Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010618
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190106187
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010618
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-18
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. beutscheit Buchhandel. 4917 Nichtamtlicher Teil. griechisch xrltvckpoc); -auslesen- oder »verlesen» sagt gut deutsch dasselbe wie -sortieren»; -geglättetes- Papier versteht der nicht fachmännische Käufer eher als -satiniertes». Also gut deutsch zu reden ist auch in der Papiermacherei (nicht »Papierfabrikation», vgl. die amtliche Bezeichnung -Papicrmacher-Berufsgenossenschaft») verständlicher und deshalb nützlicher. Es ist aber auch richtiger und ehrlicher. Was ist z. B. -Natur-Kunstdruckpapier-, das neuer dings angepriesen wird? Die Antwort kann nur lauten: ein sinn- und sprachwidriges Unding. Denn einmal kann man, streng genommen, überhaupt nicht von -Naturpapier», also auch nicht von -Natur-Kunstdruckpapier» sprechen, da bekanntlich alles Papier künstlich hergestellt ist. Was man aber als Kunstdruckpapier be zeichnet, ist nicht einfach Papier für Kunstdruck, sondern im be sonderen Sinne ein mit einer gewissen Masse überstrichenes, also besonders künstlich hergestelltes Papier für Kunstdruck. Demnach ist jenes sogenannte -Naturpapier- oder — richtiger gesagt — das nicht gestrichene Papier, eben kein Kunstdruckpapier und kann auch nicht so heißen. -Natur-Kunstdruckpapier- ist aber auch — sprachlich betrachtet — eine Mißgeburt schlimmster Art; sie ist ebenso unmöglich, wie wenn man etwa von Natur-Kunstgesetzen spräche und damit Gesetze für die Kunst meinte, die in der Natur zu finden sind.» Die heilige Familie von Rubens. — Eine Meinungs verschiedenheit über die Echtheit eines Gemäldes von Rubens, das sich im Besitz Kaiser Wilhelms befindet, ist in diesen Tagen, wie ein Berichterstatter meldet, zum Austrag gebracht worden. In der Gemäldegalerie Friedrichs des Großen im Park von Sanssouci, die viele Originale alter Meister enthält, befindet sich auch ein großes Gemälde von Rubens: -Die heilige Familie». Das Ge mälde war 1892 auf der Ausstellung altniederländischer Meister zu sehen. Zuvor war es von Professor Hauser gereinigt worden, wobei dieser aufs neue seine unzweifelhafte Echtheit fest gestellt hatte. Man schätzt den Geldwert des Gemäldes auf 100 000 Neuerdings wurde nun in einer Zuschrift aus Wien die Echtheit des Bildes mit der Begründung angezweifelt, daß der Kaiser von Oesterreich in seiner Privatsammlung genau dasselbe Bild besitzt, das außerdem noch den Namenszug P. P. Rubens trägt, der auf dem Gemälde in Potsdam fehlt. Um fesl- zustellen, welches das echte Gemälde ist, wurde kürzlich das Wiener Bild nach Berlin geschickt und die Kunstkommission auf kaiserlichen Befehl ersucht, gemeinsam mit einigen Berliner Künstlern eine Prüfung vorzunehmen. Bei dieser stellte sich heraus, daß das Bild in Sanssouci ein echter Rubens ist. Das Gemälde ist viel feiner ausgeführt als das Wiener Bild. Dieses ist unzweifelhaft auch von Rubens' Meisterhand entworfen, dessen Ausführung aber einem seiner Scküler überlassen worden. Der fehlende Name auf dem Gemälde des Berliner Hofes läßt sich damit erklären, daß der Meister eine Anzahl seiner Bilder überhaupt nicht gezeichnet hat. Richard Wagner-Denkmal in Berlin. — Das inter nationale Preisrichter-Kollegium für das Richard Wagner-Denkmal in Berlin hat der-National-Zeitung- zufolge nunmehr seine Ent scheidung gefällt. Als die elf besten Entwürfe wurden die Arbeiten folgender Bildhauer ausgewählt: Professor Eberlein-Berlin; Hidding-Berlin; Dammann-Charlottenburg; Hosäus-Berlin; Bild hauer E. Beyrer und Architekt Franz Rank in München; Franz Metzner-Wilmersdors; Freese-Berlin; Professor Herter-Berlin; Professor Hundrieser-Berlin; Wenk-Berlin. Diese Künstler werden nunmehr zu einem zweiten engeren Wettbewerb eingeladen und erhalten dabei eine Entschädigung von je 1500 Personalnachrichten. Litterarischer Sachverständigenverein für Württem berg, Baden und Hessen. — Professor vr. jur. Gerhard Anschütz an der Universität Heidelberg ist zum Mitglied des litterarischen Sachverständigenvereins für Württemberg, Baden und Hessen ernannt worden. Sprechsaal. Warenhaus-Buchhandel. Das Warenhaus Leonhard Tietz in Koblenz verkauft einzelne Nummern einer -Neuen Wiener Mode» zu 5 das Stück. Während diese Neue