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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1901
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- Deutsch
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Kleine Mitteilungen. Gesetz über das Verlagsrecht und über das Urheber recht an Werken der Litteratur und der Tonkunst. — Die am 28. Juni in Berlin zur Ausgabe gelangte Nummer 27 des -Reichs-Gesetzblatts» enthält unter Nr. 2777 das Gesetz über das Verlagsrecht vom 19. Juni 1901; und unter Nr. 2778 das Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Werken der Litteratur und der Tonkunst, vom 19. Juni 1901. Der Text des Verlagsrechtsgesetzes ist im amtlichen Teile des heutigen Börsenblatts zum Abdruck gelangt, das Urheberrechtsgesetz wird folgen. Handelshochschule zu Leipzig. — Aus dem dritten Jahresbericht der Handelshochschule zu Leipzig, der soeben aus gegeben worden ist, ersehen wir, daß die Anstalt sich erfreulich weiter entwickelt hat. Die Zahl der immatrikulierten Studierenden ist in den bisherigen sieben Semestern eine stetig steigende gewesen, nämlich 97, 139, 194, 243, 262, 304, 335. Aus dieser Zahlenreihe dürfte hervorgehcn, daß die Handelshochschule einem wirklichen Bedürfnis entspricht. Zu Michaelis und Ostern wurden auch in dem verflossenen Studienjahre Prüfungen für Kaufleute und für Handels lehrer abgehalten. Die allgemeinen Nachrichten des Jahresberichtes enthalten näheres darüber. Aus dem sonstigen Leben der Handels hochschule wird ein zweitägiger Studienausflug nach Berlin er wähnt, der sich durch das Entgegenkommen von Behörden und Beamten lehrreich und interessant gestaltete. Im übrigen enthält der Jahresbericht statistische Mitteilungen über die Behörden, Lehrer und Studierenden der Handelshochschule, ferner die Ord nung der Anstalt, die Jmmatrikulationsordnung, den Studienplan, die Prüfungsordnung und die Satzungen der Krankenkasse. Damit bietet dieser im Aufträge des Senats vom Studiendirektor Pro fessor Raydt zusammengestellte Bericht ein vollständiges und übersichtliches Material für alle, die sich über die Leipziger Handels hochschule unterrichten wollen. Neue Lehrpläne und Lehraufgaben für die höheren Schulen in Preußen. — Das amtliche -Centralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen», Juni-Juli-Heft 1901, veröffentlicht in ausführlicher Weise die neuen Lehrpläne und Lehraufgaben für die höheren Schulen in Preußen, und zwar I) Allgemeine Lehrpläne, II) Lehrpläne für die einzelnen Unter richtsfächer: 1. Religion (evangelisch, katholisch), 2. Deutsch, 3. Lateinisch, 4. Griechisch, 5. Französisch, 6. Englisch, 7. Geschichte, 8. Erdkunde, 9. Rechnen und Mathematik, 10. Naturwissenschaften, 11. Zeichnen, 12. Turnen; III) Allgemeine Bemerkungen. Sachregister zum Börsenblatt. — Die Nr. 149 des Börsenblatts vom 29. Juni brachte mit dem Abschluß des Viertel jahrs, wie gewohnt, die Titel und das nach Schlagworten ge ordnete Inhaltsverzeichnis über den amtlichen und den nichtamt lichen Teil, sowie über die Vereins- und gerichtlichen Bekannt machungen der Monate April, Mai, Juni des Börsenblatts 1901. Das letzte Pariser Lesekabinett.