5452 Fertige Bücher. 154, 5. Juli 1901 Bruns irird Paul Lässiger Kunst- u. Verlags-Anstalt, Victoriastraß: 35 in Berlin Nachdem auch der fünfte Band nunmehr erschien und versendet worden ist, liegt jetzt komplett vor: MaXim Gorki A"sgc«rc Erzählungen Deutsch Von Nug. Schot; In 5 Bänden zu je 13—14 Bogen 80. in guter Ausstattung. Mit Umschlagzeichnung von Th. Th. Heine Preis jedes Bandes 2.— AezugsVedinguvgen: 25°/« in Uechmmg, 33VzO/<> öar und 7/6 auch gemischt. Inhalt der Bände: Erster Band: D«rs Ghsi»«r«rv G«rks«» 200 Seiten. 2.— Zweiter Band: Dev „prls-v" 204 Seiten. ^ 2.— Dritter Band: Dis 209 Seiten. ^2.— Vierter Band: Lerrts I. Teil. Zweite, vermehrte Auflage. 198 Seiten. ^2.— Fünfter Band: Vevl-vsire Lerrte II. Teil. Zweite, vermehrte Auflage. 221 Seiten. ^ 2.— Die „Preußischen Jahrbücher" schreiben im Juliheft über Maxim Gorki und seine Werke:*) Im Osten ist ein Stern aufgegangen, dessen Leuchtkraft in diesen Tagen bewundert wird, in der litterarischen Welt von Berlin bis Paris. Rußland ist ein poetisches Land. Aber die Despotie, Sibirien, die „administrativen Wege" die Anarchie, der Meuchelmord, die Peter-Pauls-Feste, die Knute, das Bauernelend, der Aberglaube, die Hungersnot? Und Rußland ist dennoch ein poetisches Land. Kann denn die Poesie wirklich nur mit der „Freiheit" gedeihen? Ist die Poesie nicht am meisten poetisch, wo sie aus der Sehnsucht stammt? Und wo kann die Sehnsucht größer sein, wo kann sie aus tieferer Quelle zu stärkerem Strome anschwellen, als dort, wo alle Bedingungen eines Lebens, das wir Westlichen erst lebenswert zu nennen pflegen, wenn nicht fehlen, so doch kaum erst im Keim entwickelt sind? Daß aber auch dort, auf tiefunterstem Grunde, die Menschen leben, ein Leben mit seinen eigenen Gesetzen und besonderen Bedingungen, ist das nicht ein Sieg des Lebens an sich? Und ist solcher Lebensfieg nicht wie ein Schauspiel, das ergreift und erhebt ? Ist solches Leben nicht Poesie? Und wenn Maxim Gorki solches Leben schildert, ist er dann nicht in Wahrheit ein großer Poet? , * * Aus tiefunterstem Grunde ist Maxim Gorki emporgetaucht, ans einem Sumpf, und ist doch kein Irrlicht, sondern ein Stern geworden. Pjeskow heißt er eigentlich, und weiß nicht, wann er geboren ist, 1868 oder 1869. Auch seinen Vater kennen zu lernen, wäre er nie in der Lage gewesen. Die ihn aber geboren hat, starb früh. Der Knabe lernte in der Schusterei, Malerei, Gärtnerei, Bäckerei, war als Schiffskoch thätig, als Advokatenschreiber, Straßenverkäufer. Der Knabe war also wohl, was man so im bürgerlichen Leben einen Taugenichts nennt. Der Jüngling, ein Zwanzigjähriger, schoß sich eine Kugel gegen den Kopf, die aber ihren Zweck nicht erfüllte. Nachdem die ziellose Kugel ihm entgangen war, begab er sich auf die ziellose Wanderschaft, jahrelang, durchs große Rußland kreuz und quer, als „armer Reisender", als einer von den Entgleisten, von den „verlorenen Leuten". Dieser A. M. Pjeskow, der sich unter das schmutzigste, niedrigste Diebs- und Raubgesindel mischt, ist entschieden kein Mann von Reputation. Wie groß aber muß die Kraft dieser Seele sein, was muß diese Seele gelitten, wie muß sie gerungen haben, diese Dichterseele, die nun von tiefer Nacht zur Höhe des Lichts und des Ruhmes emporgetaucht ist? „Gorki" nennt sich der Dichter, der „Bittere", Maxim Gorki als einer, der trotz aller Bitternis zum Größten gestrebt hat, ein aus der Finsternis geborenes Sonnenkind, das mit Hellen, warmen Sonnenaugen die Verlorenen in den Spelunken geschaut hat, nicht um zu verdammen, sondern um zu begreifen, als ein Philosoph und Dichter, der unter Diebe und Räuber geraten ist. Inhalt: Das Ehepaar Orlow — Einstmals im Herbst... — Die Geschichte mit dem Silberschloß — Bolek Inhalt: Der „Pilger" — Die Unzertrennlichen — Ein Irrtum — Der Sturm vogel Inhalt: Der Holzflößer — Konowalow — Sechsundzwanzig und Eine — Die Ausfahrt Inhalt: Verlorene Leute — Jemeljan Piljaj — Das Lied vom Falken Inhalt: Kain und Artem — Tschelkasch — Die alte Jsergil — Der Chan und sein Sohn *) Deutsch — vorzüglich übertragen — von A. Scholz. Wir bitten um Ihr weiteres ständiges Interesse für unsere Gorki-Ausgabe. Firmen, die besondere Manipulationen vor nehmen wollen, bitten wir, uns Vorschläge machen zu wollen. Wir kommen gern rührigen Firmen mit günstigen Bezugs- und Zahlungsbedingungen entgegen.