Wiener Mode nur einen neuen mit der Warenhaus-Firma bedruckten Umschlag erhalten hat, ist das Innere nichts anderes als der -Moden-Salon», der bei zwei maligem Erscheinen im Monat im Buchhandel vierteljährlich 1 25 kostet und bei der Verlagsgescllschaft vr. Skla- rek L Gutmann in Berlin IV. 62 erscheint. Wir wünschten dem Sortimentsbuchhandel diese Firma als eine solche bekannt zu geben, die die Lieferung an Warenhäuser der an Buchhändler vorzieht. Koblenz, den 22. Mai 1901. F. W. Groos. Erwiderung. Den -Moden-Salon» (Jahrespreis 5 ^), der bekanntlich vollständig identisch mit der -Wiener Mode- (Jahrespreis 10 ist, haben wir vor ca. 1'/, Jahren von dem Verlage der -Wiener Mode- mit der ausdrücklich kundgegebenen Absicht erworben, eine billige Sonderausgabe, die jedoch nur in Massenauflagen abgegeben wird, zu schaffen, und haben wir demgemäß auch mit der Wiener Gesellschaft für graphische Industrie einen langjährigen Druck- und Licferungsvertrag geschlossen. Diese von uns nur wenig billiger abgegebenen Sonderausgaben entbehren der jeder Nummer des -Moden-Salon- beigefügten kolorierten Modekupfer, unterscheiden sich also in diesem Punkte vom -Moden-Salon». Wenn die Firma Leonhard Tietz, Köln rc., die sich übrigens zu einer Mindestauflage von 3000 Exemplaren pro Nummer uns gegenüber verpflichtet hat, die unter ihrer Firma erscheinende Sonderausgabe als Reklamemittel zu 5 H pro Nummer ihren Abnehmern überläßt, so können wir dies leider nicht hindern, da uns selbst von genannter Firma ein Preis weit über das Doppelte ihres Verkaufspreises gezalstt wird. Um jedoch nach jeder Richtung hin dem Sortimentsbuchhandel gerecht zu werden, machten wir dem Verlag der -Wiener Mode-, der Gesellschaft für graphische Industrie in Wien, seit einem Jahre mehrfach Vorschläge auf vollständige Umwandlung dieser Sonderausgaben. Unsere Vorschläge wurden jedoch von der -Wiener Mode- stets abgelehnt. Der Sortimentsbuchhandel scheint ja auch nichts dagegen ein zuwenden zu haben, daß die beiden buchhändlerisch vertriebenen, bis auf den Umschlag und Inseratenteil vollständig identisch ge haltenen Mode-Journale, nämlich die -Wiener Mode» und der "lcktundsechzigster Jahrgang -Moden-Salon- zu den verschiedenen Preisen von 10 ^ und 5 pro Jahr dem Publikum zugänglich gemacht werden. Berlin, den 1. Juni 1901. Verlagsgesellschaft Or. Sklarek L Gutmann. Richtigstellung. Die in der vorstehenden Erwiderung der Verlagsgesellschaft vr. Sklarek L Gutmann enthaltenen Unrichtigkeiten stellen wir, insofern sie das Verhältnis dieser Firma zu uns und unserem Blatte betreffen, wie folgt richtig: Es ist unwahr, daß der -Moden-Salon- (Jahrespreis 5 mit der -Wiener Mode» (Jahrespreis 10 vollständig identisch ist. Die Unrichtigkeit dieser Behauptung resultiert aus einem ein fachen Vergleiche dieser beiden Blätter. Es bringt nämlich: die-Wiener Mode- zwei farbige Bilder, der-Moden-Salon- nur eines; die -Wiener Mode- 20—22 Seiten Mode und Handarbeit, der -Moden-Salon- nur 16; die -Wiener Mode- auch Herrenmoden, der -Moden-Salon- keine; die -Wiener Mode- in jedem Hefte einen Schnittmusterbogcn, der -Moden-Salon- nur in jedem zweiten Hefte; die -Wiener Mode- 10—12 Seilen belletristische Beiträge, der -Moden-Salon- nur 4; die -Wiener Mode- im Inseratenteile zahlreiche belletristische und praktische Beiträge, wie die Rubriken -Für Haus und Küche-, -Sport-, -Rätsel- rc., ferner Kunstbriefe, verschiedene Berichte, Modebriefe rc., der -Moden-Salon» keinen dieser Beiträge. Außerdem erscheint die -Wiener Mode» auch acht Tage früher als der -Moden-Salon-. Es ist unrichtig, daß die Verlagsgesellschaft vr. Sklarek L Gutmann uns mehrfach Vorschläge auf vollständige Umwandlung ihrer Ausgaben gemacht hat; richtig ist vielmehr, daß solche Vor schläge, seitdem wir von der Vertriebsart der Firma Kenntnis erhalten haben, wiederholt von uns ausgegangen sind, und daß ein Mitglied unserer Verwaltung, sowie unser Prokurist zu diesem Behufe eigens Reisen nach Berlin unternommen haben. Von Seite der Verlagsgesellschaft vr. Sklarek L Gutmann wurde auf unsere Vorschläge mit Gegenvorschlägen geantwortet, deren Annahme jedoch eine so empfindliche materielle Schädigung für uns zur Folge gehabt hätte, daß es uns unmöglich war, darauf einzugehen. Wien, 14. Juni 1901. Hochachtungsvoll Gesellschaft für Graphische Industrie. Colbert. Arthur Mayer. 645
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder