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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchkandel Nichtamtlicher Teil. 5057 das Minimum sein, was in Betracht zu ziehen ist. Selbst eine solche Verteuerung der Jllustrationsplatten fällt aber bei den allermeisten Jllustrationsdrucksachen schon sehr ins Gewicht. Die neue Erfindung wird daher voraussichtlich in erster Linie bei großen Auslagen und bei solchen Drucksachen in mittleren und kleineren Auflagen vorteilhaft zur Anwendung kommen, wo sich die höheren Klischeekosten durch einen entsprechenden Verkaufspreis verlohnen. Unbestreitbar erscheinen folgende Vorteile der Albertplatten: 1. wesentliche Ersparnis an Arbeit des Druckers. 2. Vermeidung langen Stillstehens der Maschinen, so daß man mit weniger Maschinen als bisher auskommt. 3. Verwendbarkeit leichter gebauter, also billigerer Maschinen. 4. Erweiterte Verwendbarkeit von Rotationsmaschinen. 5. Verwendbarkeit billigeren Papiers. 6. Sicherere Erzielung guten Jllustrationsdrucks selbst durch Maschinenmeister von geringerer Tüchtigkeit, also Populari sierung der Kunst des Jllustrationsdruckes. Zur allgemeinen Einführung wird die neue Erfindung unseres Erachtens erst dann gelangen, wenn es gelungen sein wird, Albert platten in einem Stück herzustellen, bezw. annähernd zum gleichen Preise zu liefern, wie die bisherigen flachen Klischees. Die An wendung gewisser Praktiken aus einem anderen graphischen Ver fahren dürfte zur Erreichung dieses Zieles die Wege ebnen. Es sei noch erwähnt, daß auch Herr Kommerzienrat Hans Oldenbourg (Mitinhaber der Firma R. Oldenbourg) in München, ebenfalls eine erste Autorität auf dem Gebiete des Kunstdrucks, die neue Erfindung erprobt und günstig beurteilt hat. In der Zeitschrift -Kunst und Handwerk- gelangten bereits seit März dieses Jahres Albertplatten zur Benutzung. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. Konkurs A. Goetze im Haag (vgl. Nr. 105, 107 d. Bl.). — Wie wir aus dem Haag von unterrichteter Seite erfahren, müssen im Konkurse A. Goetze dort, Praktizijnshoek 5, alle Forderungen vor dem 14. Juli feststehen. Die Zusammenkunft der Gläubiger in diesem Konkurse ist auf den 14. September festgesetzt. Es geht daraus hervor, daß die Anmeldungen von Forderungen umgehend bewirkt werden müssen. Konkursverwalter (Ourator) ist Herr P. Droogleeoer Fortuyn, 4.ckvoeaat on kroeursur, im Haag. Jsromc Napoleon und Cotta. — In der Zeit, in der sich die Witwe Richard Wagners bestimmt sieht, selbst für die Reservierung des -Parsifal« für Bayreuth die Feder zu ergreifen, mag es interessieren, wie Jerome Napoleon in dem Privileg für Cotta, worin er die von dem Verleger Schillers und Goethes herausgcgebene Gesamtausgabe ihrer Werke schützt, ausdrücklich, und zwar vier Jahre nach Schillers Tod, auch die Rücksicht auf Schillers Witwe hcrvorhebt. Ueberhaupt ist dieses königlich west fälische Privilegium für Cotta, das der ersten Gesamtausgabe Schillers (1812—1815) französisch vorgcdruckt ist, ein recht inter essantes Dokument. Wir geben es hier nach der -Allgemeinen Zeitung- wieder: -Da der Or. Cotta, Verleger in Tübingen, vorhat, die Werke Goethes und diejenigen Schillers in einer Gesamtausgabe, welche des Ruhmes dieser beiden klassischen Autoren würdig ist, herauszugebcn, so hat er uns um den Schutz seiner Unter nehmung ersucht, damit sie vor Nachdruck bewahrt ist. Obwohl diese Ausgabe nicht im Gebiete unserer Staaten publizirt wird, haben wir dennoch angenommen, daß sie der Unterstützung würdig ist; daß, wenn mir das Gesuch des Herrn Cotta ge währen, wir nicht allein ein Eigenthum beschützen, was jeder Zeit billig und recht ist, sondern daß wir damit auch ein Zeichen des Interesses geben, das wir an guter Literatur nehmen, und das wir der Wittwe eines der besten Dichter, welche der Stolz Deutschlands sind, und dem Herrn Goethe selbst bezeugen wollen, der dieser Neuausgabe seiner Werke seine besondere Thätigkeit widmen wird.- Darauf folgt das Privilegium, das auf fünfzehn Jahre ge währt wird und eine Kontraventionsstrase von 1000 Frcs., die zwischen Cotta und dem westfälischen Königreich zu teilen sind, festsetzt. In der erwähnten ersten Ausgabe der Schillerschen Werke ist übrigens noch etwas Interessantes zu lesen: das Ver zeichnis der Subskribenten. Nach München kamen an Herrn Esterl, Erzieher, 6, an den Buchhändler Lindauer 21, an den Buch händler Stöger 24 Exemplare, an den Ober-Postamts-Osfizial von Tautphoeus 8. Außerdem figuireren fünfzehn Einzelsubskribenten, darunter: Ihre Majestät die Königin von Bayern, in dieser nicht byzantinischen Zeit alphabetisch an zweiter Stelle genannt, denn der Obrist v. Bautz schreibt sich au, die