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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1901
- Sprache
- Deutsch
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5162 Nichtamtlicher Teil. 146, 26. Juni 1901. hergestcllt zu sein und ist verschwommen (unscharf). Letzteres tritt besonders hervor bei deni Reichsadler auf der Vorderseite. Der Strafsatz ist ganz unleserlich, die feine Schraffierung der Wert zahl 5 auf der Vorderseite höchst mangelhaft. Der guillochierte Hintergrund des Quadrates aus der Rückseite zeigt zum Teil statt des seinen Strichmusters eine bloße Uebertuschung. Zu dem Kontrollstempel, der Nummer und der Wertbezeichnung -Fünf Mark« auf der Rückseite ist ein wesentlich anderes, dunkleres Rot als auf den echten Scheinen verwendet worden. Ein besonderes Kennzeichen der Fälschung ist die Verwaschbarkeit der Farben. Verbote in Oestereich. Berichtigung. — Zu unserer Mitteilung -Verbote in Oesterreich» in Nr. 137 d. Bl., die wir der Ocsterreichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz ent nommen hatten, geben wir die Berichtigung, daß die dort an gegebene Schrift des Verlags D. B. Wiemann, Barmen, über Papst Leo XIII. thatsächlich nicht existiert. Das einzige, was davon erschienen ist, ist eine Ankündigung auf dem Prospekte des D. B. Wiemannfichen Verlages über das Werk: -Kaiser Franz Joseph und die Jesuiten«. Die Verbreitung dieses Prospektes in Oesterreich ist verboten worden, wie bereits im Börsenblatt Nr. 126 vom 3. d. M. mitgeteilt worden ist. Ein ungarisches Prachtwerk. — Im Verlage von Victor Hornyänszky in Budapest und hervorgegangen aus der königlichen Hofbuchdruckerei der Firma ist soeben ein Werk erschienen, das glänzend Zeugnis giebt von der Leistungsfähigkeit der letzteren. Sein Titel ist: -Nagz'arorsräg a kärisi vilÜAlriällitäöon, 1900«, was zu deuisch heißt: Ungarn auf der Pariser Ausstellung 1900. Das Werk ist 212 Seiten im Formate von 29:35 em stark, auf Kunst druckpapier gedruckt und durch ca. 300 Abbildungen im und außer dem Text illustriert. Dieser ist aus einer Korpus Antiqua ameri kanischer Herkunft, die aber in der Ersten Ungarischen Aktien- Schriftgießerei gegossen wurde, gesetzt; bei der Größe des Formats erscheint die Schrift, obwohl sie keine feinen Schraffierungen hat; etwas klein; entschieden zu klein aber sind die Unterschriften unter den Abbildungen, die aus einer Perl ähnlichen Schnitts gesetzt zu sein scheinen. Jedes der Kapitel, deren Zahl mit der der Ausstellungsgruppen übereinstimmt, beginnt mit einem schön gezeichneten, im Verhältnis zur Textschrift aber fast zu kräftigen Initial in deutscher Renaissance von 10 Cicero Höhe, und an dieses schließt sich, quer über die Seite hinweglaufend, eine Leiste von Zügen gleichen Stils; sie wirkt vermittelnd und ausgleichend, ihre Anwesenheit zwischen dem Text und den meist räumlich ziem lich ausgedehnten Kopfleisten könnte sonst als kaum berechtigt erscheinen. Dieselben Renaissancezüge stehen auch als Kopfleisten über den Seiten des laufenden Textes, während die Pagina unter halb derselben rechts in die Ecke gestellt worden ist. Die Illustrationen wurden nach den Original-Aufnahmen des Hofphotographen Erdslyi von dem akademischen Maler Arthur Heyer bearbeitet und in den zinkographischen Anstalten von S. Herbst, L. Wessely, Weinwurm und M. Wottiz zu Budapest, sowie in den Kunstanstalten von Angerer L Göschl (die Bilder der Gruppe -Kunst«) und I. Löwy (drei Porträts als separate Tafeln) in Wien hergestellt; sie sind sämtlich vorzüglich und ihr Druck ist künstlerisch vollendet, gleich dem des Textes, was hervorgehoben zu werden verdient, da das ganze Werk in dem kurzen Zeitraum von nur sechs Wochen hergcstellt werden mußte. Die verschiedenen Abteilungen des Textes sind von des Gegen standes kundigen Fachmännern verfaßt worden, während Mini sterialrat Sztersnyi die Redaktion leitete, auch eine historische Einführung schrieb. Die Namen der Verfasser der einzelnen Ab teilungen sind, außer am Schlüsse einer jeden, auch stets als Mar ginalie am Seitenköpfe gegeben. Wäre diesem eine kurze Inhalts angabe des betreffenden Kapitels oder der Seite in deutscher oder französischer Sprache beigefügl worden, so würde der Nutzen des Werkes nur gefördert worden sein, ohne daß man der Verdienst lichkeit desselben geschadet hätte. Ungarisch, so wohlklingend und schön cs auch sein mag, ist doch keine Weltsprache fund wird außerhalb der Grenzen der Länder der Stephanskrone nur von wenigen verstanden; ungarische Gelehrte und Verleger nützen des halb der eigenen Sache, wenn sie zum Verständnis ihrer Werke durch Entgegenkommen in sprachlicher Beziehung beitragen. Soweit ich aus den Illustrationen zu schließen vermag, ist die in Paris bewirkte Vertretung Ungarns, das bisher noch auf keiner Weltausstellung in gleich umfänglicher Weise erschien, sehr ein gehend