— Mit den Pariser Lese stuben, die einstmals eine so wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben der französischen Hauptstadt spielten, geht es zu Ende. Die Zeiten, wo sich zu gewissen Stunden die litterarischen und poli tischen Größen in den engen Räumen der oabinsts äs Isoturs ein- zufindcn pflegten, sind endgiltig vorbei. Heinrich Heine, der einst mals ein eifriger Besucher der Lesekabinette war, würde heute vergeblich nach seinem Stammlokal suchen. Als ihn die mörderische Krankheit bereits verzehrte und ihm kaum erlaubte, die Augenlider aufzuschlagen, ließ er sich noch täglich nach seinem Lesekabinett führen und lieferte so den deutlichen Beweis, wie sehr die Lese stuben mit den Sitten der damaligen Zeit verwachsen waren. Seitdem ist ein Kabinett nach dem anderen verschwunden, und das letzte Jahrzehnt war es besonders, das ihnen den Garaus gemacht hat. Zwei an den großen Boulevards, also an der günstigsten Stelle gelegene Lesesäle starben an Mangel an Kundschaft. Am längsten hat sich das Lesekabinett in der Lassans äs 1'Opsra ge halten. Schon seit Jahren ging die Kunde, daß es seine Pforten schließen würde. Es hat bisher tapfer stand gehalten, aber nunmehr scheint es, daß es vor der Ungunst der Ver hältnisse die Waffen strecken wird. -Ich habe zu viel Feinde», erklärte seine Besitzerin, die würdige, weißhaarige Madame Morel, einem Redakteur des -Lebd äs Daris». »Meine Feinde sind zuvörderst die Cafss und die Brasserien, wo der Kunde nicht bloß liest, sondern auch trinkt und raucht, giftigen Absinth und schlechte Cigarren, dann die billigen Preise der heutigen Zeitungen. Was früher zwei bis drei Sous kostete, kauft man heute mit einem Sou. Meine erbittertsten Gegner sind aber die Velozipedisten und Automobilisten. Die heutige Welt liest nicht mehr, sondern sie radelt oder stinkt nach Petroleum. Sie pflegt nicht mehr ihr Gehirn, sondern nur ihre Muskeln. Die Lesekabinette sind zum alten Eisen geworfen worden, und wer sich noch allenfalls zu mir verirrt, trägt eine Krawatte von 1830.» Das Klagelied der Frau Morel ist begreif lich, wenn man bedenkt, daß ihr im Jahre 1827 gegründetes Etablissement einst den Zulauf littcrarischer Koryphäen wie Thso- phile Gautier, Prosper Msrimse, Roqueplan u. s. w. hatte. Da mals spielte sich freilich ein bewegteres Leben als heute in der unmittelbaren Nähe der Dassa^s äs DOpsra ab. Im Oats äu Divan verkehrten die Berühmtheiten des Tages, die Börse befand sich auf dem Doulsvarä äss Italisns und die Oper in der kus Do Dslstisr, also in nächster Nachbarschaft des Lesekabinetts. Heutzutage gehen die litterarischen und politischen Spitzen, vielleicht Edouard Drumont ausgenommen, weder ins Cafe, noch ins Lesekabinett. Sie bleiben hübsch daheim und befinden sich dabei besser. Denn die Anziehungskraft des engen Lesekabinetts in der Dassags äs I'Opera war doch nur eine geringe: in einem recht be scheidenen Lokal zwei Tische mit französischen und fremden Zeitungen, auf den Gueridons die illustrierten Journale und Revuen der Woche, die drei bekannten Bottin-Adreßbücher, ein Dout-Daris, Gelegenheit zum Schreiben — das war alles. Frau Morel gesteht selber, daß sie für den täglichen Zeitungsbedarf nicht mehr als 10 Frcs. anlegt. In