Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010621
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190106213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010621
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-21
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 5019 Exemplar erhalten sind. Von der ersten weist Wedswer in deutschen Bibliotheken, auf die sich seine Nachforschungen be schränkt zu haben scheinen, siebzehn Exemplare nach. Wie stark verbreitet die Dietenbergersche Bibel war, geht aus der That- sache hervor, daß von ihr innerhalb 92 Jahren (1534—1626) vierzig Auflagen gedruckt wurden. Auch im achtzehnten Jahr hundert ist sie noch mehrmals neu aufgelegt worden. Bezüg lich der illustrativen Ausstattung weichen die späteren Drucke von den ersten nicht vorteilhaft ab. Die zweite Auflage ist im Verlag von Quentels Nachfolgern durch Hero Alopecius in Köln gedruckt. Sie enthält die Behamschen Holzschnitte im Nachschnitt aus der Werkstätte des Anton Woensam; als Zierbuchstaben kommen u. a. ein Kinderalphabet und eine Kindergruppe in Landsknechtstracht mit Fahne vor. Von dieser Ausgabe sind noch neun Exemplare erhalten. Als wahrscheinlicher Illustrator erscheint von 1564 ab der Nürnberger Maler, Zeichner und Kupferstecher Virgil Solis. Es ist die siebente Auflage, die die vorhergehenden an äußerer Ausstattung übertrifft, nach Wedewer auf schönem Papier mit großen scharfen Frakturtypen gedruckt. Wie die Herausgeber in der Widmung an Kaiser Ferdinand aus drücklich sagen, würden jetzt nichtkatholische Bibeln herrlich und schön ausgestattet, deshalb sollten auch die katholischen nicht zurückstehen. Offenbar meinen die Verleger, Quentels Erben und Herm. Calenius, die seit 1560 in Frankfurt heraus kommenden schönen Lutherbibeln, denen diese Ausgabe im Aeußeren selbst in den Holzschnitten völlig nachgeahmt ist. Aus Blatt 2 ist das kaiserliche Privilegium vom 31. Oktober 1563 abgedruckt, wodurch der Nachdruck für zehn Jahre ver boten wird, da die Ausgabe so schön sei und den Verlegern große Kosten bereitet habe. Fernere Ausgaben sind außer in Mainz und Köln in Würzburg, Nürnberg und Augsburg erschienen. Aus der letztgenannten Stadt stammt auch die letzte, 58., Auflage von 1776 in zwei Bänden, deren Vorrede sagt, daß man es für gut befunden habe, »ein so trefflich ausgefallenes und durch den allgemeinen Beifall unserer letzten Jahrhunderte so an sehnlich gemachtes Werk« neu zu drucken, »weil ohnehin nach dem einmütigen Geständnis der Gelehrten diese deutsche Ueber- setzung bei vorfaüenden Streitigkeiten annoch heutzutage den Vorzug besitzt«. Noch ein paar Worte über die Schneidersitze Veröffent lichung selbst, die, wie schon bemerkt, eine Festgabe zum Gutenbergjubiläum darstellen soll und entsprechend eigenartig ausgestattet ist. Die kleine Type, die sogenannte Walthari- type, ist in der Rudhardschen Gießerei in Offenbach durch deren Inhaber Karl Klingspor geschnitten und hergestellt worden, den Druck hat die Firma Schirmer L Mahlau in Frankfurt a. M. besorgt. Man hat hier die streng geschloffene Satzanordnung gewählt, wie wir sie ja auch in anderen modernen Ver öffentlichungen schon gefunden haben. Da aber in der vor liegenden Abhandlung keine einzige vollbedruckte Seite ohne Bild oder über den Rand reichende Initiale ist, so ist die Absicht gleichwohl nicht voll erreicht. Denn das Ideal jener Satzanordnung ist doch die Vermeidung jeglicher weißen Fläche; ein Ideal, das z. B. auch bei Anführung von Versen (S. 9) schlechterdings nicht erreicht werden kann. Auch die Ueber- oder Unterschriften zur Erläuterung der Bilder bedingen, soll nicht alles zu Ehren der geschlossenen Satzanordnung ineinanderlaufen, weiße Zwischenräume, endlich sind auch die Seitenzahlen nicht wohl in Kolumnen zu pressen, was freilich andere Verleger schon zu dem Radikalmittel geführt hat, die nützlichen Ziffern einfach fortzulaffen. Wie es denn überhaupt Verleger giebt, die glauben, das schönste Buch zu liefern, wenn sie sich sklavisch an die Nachahmung der ersten Drucke halten, ohne jegliche Rücksicht auf die Anforderungen, die ein heutiger Leser an die Bequemlichkeit der Benutzung eines Buches zu stellen berechtigt ist. Das hat denn auch dazu geführt, Bücher lediglich nach ihrer äußeren Erscheinung zu beurteilen und zu besprechen. Es dürfte aber doch eigent lich nicht aus den Augen verloren werden, daß man moderne Bücher, die einen vernünftigen Inhalt haben, nicht lediglich zur Freude der Bibliophilen druckt. Wenn die ersten Drucker Absätze, die die Uebersicht über den Inhalt und das Lesen eines Buches wesentlich erleichtern, fortließen, so hatte das seinen vernünftigen Grund in der Ersparung des sehr teuren Materials, gerade so gut wie die heute oft schwierig zu lesen den Abkürzungen. Dieser Grund fällt aber heute trotz der in die Höhe gegangenen Papierpreise fort. Um zu zeigen, daß die Ersparung nicht der Grund ihres Vorgehens ist, haben manche neuere Drucker den früheren weißen Raum, der durch den Beginn eines neuen Absatzes bedingt wurde, durch einen beständig wiederkehrenden Schnörkel ausgefüllt. Es ist kaum zu glauben, daß diese Leute, deren ästhetisches Gefühl durch den Anblick dieser unzähligen Schneckenhäuser, Mollusken und Crustaceeu nicht angegriffen wird, sich durch den unschuldsvoll schimmernden Raum so tötlich beleidigt fühlen. Schneider hat die Klippe anders umgangen. Er läßt den Satz zwar auch ohne den gefürchteten weißen Raum fortlaufen, aber er markiert einen neuen Absatz durch ein diskretes Blümchen. Das läßt man sich nun schon eher ge fallen, zumal bei dem kleinen Format, das für die Ver öffentlichung gewählt worden ist. Bei größeren, nicht durch Bilder unterbrochenen Satzflächen dürfte man freilich mir diesen Blümchen zur Erzielung einer gleichen Uebersichtlich- keit, wie ihn die Absätze bieten, nicht ausreichen. So, wie es vorliegt, macht das Büchlein einen gefälligen, nach Ver hältnis der Möglichkeit wohlabgerundeten Eindruck. Biblio philen werden sogar ihre Helle Freude daran haben und darüber in Begeisterung geraten. G. Hölscher. Kleine Mitteilungen. Papierzölle. — Der Verein deutscher Papierfabrikanten, dessen Generalversammlung am 19. M. in München unter dem Vorsitz des Geheimen Kommerzienrats Niethammer-Kriebstein getagt hat, nahm in dieser folgende Entschließung einstimmig an: »Die Generalversammlung des Vereins deutscher Papier- sabrikanten hält an der Ueberzeugung fest, daß angesichts der zunehmenden Ueberlegenheit der fremden Papiererzeugung auf dem Auslandsmarkts die Erhaltung des Jnlandsmarktes durch ausreichenden Zollschutz eine der Hauptaufgaben der deutschen Zollpolitik sein muß. Sie erklärt sich deshalb mit allen auf ent sprechende Festsetzung der Papierzölle gerichteten Schritten des Vorstandes einverstanden und beauftragt denselben, im gleichen Sinne wie bisher mit Nachdruck thätig zu sein.» Unterbrochene Romane. — Ein interessanter Verlags prozeß spielt zur Zeit in London zwischen dem Schriftsteller Hall Caine und der Verlagsfirma Pearson. Wie die Allgemeine Zeitung nach -Mw lätsraturs» berichtet, giebt die letztere seit dem 1. Januar eine Monatsschrift »Mw llaä/s UaZaeivs» heraus und hatte dafür von dem bekannten Romanschriftsteller Hall Caine den Roman -Ms Msrval Oitx- für 3000 Pfund Sterling (60000 erworben, der in Fortsetzungen erscheinen sollte. Statt der sechsten Fortsetzung im Juni-Heft des »Mäzr's LlaZarivs- trug die Zeit schrift an ihrer Spitze folgende Mitteilung von Pearson: »Die Eigentümer des Magazins müssen zu ihrem Bedauern kund- peben, daß sie sich gezwungen sahen, mit der Fortsetzung von »Mw Ltorval 6it^- einzuhalten. Es haben sich zwischen ihnen und dem Autor Schwierigkeiten und Streitigkeiten in Beziehung auf die Frage erhoben, ob die Geschichte in ihrer Fortsetzung für die Leser von -Ms Na^arins» passend sei. Der Prozeß gegen Herrn Hall Caine ist im Gange. Die Eigentümer halten es nicht für richtig, sich jetzt hier über Dinge, die den Gerichten unter breitet werden sollen, auszusprechcn; aber sie sind der Ueber- zcugung, daß ihre Handlungsweise sie den Lesern des Magazins nur empfehlen kann, wenn die Oeffentlichkeit sich mit den Gerichts verhandlungen seiner Zeit beschäftigen wird.» Beide Parteien haben allererste Londoner Advokaten zu ihren Vertretern; der Verleger klagt auf Herauszahlung von 2000 Pfund Sterling schon bezahlten Hono rars und Schadenersatz, der Dichter auf seine restlichen 1000 Pfund 658»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder