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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 4883 Moleschott an Buchhändler Meidinger in Frankfurt. Geehrtester Herr, Auf Ihr freundliches Schreiben vom 26. August habe ich zu erwidern, daß ich Ihnen für Ihr ehrendes Vertrauen meinen herzlichen Dank sage u. gern bereit bin, Ihnen meinen Ikorstsr zu ubergeben, wofern Sie mir dieselben Bedingungen gewähren wollen, die mir von anderen bewilligt werden. Grundlage des Contractes wäre, daß das Buch einen Um fang von 12—15 Bogen hätte im Format meines -Kreislaufs des Lebens-. Wie in diesem Werke müßte die Zahl von 16 Seiten auf den Bogen u. die Zeilen- u. Sylbenzahl, die sich auf der Seite findet, genau dem vorgeschriebenen Format folgen. Ich habe im Berechnen des Umfangs eine ziemliche Sicherheit u. glaube eher unter als über 12 Bogen zu füllen; um Ihnen in- deß eine ganz feste Grundlage für Ihre Rechnungen zu ver schaffen, will ich mich gern dazu verpflichten, daß mir als Ma ximum nur 16 Bogen honorirt werden. Das Honorar für den Druckbogen müßte fl. 60 betragen, zahlbar in Einer Rate gleich nach Besorgung der Revision des letzten Bogens. Ich müßte 36 Freiexemplare bekommen, und zwar auf schönem Velinpapier. Die Stärke der Auflage 1200 Exemplare. Der Druck müßte in 3 Wochen beendigt sein, da ich vor Mitte October, vielleicht sogar vor Ende October nicht fertig sein werde u. das Buch gern zum 26. November des Jahres, dem Säcularfeste von I'orstsr's Geburtstag, im Handel wüßte. Sie müßten das Buch mit einem Stahlstiche b°orstsr'8 schmücken, zu dem Ich Ihnen einen Kupferstich als Original schicken kann. Von diesem Stahlstich bekäme ich außer den Abdrücken in meinem Freiexemplar noch 12 besondere Blätter. Die Correctur müßte sorgfältig in Frankfurt vorgenommen werden, so daß ich nur die letzte Revision selbst zu besorgen hätte; im Nothfall darf ich eine Wiederholung der Revision verlangen. Daß ein solches Buch sich durch schöne Ausstattung empfehlen muß, versteht sich von selbst. Für jede spätere Auflage müßten dieselben Bedingungen gelten, nur mit der Modifikation, daß Sie eine stärkere Auflage machen dürfen, die ich indeß nach Verhältniß höher bezahlt be komme, so daß das Honorar für den Druckbogen bei einer Auf lage von 1800 Exemplaren fl. 90, von 2400 Ex. fl. 120, von 3600 Ex. fl. 180 betrüge u. s. f. Sollten Sie jetzt gleich lieber eine stärkere Auflage machen wollen, so habe ich mit Zugrunde legung der oben erwähnten Norm nichts dagegen. Nach meinem Tode müßte meiner Familie das volle Honorar für 5 Auflagen von je 1200 Ex. zugesichert werden. Sind Ihnen diese Bedingungen genehm, so bitte ich Sie mir sobald als möglich den Contract doppelt ausfertigen zu lassen; ich schicke Ihnen dann das eine Exemplar mit meiner Unterschrift zurück. Mit der Versicherung u. s. w. Heidelberg 30. Aug. 1854. Jac. Moleschott. Kleine Mitteilungen. Die neuen Urheberrechts- und Verlagsrechtsgesetze. — Jetzt nach der Annahme der Gesetzentwürfe durch den Bundes rat wird in der Tagespresse gemeldet, daß die Entwürfe schon zweimal auf der Tagesordnung des Bundesrats gestanden hätten, ohne daß es zu ihrer Erledigung gekommen wäre. Der Grund märe der gewesen, daß inzwischen Eingaben mit zahlreichen Unter schriften aus Musikverleger- und Komponistenkreisen an den Bundes rat gelangt waren, die eine Gefahr in der Annahme der Entwürfe durch den Bundesrat erblickten. Diese Eingaben wären an die Einzelregierungen zur eventuellen Rückäußerung gesandt worden. Wenn jetzt das Plenum des Bundesrats den beiden Gesetzen zu gestimmt hat, so beweist das, daß man die Behauptungen jener Eingaben als Uebertreibungen ansieht und die Rechtsfestsetzungen, die der Reichstag annahm, immerhin als erhebliche Fortschritte gegen den Rechtszustaud betrachtet, der bisher aus dem bedeut samen Gebiete der Urheberschaft an Werken der Litteratur und Tonkunst und im Verlagswesen Geltung hatte. Po st-Abholungsfächer.— Die verschließbaren Post-Abholungs fächer werden in kurzer Zeit zur Aufstellung gelangen. Cs werden jetzt die letzten Anordnungen seitens des Reichspostamts über die Einrichtung der Fächer, die Art der Schlösser und Schlüssel re., die Postämter, bei denen Abholungsfächer aufgestellt werden u. s. w. getroffen. Bis zum Herbst dürften die Vor bereitungen zu Ende geführt und die Fächer dem Publikum übergeben werden. Die Zahl der Orte, an denen Abholungs fächer verlangt und aufgestellt werden, beträgt an 200. Selbst in den kleinen und kleinsten Orten sollen die Fächer, wenn auch nur in einigen wenigen Exemplaren, aufgestellt werden. Besonders lebhaft ist das Verlangen in den Orten der Jndustriebezirke. In den deutschen Mittelstädten werden im allgemeinen mehrere Dutzend verlangt. Verhältnismäßig gering ist die Nachfrage in den Großstädten, doch gelangen sie auch hier durchweg zur Einführung. Am wenig sten Bedürfnis für die Abholungsfächer hat sich in Berlin gezeigt, wie die -National-Zeitung- schreibt. Dort sind die Bestellungen durch die Briefträger so häufig, daß die Abholung kann, Vorteile bieten kann. Nur beim Hauptpostamt besteht noch aus den Zeiten des Bestellgeldes für gewöhnliche Briefe eine umfangreiche Abholung, die auf die -I-sttsr Soxss- übergehen soll. Sonst hat sich dort so gut wie gar kein Bedürfnis nach den Fächern gezeigt. Nur bei einem einzigen Amte, dem Postamt 19 in der Beuthstraßc, liegen einige Anmeldungen vor; ihre Zahl ist aber so gering, daß die Einrichtung dort noch fraglich ist. Für die Schlösser werden versuchsweise verschiedene Systeme zugelassen, um die Brauchbarkeit der einzelnen zu erproben. Briefchen auf Postsendungen. — Die Phantasie der Papierindustrie gerät auf immer absonderlichere Gedanken. So ist jetzt das Reichspostamt genötigt, in einem besonderen Bescheid auszusprechen, daß die Befestigung kleiner Briefe an der Außen seite von Karten und anderen Briefscndungen nicht als zulässig erachtet werden kann. Diese Sendungen würden Unzuträglichkeiten für den Postbetrieb ergeben, auch wenn die Aufklebung der ganzen Fläche nach erfolgte. Postanweisungsverkehr mit den Karolinen-Jnseln. — Fortan sind im Verkehr mit der Postagentur in Ponape (Karolinen) Postanweisungen bis zum Meistbetrage von 800 ^ zugclassen. Die Taxen sind dieselben wie für Postanweisungen innerhalb Deutschlands. Bücherversteigerung in Paris. — Auf die Auktion der Bibliothek des Herrn Lormier (Bbl. Nr. 137) folgte am 6. und 7. Juni im Hotel Drouot diejenige der Kollektion Defer- Dumesnil, die sich aus alten und neuen Büchern zusammen setzte. Wir müssen uns darauf beschränken, nur die bemerkens wertesten Verkaufsergebnisse dieser interessanten Versteigerung zu verzeichnen, -lös Ilistor)- ok tbs Xdbs^ oburob ok 8s.int kstors tVostwivstsr, its antiquitis8 anä monnmsnte«, London 1812, 2 Bände in Quart, Einband von Thouvenin mit dem Wappen Ludwig Philipps, Herzogs von Orleans, Königs von Frankreich, — 216 Frcs. -Beschreibung der von der Stadt Paris gegebenen Feste bei Gelegenheit der Vermählung von Louise Elisabeth von Frankreich und Don Philipp, Jnfant von Spanien-, Paris 1740, Folio, alter Maroquin-Einband, olivengrün, mit dem Wappen der Madame Victoire Louise Marie Thörsse, Tochter Ludwigs XV., — 745 Frs., »6alsris äu Nueös klapoleou», Paris 1804, 2 Bände in Großoktav, roter Maroquinband mit dem Wappen des Königs Ludwig Philipp, der erste Band verschieden gebunden und ohne Wappen, — 510 Fr. Gebetbuch, holländisches Manuskript aus der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts mit 6 Miniaturen, alter Einband. — 400 Frs. Hans Holbein, Imitation ok original Dravviv^e in tbs oollootion ok Nie Najsstz--, London 1792, Folioband mit 80 farbigen Portraits, — 800 Frs. -Novumont cku voetumo pb^8i<xas st morals äo la Ln cku ckix buitiomo eisolo-, mit Figuren von Moreau dem Jüngeren, Folio, Neu wied a. Rh., Typographische Gesellschaft, 1789, — 750 Frcs., »6at,a- lox;uo ok tbs vorlco ok tbs inost sminont Oatcb, lklomwl, anck Vrsneb kaintore-, 9 Oktavbände, kartoniert, London 1829—1842, seltenes Werk, — 860 Frcs. Van Dyck, -loonoe xriuoipum, viro- rum äootorum, piotorum-, 15 Portraits rühren von van Dyck selber her, Ausgabe von Gillis Hendrick, Kleinfolio und alter Einband, Antwerpen 1645, — 1250 Frcs. Eine Sammlung von 116 Verkaufskatalogen über Zeichnungen, Stiche, Gemälde, Kunst gegenstände aus den Jahren 1775—1792, mit Angabe der erzielten Preise und der Käufer und sonstigen handschriftlichen Notizen, — 1200 FrcS. Ein amerikanischer Schwindel. — -Nbo ?ubli8ksr8' Oireular- berichtet: Folgende Annonce erschien in amerikanischen Zeitungen: -Versiegeltes, prachtvoll gebundenes Buch von 400 Seiten, voll interessanter Sachen. Jeder Sportsmann sollte es sich kaufen. Das wunderbarste Buch, das je geschrieben wurde. Französische und englische Ucbersetzungen in einigen Ländern verboten.- Für seinen Dollar wurde dem Besteller nun statt der erwarteten pikanten Lektüre eine billige Bibel zugeschickt. Die Polizei soll sich mit der Angelegenheit nicht befassen wollen, weil der Schwindel so vortrefflich geeignet sei, die Bibel in die Hände derer zu bringen, die ihrer am meisten bedürfen. 640»
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