorn« für Nase sogar lächerlich machte. Es muß das ein Fingerzeig für den deutschen Sprachverein und für alle Deutschen sein, bei Ausscheidungen fremder Wörter Halt zu machen vor solchen Wörtern, die durch ihre vollkommene Eindeutschung deutsches Sprachgut geworden sind und als sogenannte Lehnwörter volles Bürger recht erworben haben, denn Wörter wie Papier, Post, Brief, *) Daß auch die anderen Sprachen teilweise an diesem Uebel leiden, lehrt uns der dafür übliche Ausdruck: wot stravgsr, voes tranisra, torsigv rvorck. Am reinsten ist die holländische Sprache. Ächtundsrchzigsier Jahrgang Siegel, Preis, Schreiber*), Tisch, Fenster, Platz, Markt, Straße und viele andere sind so in Fleisch und Blut des deutschen Volkes übergegaugen und dem deutschen Sprach- geiste so glücklich angepaßt, daß ein besserer Ersatz dafür nicht zu finden wäre. Wollten wir ohne Rücksicht auf derartige Lehnwörter gewaltsam darauf los umdeutschcn, wo kämen wir da hin! Müßten wir da nicht auch für unseren buchhäudlerischen Mittelpunkt, das von den Wenden angelegte Fischerdorf Lipsk, für Leipzig Liudenstadt und für das buchhändlerisch so rührige Land Sachsen die Benennung »Steinmesserland«**) einführen? In Amt und Schule, ja selbst in kaufmännischen Kreisen ist die Rückbildung schon bemerkbar, während eigen tümlicherweise gerade die Presse und der Buchhandel, die doch in erster Linie für Reinheit der Sprache einstehen sollten, im großen ganzen dieser Bewegung bis jetzt fern geblieben sind. Gerade im Buchhandel wuchern nicht allein die aus dem kaufmännischen und dem allgemeinen Ver kehre übernommenen Fremdwörter, sondern es haben sich hier auch rein buchhändlerische Fachausdrücke eingenistet, die, wenn auch teilweise nicht gerade leicht, doch ohne Schaden durch gute deutsche Worte ersetzt werden könnten. Bei näherem Eingehen stoßen wir gleich auf eine ganz undcutsche Bezeichnung, die für einen der wichtigsten Zweige des Buchhandels und dessen Vertreter angewendet wird — Sortiment und Sortimenter. Wir müssen ge stehen, daß es nicht leicht ist, einen geeigneten deutschen Ausdruck dafür zu finden, ein Wort, das klipp und klar das ausdrückt, was wir im Buchhandel darunter verstehen, ein Gegenwort zu unserem deutschen »Ver leger«. Das, was der Kaufmann darunter versteht, näm lich einfach Muster- oder Warenlager, Auswahl, ist für den Buchhandel nicht verwendbar, ausgenommen der Fall, wo der Buchhändler dem Zwischenhändler (Verschleißer) ein Sortiment, also eine Auswahl gangbarer Werke zum Wieder verkauf bedingt (in Kommission) übergiebt. Jedenfalls ist und bleibt »Buchhandel« und »Buchhändler« den Kunden (dem Publikum) gegenüber die beste Bezeichnung, so daß der *) Wie wunderlich bei manchen Wörtern die Wandlung in Bezug auf Bedeutung ist, zeigt uns so recht das Wort -Schreiber». Damit wurde in alten Zeiten ein Hofamt bezeichnet. Es ist eine Uebertragung von wovon unser Graf gebildet wurde, welche Bezeichnung demnach gleichbedeutend mit Schreiber mar. Welch himmlischer Unterschied jetzt zwischen diesen beiden Aus drücken! ") Lateinisch saxum, Stein, schwedisch sax, jetzt noch Schere (doppeltes Messer). 729
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