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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1882
- Sprache
- Deutsch
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der Angeklagten T. anzusehen und er ist als Thäter verurtheilt worden. In Folge dieser Verurtheilung aber mußte die T. aus K. 21. sreigesprochen werden. Das Hilsscasscnweskn im deutschen Buchhandel. Der soeben bekanntgegebene Bericht des Unterstützungs- Vereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehilfen und die sich daraus ergebende Fortdauer, ja Zunahme eines gewissen Nothstandcs im Buchhandel fordert unwillkürlich zu ernsten Betrachtungen über die Ursachen und über die Mittel zur Ab wendung dieses Zustandes heraus. Nicht ost genug kau» die unverständige Sorglosigkeit oder Gleichgültigkeit an den Pranger gestellt werde», welche eine große Zahl, ja die größere Halste der Berussangehörigen einfach ver säumen läßt, für Krankheits-, Alters- und unvorhergesehene Unglücksfälle bei Zeiten an eine möglichst ausgedehnte Sicher heit zu denken. Wird auch während der bitteren Leidensstunden der öfteren eindringlichen Mahnung: „Spare in der Zeit, so hast du in der Noth" gedacht, — bei wie Vielen verrauchen diese Empfindungen ebenso schnell, wie sic gekommen sind, so bald die Individualität nur erst wieder mit dem Strome schwim men kann! Da die Mittel zur Abschwächung der erwähnten Misäre vor handen sind, ist man fast versucht, verwundert die Frage auszn- wersen, warum noch nicht von berufener Seite, vom Börjcnverein, von den Buchhändler-Corporationen — entweder geschlossen, oder durch die einzelnen Mitglieder — ein Druck in erster Linie auf die Gehilfenschaft ausgeübt worden ist. Beispielsweise die Firmen in Leipzig: Brcitkopf L Härtel, F. A. Brockhaus, Bibliographisches Institut, Otto Spamer, B. G. Teubner fordern beim Engagement eines Gehilfen den Nachweis der Zugehörigkeit bezw. den unge säumten Beitritt zu einer Krankenkasse. Was also mit rühmlichen Ausnahmen bereits geschieht, hätte auch längst allgeniein stattfinden können, um das Elend in den meisten Fällen sofort oder den Ausbruch desselben auf ein be scheidenes Maß einzudämmen. Zum Glück wird ja nun hierfür gesetzliche Maßregel Sorge tragen, da die Reichsgesetze vom 6. u. 7. April 1876, unter Verantwortlichkeit der Geschäftsinhaber, mit Ablauf des Jahres 1884 den Krankcncassenzwang von er fülltem 16. Lebensjahre an einführen. Es ist ein trauriges Zeichen der Zeit, daß Zwangsmittel in Betracht gezogen werden müssen; doch kann ja auch einmal aus der Noth eine Tugend erstehen. An der Hand bekannter Zahlen möge ein Mißverhältniß con- statirt sein, welches unbedingt den Ursachen der großen Unter stützungsbedürftigkeit in unserem Stande zuzuzählen ist. Nach der Statistik bezw. Volkszählung für das Deutsche Reich vom 1. Decbr. 1875 gehörten dem Buchhandel an: Geschästsleiter männl. 3223 „ weibl. 167 3390 Gehilfen männl. 5126 „ weibl. 744 5870 Lehrlinge männl. >319 „ weibl. 11 1330. Total: 10590. Hiervon fanden cs nur sür angezeigt, durch Selbsthilfe den Wechselsällen des Lebens nach Möglichkeit vorzubeugen, bezw. ein Scherflein sür die Bedürftigkeit beizutragen: 2728 Mitglieder des Unterstützungsvereins deutscher Buchhänd ler und Buchhandlnngsgehilsen. 