den Lesesälen der großen Hotels und Bankhäuser, z. B. im Orsäit Dzwnnais, findet man oft eine nicht viel geringere Auswahl und hat nicht einmal nötig, den allerdings minimalen Eintrittspreis der Lesekabinette — 25 Cts. — zu zahlen. Die Lesestube der DassaZs äs DOpsra wird sich also bescheiden müssen, daß der Pflug der Zeit über sie hinweggeht. Es war in der That manchmal zum Sterben langweilig in ihren Räumen, wo fortwährend ein Engel durchs Zimmer zu gehen schien. Frau Morel hatte sich ein praktisches Mittel ausgedacht, um ihre alten Kunden, die seit dreißig Jahren daran gewöhnt waren, bei ihr Siesta zu halten, am Einschlafen zu hindern. Sobald sich ein verräterischer Schnarchton bemerklich inachte, ließ sie ein hölzernes Ei, das ihr — welche Idylle in Paris! — zum Strümpfestopfen diente, zu Boden fallen. Das war die Reveille für die alten Krawatten von 1830. Der jetzige Pariser besitzt keine große Neigung für das Still sitzen und Stillschweigen. Er liest seine Zeitungen im Cafs oder auf der Straße. Jedem Fremden wird es ausfallen, namentlich in den Morgenstunden, daß fast jeder Passant sein Zeitungsblatt in der Hand hat und angelegentlich studiert. Das moderne Lesc- kabinett ist die Straße. Paris. 8. X. Geschäftsjubiläum. — Der heutige 1. Juli ist für die angesehene Buchhandlung Gustav Brauns in Leipzig ein wich tiger Gedenktag, der einen Zeitraum von sechzig Jahren ihres Bestehens zum Abschluß bringt. Das Geschäft wurde am 1. Juli 1841 von Johann Carl Theile auf der Grundlage der früheren Lehnhold'schen Buchhandlung errichtet und ging bald darauf an Gustav Brauns über, der cs vom 10. Februar 1844 ab unter der Firma seines Namens weiter geführt und bei seinem im Jahre 1890 erfolgten Tode seinem Sohne und Teilhaber Herrn Gustav Heinrich Brauns, dem jetzigen Inhaber, als wertvolles Erbe hinter lassen hat. Den Wünschen der vielen Freunde der Jubelfirma zu diesem Ehrentage schließen wir gern die unsrigcn an. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Dost-Davä-Luob kür äis Ossobäktsvslt kür äsn Zssamtsn Inlanä- unä ^uslanä-Vsrüsbr. Ilotsr Dsnütrun^ amtliobsr OusIIsn bsarbsitst von Dsrmavn Dsttlsr, Obsrpostsslcrstair. Xusx;abg kör äas Ksiobs-Dost^sbist. XI. äabrA. 1901. (Mt sinsr Dax- cxuaärat- unä /onsnDarte von Dsutssblanä und Osstsrrsiob- DnZarn. Dsx.-8". 132 u. V 8. 8tuttßart, 6rsivsr LDksikksr. Drosobiert 2 ^sb. 2 ^ 50 -). Mt DlitrrsZistsr. Osüsktst 3 Asb. 4 Dis DaManstaatsn vom krübsn Mttslaltsr bis auk äis usussts 2sit, ibrs DsrisbuvASn rum Dsili^su ltömisobsn Rsiob äsutsobsr Nation, rum Orisvt, ru kusslanä, Osstsrrsiob-IInZarn unä Italisv. ^ntigu.-XatalvA No. 261 von Xarl IV. Nisrssmanu in DoipriZ. 8". 50 8. 660 Nru. Züobsr, Liiäsr unä Kartvn rur Oessbiobts, Osoxrapdis unä Dittsratur von Ilsssgn. ^ntigu.-XataloA Ho. 295 von IIs > u - rieb Xsrlsr in IIIm a. D. 8". 30 8. 868 Nrn. Dritr, OsorA, äis litbvArapbisobsn Durbsnäruoümuuioron. Nasb äsm ASgsnrvärtiAsn 8tanäs äisssr Vsobnilr bsrausASAvbsn von 6. D. (Nanäbuob äer Ditbo^raxbis unä äes 8tsinärueüs Danä I, Ilskt 3.) Mt 8 Daksln unä 39 LbbiläuvAsn im 1'sxts. 6r. 4". 475 8. Halls a/8., Wilbslm Xnapp. 12.—.
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