Königin von Bayern ay; dann das königliche Hof- und Nationaltheater; Herr v. Kobell; Demoiselle Lang, königliche bayerische Hosopernsängerin; der Ober kirchenrat und Oberhofprediger Schmidt und der königlich baye rische Page — Gras August v. Platen-Hallermund. Der Dichter llchtundsechzlgster Jahrgang. muß vierzehn oder fünfzehn Jahre alt gewesen sein, als er selbst ständig auf die Neuausgabe Schillers bet dem damaligen Verleger der Allgemeinen Zeitung subskribierte, und das wirst wahrlich kein schlechtes Licht auf die Erziehung im königlichen Pagen institut, in das Platen in seinem vierzehnten Lebensjahre eintrat. (Rassische Ztg.) Moderne Schriftstellerhonorare. — Ein in juristischer Hinsicht ziemlich banaler Prozeß, der kürzlich vor der ersten Civil- kammer des Seine-Tribunals in Paris eingeleitet wurde, giebt einen recht interessanten Aufschluß über den Gewinn, den gewisse Pariser Romanschriftsteller davontragen. Es handelte sich in dem Prozeß um das Eigentumsrecht an einem Roman, -1-a Oaws sn noir-, von Emile Richcbourg, das sich zwei Pariser Verleger streitig machten. Aus den Verhandlungen ging hervor, daß der vor einigen Jahren verstorbene Richebourg, der lange Zeit hin durch das Feuilleton des -Lstit llourval- mit seinen sensationellen, von den (bekanntlich über eine Million betragenden) Käufern des genannten Blattes mit wahrer Gier verschlungenen Romanen be diente, in seinen letzten Lebensjahren für acht Romane die unglaub liche Summe von 800 000 Frcs. einstrich, daß er als zweifacher Millionär gestorben ist und daß das strittige Objekt, die -Dame in Schwarz-, noch kürzlich lieferungsweise in einer Auflage von 80 000 Exemplaren herausgegeben wurde. Der -Figaro- fügt dieser Nachricht die Worte hinzu: -Dichter, die ihr saus Io sou lebt, Schriftsteller, die ihr arm sterbt, nachdem ihr arm gelebt habt, immerdar von der Sorge um die Form und die Vollendung gequält, lest diese Ziffern und versucht, ein Gefühl des Neides und der Bitterkeit in Euren Herzen zurückzudrängen.- (Sprechsaal.) Nochmals Verleger-Expedition. (Vgl. V.-Bl. 1901 Nr. 135, auch 142.) Im Anschluß an die von Herrn Einar Möller in Kopenhagen gemachte Mitteilung in Nr. 135 d. Bl. über die -prompte Expe dition- der Fues'schen Buchhandlung in Tübingen können wir einen ganz gleichen Fall berichten, der uns in neuester Zeit mit derselben Verlagshandlung begegnet ist. Am 22. Mai d. I. erbat ich durch Bücherzettcl von ge nanntem Verlage 1 Schlegel, Augen-Diagnose und beorderte die Sendung direkt unter Kreuzband, da es mein Besteller sehr eilig hatte. Nachdem ich mehrere Tage vergeblich gewartet hatte, wiederholte ich meine Bestellung am 1. Juni d. I. auf einer direkten Postkarte, jedoch auch wieder ohne Erfolg. Durch meinen Besteller veranlaßt, fragte ich darauf am 8. Juni d. I. mit einer Doppelpostkarte an, weshalb ich nichts bekäme, habe aber bis heute weder Buch noch Antwort erhalten, letztere sogar nicht einmal auf meine bezahlte Antwortskarte. Welcher Schaden einem Sortimenter durch eine derartige Be handlung entsteht, sowohl an Ansehen als auch an materiellem Verdienst, überlassen wir jedem Denkenden zur eigenen Beurteilung. Glatz, den 17. Juni 1901. Julius Hirschberg's Buchhandlung (Carl König). Verlagsanstalt Tormin, Berlin-Grunewald. Die Verlagsanstalt Tormin, Berlin-Grunewald, macht in dem von ihr herausgegebenen -Grunewald-Echo- bekannt, daß die Abonnenten Bücher, Verlagswerke und dergleichen jeder Art kom-. missionsweise zum Buchhändler- oder Selbstkostenpreis jederzeit von ihr beziehen können. Ferner waren in dem -Grunewald-Echo« Bücher weit unter dem Ladenpreise offeriert als Vergünstigung für die Abonnenten. Der Vorstand der Vereinigung hat in einem Schreiben voni 20. April die Verlagsanstalt Tormin daraus aufmerksam gemacht, daß diese Anzeigen gegen die Verkaufsbestimmungen des Börsen vereins verstoßen, und die Hoffnung ausgesprochen, daß die Firma in Zukunft derartige Angebote unterlassen werde. Am 23. April ist darauf der Vereinigung ein Schreiben zu gegangen folgenden Inhalts: -In Erwiderung Ihrer werten Zuschrift vom 20. cr. bedaure ich, eine Einmischung in meine Angelegenheiten abiehnen zu müssen. Ich bin nicht Buchhändler, kann aber trotzdem jeder zeit Bücher, und zwar jedes Buch zum sogenannten Vuchhändler- preise von verschiedenen Seiten erhalten; wie ich dieselben weitergebe, müssen Sie wohl mir überlassen.- Wir bringen die Angelegenheit hiermit zur Kenntnis des Verlagsbuchhandels. Berlin, den 20. Juni 1901. Der Vorstand der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins. Karl Siegismund. G. Kreyenberg. R. L. Prager. W. Prausnitz. 664
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