1500 „ des Allgemeinen Buchhandlungs-Gehilsenver- bandes. Der Kranken- und Sterbecasse des letzteren, bei welcher man durch regelmäßige Beiträge das Recht „zu fordern" erwirbt, ge hören auch eine ziemliche Anzahl selbständiger Buchhändler an, was gar nicht hoch genug angeschlagen werden kann, weil hierdurch ein bestimmtes Sicherheitsgefühl gewährleistet wird. Aufs neue wird nun auch eine Alterversorgungs- und Jnva- lidencasse für Angehörige des Buchhandels geplant. Die Auf forderung möchte hier am Platze sein, daß sich daran auch recht viele Firmen betheiligen durch Zeichnung einmaliger Beiträge oder regel mäßiger Einzelzählungen sür eine oder mehrere Genußstellen, welche je nach Bedürfniß persönlich in Anspruch genommen oder dem Personal nach langer, treuer Dienstzeit als Vergünstigung oder Auszeichnung überwiesen werden könnten. Auch das segensreiche Wirken verschiedener localer Einrich tungen ist anerkennend zu erwähnen, doch bedingt die engere Begrenzung mehr eine Entfaltung der Kräfte im Stillen und im kleinen Kreis. Nicht wegleugnen läßt sich der Eindruck, daß für den Beitritt zu den erwähnten Wohlthätigkeitsanstalten schon im Jünglings alter nur ungenügend directer persönlicher Einfluß aufgewendet wurde, daß dagegen im späteren Alter vielfach eine gewisse Ent fremdung, wenn nicht gar Abneigung, anzutreffen ist. — x — r. Misrellen. Alle sür die bevorstehende Leipziger Ost ermesse bestimm ten Meßgelder und Zahlungslisten müssen so zeitig wie mög lich, spätestens aber am 15. April in den Händen der Herren Commissionäre sein, wenn sie in der nöthigen Ordnung erledigt werden sollen. Der technische Gang des Meßgeschästs erfordert dies aufs dringendste. Gelangen die Listen erst in die Hände des Com- missionärs, nachdem die Abrechnung aus der Börse bereits begonnen hat, so muß deren Erledigung während der Messe unterbleiben, da nach Beschluß der Generalversammlung vom 10. Mai 1868 die sogenannten nachträglichen Börsentage in Wegsall kommen und der Mittwoch vor Himmelfahrt — diesmal der 17. Mai — als der letzte zulässige Termin festgestellt worden ist, an welchem Buchh.- Zahlungen in Meßvalnta geleistet und angenommen werden können. (Schulz' Adreßbuch.) Technisches. — Mit welcher Schnelligkeit — wenn es die Nothwendigkeit erheischt — heutzutage Bücher hergestellt werden, dafür gibt das Erscheinen der von R. und K. Keil herausgegebenen Denkschrift zu Goethe's 50jährigem Sterbetag: „Goethe, Weimar und Jena im Jahre 1806" einen interessanten Beleg. Am 16. März Nachmittags erhielt der Verleger (Schloemp) erst das Manuscript zu dem l O llr Bogen starken Werke. Die Correcturen mußten von Leipzig nach Weimar gehen; dabei trat durch einen irrthümlich adressirten Bogen noch ein zwölfstündiger Aufenthalt ein und trotzdem erreichte esderVerleger, daß bereitsam21.früh(in Liebhaberband) gebundene Exemplare in den Händen des Weimarer Festcomitl-s waren. Diese Leistung der Leipziger typographischen Herstellung hat in den maß gebenden Kreisen sehr imponirt. Mit gleicher Schnelligkeit nahm auch die Tagespresse Anthcil an der Veröffentlichung von Auszügen aus dem Buche. Die größeren Berliner und die „Breslauer Zeitung" brachten bereits in den Dienstag-Morgenausgaben ausführliche Feuilletons über das an: Montag Nachmittag hier zur Versendung gelangte Buch, das also, da der Sonntag nicht mitgercchnet werden konnte, in 3 Tagen gesetzt, revidirt, gedruckt und gebunden wurde. Pcrsonalnachrichten. Den Herren A. Naumann L Schroeder hier, und zwar einem Jeden besonders, ist vom König von Bayern die König- Ludwigs-Mcdaille, Abthcilung für Wissenschaft und Kunst, ver liehen worden.
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