dargestellt, und das Werk dürste deshalb auch vielen, die zwar in Paris waren, von der ungarischen Ausstellung im unga rischen Pavillon indes nur wenig oder nichts gesehen haben, sehr willkommen sein. Man bedurfte nämlich für den Eintritt in das kirchen- oder schloßartige Gebäude einer besonderen, schriftlich ein zuholenden Karte, und wer hatte, bei der überwältigenden un geheuren Masse des zu Sehenden, Zeit und Lust, solche einzuholen? Das Werk aber, das uns die ungarische Ausstellung in allen ihren Einzelheiten vorführt, ist eine höchst anerkennenswerte Leistung ungarischer Druckkunst und im besonderen der der könig lichen Hofbuchdruckerei von Victor Hornyänszki zu Budapest. Theod. Goebel. Erledigtes Preisausschreiben. Ausstellung im Buchgewerbehaus. — Das in Baukreisen mit Spannung er wartete Urteil in dem von der Verlagsbuchhandlung Seemann L Co. in Leipzig ausgeschriebenen Wettbewerb um moderne Fassaden ist nunmehr gefällt und zwar erhielt: in Abteilung I, 10 m Fassade (286 Entwürfe), den 1. Preis von 800 die Arbeit mit dem Motto: April. Verfasser: Wuni bald Deininger, Wien; den II. Preis von 300 V6 Motto: Iduna. Verfasser: S. Rudolf Rütschi, Berlin; in Abteilung II, 12 m Fassade (213 Entwürfe), den l. Preis von 1000 Motto: Patrizierhaus. Verfasser: Gerhard Welzel, München; den ll. Preis von 400 Motto: Stein und Effen. Verfasser: Franz Polzer, Brünn; in Abteilung III, 16 w Fassade (81 Entwürfe), den 1. Preis von 1000 Motto: Strahlende Kunst. Verfasser: Arthur Fritsche, Klotzsche-Dresden; den II. Preis von 500 ^ Motto: Farbe III. Verfasser: Fritz Klee, München. Außerdem wurde eine größere Anzahl interessanter Entwürfe zum Ankauf bezw. zur Veröffentlichung in dem von der Firma Seemann L Co. in Leipzig geplanten Sammelwerk, das noch in diesem Jahre erscheinen soll, empfohlen. Die Ausstellung sämtlicher eingegangener Arbeiten im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig wird bis 1. Juli der Allgemeinheit geöffnet sein. Gutenberg-Denkmal. — In Magdeburg wurde am Sonntag den 23. d. M. das von der vereinigten dortigen Vuch- druckerschast gestiftete Gutcnberg - Denkmal feierlich enthüllt. An der Festlichkeit nahmen außer den Spitzen der Behörden Vertreter des Deutschen Buchdruckervereins und des Deutschen Buchgewerbe vereins in Leipzig teil. Auch aus Berlin, Halle a. S., Halberstadt, Braunschweig, Hamburg, Lübeck und anderen Städten waren Ab ordnungen der Buchdrucker erschienen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Am Sonntag den 23. d. M. wurde im Deutschen Buchgewerbemuseum eine Sonder ausstellung der Lithographien von Alexandre Lunois eröffnet, dessen wirkungsvolle Farbendrucke den Besuchern der Lithographie- Ausstellung noch in Erinnerung sind. Die Ausstellung umfaßt mit etwa 90 Einzelblättern und einigen illustrierten Werken den größten Teil des lithographischen Werkes des Künstlers, seine ersten Reproduktionsarbeiten in Kreidemanier nach Lhermilte und Butin, seine ersten Versuche und seine Meisterwerke in Tusch manier, seine von afrikanischer Sonne durchglühten Farben drucke aus Algier und Spanien und die große Reihe der Pariser Gesellschaftsstücke. Es ist das erste Mal, nicht nur in Deutschland, daß Gelegenheit gegeben wird, das Werk Lunois' in einer so umfassenden Ausstellung zu studieren, und es ist wohl zu erwarten, daß die Ausstellung in weiten Kreisen Beachtung findet. Von den ausgestellten Vtättern, die sämtlich verkäuflich find, sind bereits mehrere erworben worden. — Großes Interesse bieten ferner die Originalzeichnungen von Rudolf L Fia Wille in Berlin, die aber nur noch kurze Zeit ausgestellt bleiben können. — Im kleinen Raume des 1. Stocks und im Sachsenzimmer (2. Stock) sind 570 Entwürfe von modernen Fassaden zur Schau gebracht, die aus einem von der Firma Seemann L Co. in Leipzig erlasse nen Wettbewerbe hervorgegangen sind. Fachleuten und Laien dürfte diese Ausstellung, die bis 1. Juli geöffnet ist, viel des Interessanten und Beachtenswerten bieten. Deutscher Juristentag. — Die ständige Deputation des deutschen Juristentages hat beschlossen, den nächsten (26.) deutschen Juristentag im September 1902 nach Berlin einzuberusen. Von den bis jetzt vorgemerkten Beratungsgegenständen sei hervor gehoben: -Das Recht am eigenen Bilde». Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Herr Verlagsbuchhändler Or. jur. Konrad Weidling in Berlin erhielt vom Großherzog von Hessen das Ritterkreuz erster Klasse des hessischen Verdienstordens Philipps des Großmütigen und vom König von Preußen die Er laubnis zur Anlegung des Ordens. Ehrung. — Dem Schriftsteller Ferdinand vonSaar wurde vom Kaiser von Oesterreich das österreichisch-ungarische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft, die höchste Auszeichnung für Leistungen auf diesem Gebiete, verliehen.
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